LEXUS bekommt Konkurrenz aus China

Lexus

Hi,

habe eben eine interessante Mitteilung im heutigen HANDELABLATT (S.14) gefunden und stelle sie mal ohne Kommentar ein:

Chery setzt auf Limousinen
Nach dem Stopp des Kleinwagenprojekts mit Chrysler ändern Chinesen ihre Strategie

Der chinesische Autohersteller Chery will mit Oberklasse-Autos den US-Markt erobern. Am Wochenende bestätigte Chery eine Partnerschaft mit einem Konzern aus Israel, dessen im US-Bundesstaat Colorado angesiedelte Tochter Quantum LLC künftig in China Luxuslimousinen bauen will. Mit einem gemeinsamen Investment von umgerechnet rund einer halben Milliarde Euro soll das neue Gemeinschaftsunternehmen 150 000 Autos produzieren, um den „europäischen und amerikanischen Markt“ anzutesten, melden Chinas Staatsmedien. Die Chery-Limousinen sollen gegen die Lexus-Serie von Toyota antreten und werden nach Auskunft von Chery bereits ab Juli in Produktion gehen.

Chery gehört zu den erfolgreichsten Automarken Chinas. Der erst vor zehn Jahren gegründete Autohersteller hat vor allem mit dem Kleinwagen QQ einen Riesenerfolg gelandet. Das knuffige Miniauto kostet in der einfachsten Version umgerechnet weniger als 3 000 Euro und war im März mit 40 000 Fahrzeugen der am häufigsten verkaufte PKW in der Volksrepublik. Im vergangenen Jahr lag der Hersteller mit 305 000 verkauften Autos erstmals hinter den Platzhirschen VW und General Motors auf Rang drei. In diesem Jahr will Chery 390 000 Fahrzeuge bauen, davon 70 000 für den Export. Eine verbesserte Version des QQ sollte laut Medienberichten für den US-Markt vorgesehen sein, denn Chery will unbedingt auf dem größten Automarkt der Welt mitmischen.

[...]
Zur Finanzierung seiner Expansion plant der chinesische Autokonzern nun einen Börsengang. „Wir sind bei den Vorbereitungen für eine Börsennotierung, haben aber von unseren Eigentümern noch kein grünes Licht bekommen“, bestätigt General Manager Zhang. Weder Termin noch Börsenplatz stünden bislang fest. Chery gehört der Provinzregierung von Anhui, sie bestimmt die Strategie des Konzerns maßgeblich mit.

Bislang ist die die Marke nur in Asien, Südamerika und Russland vertreten, die Exportzahl betrug zuletzt 50 000 Stück. Chery gilt als einer der innovativsten Autobauer Chinas und hat mit dem österreichischen Entwickler AVL eine eigene Motorenreihe entwickelt. Momentan werden rund 200 000 Stück davon in Anhui jährlich produziert. Die Qualität hat Fiat bereits überzeugt: Künftig wird Chery jährlich 100 000 Benzinmotoren an die Italiener liefern.

58 Antworten

Ja und BMW bekommt Konkurrenz von Brilliance und Land Rover von Landwind. 🙄

Jemand der Lexus fahren will, der kauft sich einen.

Ich kann mir z.b. nicht vorstellen, dass viele VW Fahrer zu Dacia gewechselt sind.
Besonders in Deutschland wird drauf geachtet, ein deutsches Auto zu fahren bzw. es wird auf die Marke geschaut. Auch wenn dieses deutlich teurer ist als die Konkurrenz.
In Frankreich stehen dann die französischen Hersteller an erster Stelle usw.

mfg

EDIT:
Ich glaube übrigens genauso wenig, dass Lexus ernsthaft BMW, Mercedes und Audi in Schwierigkeiten bringen kann.

Nun ich dufte vor einiger Zeit die Cherys u.a. in China mal live erleben.

