LPG in 2.0t, Erfahrungen?

Saab 9000 YS3C

Hallo zusammen,

ich werde meinem kleinen im neuen Jahr eine Gasanlage spendieren müssen. Mir ist auch durchaus bekannt dass Turbomotoren und Gas nicht so einfach sind aber ich wäre nicht der erste der das versucht, zudem fährt ein Kunde von uns einen 900-I Vollturbo, Leistungsgesteigert und ebenfalls auf Gas, es geht also.

Wer hat denn schon mal Erfahrungen damit (jetzt speziell bein 2.0 Softturbo 9000) gesammelt und kann mir einen Anlagenhersteller empfehlen?

Wichtige Fragen/Bedingungen die ich zu klären hätte vorab:

-Ich suche einen Gasanlagenhersteller den ich mit dem Laptop frei programmieren kann
-In wie weit ist die Anlage verträglich mit Leistungssteigerung? (Mir ist Klar das ich auf Gas keine Rennen fahren kann)
-Was schon ist: Magnetventil für Vollturboansteuerung
-Was kurz nach Weihnachten kommt: Steuergerätespaß aus Schweden (so 225 PS)
-Was im Sommer kommt: Laderspaß aus Schweden und kleine Gooedies (an die 300 PS)
-Mehr soll es auch nicht werden, alles andere bedeutet nur auf Dauer: Getriebe rein und raus, aber sogar ein schickes 6-Gang Getriebe gibt es jetzt in Schweden für meinen kleinen, mmmmhhh, bis 750 Nm, lägga!

Okay, aber zurück zum Thema:

Welche Größe haben die Tanks?
Was wird gebraucht an Einbauzeit?
Was kosten die Anlagen selbst ohne Einbau (mach ich selbst)

Ich hoffe ein paar interessante Antworten hören zu können.
Wichtig dabei: Es wird demnächst drücken, aber ich möchte eben auch im Teillastbereich wirtschaftlich fahren können.

Was meint ihr, jetzt bin ich gespannt

Gruß Samy
(und nebenbei schöne Festtage)

50 Antworten

Zitat:

Original geschrieben von Golf4U


So, und nun an alle pessimisten, es steckt eine Vollsequentielle Zavoli Alisei N drinne, und der Wagen läuft super, sogar mit 1,1 Bar Ladedruck auf Gas ohne wenn und aber, also es geht, so ganz entgegen der "Meinungen" hier, die ich eher als "Unglücklich" auffasse.

In diesem Sinne

S.

Dann fahre mal ein paar 10tkm.

Wenn Du das mit dauer 1,1 bar machst, kannst Du Dich von den Ventilen verabschieden.

Aber glauben mußt Du mir nicht. Bin ja bloß ne mio km auf LPG gefahren....😁

Zitat:

Original geschrieben von saabfahrer



Zitat:

Original geschrieben von Golf4U


So, und nun an alle pessimisten, es steckt eine Vollsequentielle Zavoli Alisei N drinne, und der Wagen läuft super, sogar mit 1,1 Bar Ladedruck auf Gas ohne wenn und aber, also es geht, so ganz entgegen der "Meinungen" hier, die ich eher als "Unglücklich" auffasse.

In diesem Sinne

S.

Dann fahre mal ein paar 10tkm.

Wenn Du das mit dauer 1,1 bar machst, kannst Du Dich von den Ventilen verabschieden.

Aber glauben mußt Du mir nicht. Bin ja bloß ne mio km auf LPG gefahren....😁

Ganz so pessimistisch bin ich nicht!🙂

Die Anlage ist jedenfalls so groß dimensioniert, daß 1.1bar Ladedruck kein Problem darstellen.

Die Ventile im Saab sind vom Material sehrgut. Die Sitzringe werden nach einiger Zeit nachgeben. Aber da kann man von rund 100.000km ausgehen, bevor da Handlungsbedarf besteht.

Flash-Lube hilft da auch nur bedingt!!!

Vor Vollgas-Orgien mit LPG rate ich allerdings dringlich ab!!!
LPG ist ein Kraftstoff für Sparschweine, nicht für Wild-Schweine!!!
Die Brennraumtemperaturen an den Auslassventilen steigt enorm an.
Über eventuelle Schäden muß ich nichts erzählen. Ihr seid ja selber Mechaniker mit Erfahrung mit Verbrennungsmotoren.

