Lexus RX400 Hybrid, Technik-Overkill ?
Moin!
Ich wollte mal Eure Meinungen zum RX400h hören, die Technik-Vorstellung aus der letzten AMS hört sich für mich eher nach einem schlechten Märchen an.
Also unmerkbares Zusammenspiel von Elektromotoren und Benzinmotor. Elektronischer Allradantrieb, durch Zuschalten von Elekromotoren an der Hinterachse. Start-Stopp Automatik etc.
Würde mich auch mal interessieren, welches Geräusch man beim Anfahren und Beschleunigen wahrnimmt, klingt das eher nach Dragster oder Straßenbahn ?
Toyota prognostiziert fast 50% Hybrid-Anteil.
Ein interessantes Konzept sicher, aber sind wir schon bereit für's 20. Jahrhundert ?
47 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von aurian
@gs-hybridAlso Deine Idee als Verbrennungsmotor in einem Hybriden eine Brennstoffzelle einzusetzen kann ich nicht nachvollziehen.
Zuviel der Ehre, war nicht meine Idee, sondern die von Toyota ;-)
Die Quelle hat Swissprius schon geliefert. Einfach mal genau lesen:
http://www.toyota.co.jp/en/tech/env...fchv/index.htmlZitat:
Eine Brennstoffzelle liefert Strom für einen Elektromotor(en).
Der Elektromotor ist also bereits zwingend an Bord. Elektromotoren können bei Lastumkehr zur Rekuperation eingesetzt werden. Eine Pufferbatterie benötigen Brennstoffzellenfahrzeuge ebenfalls, da eine Brennstoffzelle den dynamischen Leistungsanforderungen des Fahrbetriebs nicht gewachsen ist, sondern mehr oder weniger eine kontinuierliche Leistungsabgabe hat.
Ein Brennstoffzellenfahrzeug bietet also alle Voraussetzungen welche in Hybriden benötigt werden um ökonomisch zu fahren.
Du lieferst in deinem Beitrag eine astreine Beschreibung für ein Hybridfahrzeug: Pufferbatterie, Elektromotor, Rekuperation etc. Der einzige Unterschied zwischen einem FCHV (Fuel Cell Hybrid Vehicle) und Hybriden heutiger Bauart besteht darin, dass die Brennstoffzelle die beiden konventionellen Komponenten Verbrennungsmotor+Generator ersetzt. Alles andere kann so bleiben, wie es ist. Der E-Motor des FCHV kann angetrieben werden
- entweder von der Brennstoffzelle
- oder von der Pufferbatterie
- oder von beiden Antriebsquellen gleichzeitig.
Voilà: schon hast du einen Vollhybriden bzw. Parallelhybriden à la Prius oder Lexus RX400h.
Zitat:
Original geschrieben von aurian
Fakt ist: Der grösste Teil aller Pannen wird durch eletrische/elektronische Komponenten verursacht.
Diese Behauptung ist schlichtweg falsch!
Elektronik arbeitet (sofern nicht fehldimensioniert) völlig verschleißfrei.
Der überwiegende Teil aller Pannen wird nachweislich noch immer durch mechanischen Verschleiss oder mangelhafte Wartung verschleissbehafteter mechanischer Komponenten verursacht... gefolgt vom Ausfall fehldimensionierter oder fehlkonstruierter elektrischer/elektronischer Komponenten...
D.h. Elektronik-Ausfälle sind überwiegend der Hinweis auf mangelhafte Konstruktion bzw. Qualitätssicherung der Hersteller.
Derartige Probleme fallen allerdings innerhalb weniger Jahre serientypisch auf, da braucht es weder 2 Mio. Fahrzeuge noch 10 Jahre Erfahrung (man denke an die Motronik-Ausfälle wegen mangelhafter EMV etc.)
Zitat:
Original geschrieben von aurian
Und genau in diesem Bereich hat ein Hybrid halt Komponenten eingebaut, welche in konventionellen Autos nicht vorkommen.
Diese Aussage ist nur die halbe Wahrheit, denn ein Hybrid benötigt dafür an anderer Stelle weniger Komponenten:
- Drehmomenten-Wander
- Automatik-Getriebe (und dessen Steuerung...)
- Anlasser
Die E-Motor- und Generator-Konstruktion des ToyotaHybrid-Antriebs ist faktisch robuster und verschleiß-ärmer als eine gewöhnliche Auto-Lichtmaschine (da kollektor-los) und es gibt keinen triftigen Grund, anzunehmen, dass die zugehörige Steuer-Elektronik anfälliger sein sollte, als jede beliebige Motronik oder AT-Steuerung.
Das verwendete Planeten-Getriebe entspricht in seiner "Komplexität" in etwa einem gewöhnlichen Differential (auch nicht unbedingt der Pannen-Hit).
Ein NiMH-Akku ist nachweislich (und in Jahrzehnte-langer Praxis in ungünstigeren Einsatz-Szenarien erprobt) wesentlich robuster und langlebiger als eine Blei-Batterie...
Zitat:
Original geschrieben von schroederweg
Langstreckenfahrer bringt der Hybrid ämlich nix und deswegen wird Amiland auch nicht ewig im Hybridrausch bleiben.
Auch wieder nur die halbe Wahrheit!
Der Hybride bringt relativ wenig Einsparung bei langen Strecken auf Autobahnen ohne Geschwindigkeitsbegrenzung und gleichzeitig relativ entspannter Verkehrssituation.
Das dürfte weder in Deutschland noch in USA auf mehr als 20% aller gefahrenen Kilometer zutreffen.
Schon bei überwiegend 120 km/h Limit und einem typischen LKW-Anteil (wo man alle paar km wegen Brummi-Rennen auf 80 km/h runtergebremst wird) läuft der Hybride auch auf der Autobahn mit wesentlich höherer Effizienz.
Zitat:
Original geschrieben von aurian
Also Deine Idee als Verbrennungsmotor in einem Hybriden eine Brennstoffzelle einzusetzen kann ich nicht nachvollziehen.
Das ist ein klassiches begriffliches Missverständnis.
Das FCHV ist "nur" bezüglich der Energie-Bereitstellung hybrid (d.h. Verbrennung und Pufferung/Rückgewinnung), nicht bezüglich der Motoren-Technologie.
Die Probleme im Bereich des Energie-Managements sind vergleichbar, denn die Brennstoffzelle hat auch nur einen bestimmten Leistungs-Bereich, in welchem sie effizient läuft, die anderen Betriebsbereiche müssen durch geschicktes Energie-Management überbrückt werden.
Der "mechanische" Teil ist im FCHV natürlich völlig "un-hybrid".
... und wer schon mal Einen gefahren hat, der wird einräumen müssen, dass der Toyota-Hybrid-Antrieb eine deutliche Verbesserung des Fahrkomforts bringt, wie sie "klassich" nur mit einem deutlich aufwendigerem, sprithungrigerem Motor zu erzielen wäre, was ganz nebenbei bemerkt auch die Diskussion bzgl. "Gesamt-Energiebilanz" stark relativiert!