Lenker (durch)gebrochen ... warum ? Gab es schon andere Fälle ?
Hallo,
ich war gestern beim Harley-Dealer in Leipzig, um mir neue Gummilager für die Reiser für meine 2006er CVO-E-Glide zu holen, weil eigentlich dachte es würde daran liegen, das mein Lenker sich zuviel hin- und her bewegen ließ, aber nachdem der das Zündschloß und die Verkleidung drunter abgenommen hatten, stellte sich jedoch heraus, das mein Lenker zwischen den Reisern komplett durchgebrochen ist (siehe Foto), hat jemand schon mal von einem (oder auch mehreren) vergleichbaren Fällen gehört ? Der Mitarbeiter vom Dealer behauptet jedenfalls, das wäre ein Einzelfall und ich hätte keine Chance, da Hilfe von Harley zu bekommen, der Kostenvoranschlag mit neuem Lenker für 234,00 Euro und mindestens 6 Std. a 80,00 Euro haut jedenfalls ein riesiges Loch in mein Budget fürs Motorrad für dieses Jahr, kann mir da jemand einen Tip geben, ob und wie ich da von Harley Unterstützung bekommen kann, ist ja wohl schon ein bißchen merkwürdig die ganze Sache oder ?
Auf jeden Fall hatte ich mit meiner Dicken seit Anfang 2008 (ich habe sie damals gebraucht mit 10 Tkm beim Dealer in Kiel gekauft und habe jetzt gerade mal 53 Tkm auf der Uhr) keinen Unfall und meine Karre ist auch nie umgefallen, wie kann das also sein, das so ein Lenker einfach durchbricht ?
Gruß
Gero
Beste Antwort im Thema
Berichtigung: Habe jetzt erst bemerkt, dass es sich um eine CVO handelt. Da ist die Lenkerelektrik tatsächlich durch den Lenker verlegt und dieser ab Werk schon mit den Langlöchern versehen. Insofern würde ich mich auch mal an HD wenden und eine Stellungnahme fordern, unabhängig des Alters der Maschine. Was eventuell auch interessant ist, ob in den USA solche Fälle an das NHTSA gemeldet wurden und es einen Recall gab.
Sorry für die Verwirrung.
Gruß, Uwe
43 Antworten
Es geht hier nicht alleine um grizzly, sondern um allgemeine Infos für alle anderen die sich auch die Frage gestellt haben oder es mal Googlen wollten.
Greetz
Leute, seid einfach vorsichtig mit Nachrüstlenkern – sind ja besonders unter Harleyfahrern sehr beliebt.
Mir ist heute an meiner Kawasaki ZX-10 (Bj 1988) ein Hager HAG-1-2 Superbikelenker auf der linken Seite ohne jegliche Vorwarnung wie ein Strohhalm an der Lenkerbrücke abgeknickt und komplett durchgebrochen (siehe Foto). Glücklicherweise ist es nicht beim Fahren sondern kurz nach der Fahrt beim Rangieren passiert. Ein saudummes Gefühl ist es trotzdem, wenn sich die Maschine mit ihren fast 300kg aufgrund der “Plötzlichkeit” (man kann schlicht in den paar hunderstel Sekunden gar nicht reagieren) erst einmal wenig elegant seitlich langlegt. Dazu kommt der unterbewusste Schock wenn man realisiert, dass es genau so gut mitten in der Fahrt hätte passieren können.
Fazit: Schutzengel war im Dienst, trotzdem ist ein Teil der Verschalung zum Teufel, kein Rost weder innen noch aussen am Lenkrohr, keine vorherigen Warnsignale.
Daher ein paar Tips:
- Im Stand (am besten auf dem Hauptständer falls vorhanden) den Lenker beidseitig belasten, auf Knack- und Knarzgeräusche achten. Er darf auf keinen Fall irgendwo spürbar nachgeben.
- Lenkkopflager regelmässig erneuern. Ein “kaputter” Lenkkopf überträgt noch mehr Vibrationen, was zu vorzeitigen Ermüdungsbrüchen führen kann.