Die Qualität des QQ ist echt katastrophal. Das größte Modell von denen, der A5 glaube ich, konnte sich gerade mal von der Verarbeitung, Materialien usw. nur mit Koreanern von vor 15 Jahren messen.

Sorry, aber Gut Verarbeitete Chinesische Autos werden höchstens von Brilliance kommen. Das verwundert auch kaum, da BMW die ja auch kräftig unterstützt.

Chery wird vll. in 10-15 Jahren an der Qualität von Lexus, Mercedes-Benz, BMW, Audi usw. ''nah dran'' kommen.

Zitat:

Ich glaube übrigens genauso wenig, dass Lexus ernsthaft BMW, Mercedes und Audi in Schwierigkeiten bringen kann.

@Sven: Da hast du aber glaube ich einiges in der Welt verpasst 😁

Grüße

Ich denke auch, bevor Chery oder die Chinesen allgemein bei Lexus Marktanteile abgraben können, wird wohl noch ein Weilchen vergehen.

Vorher werden sie jedoch den Koreanern das Leben schwer machen.
Aber auch diese sind ja nicht auf den Kopf gefallen und konzentrieren sich zunehmend auf Design, Qualität und Innovation.
KIA z.B. macht Riesenschritte nach vorne. In einer aktuellen Ausgabe der C/D wurde dem KIA Optima (bei uns bekannt als Magentis) sogar eine wesentlich bessere Verarbeitungsqualität attestiert, als dem Toyota Camry. Der Absatz der Marke steigt fast in allen Märkten.

Dennoch kommen die Erfolge der Koreaner auch in den USA nicht über die Mittelklasse hinaus. In der Luxusklasse, wo sich auch Hyundai noch recht schwer tut, sind selbst bei den Amerikanern, denen man ja gerne fehlendes Prestigedenken unterstellt, andere Werte gefragt. Der Fokus liegt dabei auf der Marke.

Lexus hat sich in der Welt der Luxusfahrzeuge gut etabliert und genießt ein hervorragendes Image. Vorschußlorbeeren hatten sie beim Launch der Marke sicher durch den Background eines großen bereits gut angesehenen Herstellers (Toyota). Daher konnte sich Lexus praktisch vom Start weg gut platzieren.

Wie dem auch sei: Die Chinesen lernen verdammt schnell dazu (bzw. ahmen nach) und daher ist noch einiges von denen zu erwarten. Unterschätzen sollte man sie nicht.
Aber bis sie eine "wertvolle" MARKE (und nicht nur ein wertvolles Produkt) aufgebaut haben, dürfte indes noch eine extrem lange Zeit vergehen.

Man darf auch nicht vergessen, dass die Chinesen aufgrund ihres Kopie-Wahns bereits ein eher zwiespältiges Image innehaben...

Gruß
Flo

Lexus, BMW, Audi und Benz sind schon so ziemlich auf einem Niveau.

Aber mal ehrlich... wenn diese cherry dinger gegen lexus antreten sollen, fodere ich einen vergleichstest des neuen maybach gegen meinen Mazda 6.

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Ciao,

Die erste Regel des Kapitalismus lautet, seine Gegner nicht zu unterschätzen..

Das spielt aber in beide Richtungen. Die Chinesen werden sich sicherlich zuerst einmal einen Namen bei Volumenmodellen machen müssen und mehr Erfahrung im Export sammeln. Bisher hat es kein chinesischer Hersteller bei Volumenmodellen geschafft, im Westen nachhaltig Fuss zu fassen - das wäre eine Vorbedingung (Händlernetzte, Aufbau Service, Marktkenntnisse etc.).

Lexus ist die falsche Marke als Benchmark, da zuerst einmal die Koreaner im Vergleich näher liegen. Was vielfach unterschätzt wird, ist zudem die Tatsache, was es z.B. kosten wird und wie lange es dauert, einen Premium-Brand erfolgreich aufzubauen. Lexus hat sich zudem vorallem auf einen Überschaubaren Markt konzentriert und das Ganze schrittweise und kontrollierbar anhand eines Modelles (LS400) weiterentwickelt.

