Lebensdauer des Motors bei schlechtem Umgang des Vorbesitzers
Hallo,
nehmen wir mal an, ich kaufe ein noch recht junges Auto, z.B. 3 Jahre mit 30.000km.
Und nehmen wir mal an der Vorbesitzer hat damit so ziemlich alles falsch gemacht, was man falsch machen kann - die ersten paar Tausend Kilometer nicht schonend eingefahren, viel Kurzstrecke, nie warmgefahren, etc.
Ist dann das Schicksal des Motors quasi schon besiegelt? Also hab ich als Zweitbesitzer überhaupt irgend eine Chance selbst mit bester Pflege, den Motor noch lange am Leben zu erhalten, oder ist da in diesen 30.000km so viel falsch gemacht worden, dass die Fehlerstellen schon so eklatant sind, dass es keinen großen Unterschied mehr macht wie ich mit dem Motor umgehe?
91 Antworten
Zitat:
@Astradruide schrieb am 2. März 2023 um 19:35:08 Uhr:
Das ist bei mir im normalen Alltag schon der (imaginäre) rote Bereich ... 😁
Im Fall meines Setra Bus markieren 2.500 U./min. tatsächlich das Skalenende und somit auch Ende des roten Bereichs des DZM. Aber nein, mit dem MB OM457 steckt da nunmal kein PKW-Motor drin.
Zitat:
@the_WarLord schrieb am 3. März 2023 um 10:09:16 Uhr:
Zitat:
@Astradruide schrieb am 2. März 2023 um 19:35:08 Uhr:
Das ist bei mir im normalen Alltag schon der (imaginäre) rote Bereich ... für beide Motortypen 😁
Ich drangsalier meine Motoren nicht unbedingt gerne mit Unterforderung...
Muß ich nicht verstehen. ... oder willst Du sagen das Du immer Amok fährst. Die Motoren sind dafür konzipiert, bei vielen Fahrzeugen kommt da längst die Schaltanzeige und der vebrauch ist deutlich reduzierter als 1 oder 2 Gänge höher bei ~2500.
Old-school-denken aus den 60er Jahren mit NSU-Erfahrung und Weihseiten sind schon lange überholt.
Wenn ich mal meine meine Autos sind unterfordert dann kommt die Drehzahl kaum und 3000 (Diesel) oder 5000 Otto 😁
Zitat:
@MateNate schrieb am 9. Februar 2023 um 21:49:44 Uhr:
Hallo,
nehmen wir mal an, ich kaufe ein noch recht junges Auto, z.B. 3 Jahre mit 30.000km.
Und nehmen wir mal an der Vorbesitzer hat damit so ziemlich alles falsch gemacht, was man falsch machen kann - die ersten paar Tausend Kilometer nicht schonend eingefahren, viel Kurzstrecke, nie warmgefahren, etc.
Ist dann das Schicksal des Motors quasi schon besiegelt? Also hab ich als Zweitbesitzer überhaupt irgend eine Chance selbst mit bester Pflege, den Motor noch lange am Leben zu erhalten, oder ist da in diesen 30.000km so viel falsch gemacht worden, dass die Fehlerstellen schon so eklatant sind, dass es keinen großen Unterschied mehr macht wie ich mit dem Motor umgehe?
Die letzten paar Seiten fand ich persönlich etwas vom Thema abweichend, deshalb antworte ich mal auf den 1. Beitrag.
In den Anleitungen die ich kenne steht eigentlich nie das man den Wagen schonend einfahren soll, sondern da steht immer sinngemäß das man die ersten paar Tausend Kilometer dreh-u. schaltfreudig fahren soll. Hohe Last bei niedriger Drehzahl ist gut für den Verbrauch aber schlecht zum Einfahren (Verbrennung nicht optimal, Vibrationen im Antriebsstrang, usw.).
Aber meiner Meinung nach kann man eigentlich nicht viel falsch machen, wenn man "ganz normal" fährt. Also Motor an, in Verkehr einfädeln und mitschwimmen, auf der Landstraße vielleicht mal etwas zügiger beschleunigen, etc. pp.
Schlechter Umgang wäre eher so was wie: "Ist der Motor kalt, gib ihm sechsehalb". Das wäre ja dann aber eher vorsätzliche Beschädigung.
Der Begrenzer muss erreicht sein, bevor die Oeldruckkontrollleuchte ausgeht. 😁
Ähnliche Themen
Also ich kenne es anders, da ist sehr wohl von Einfahren die Rede. Beim Boxster stand in der Anleitung, wechselnde Drehzahlen, nicht über 4.500 Touren und nicht schneller als 180km/h oder so ähnlich. Für die ersten 1500km oder 2000km, das weiß ich nicht mehr. Oder waren es Betriebsstunden... Jedenfalls waren da definitiv Hinweise und auf meine Nachfrage, wie ich auf der Autobahn von Stuttgart nachhause am besten fahre bei gleichen Tempo, war der Ratschlag dann einfach mal im 5., 6. oder 7. Gang die gleiche Geschwindigkeit zu fahren. Daran erinnere ich mich haargenau.
Und jeden modernen neuen Motor würde ich auch einfahren und nicht von der 1. Minute Vollgas. Auch wenn nicht empfohlen würde ich nach 1.500-2.500 km das Öl wechseln. Bei einem gekauften Auto, bei Leasing würde ich mir das Geld sparen...