Jedem Tierchen sein Pläsierchen!
Und wer nicht hören will, muß fühlen.😁

Zitat:

Die Sitzringe werden nach einiger Zeit nachgeben. Aber da kann man von rund 100.000km ausgehen, bevor da Handlungsbedarf besteht.

Warum denn das ? Tun sie doch auf Benzin auch nicht....

Oder liegs am Ventilspiel ? Sollte aber mit Hydrostößeln auch nicht so dramatisch sein; hat der 9000er doch, wenn ich mich nicht täusche ?

Zitat:

Die Brennraumtemperaturen an den Auslassventilen steigt enorm an.

Warum ? Hast du Messwerte oder eine gute Erklärung dafür ? Ich bin langsam drauf und dran, mir einen Temperatursensor vor den Turbo einzubauen, um das zu messen.

Zitat:

Über eventuelle Schäden muß ich nichts erzählen. Ihr seid ja selber Mechaniker mit Erfahrung mit Verbrennungsmotoren.

Nein, in erster Linie bin ich Klugscheisser wie jeder andere auch. Aber ich höre üblicherweise auf Mechaniker mit Erfahrung und guten Argumenten ;-)

LPG hat einfach höhere Verbennungstemperaturen.

Ist so!

Brauchst Du nur jeden vernünftigen Umrüster zu fragen.....

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Habe ich. Keiner von denen konnte Fakten bringen und alle sind spätestens bei der Diskussion über Verbrennungsenthalphie von Benzin vs. LPG eingeknickt.
Die meisten erzählen nur, was sie irgendwo mal gehört haben, ohne selbst nachzumessen oder nachzudenken. Wozu auch - kostet nur Zeit und bringt kein Geld.

Oder hast du Messwerte ? Würde mich freuen.....

@gemm

Warum möchtest Du die Temperatur im Abgaskrümmer messen?
Es geht um die Temperatur im Brennraum, die bei LPG schlicht und ergreifend höher ist.
Benzin wird flüssig eingespritzt und kühlt den Brennraum beim Vergasen ab.
LPG wird gasförmig eingebracht und hat diese kühlende Eigenschaft deshalb nicht.
Diese Erklärung hat für mich immer ausgereicht, wenn es um die Problematik der Ventile und Ventilsitzringe bei LPG-Gebrauch geht.
Früher war das Blei im Kraftstoff der "eingebaute Ventilschutz", heute sind es andere Additive im Benzin, die für den Ventilschutz zuständig sind.
Diese Additive sind im LPG nicht vorhanden.
Es ist einfach Fakt, daßbei LPG-Gebrauch die Ventilsitze einschlagen und dadurch das Ventilspiel immer kleiner wird. Bei Hydrostösseln wird dieser Effekt ausgeglichen, bis die Stössel nicht mehr ausgleichen können. Und dann kommt der Zeitpunkt, wo die Ventile nicht mehr schliessen und die Abgase dauernd zwischen Ventile und Ventilsitze durchbläst. Und dann geht es ganz schnell!!! Ventile verbrennen, Sitzringe brennen weg, Motorschaden droht!!!
Erfahrungsgemäss ist dieser Zeitpunkt zwischen 100.000km und 150.000km.
Dann muß der Zylinderkopf überholt werden. Ventilsitzringe mit besonders hartem Stahl werden dann eingesetzt. So wird es jedenfalls in Zylinder-Schleifereien mit LPG-Erfahrung gemacht!...vorzugsweise in Holland, die haben jede Menge LPG-Erfahrung.😁

Mir ist es auch letzten Endes egal, warum bei LPG die Ventile und Sitze flitzen gehen.
Es ist einfach so!

Zitat:

Original geschrieben von Linear Cycle


...Erfahrungsgemäss ist dieser Zeitpunkt zwischen 100.000km und 150.000km.
Dann muß der Zylinderkopf überholt werden.

Bei mir war das nach 510 tkm der Fall. 1 Auslaßventil war verbannt und gerissen. Fuhr noch, aber man merkte, dass etwas nicht ganz stimmte.

Und das war in meinem "i", nicht dem turbo (der eh schon höhere Abgaswerte hat)....bei einem turbo wird es nochmal kritischer...

...aber wer nicht hören will.....

