Lpg
Hat jemand schon einen Audi A3 1.8 auf Autogas(LPG) umgebaut und kann mir davon berichten, Verbrauch.....Habe gehört das mann bei Gasbetrieb keine so gute Schmierung hat und das die Ventile höher bensprucht werden, kann mir einer davon berichten .
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Die Verbrennungstemperatur ansich ist völlig uninteressant! 1900°C würde kein Ventil aushalten. Der Temperaturverlauf nimmt während des Expansionstaktes stark ab. Die Bauteile des Brennraumes sind alle gekühlt, denen tut also die reine Verbrennungstemperatur von 1900°C und mehr nicht weh. Kritisch wirds für die Ventile, speziell Auslaß, exakt dann, wenn sie aufgehen müssen. Dann verlieren sie kurzzeitig den Kontakt zum Zylinderkopf und damit zum Kühlkreislauf. Und ausgerechnet in dem Moment strömt da auch noch Abgas vorbei - unangenehm. Die Ventile nehmen in dieser Zeit eine enorme Wärmemenge auf (da sie sie ja gerade nirgendwohin abgeben können), danach kommt beim Schließen der Ventileinschlag, der ziemlich hart ist, und bei 6000 U/min z.B. 50 mal pro Sekunde stattfindet. Und hier kommt es jetzt auf die Temperaturfestigkeit der Ventile und Ventilsitze an. Entscheidend ist also nicht allein, ob die Teile gehärtet sind (das sind heute ALLE Ventile und ALLE Ventilsitze, auch die in JEDEM Ford-Motor !), sondern welche Festigkeit sie bei hohen Temperaturen haben. Entscheidend ist aber wie gesagt nicht die Verbrennungstemperatur, sondern die am Ende des Expansionstaktes übrig gebliebene Abgastemperatur. Und die ist bei Gas deutlich heißer als Benzin (Benzin im Saugmotor ca. 850...900°C, bei Gas können es schon mal 950°C und mehr werden.)
Entscheidend hierfür ist die Wärmebilanz des Motors. Es geht immer ein Teil der Gesamtenergie in die mechanische Leistung (logisch), ein Teil ins Kühlwasser, ein Teil in die äußere Wärmeabstrahlung des Motors, und ein Teil eben in's Abgas. Und hier kommt der Unterschied zwischen Benzin und Gasen zum Tragen (sowohl CNG als auch LPG). Benzin besteht aus ringförmigen Kohlenwasserstoffen, die zur Verbrennung aufgecrackt werden müssen. Dies geschieht nur unvollständig, es bleiben Restmolekülketten übrig (die man als HC-Emissionen kennt), und diese können im Abgas Wärme aufnehmen. CNG und auch LPG haben nur sehr kurze Molekülketten (CNG eigentlich gar keine), daher bleiben im Abgas weniger Restmolekülketten übrig. Die Folge ist, daß das Abgas eine geringere spezifische Wärmekapazität hat. Es kann also pro Kilogramm und Kelvin Temperaturerhöhung weniger Wärme aufnehmen als das Abgas der Benzinverbrennung. Um jetzt aber aus der Wärmebilanz dieselbe Energiemenge abzuführen (was es nunmal muß), kann sich also nur ein höheres Temperaturniveau einstellen. Deshalb haben kurzkettige Kraftstoffe (auch Ethanol oder Methanol) im Motor immer eine höhere Abgastemperatur.
Und dafür sind die meisten Motoren von Haus aus nicht ausgelegt.
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*gespannt auf interessante Antwort wart* :-)
Gruß, Frank
wie schon in dem text zulesen war: der geruch von "faulen eiern" lässt meistens auf schwefelwasserstoff schließen.
lpg ist ein sehr reines gemisch aus propan/butan (und ein bisschen propen/buten) und sonst nichts, lpg besitzt also keinen schwefel (oder nur in spuren) und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass der kat schwefel enthält (dann würds ja immer bestialisch stinken, sobald er minimal zu fett läuft, auch im benzinbetrieb). ebenson enthält die ansaugluft natürlich auch nie im leben die mengen schwefel, die sowas hervorrufen könnte (außerdem wärs dann ja auch im benzinbetrieb).
kann mir das also nicht erklären und habe das auch noch bei keinem gasauto festgestellt.
vielleicht weiß ja xlt mehr dazu.
mfg, survivor
Hi.
Der typische Schwefelwasserstoffgeruch bei Benzinbetrieb ist auf einen geringen Schwefelgehalt im Benzin zurückzuführen. Schwefel verringert die Katalysefähigkeit, daher muß der Schwefelgehalt im Benzin sehr niedrig sein. Erlaubt sind momentan gesetzlich 150ppm. Zudem führen Schwefelverbindungen im Abgas zu schnellerer Alterung der Auspuffanlage, da sich saure Verbindungen (schweflige Säure) bilden können.
Dieser Gestank tritt öfter im Kurzstreckenverkehr auf, da Lastwechsel wie Anfahren das Regelsystem Lambda zum ständigen Nachregeln zwingen und praktisch ein "Nachhinken" verursachen. Konstante Fahrt wirkt sich weniger schadstoffbelastend aus.
In normaler Luft ist Schwefel nicht enthalten, Schwefel ist ein Feststoff. Luft setzt sich aus etwa 78 Vol.% Stickstoff, etwa 21 Vol.% Sauerstoff und diversen Edelgasen, voran Argon, Neon und dem "Treibhausgas" Kohlendioxid - der Rest kann vernachlässigt werden - zusammen.
Stark schwefelhaltiger Kraftstoff lagert sich auf der katalytisch wirksamen Schicht im Kat ab und verringert die Katalysatorleistung, allerdings reversibel im Vergleich zu Schwermetallen wie Blei. Es kommt auf die getankte Kraftstoffsorte an, bei qualitativ minderwertigem Benzin und augenscheinlich höherem Schwefelgehalt stinkt mein Auto manchmal wie sonst was nach faulen Eiern.
Der komische Geruch bei Gas, der nach Kuhweide riechen soll, ist wohl definitiv als Geruchsstoff einzuordnen. Dieses ansonsten geruchlose Erdgas wird mit einem Odoriermittel versetzt, meines Wissens nach einen schwefelwasserstoffähnlichen Geruch. Das beobachtete Fahrzeug muß wohl im CNG-Betrieb unterwegs gewesen sein.
Flüssiggas riecht "anders", nicht so stechend wie Erdgas. Den Geruch beim Grillen mit Flüssiggas werden die meisten kennen.
Viele Grüße
Motomix