- Alle paar Jahre den Lenker von der Brücke trennen und nachschauen, ob sich Rost oder Haarrisse gebildet haben – ist bei lackierten Lenkern natürlich schwierig zu erkennen. Beim Wiedereinbau unbedingt auf das Anzugsdrehmoment der Schrauben an der Gabelbrücke achten, das Lenkrohr nicht übermässig quetschen.
- Den Lenker nach Stürzen (auch aus dem Stand) erneuern, ansonsten alle 10-15 Jahre. Kostet nicht die Welt und man ist wieder auf der sichereren Seite. Insbesondere bei älteren Bikes aus 2.,3.,4.,... Hand. Man weiss ja teilweise nie, was mit der Maschine vorher war.
Im übrigen ist nach einem derartigen Lenkerbruch ausserhalb der gesetzlichen Gewährleistung (vorbehaltlich darüber hinausgehender freiwilliger Garantiebedingungen) rein rechtlich nichts zu machen. Bleibt nur die Kulanz des Herstellers (bspw. kostenloser Ersatzlenker), wobei man sich natürlich die berechtigte Frage stellen muss, ob man dem betroffenen Hersteller nach so etwas überhaupt noch vertrauen möchte.
Falls ihr den Ausgang meines Lenkerbruchs an der Kawasaki ZX-10 weiter verfolgen wollt, hier das entsprechende MT-Thema:
https://www.motor-talk.de/.../...0-superbike-lenkerumbau-t6883263.html
Absoluter Horror, vor allem bei der flotten Kawa. War das ein "offizieller" Lenker mit ABE?
Den Lenker an der HD würde ich selber wechseln. Kein großes Ding, wenn der neue Lenker die gleichen Maße hat. Ich würde dann auch zu einem Edelstahl-Lenker greifen und die Kabel aussen verlegen und nicht in den Lenker. Sieht zwar nicht so gut aus, eine eingedätschte Rübe sieht aber auch nicht gut aus.
Bei der Gelegenheit auch mach Lenkkopflager prüfen und Gabelöl wechseln. Auch mal Reifendruck checken und gucken, ob die Gewichte vom Auswuchten noch dran sind.
Und die Gummis von den Risern kann man auch mal wechseln, bzw. mal prüfen.
Saugefährlich sowas.
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Wieso Edelstahllenker?
Edelstahl ist zwar hart, aber spröde. Und hart und spröde bricht leicht.
Also Stahllenker und das auch nur mit ABE oder Gutachten.
Der gesamte Lenkerumbau (Brücke, Lenker und Bremsleitungen) war komplett im Fahrzeugschein eingetragen. Das geht in der Schweiz gar nicht ohne entsprechende Typengenehmigungszertifikate (für sicherheits- oder emissionsrelevante Umbauen reicht oft sogar eine europäische Zulassung resp. deutsche ABE nicht, es muss die Schweizer Typenabnahme als Zertifikat existieren).
Danke für den Ratschlag, aber von sicherheitsrelevanten Baugruppen (Bremsanlage, Aufhängung, Lenkung und Räder/Reifen) lasse ich aus Prinzip die Finger. Die paar gesparten Kröten wiegen den Überlebensinstinkt als Familienvater nie und nimmer auf. Zudem: Die Haftung im Fall der Fälle obliegt dadurch dann grösstenteils der Werkstatt.
Dies ist übrigens in der überwiegenden Mehrheit die Grundeinstellung bei den meisten Schweizern, was ich sehr begrüsse. Man findet nirgendwo sonst in Europa im Schnitt derart gepflegte Gebrauchtfahrzeuge wie hier. Nehmt es mir nicht übel, aber was ich von Bekannten in Deutschland teilweise an selbst durchgeführter Frickelei an den Fahrzeugen sehe (wohne selbst nur 10km von der deutschen Grenze entfernt), geht auf keine Kuhhaut. Beispiel 1: ATU hat hierzulande über Jahre mit viel Kapital den Markteinstieg im Billigsegment versucht und ist kürzlich fulminant gescheitert (Insolvenz des schweizer Ablegers). Beispiel 2: Ihr werded nie und nimmer die Dichte an “freien” Werkstätten oder gar Selbstbedienungs-Werkstätten finden wie in Deutschland. Schlicht keine Nachfrage danach. Der Schweizer lässt lieber ein paar Fränkli springen für die Vertragswerkstatt und hat danach ein gereinigtes, gewaschenes Fahrzeug mit inkludierter Mobilitätsgarantie, das bis zur nächsten Inspektion “einfach tut”.
