Liegengeblieben aufgrund nicht genehmigter Arbeiten bei der Inspektion

Skoda Superb 3 (3V)

Moin Superb Community,

ich hoffen ihr könnt mir helfen. Von meiner Werkstatt fühle ich mich aktuell verarscht bzw. alleine gelassen und hoffe ihr könnt mir sagen, was ich am besten tun könnte.

Zur Story:

Mein Fahrzeug war am 08.08.2022 zum 60.000km Service.

Da ich einen Servicevertrag besitze betrag die Rechnung 0€.
Da das Fahrzeug bei der 60.000km Inspektion aber erst 50.400km drauf hatte, verweigerte Volkswagen Leasing (die machen den Servicevertrag) den wechsel der Bremsflüssigkeit. Dieser sollte dann bei entsprechendem Kilometerstand im Januar 2023 vor dem TÜV vollzogen werden.

Nun musste ich gestern meine Heimfahrt stoppen, weil mein Fahrzeug mit einem wilden gepiepe und der roten Meldung "Bremsflüssigkeit niedrig prüfen nach Bordbuch" mich zum Anhalten zwang. Ich schaute nach der Bremsflüssigkeit und stellte fest... der Behälter war leer.

Da ich von einem defekt am Fahrzeug ausging, habe ich die Mobilitätsgarantie in Anspruch genommen. Leihwagen bekommen und Fahrzeug wurde abgeschleppt. Da meine heimische Werkstatt zu weit entfernt war, wurde das Fahrzeug in die nächstgelegen Werkstatt geschleppt.

Diese rief mich heute an und lies mich aus allen Wolken fallen. Die Bremsleitung hinten links war nicht richtig festegeschraubt. Aber an allen anderen Muttern/Schrauben waren spuren zu sehen, als wäre ein Bremsflüssigkeitsservice durchgeführt worden. Nur hinten links war sie nicht richtig festgeschraubt und der Staubschutz hing nur halb dran. Somit lief die Bremsflüssigkeit wohl seit dem 08.08.22 - 01.09.22 bei jedem Bremsvorgang langsam heraus.

Die Werkstatt in der der Wagen war, hat sich mit meiner heimischen in Verbindung gesetzt. Diese hat die Kosten auf "Kulanz" für das "Festschrauben, neu Befüllen und den Leihwagen übernommen. Das Abschleppen musste ich selber zahlen, weil dieses laut der hingeschleppten Werkstatt nicht unter die Mobilitätsgarantie fällt da es kein technischer Defekt war. Sondern ein "Menschlicher Fehler".

Meine heimische Werkstatt verneint jegliche Arbeit am Bremssystem meines Fahrzeuges. Bezahlt aber auf Kulanz die Reparatur? Merkwürdig? oder nur Kundenfreundlich?

Da Bremsflüssigkeit bekanntlich sehr ätzend ist, haben die Innenseite meiner Felge sowie andere Bauteile entsprechende Ätzspuren (siehe Bilder).

Meine heimische Werkstatt möchte sich diese Schäden persönlich angucken. Von den selbst getragenen Abschleppkosten die ich einfordern möchte weiß sie noch nichts. Den Bericht der Werkstatt mit den festgestellten Mängeln bekomme ich erst am Montag. Einige Bilder vor der Reparatur hänge ich euch ran.

Fern Diagnosen sind bekanntlich immer schwierig... aber ein Freund ist KFZ-Sachverständiger und ist der Meinung: Felge und Reifen müssen definitiv neu. Bei betroffenen Teilen der Bremsaufhängung etc. ist er sich unschlüssig ob die ätzende Wirkung eventuell den Korrosionsschutz angegriffen hat.

Was wären eurer Meinung nach die beste Vorgehensweise? Am Montag erstmal das Gespräch suchen? Je nachdem wie das Ergebnis ist Anwalt bzw. Skoda Kundenservice einschalten?

Vielen Dank für jede Hilfe!

Euer Pascal

Reifen innen hinten Links1
Reifen innen hinten Links2
Bremse hinten Links1
+2
14 Antworten

Wende Dich an die Innung des Kfz-Gewerbes. Die werden das für Dich kostenneutral entscheiden, die Werkstatt ist an die Entscheidung gebunden, Du nicht.

Wenn eine Werkstatt ein menschliches Versagen hat , muss sie dafür haften .
Werkstätten müssen für so ein Fall versichert sein .
Der abschleppt Wagen muss von der Werkstatt übernommen werden alles was dadurch kaputt gegangen ist muss die Werkstatt haften .
Ab zum Anwalt und Diskussion beendet

Zitat:

@eisilein schrieb am 5. September 2022 um 19:32:55 Uhr:


Werkstätten müssen für so ein Fall versichert sein .

