LPG - Kann mir jemand die Entscheidung leichter machen?
Hallo Leute!
Zum Hintergrund: ich beschäftige mich seit ca. 2 Jahren mit unterschiedlicher Intensität mit dem Thema LPG-Umrüstung und habe mir inzwischen einen ganz guten Wissensstand angeeignet, was die Theorie betrifft (bis auf die vielen verschiedenen Gasanlagen).
LPG bietet Vorteile, die nicht weiter diskutiert werden müssen. Zusammengefasst sind das ungeordnet: theoretische maximale Reichweite, der Umweltfaktor, Wertsteigerung (irgendwann geht es nicht mehr darum, für wieviel ein Auto verkauft werden kann, sondern OB es mittelfristig überhaupt verkauft werden kann), ein geiles Gefühl beim Tanken (Psychologie), Laufkultur und natürlich der Kostenfaktor. Darum geht es mir in erster Linie.
Nun ist die Frage nach der Wirtschaftlichkeit in meiner Situation (Auto siehe Signatur) ziemlich zweiseitig.
Man kann ja viel hin und her rechnen. In der Realität kann das ganz schnell ganz anders werden, als nach der Rechnung. Da ich das Auto teilfinanziert habe, muss ich theoretisch auch Fremdkapitalkosten reinrechnen, weil ich mit dem Geld, was ich übrig habe, auch mein Darlehen zwischentilgen könnte/würde.
Im Moment habe ich viele Kaltstarts und Kurzstrecke bei niedriger Jahreslaufleistung. Ich weiß leider nicht, wie sich das bei mir beruflich entwickelt. Ich arbeite als Bestandsverwalter in einem kommunalen Wohnungsunternehmen und habe dabei fast täglich Außentermine, also viele kurze Strecken und fast ausschließlich Stadtbetrieb mit politisch forcierter roter Welle als Verkehrspolitik *grummel*.
Das kann aber in einem halben Jahr schon ganz anders aussehen. Je nachdem, wohin es mich beruflich verschlägt, wenn mein Arbeitsvertrag nciht verlängert werden sollte.
Meine Berechnung über den Amortisationsrechner auf der gleichlautenden website http://www.amortisationsrechner.de/ habe ich wie folgt gemacht (nur die wichtigsten Einstellungen):
Durchschnittl. Streckenlänge: 12km (schwer zu prüfen. Arbeitsweg: ca. 10km, aber wie gesagt viele Termine im Stadtbereich, wenig längere Strecken bis jetzt)
Benzinverbrauch: 8,0l/100km (ist am Sinken, da noch in der Einfahrphase. Bei 7,5l wird er sich wohl einpendeln)
Benzinkosten: 1,40 € (man muss ja einen Durchschnittswert über den gesamten Berechnungszeitraum nehmen, das scheint mir realistisch, wird wohl eher noch höher werden)
Kosten LPG: 0,68 € (ist glaube ich schon fast etwas optimistisch, da die Nachfrage steigt, den Rest in Sachen Angebot und Nachfrage kennt ihr ja)
Umrüstkosten: 2.500 € (ich lasse mal die Geschichte mit den Fremdkapitalkosten raus, das dürfte die angenommene Wertsteigerung beim Verkauf ungefähr kompensieren)
Mehrverbrauch: +15% (viele haben 20%, dafür setze ich den Benzinverbrauch etwas höher an)
Benzinverbrauch pro Kaltstart: 0,1l (man muss ja auch bedenken, dass der Motor nicht bei jedem Start vollständig abgekühlt ist, hier habe ich aber wenig Ahnung, was ich einstellen soll)
Nach der Rechnung komme ich auf gerundet 66.300km und ca. 5,5 - 6 Jahre bis zur theoretischen, rein buchhalterischen Amortisation. Ne Menge Holz. Ich meine gut, ich habe keine Großfamilie in Planung und von der Qualität des Autos werde ich wohl noch in ein paar Jahren zufrieden sein.
Interessant ist die Position Benzinverbrauch pro Kaltstart. Wenn ich die auf 0,15l setze, lande ich schon bei ca. 78.000km. Bei 0,2l bin ich schon fast bei 100.000km *schluck*.
Ich würde wirklich gern umrüsten, aber die Zahlen sehen nicht so toll aus. Psychologisch spart man natürlich ab dem ersten Kilometer, das ist klar.
Wer weiß schon, wie sich die Kraftstoffpreise entwickeln? Wenn die Amis im Iran durchdrehen oder irgendwelche Mullahs ein paar Bohrtürme in die Luft jagen, kann sich die Situation schlagaartig ändern - meistens in Richtung höhere Preise.
Eine Zwickmühle.
Wenn man natürlich richtig auf die Tube drückt und den Verbrauch auf 9l oder Schlimmeres hochjagt, ist das natürlich Schwachfug, weil man zwar schneller fertig ist, aber effektiv mehr bezahlt.
Könnt ihr mir da Tipps geben? Eigentlich geht das gar nicht, hab mir das ja schon fast selbst erklärt. Vielleicht fällt euch ja was ein, was mir bei meinen Überlegungen helfen könnte.
Ich sag schonmal danke!
MfG Christopher
32 Antworten
Nu ist es aber so, dasss ich keinen Diesel wollte und einen Benziner habe - und das erst ein Vierteljahr.
Zitat:
Original geschrieben von Erwachsener
Na, dann muß ich wohl gewaltig Glück haben, denn bei mir sind es 20 %, keinesfalls mehr.
Eher sogar weniger, was dann an irgendwie besserem Motorlauf im Gasbetrieb liegen muß, denn der volumetrische Brennwertunterschied zwischen Benzin und Propan/Butan beträgt ja bekanntlich 20 %.
Es gibt sogar Fahrzeuge mit nur 5% "Mehrverbrauch" in .de - allerdings auf Kosten der Leistung.
Wäre interessant mal alle Fahrzeuge auf einen Leistungsprüfstand zu packen und dann herauszufinden wer was wo wie regelt.
Beim Ford Focus auf LPG soll ein Leistungszucwachs bei einigen Leistungsmessungen zu beobachten gewesen sein - aber abgesehen von dem Gerücht war im Web wenig zu finden. Also keine Ausdrucke von Prüfprotokollen, etc.
Würde ich mehr Landstraße fahren hätte ich auch einen niedrigeren Verbrauch. Gepaart mit bisherigen Benzin-Durchschnittswerten könne ich rechnerisch dann auch auf etwa 20% kommen - aber da würde die Berechnungsgrundlage vom Benzin-Durchschnittswert nicht passen.
Wir sind ja alles keine Labor- oder Teststreckenfahrer. 🙂
Grüße, Martin
Zitat:
Original geschrieben von X_FISH
Beim Ford Focus auf LPG soll ein Leistungszucwachs bei einigen Leistungsmessungen zu beobachten gewesen sein
kann ich bestätigen aber nur für den ST und nur für Super zu LPG. Super Plus zu LPG bleibt die Leistung gleich. Der Grund ist einfach ab 98Oktan gibts ein paar extra PS zu den nromalen 225. deswegen auch das Leistungsplus im Vergleich zu normalen Super, aber kein Leistungsplus mehr im Vergleich zu Super Plus.