@Linear Cycle

Zitat:

Warum möchtest Du die Temperatur im Abgaskrümmer messen?
Es geht um die Temperatur im Brennraum, die bei LPG schlicht und ergreifend höher ist.
Benzin wird flüssig eingespritzt und kühlt den Brennraum beim Vergasen ab.
LPG wird gasförmig eingebracht und hat diese kühlende Eigenschaft deshalb nicht.

Das habe ich auch lange Zeit so übernommen, bis ich mal nachgerechnet habe. Die Energie, die du hineinstecken muss um das Benzin zu verdampfen ist im Vergleich zur freiwerdenden Energie bei der Verbrennung verschwindend gering. Das fällt absolut nicht ins Gewicht. Zudem sind Ventilschäden auch bei ICOM und Vialle-Anlagen bekannt, die das LPG flüssig einspritzen. Die "höhere Verbrennungstemperatur" des LPG kann ich so nicht als Ursache gelten lassen, denn die wäre nicht zu erklären. Aber - ich würde das gerne messen, denn ohne Messwerte nur mit Berechnungen argumentiert es sich nicht gut. Deshalb die Idee mit dem Sensor. Ich bohre allerdings ungerne Löcher in Abgaskrümmer oder gar Zylinderköpfe, ohne zu wissen was ich tue....

Glücklicherweise habe ich keine Vorstellung von Ventilschäden, weiss also nicht, wie so zerstörte Ventile aussehen.
Aber wie ist das "Einlaufen" und das immer geringer werdende Ventilspiel zu erklären ? Sind Hydrostössel nicht eher dafür gedacht, dass durch Abnutzung immer größer werdende Spiel auszugleichen ? Und wenn die Hydros das Ventilspiel ausgleichen - warum laufen dann die Ventilsitze ein ? Hat ein Alu-Zylinderkopf nicht sowieso immer Ventilsitze aus härterem Metall ? Was würden also noch härtere Sitze bringen - doch nur, dass dann die Ventile statt der Sitze kaputtgehen ?
Das passt alles nicht zusammen. Ich glaube, dass da einfach zuviel in einen Topf geworfen wird und dann ganz pauschal als "Schaden wegen LPG" abgetan wird. Vielleicht kannst du etwas Licht ins Dunkel bringen ? Gibt es z.B. eine Erklärung für ein immer geringer werdendes Ventilspiel ? Mir ist es nicht egal, weshalb diese Schäden auftreten, denn mich interessiert die Ursache. Und die fehlenden Additive - wie hat das Blei damals die Ventile geschützt ? Ich ging eher davon aus, dass das Bleitetraethyl freie Radikale (gebrochene Kohlenstoffketten des Benzins) abfangen sollte um verfrühte Zündungen zu vermeiden. Flashlube, Tunap usw. sind jedoch klar als "Ventilschutz" beworben. Wie das funktionieren soll konnte aber noch niemand so richtig überzeugend erklären.

Mein Troll hat nach 18Tkm auf LPG unfreiwillig den Kopf herunter bekommen (Krümmerbolzen gerissen) und damals war alles ok (Gesamtlaufleistung damals ca. 185Tkm). Mittlerweile habe ich gut 30Tkm mehr auf LPG drauf; vielleicht sollte ich mal Ventilspiel prüfen lassen ?

Ich glaube jedoch, dass diese Ventil-Diskussion noch lange nicht durch ist und freue mich über jede Art von Daten vor allem solche, an die ich selbst nicht herankomme (z.B. Erfahrungswerte über Ventilschäden / Häufigkeiten). Oder Messwerte der Temperaturen evtl. von Motorsport-Werkstätten, die mit LPG arbeiten usw...

Zitat:

Original geschrieben von gemm


Glücklicherweise habe ich keine Vorstellung von Ventilschäden, weiss also nicht, wie so zerstörte Ventile aussehen.

Ich kann Dir gerne ein Bild von einem verbrannten Ventil schicken....

Ich habe mich lange mit LPG befaßt und in Italien viel mit erfahrenen Umrüstern gesprochen (In Italien wird seit 40 Jahren mit LPG gefahren und die Erfahrung ist wesentlich größer, als hier...).
Früher waren Ventilschäden bei LPG häufiger, da es noch keine Hydros gab und meist Ventilschäden wegen mangelnder Einstellung kamen (auf LPG mußten die grundsätzlich auf max. Spiel gestellt werden).