Du redest von einer sogen. Betriebshaftpflichtversicherung. Diese ist leider nicht Pflicht und demzufolge haben viele KFZ Betriebe so eine Versicherung nicht. Mittlerweile sind sogar die Selbstbeteiligungen bei den Werkstattersatzfahrzeugen bei 1000€+ angekommen.

Aber ja: ich würde einmal versuchen den Schaden ersetzt zu bekommen und sobald die ursprünglich ausführende Werkstatt komisch wird, würde ich das dem RA meines Vertrauens übergeben. Das kostet sonst nur Zeit und Nerven und ich spreche da leider aus Erfahrung.

Macht aber nur mit RSV Sinn, sonst wird das zu teuer aufgrund der Gutachten etc. pp..

Die KFZ Innung wäre ohne RSV meine erste Anlaufstelle.

Thilo da geb ich dir recht .
Erst mit der Werkstatt reden .
KFZ Innung einschalten .
Wenn kein Erfolg Anwalt .
Man kann froh sein das die Autos sich heutzutage selbst überwachen , bei einen alten Auto wäre es wahrscheinlich ein schwerer Unfall geworden .

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Also ich würde auch als erstes das Gespräch suchen. Stell doch einfach mal die Frage, wie die sich erklären, dass das Fahrzeug ausgerechnet in einem kurzen Zeitraum nach dem Service in deren Haus Bremsflüssigkeit verliert (weil wäre das ganz frisch, wären keine Ätzspuren auf der Felge!) und man nach dem Service in deren Haus Spuren an den Schrauben Spuren von Werkzeug sieht.

Wenn die dann sagen, das sei vorher schon so gewesen, stellte sich die Frage, wie es sein kann, dass die es nicht gesehen haben. Und wenn die sagen, da sei nach dem Service einer drann gewesen, kann man ruhig mal die Frage stellen, ob die einen für blöd erklären wollen.

Findet kein Einlenken statt würde ich einen Letzten Versuch im Guten starten und denen erklären, dass es bei einer juristischen Auseinandersetzung nicht nur darum ginge "beweisen" zu können, dass der Fehler durch die Werkstatt verursacht wurde, sondern auch darum, ob Deine Version glaubhaft und glaubwürdig ist. Außerdem kann durchaus mal hinterfragt werden, warum die die Kosten für die Instandsetzung übernommen haben, wenn sie doch keinerlei Fehlerverhalten ihrerseits erkennen/eingestehen. 😉

Übrigens sehen auch Google Bewertungen, in denen steht das nach einem Besuch bei denen Bremsflüssigkeit austritt ziemlich doof aus. 😉

Diese Hinweise würde ich der Werkstatt dann noch geben, bevor ich weitere Schritte einleiten würde. Über diese Schritte würde ich mich dann vermutlich mit einem Anwalt beraten.

Da die Werkstatt einen Teil der Kosten bereits übernommen hat, könnte mir aber gut vorstellen, dass sich die Probleme ohne diese freundlichen hinweise aus der Welt schaffen lassen.

Kleiner Hinweis zum Thread:
Sowas rutscht ganz leicht in eine Rechtsberatung ab. Diese ist aus gutem Grund bei MT tabu (siehe NUB). Achtet da bitte alle mit drauf 🙂

Danke für eure Tipps!

Natürlich möchte ich hier keine Rechtsberatung. Dafür gibt es Anwälte die jahrelang studiert haben.

Die mir entstandenen Abschleppkosten versuche ich mir aktuell über Skoda selber erstatten zu lassen (dies wurde mir auch vom Autohaus geraten). Die Reaktionszeit lässt bei einem so großen Unternehmen natürlich etwas zu wünschen übrig.

Das Autohaus in der mein Wagen zur Inspektion war, bemüht sich sehr. Am Montag hat sich der Serviceberater das Fahrzeug angeschaut und die Spuren der Bremsflüssigkeit an Felge und Reifen waren natürlich deutlich zu sehen.
Zusätzlich wurden die Bremsen getestet. Die betroffene Seite weißt eine Abweichung auf. Alles noch im TÜV Rahmen.. aber ob es von der Bremsflüssigkeit kommt...

Aktuell habe ich noch keine Antwort vom Autohaus wie es weiter geht. Aber je nachdem wie sie ausfällt, wäre der nächste Weg wohl zum Anwalt.

Zitat:

@eisilein schrieb am 6. September 2022 um 04:43:26 Uhr:



Man kann froh sein das die Autos sich heutzutage selbst überwachen , bei einen alten Auto wäre es wahrscheinlich ein schwerer Unfall geworden .