Wer hat, der hat. Geld, Nummernkonten, Steuer-CD.... ist halt alles nicht mehr so wie früher. 😎
Trotz alledem, ist der Lenker nun nem Deutschen in D oder nem Schweizer in S abgebrochen? 😉
Was nutzt dir all der Papierkram, andre Bezeichnung, nun? Da würde ich mich an die wenden die ihn eingetragen haben bzw. die welche das Gutachten zum Lenker erstellt haben. Wahrscheinlich hast nur die Klemmung viel zu fest angehauen. 😰
Stimmt. Stahl ist besser.
Zu den Werkstätten kann ich nur sagen, dass man überall Pech haben kann.
Ich habe auch schon Meister erlebt, die Pfusch abgeliefert haben und Lehrlinge die super geschraubt haben.
ATU kenne ich nur vom vorbeifahren.
Was das ganze mit ATU zu tun haben soll verstehe ich nicht???????Aber eins weiss ich sicher,ein Großteil der ATU Kunden in Grenznähe zur Schweiz,sind....na wer?? Schweizer!!!!...und warum....entweder,Geiz ist gell oder,Sie können sich Ihr eigenes Land nicht mehr leisten!!!!????
Na lass mal die Aussagen zu den nicht vorhandenen Schrauberbuden in der Schweiz etwas relativieren.
Ich lebe nun seit mehr als 20 Jahren in der Schweiz und bin seither verwundert wie viele Buden es gibt, die Gebrauchtfahrzeuge anbieten und das nicht nur als Verkaufsbuden, sondern auch mit Werkstätten. Es gibt in der Schweiz irre viele Einmann-Unternehmen und zwar in allen Berufszweigen, also auch bei den Car und Töffgaragen.
Dass die "Familie Schweizer" lieber in die Fachwerkstatt geht, wegen der Qualität kann ich so nicht feststellen, denn auch da sitzen die Fränkli nicht so locker.
Lass mal die Qualität von Schrauben nicht so verallgemeinert schlecht machen. Es gibt wie überall, solche und solche und das gilt in Deutschland, aber auch in der Schweiz.
Pepe,der mit seiner SG bei nem Schrauber und beim Freundlichen als Kunde ist.
Hi zusammen, ja in der Schweiz redet man halt nicht über Geld, man hat es bekanntlich :-D
Mir war es auch absolut nicht daran gelegen, die Gilde der Schrauber (bin ja selber Tüftler in vielen Bereichen) schlechtzumachen. Ich wollte nur zum Ausdruck bringen, dass ich es (trotz eigenem Migrationshintergrund) die Schweizer Tugend sehr zu schätzen gelernt habe, das Fahrzeug insbesondere in Sicherheitsaspekten von einem fähigen gelernten Mechaniker (mit Unternehmenshaftung) warten zu lassen.
Dazu zwei Erläuterungen @HDPepe:
1) Ja, es gibt diese nicht-markengebundenen "Verkaufsflächen mit angeschlossener Werkstatt" wie ich sie nenne (insb. im Raum Zürich), aber die sind in der Qualität (v.a. wenn es darum geht, ein Fahrzeug wirklich "fit" zu machen) grösstenteils unterste Schublade. Sie finden ihre Klientel primär unter Menschen mit Migrationshintergrund (Anmerkung: Ich bin übrigens selbst so einer). Denen geht es nur darum, dass die Karre die Probefahrt und maximal ein Jahr Garantie technisch einwandfrei übersteht. Sie leben davon, Eintauschfahrzeuge oder solche die nicht mehr durch den TüV kommen, gerade mal so gut herzurichten, dass sie sich verkaufen lassen.