Der Grund der höheren Belastung liegt wie schon geschrieben an der höheren Verbrennungstemperatur in Kombination mit der fehlenden Schmierwirkung des LPG.

Daher wurde auch immer empfohlen, nicht nur auf LPG zu fahren, sondern immer wieder auch auf Benzin/Super (was die meisten nicht machten, wegen Spardrang....)

@gemm

Dein Kennzeichen RV...dürfte Ravensburg sein...ist ziemliches LPG-Neuland.

Saabfahrer und ich sitzen unmittelbar an der Grenze zu den Niederlanden und Belgien.
Und die Käsköpfe und Fritten-Bäcker kennen sich wesentlich besser mit LPG aus, wie die dummen Deutschen, die erst jetzt auf LPG fliegen.😁

Und glaube mir. Ich kenne Gasanlagen schon seit über 28 Jahren in Autos.
Mein Bruder hatte einen Saab96 mit Gasanlage.😁
Und etliche 900-I fuhren auf Gas.
Probleme waren immer die Vergaser...ohne Sprit schlackerten die Schwimmer lose rum...und die Ventile, bzw. die Ventilsitze.
Da wurde das Ventilspiel auf maximal eingestellt...kurz vorm klappern...und spätestens nach 10.000km musste nachgestellt werden!

Beim 16-Ventilmotor wurde dieser Ventilverschleiss erheblich reduziert.
Saabfahrer spricht von 500.000km, bevor sein Kopf kaputt war.
Ich kenne Köpfe, die erheblich früher fertig waren.
Das Dein Zylinderkopf nach 30.000km noch keine "einschlägigen" Tatsachen an den Ventilsitzen hatte, ist kein Wunder.
Vermutlich wusste der behandelnde Saab-Arzt garnicht, wie eingeschlagene Ventilsitze aussehen.

Nimm es mir nicht übel. Aber wenn Du LPG-Probleme ansprichst und LPG-Erfahrung einfach ablehnst...und nach Gründen suchst, warum???
Ich suche nicht nach Gründen, warum...sondern weiß sicher, das!

Du suchst nach Gründen, warum.
Da kann ich nicht helfen.
Aber bei der Tatsache, daß die Schäden entstehen werden, sollte man nicht die Äuglein verschliessen, sondern nach Änderungen Ausschau halten.
Und diese Änderungen sind ganz klar Panzer-Ventile und Panzer-Ventilsitze.
So heißen die Teile, die bei LPG-Zylinderköpfen eingebaut werden.
Sollte also bei Dir eine Reparatur anstehen...bitte daran denken!

Blei wurde in erster Linie als Klopffestigkeits-Additiv im Sprit verwendet.
Hatte aber die Eigenschaft, sich als Belag an den Ventilen abzulagern und dort eine schmierige Eigenschaft hatte.🙂
Blei wurde durch andere Additive im Sprit ersetzt. Diese Additive ersetzen das Blei nur leidlich. Alte Motoren leiden unter dem Gebrauch von bleifreiem Sprit und müssen zusätzlichen Ventilschutz beim tanken einfüllen.
Dabei handelt es sich aber tatsächlich um richtige Oldtimer!!!

LPG hat garnix!!!
Kühlt nicht, hat keine schmierende Eigenschaft, brennt nur mit weniger Leistung...niedrigerer Brennwert.
Eigentlich ein beschissener Kraftstoff!!!

Flash-Lube ist ein Öl, welches mit Additiven vollgestopft ist und Tröpfchenweise dem Motor zugeführt wird.
Ich stelle den Nutzen in Frage!
Denn ein Verbrauch von diesem Zeug, 1:2000 kann niemals für einen ausreichenden Schutz sorgen.

Rechne ich den Preis hoch...dann habe ich bei Nichtgebrauch ca. 50% der Zylinderkopfreparatur schon gespart...und anschliessend wird das Zeug nicht mehr gebraucht.😁

Super ! Erstmal vielen Dank für die ausführliche Antwort !

Ich komme tatsächlich aus dem Ravensburger Umland und hier ist die LPG Technik tatsächlich in den Kinderschuehen. Die Österreicher und Schweizer haben aus steuerlichen Gründen keinerlei Interesse daran und die Intaliener sind ein paar Hügel weit weg....