So schlimm ist es (zum Glück) nun auch wieder nicht. Es war ja nur an einem Sattel der Entlüftungsnippel offen, d.h. dieser Bremskreis entleert sich und verliert an Funktion.
Seit den 70er Jahren sind aber 2-Kreis-Bremssysteme gesetzlich vorgeschrieben.
D.h. VA und HA haben separate Druckkreise und einen ab ca der Hälfte geteilten Vorratsbehälter der Bremsflüssigkeit. Der vordere Bremskreis war/ist daher noch voll funktionsfähig.

Auch ältere Autos hätten noch gebremst, nur dass man es da eben nicht angezeigt bekommt sondern nur an einem längeren Pedalweg merkt.

Jedenfalls eine ziemlich grober Fauxpas des Monteurs, aber gut - Fehler passieren und ich denke dass sich die Werkstatt hier nicht dumm stellen wird. Wenn doch würde ich denen die Hölle heiß machen. Das so fehler passieren OK, aber dann muss die Werkstatt dazustehen.

Die sollen die Felge ersetzten oder neu lackieren lassen, 2 neue Reifen draufziehen nochmal das Bremssystem befüllen/entlüften und den Sattel/Aufhängung etc gut reinigen. So ätzend dass am Sattel oder Achsträger was wegrostet ist die Bremsflüssigkeit nun auch wieder nicht und die Teile dort sind ja eh alle nicht beschichtet o.Ä. sondern einfacher Metallguss. Man muss die Kirche auch im Dorf lassen.

Sind die Bremskreise nicht diagonal vorne/hinten?
D.h. ein Kreis VL und HR und der zweite VR und HL?

Zitat:

@Bueromann36 schrieb am 7. September 2022 um 16:41:05 Uhr:


Sind die Bremskreise nicht diagonal vorne/hinten?
D.h. ein Kreis VL und HR und der zweite VR und HL?

Richtig

Stimmt, bei den ganzen VW-Frontkratzern und vielen neueren Autos ist das so rum. Danke für die Korrektur.
War gedanklich gerade bei meinem alten Mercedes, da ist es Achsweise...
Jedenfalls, so oder so bremst das Auto auf jeden Fall noch im normalen Bereich. Bei Gefahrenbremsung/Vollbremsung, siehts dann schlechter aus (Giermoment, etc) aber nis dahin hat man den Defekt ja idR bemerkt.

Moin,

ein Update zu meiner Misere.

Das Autohaus hat mich nach mehrmaliger Rückfrage, was nun mit der Felge etc. ist mit: "Da können wir Ihnen nicht mehr helfen" abgespeißt.

Skoda Deutschland hat sich der Sache bereits angenommen und mein Fall ist in der Bearbeitung. Wann ich dazu Feedback bekomme, können Sie mir noch nicht sagen. Sollte ich etwas hören, werde ich euch ein weiteres Update geben.

Sicher ist eins: Mein Fahrzeug wird diese Werkstatt nie wieder von innen sehen.

Update:

Skoda Deutschland konnte mir leider nicht weiterhelfen.

Jetzt wird wohl doch ein Anwalt tätig werden müssen.

Skoda selbst hat damit eigentlich auch nicht viel am Hut. Im Prinzip ist es die Werkstatt die den Fehler gemacht hat und somit kann auch nur diese Werkstatt "helfen". D.h. wenn, dann geht auch dein Anwalt auf diese Werkstatt zu.
Warst du mal im Gespräch mit der Schlichtungsstelle des KFZ-Gewebes?
Was sagt denn die Werkstatt genau warum sie nicht helfen kann? Immerhin hat sie einen Schaden am Auto verursacht. Vlt mal ein unabhängiges Gutachten vom Schaden machen lassen (TÜV z.B.) und damit auf die Werkstatt zugehen.

Die Werkstatt sagt folgendes: es waren keine Arbeiten am Bremssystem vorgesehen, also haben wir auch keine gemacht. Was so gesehen auch richtig ist. Da der Bremsflüssigkeitswechsel bzw. Service nicht fällig war. Zusätzlich wurden die Arbeiten auch durch den Servicevertrag nicht genehmigt!

Der Bremsflüssigkeitswechsel wurde mündlich für Januar zum TÜV vereinbart.

Die Skoda Kundenbetreuung sieht das etwas anders. Sie sind für den Kunden da und helfen in fast allen belangen. (auch bei Streitigkeiten mit Skoda Werkstätten etc.) Diese hat mir das selbe geraten wie du. Auf die Werkstatt zugehen. Was ja nicht geholfen hat.

Langsam habe ich einfach keine Lust mehr mich an X verschiedene Stellen zu wenden. Wenn mein Anwalt es für nötig hält, wird ein Sachgutachten von ihm angefordert.

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