Der grösste Markt wird wohl neben Asien auch USA sein und da die Koreaner selber immer noch in der Experimintierphase bezüglich Premium-Vorstoss sind (Modelle, aber noch keine passende Marke), müssten die Chinesen zuerst mal an anderen Premium-Marken vorbei, die zudem auch günstiger als Lexus selber sind - z.B. Acura und Honda. Der Preis lässt sich nicht immer nur durch die Marke erzielen, zu Beginn wird man wohl Zugeständnisse machen müssen. Automobilbau ist Fixkosten-Intensiv ergo müssten Märkte mit neuen Fahrzeugen penetriert werden: Preis-/Leistung Produkt und Service, bei letzterem sehe ich die Chinesen noch weiter im Rückstand als in der Exportfrage (passende Modelle um die Käufer zu überzeugen)?

Ich sehe einen chinesischen Vorstoss direkt ins Premium-Segment als zu früh an und somit als einen strategischen Fehler an, die Stärke der chinesischen Hersteller müsste woanderst zuerst geschaffen werden - günstige Fertigunskosten der Chinesen relativieren sich etwas, gerade auch im Hinblick auf die weltweiten Überkapazitäten im Automobilbau. Im Gegensatz zu den Japanern, müssen die Chinesen erst noch lernen, was die Bedeutung eines Brands ist, diese Zeit sollte man ihnen zugestehen, bleibt zu hoffen, dass sie das Ganze nicht unterschätzen? Wie man einen Brand mit Füssen tretet oder keine klare Positionierung von Marken vornimmt, dazu gibt es bei uns im Westen ja genügend Anschauungsunterricht..

Gruss,
Lex

Lexus hat es deshalb geschafft heute zur Automobilen Oberklasse zu gehören, weil die Autos von Anfang an Spitzenklasse waren. Zumindest der LS400, vom ES250 weiß ich nicht viel. Wenn die Qualität nicht von Anfang an stimmen würde, würde es ganz anders aussehen.
Und genau das wird das Problem von den Chinesen sein.

Ciao 320hengst,

Die Zuverlässigkeit von Beginn weg ist sicherlich ein guter Teil der Miete. Ich erinnere mich an eine Zahl von >100 Vorserienfahrzeugen des LS400, die weltweit Meilen/ Kilometer abgespult haben, bevor die Produktion 1989 gestartet wurde.

Gruss,
Lex

P.S: Deine Angabe stimmt schon, der ES250 kam fast zeitgleich, dann 1991 der SC300/400 gefolgt 1992 vom GS300

Arbeitssicherheit in China

Ich laß das Video einfach mal wirken..

vg Steve

@LexPacis

Ein Negativbeispiel haben ja die W124 und die W140 Benze gegeben. Bei der Einführung ein Disaster, später gereift wie ein guter Wein.
Ist bei Mercedes aber ja eh zum Brauch geworden.
Auch E36 BMW´s hatten keinen problemlosen Start.

Zitat:

Original geschrieben von LexPacis


Automobilbau ist Fixkosten-Intensiv

Nicht nur das. Eigene, vernünftige Forschung und Entwicklung ist auch sehr teuer, vernünftiges Material ist teuer, Qualitätssicherung kostet Geld und so relativieren sich die "günstigen" Preise ganz schnell wieder.