Von Vergaser LPG-Fahrzeugen habe ich nur gehört - nie gesehen geschweige denn selbst mal einen gehabt. Die LPG Technik ist, wie du sagst nicht gerade hierzulande erfunden worden, aber sie hält sich hartnäckig und das ist schonmal ein Zeichen, dass sie so schlecht nicht sein kann.
Die Geschichte mit dem Ventilspiel scheint tatsächlich der Kern des Problems zu sein, die verbrannten Ventile sind nur die nachfolgenden Symptome. Ich stelle die Schäden durch LPG keineswegs in Frage; DASS es diese Schäden gibt ist zweifelsfrei zu belegen, nur keiner weiss warum. Ich suche tatsächlich nach den Gründen, denn nur dann kann man etwas dagegen tun. Die Panzerventile/Sitze verlagern das Problem nur; vermutlich treten Schäden dann erst später oder an anderer Stelle auf. Ich habe mit einem Motoreninstandsetzer gesprochen, der solche LPG-Kopfumrüstungen vornimmt. Er meinte, dass die neu eingepassten Sitzringe nicht unbedingt härter seien, als die alten, sondern viel besser die Wärme leiten (andere Legierung mit höherem Kupferanteil; genaueres war nicht zu erfahren). Ford bietet manche seiner Motoren mit "gasfesten" Köpfen an. Kostet einen geringen Aufpreis - aber auch hier scheinen die Sitzringe nicht härter zu sein, sondrn nur "anders" (ich bin da noch dran, aber eindeutige Infos sind nur schwer zu bekommen). Ich habe einen Ford-Kopf gesehen, der nach 15Tkm auf Gas im Eimer war. Andere halten die 50Tkm oder 100Tkm oder noch länger, ohne Schäden.
Was ist die Ursache dafür, dass die Ventile sich im LPG-Betrieb so stark verstellen ?

Zitat:

Vermutlich wusste der behandelnde Saab-Arzt garnicht, wie eingeschlagene Ventilsitze aussehen.

Das war Heuschmid Senior. Wenn ich dem erzähle, dass er eingelaufene Ventile nicht erkennt, dann haut er mir vermutlich den Zylinderkopf um die Ohren ;-)

Zitat:

Nimm es mir nicht übel. Aber wenn Du LPG-Probleme ansprichst und LPG-Erfahrung einfach ablehnst...und nach Gründen suchst, warum???
Ich suche nicht nach Gründen, warum...sondern weiß sicher, das!

Das hast du falsch verstanden, ich lehne die LPG Probleme nicht ab. Erst recht nicht die Erfahrung, denn die habe ich selbst nicht. Trotzdem ziehe ich meine eigenen Schlüsse daraus und wenn ich das aus Mangel an Wissen nicht kann, dann lerne ich. Nur kann ich Erfahrung nicht lernen, sondern nur die Theorie die dahinter steht und deshalb suche ich immer das Gespräch mit Leuten wie dir, die eben die Erfahrung haben.

Die Geschichte mit den Additiven ist auch so "Grauland". Jeder Umrüster hat da ein anderes Geschichtchen parat, die Hersteller schwätzen auch noch munter mit und keiner kann wirklich Fakten auf den Tisch legen. Die Klopffestigkeit ist heutzutage sicher nicht mehr das Problem. Die Schutzschicht auf den Ventilen ist ein Argument, aber wie verhindert diese das "Einlaufen" der Ventile ? Das ist doch eher ein mechanischer Verschleissvorgang. Überzeugend ist die Aussage, dass die Additive Ablagerungen auf den Ventilen verhindern und dadurch sauberen Kontakt zwischen Ventil und Sitz zwecks Wärmeübergang ermöglichen. DAS ist nachvollziehbar. Mechanischer Schutz gegen Einlaufen ist es nicht.

Zitat:

LPG hat garnix!!!
Kühlt nicht, hat keine schmierende Eigenschaft, brennt nur mit weniger Leistung...niedrigerer Brennwert.
Eigentlich ein beschissener Kraftstoff!!!

Das sehe ich ein wenig anders. LPG ist ein sehr sauberer Kraftstoff, verbrennt besser und erzeugt deshalb bei der Verbrennung weniger Schadstoffe als Benzin. Der Brennwert ist nahezu identisch zu Benzin - ganz im Gegensatz zu Ethanol (da ist der Brennwert deutlich geringer als bei Benzin, denn Alkohole sind schon halb oxidiert). Kühlwirkung von flüssigem LPG und flüssigem Benzin ist fast identisch, aber das ist unerheblich im Gegensatz zur Energie, die bei der Verbrennung frei wird. Um das Gewissen zu beruhigen könnte man hier eine flüssig einspritzende Gasanlage nehmen; hat mit dem Auftreten von Ventilschäden aber nichts zu tun.