2) Selbst in diesen manchmal dubiosen Hinterhofgaragen arbeiten zumeist ausgebildete Automechaniker, die sich im Zweitjob noch etwas dazuverdienen oder schlicht keine Möglichkeit (teilweise auch keine Lust mehr) haben, bei den grossen Schickimicki-Markenwerkstätten zu arbeiten. Dass man bei letzteren ebenfalls Schindluder betrieben wird und gnadenlos über den Tisch gezogen wird, wenn man nicht aufpasst, ist wohl jedem klar.
Wie heisst es so schön: Es ist leichter eine Frau fürs Leben als einen Mechaniker fürs Leben zu finden :-D
@bestesht:
Schau mal in den anderen Hauptthread zur ZX-10 an, da stehen alle Erkenntnisse din (es macht ja wenig Sinn, alles in zwei Threads zu duplizieren):
https://www.motor-talk.de/.../...0-superbike-lenkerumbau-t6883263.html
Long story short: Der Lenker hat klare Anzeichen, dass er vorher bereits verbogen war (Sturz, Anprall, falsches Niederzurren beim Transport, whatever) und von diesem Sauhund (Vorbesitzer) wieder zurechtgebogen wurde (welcher es war, lässt sich jetzt natürlich nicht mehr eruieren). Ich bin einfach das arme Würstchen (mit Glück im Unglück), das es jetzt ausbaden darf. Darum möchte ich es umso mehr, dass das jetzt ordentlich gemacht wird von einer absoluten Top-Werkstatt, die sich in 30+ Jahren einen hervorragenden Ruf erarbeitet hat.
@ShortyZK6:
Also ich wohne hier 10km von der Grenze und kenne aus dem Bekanntenkreis genau zwei ATU-Kundengruppen: Schnäppchenjäger, denen es egal ist was da verbaut wird, hauptsache billig soll es sein (und am liebsten die MwSt auf jedem Kleinstbetrag zurückfordern) - diese verstehen in der Regel auch so ziemlich gar nichts von Fahrzeugtechnik, fachsimpeln aber leidenschaftlich gerne. Ebenfalls vergessen sie gerne, dass sie die Wartungsarbeiten im Ausland bei der Anreise verzollen müssten.
Und solche, die genau einmal bei ATU waren und enttäuscht die Finger davon lassen. Die Bude hat ja einen üblen Ruf, dass sie bewusst übertreiben oder Fehlinformationen verbreiten (Lockangebote und am Ende wird wer-weiss-was an Reparaturen herbeigeredet / Reifenwechsel werden bei Terminvereinbarung mit einem Fantasiepreis beworben, wenn das Auto auf der Hebebühne ist mit den alten Reifen schon demontiert dann ein ganz anderer Preis, und noch viele solcher Stories). Selbst erlebt hatte ich bei meinem ersten (und letzten) ATU-Besuch, dass man aus einem Ölwechsel einen kompletten Tausch des Radlagers und einen neuen Auspuff andrehen wollte, tststs.
Fazit: Ein guter Schrauber kann mit seinem Motorrad das machen, was er sich zutraut und was er in der Abwägung Geld/Zeit/Qualität/Bequemlichkeit verantworten kann. Bei mir wird die Trennlinie jedenfalls aus obengenannten Erfahrungen wie erwähnt scharf gezogen bei Bremsanlage, Aufhängung, Lenkung und Räder/Reifen.
Mir dünkt, ich habe schon wieder einen weiteren Kandidaten für meine A........-Liste gefunden.
Freut mich für dich, jetzt ganz ehrlich. Hauptsache die Liste an Leuten mit denen du klarkommst ist umso länger :-b
Da muss sich JB keine Bange machen.
Aber was du da so beschreibst ist doch auch genau der Zustand in D. Was ist da bitte anders.
Entweder Markenhändler und Werkstatt, die sauberen Freien (und hier meine ich nicht ATU und co) und die Hinterhofbuden die versuchen den letzten Schrott auf der Straße zu halten, von mir aus mit Migrationshintergrund.