Die Personalkosten sind im Automobilbereich übrigens niedriger als man gemeinhin denkt - etwa 15% der Gesamtkosten (und angesichts des hier genannten Beispiels dürfte diese Zahl sogar eher die obere Grenze darstellen):

http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/archiv/08.09.2006/2762034.asp

Gruß
Pibaer

Ciao,

@320hengst: das sehe ich auch so, bei Fehlern ist es leider häufig so, dass nicht nur der anschliessende erste Eintausch-Zyklus eines betroffenen Modells beeinflusst wird, sondern auch die nächste Modellgeneration vorbelastet wird, auch wenn diese dann eigentlich "besser" ist. Ist der Grund eine Sparmassnahme, dann wurde meist am falschen Ort "gespart". Im Nachhinein ist man immer schlauer, das gibt immer Anlass zur Hoffnung, dass sich gleiches jeweils nicht wiederholt.

@Mod-zertifizierter braver Audilenker: :-)

An der Misere in China sind wird im Westen zu einem guten Teil mitbeteiligt. Angeblich weltweit grenzenloses Wachstum, einfaches Kostensenkungspotenzial in bestimmten Ländern meist sogar ohne hohe Effizienz-Anforderungen, kommen vielen unfähigen Unternehmensführern entgegen, nämlich die Paradedisziplin Markt/Strategie nicht beherrschen zu müssen und stattdessen sich auf ein internes Kosten-Projekt alleine konzentrieren zu können (kann man sogar noch delegieren). Wären Energie-Kosten überall gleich und den Reserven angepasst, würde sich die Globalisierung von alleine auf ein sinnvolles Mass reduzieren. Bis dann werden wir alle von der Illusion der Börse weiterleben, dann und wann auf einen anderen zeigen aber keine Fehler bei unserem eigenen Tun erkennen. Wieviele westliche Firmen mit Sitz in China interessieren sich z.B. bei ihrem Strombezug, wieviele Kohle-Arbeiter täglich in China ums Leben kommen? Woran scheitert wohl der ausbleibende Druck auf China andauernd?

Gruss,
Lex

P.S: Die Japaner kennen die Chinesen besser und gehen das Ganze meist etwas anderst an.. nämlich wesentlich misstrauischer.. gewisse Technologien etc. geben die Japaner nicht heraus, auch wenn sie hierdurch vielleicht kurzfristig langsamer Zulegen..

Ciao Pibaer,

Du hast recht, die Entwicklungskosten für ein einziges Fahrzeug-Modell betragen schnell mal 0.75 bis 1.5 Mia USD. Man kann hier fast schon von den Kosten/ Investitionen der Pharma-Industrie und jeweiligen Blockbustern sprechen (ca. 2 Mia USD).

Tiefe Personal-Kosten beim Hersteller sind sicherlich auch ein Indiz für die mittlerweile geringe Fertigungstiefe (Endmontage/ FI und Anteil Eigenfertigung). Indirekt sind Gesamtlohnkosten dann in den Beschaffungskosten drin (Verschiebung).

Gruss,
Lex

Zitat:

Original geschrieben von LexPacis


P.S: Die Japaner kennen die Chinesen besser und gehen das Ganze meist etwas anderst an.. nämlich wesentlich misstrauischer.. gewisse Technologien etc. geben die Japaner nicht heraus, auch wenn sie hierdurch vielleicht kurzfristig langsamer Zulegen..

Hi, Oliver,

aber bitte nicht ganz die Historie außen vor lassen. Die Abneigung der Chinesen den Japanern gegenüber - und, vielleicht daraus resultierend, auch umgekehrt - hat weiter zurückreichende Gründe als nur bis zum beginnenden Wirtschaftsaufschwung in China.

Gruß,
Happycroco

Ciao Happy,

Das hat sicherlich auch einen grossen Einfluss. Das werden die Chinesen den Japanern wahrscheinlich noch lange nachtragen. Die Verlockung des Kapitalismus wird dies aber auch in China zunehmend verdrängen - Geld stinkt nicht :-)

Toyota selber scheint erst seit kurzer Zeit in China so richtig in die Gänge zu kommen.

Gruss,
Oliver

P.S: War bei den Koreaner und Japanern auch nicht anderst, lediglich dass die sino-japanische Abneigung schon mehrere Hundert Jahre alt ist..

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