Der Ganze synthetische Mist, der mittlerweile im Super und Super+ drin stecken muss um die vorgeschriebenen Abgaswerte zu erreichen und die Klopffestigkeit sicherzustellen ist mittlerweile fast auf 30% angewachsen. Sauerstoffverbindungen (Esther, Ether), Öle, Paraffine usw. - alles ein Zeichen dafür, dass Benzin alleine schon lange nicht mehr geeignet ist die Anforderungen v.A. im Bereich Abgaswerte zu erfüllen. Schau dir die Neuentwicklungen an; synthetischer Dieselkraftstoff, GTL und so weiter. Nichts davon braucht man wirklich, wenn man bei Benzin bleiben könnte.

LPG schafft das problemlos (Erdgas noch besser); die Motoren schaffen aber LPG nicht. Zumindest nicht dauerhaft und das ist genau der Grund, weshalb ich mich damit beschäftige. Ich möchte meinen Motor eben möglichst lange mit LPG am Leben erhalten. Der Aufwand kann nicht allzu groß sein, wenn man weiss wo man hinlangen muss.

Der nächste Schritt an meinem Wagen wäre die Umrüstung auf monovalenten Gasbetrieb (Benzintank raus und einen kleinen mit 15 Liter rein). Konsequent wäre dann eine elektrische Verdampferheizung, die dann auch den Start des kalten Motors auf Gas zuverlässig ermöglichen würde. Pflanzenöl-Fahrer haben sowas schon seit Jahren, aber das geht jetzt etwas am Thema vorbei....

Was mich im Moment beschäftigt ist folgende Frage: Was ist die Ursache dafür, dass sich Ventile verstellen ? Warum passiert das im Benzinbetrieb (und warum noch schneller im Gasbetrieb) ? Ist das mechanische Abnutzung ? Wenn ja, an welcher Stelle ? Wenn du also Infos dazu bzw. Bilder von eingelaufenen, aber noch nicht verbrannten Ventilen/Sitzen hast, wäre ich dir sehr dankbar. Messwerte sind ebenfalls interessant (wieviel muss/kann man Ventile nachstellen, wieviel unterscheidet sich ein eingelaufenes von einem fabrikneuen, wieviel macht das beim Sitz aus, was mache ich bei Hydros, die an der Grenze sind usw.)

Grüße
gemm

...der jetzt seinen letzten Urlaubstag geniest und mit seinem Benzinkanister im leeren Troll zu unseren LPG-armen schweizer Nachbarn fährt um Startbenzin zu tanken ;-)

@gemm

Klasse!...Johann Heuschmid als nichtwissender Saab-Arzt...wäre schon toll gewesen.😁
Der hätte Dir vermutlich einen Hammer ins Kreuz geworfen und Dich vom Platz gejagt!😁

Bei LPG-Betrieb geben die Ventil-Sitzringe nach. Das Material gibt nach, die Ventile schlagen die Sitzringe ein.
Dadurch wird das Ventilspiel zwischen Tassenstössel und Nockenwellen immer kleiner...bis zum Zeitpunkt, wo die Ventile nicht mehr schliessen.
Die 8-Ventilmotoren der alten 900er hatten keine Hydrostössel, sondern Tassenstössel. Und das Ventilspiel wurde mit Einstellplättchen ausgeglichen.
Das Ventilspiel sollte bei Auslassventilen dieser Motoren zwischen 30 und 45 hundertstel Millimeter liegen.
Und bei LPG-Gebrauch musste das Spiel alle 20.000km korrigiert werden...bis zum Punkt, wo die dünnsten Einstellplättchen nicht mehr ausreichten. Und dann war eine Zylinderkopfreparatur fällig. Lag damals bei rund 100.000km Laufleistung.
Bei den 4-Ventil-Motoren ist die Temperaturableitung bedeutend besser, aber noch nicht ausreichend.
Und durch den Gebrauch der Hydrostössel ist eine Ventilspieleinstellung nicht nötig, bzw. nicht machbar.
Irgendwann kommt der Zeitpunkt, wo der Hydrostössel das Spiel nicht mehr ausgleichen kann und das Auslassventil kann nicht mehr schliessen.
Ein 9000er mit einfacher Einspritzung kann da länger halten, wie ein 9-5 mit Turbomotor...die thermische Belastung ist beim Turbo einfach grösser.
Und wenn der Wagen bei LPG-Gebrauch geknüppelt wird...ist die Standzeit der Ventilsitzringe entsprechend geringer.
In Holland ist die Geschwindigkeit begrenzt...da werden die Autos eher getragen, wie gefahren.
Da halten die Köpfe entsprechend länger.

Bei Deinem Motor würde ich zwischen 150.000 und 200.000 mit einem Schaden rechnen.
Oder Du fährst auf LPG immer nur 130km/h Richtgeschwindigkeit.😁

Zitat:

Original geschrieben von saabfahrer



Zitat:

Original geschrieben von Golf4U


So, und nun an alle pessimisten, es steckt eine Vollsequentielle Zavoli Alisei N drinne, und der Wagen läuft super, sogar mit 1,1 Bar Ladedruck auf Gas ohne wenn und aber, also es geht, so ganz entgegen der "Meinungen" hier, die ich eher als "Unglücklich" auffasse.

In diesem Sinne

S.

Dann fahre mal ein paar 10tkm.

Wenn Du das mit dauer 1,1 bar machst, kannst Du Dich von den Ventilen verabschieden.

Aber glauben mußt Du mir nicht. Bin ja bloß ne mio km auf LPG gefahren....😁

Ich fänd es so schön wenn das "Grundthema" auch mal zumindest angelesen werden würde.

Es ging um folgendes:

SuPlu=Leistung
LPG=Eco

Ich wollte damit nur dementieren dass die Anlage das nicht schaffen würde, mitlerweile bin ich sogar bei 1,25 Bar und auch hier keine Anstalten.
Über Temperaturen bin ich mir durchaus im klaren, mehr als 140 km/h fahr ich nicht auf LPG, das entspricht so gut 3500 Touren, beschleunigt wird kraftvoll nur kurz auf LPG, das kann er ab, wenn ich Spaß will drück ich die Spaßtaste, das ist der Knopf zum abschalten von LPG 😉

Lieben Gruß

S.

@Golf4U

Wenn Du es so beihältst...ist LPG kein Thema für Probleme.
Sachte cruisen, als Sparschwein...und guten Sprit, als Wildsau...sollte ohne Probleme laufen.😁

Zitat:

Bei Deinem Motor würde ich zwischen 150.000 und 200.000 mit einem Schaden rechnen.
Oder Du fährst auf LPG immer nur 130km/h Richtgeschwindigkeit.😁

Klar, auf Landstrassen.... ;-)

Ernsthaft - ich fahre nicht anders, als vorher auch. Täglich gut 70km - fast nur Landstrsse und ein klein wenig Stadt. Autobahn am Wochenende/Urlaub. Da cruise ich mit Tempomat bei ca 4000 U/min, was ca. 180km/h entspricht (wenn es die Verkehrsdichte zuläßt natürlich). Ich habe aber auch keine Bedenken, bis 230km/h auf LPG zu fahren. Mein Benzinverbrauch liegt meist so bei ca. 1Liter, weil ich zusätzlich zum Startbenzin ab und zu auch mal ein paar km so auf Benzin fahre, wenn der LPG Tank leer ist. Ich bin also kein Extremsparschwein, das auch Umwege zur LPG-Tanke in Kauf nimmt um bloß ja kein teures Benzin verfahren zu müssen. Das und das zusätzlich vorhandene Flashlube sollte die Ventile sauber halten - alles andere werden wir sehen. 50Tkm auf LPG habe ich schon hinter mir, der Motor steht jetzt bei ca. 220Tkm. Ich hatte so um 300Tkm eine Getriebe + Motorrevision im Auge. Mal sehen, wie lange die Kupplung noch durchhält, denn laut Unterlagen ist das auch noch die erste....

@Golf4U
Du hast den Ladedruck bzw. die Leistung erhöht, nachdem du auf LPG umgerüstet hattest ? Hast du dabei an der Gasanlge irgendetwas nachstellen müssen ? Wie sieht es mit Kühlung aus - irgendwelche Umbauten (LLK, Motorkühler, Ölkühler, Getriebeölkühler) oder alles Serie ?

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