Edit: Hinweise aus der SL Anleitung
Äpfel und Birnen, ich weiß, aber jedes NFZ muss von vornherein volle Leistung bringen können und müssen.
Man könnte wahrscheinlich recht simpel jeden Motor schon im Werk vollautomatisch einfahren, wenn das nötig ist.
Wird eigentlich auch gemacht. Ich habe Anfang der 90er mal drei Monate bei Mercedes gearbeitet. Am Ende des vorletzten Bandes wurden die Kisten eingeklemmt und dann einmal alles durchexerziert incl Beschleunigung und Vmax. Danach kam nur noch Scheiben putzen, Stern drauf, Radio rein, Ecos
(elektronische Prüfung) und fertig. Dann gab es den Stempel, wenn alles in Ordnung war.
Die Zeiten, wo in der Betriebsanleitung stand, dass man bei einem Kolbenklemmer anhalten, den Motor abkühlen lassen und weiter fahren soll sind ja vorbei. Die Materialien und Toleranzen sind ja auch ganz andere als vor 60 Jahren.
Zitat:
@Go}][{esZorN schrieb am 4. März 2023 um 11:47:21 Uhr:
Äpfel und Birnen, ich weiß, aber jedes NFZ muss von vornherein volle Leistung bringen können und müssen.
"Äpfel und Birnen", sagte ich nicht unbedingt, - doch natürlich wissen wir, die spezifische Hubraumleistung eines in NFZ verbauten Turbo-Diesels liegt deutlich unter der eines PKW. Beim R6 mit 11.967 cm³ meines Arbeitsgeräts sind rechnerisch gerade mal 21,8 kW (rund 30 PS) pro 1.000 cm³.
Zitat:
@benprettig schrieb am 4. März 2023 um 10:13:03 Uhr:
Und jeden modernen neuen Motor würde ich auch einfahren und nicht von der 1. Minute Vollgas. Auch wenn nicht empfohlen würde ich nach 1.500-2.500 km das Öl wechseln. Bei einem gekauften Auto, bei Leasing würde ich mir das Geld sparen...
Zeig mir mal den der zehntausende Euro für einen Neuwagen bezahlt, nach der Übergabe einsteigt und mit quietschenden Reifen vom Hof fährt. Jeder der sich an die StVO hält, der kann dem Motor quasi gar nicht schaden. Außer mit extremer Niedrigdrehzahl.
Zitat:
@Rigero schrieb am 04. März 2023 um 12:22:40 Uhr:
Beim R6 mit 11.967 cm³ meines Arbeitsgeräts sind rechnerisch gerade mal 21,8 kW (rund 30 PS) pro 1.000 cm³.
Naja, mittlerweile sind wir ja schon bei ü 500 PS bei 9l Hubraum.
Ich glaube der 730er Volvo hat noch 12l.
Aber wie gesagt - Äpfel und Birnen (damit habe ich aber auch angefangen.
Die alten 18l gibt es ja schon ewig nicht mehr. Evtl Scania noch mit ihren V8, das weiß ich jetzt nicht aus dem Kopf.
Belaste ich meinen Hubraumzwerg und Downsizingmotor angemessen, hält der ebenso lange, wie die Eisenhaufen um die Jahrtausendwende. Weder mein 1,6l Turbo von MB noch unser 1,2l Turbo von VW zeig(t)en Ermüdungserscheinungen, CLA bei 130.000km nicht, der 1,2l hat dieselbe Strecke runter bei uns, keinen Ölverbrauch zwischen den Wechseln und etwa ein Drittel seiner Laufzeit bei uns hinter sich nach gut 6 Jahren.
Ich würde halt nie wieder Leasingrückläufer oder junge Gebrauchte erwerben. Das Risiko, da eine Gurke, manipuliert oder schlecht behandelt, zu erwerben liegt bei etwa 50%. Zu groß für das viele Geld, was dafür aufgerufen wird. Lieber 1-2 Nummern kleiner oder schwächer und neu.
Gruß
Gravitar
PS: Derselbe 1,6l Turbo (A 180) hat ja nach einem DT in AB nun auch schon weit über 400.000km ohne Probleme hinter sich gebracht und fährt munter weiter. Den Gol7 hat es allerdings zerrissen. Erst 2x das DSG, bei 280.000km auch den Motor. Ich weiß deswegen ganz genau, warum meine Neuwagen ein Handschaltgetriebe haben, solange das noch geht.
Zitat:
@draine schrieb am 4. März 2023 um 12:51:32 Uhr:
Zeig mir mal den der zehntausende Euro für einen Neuwagen bezahlt, nach der Übergabe einsteigt und mit quietschenden Reifen vom Hof fährt. Jeder der sich an die StVO hält, der kann dem Motor quasi gar nicht schaden. Außer mit extremer Niedrigdrehzahl.
Naja, bei Leasingnehmer die das Fahrzeug nach 2 oder 3 Jahren zurückgeben keine Seltenheit.
Nicht gerade mit quietschenden Reifen vom Hof, aber danach schon.
Zitat:
@Go}][{esZorN schrieb am 4. März 2023 um 14:08:26 Uhr:
Naja, mittlerweile sind wir ja schon bei ü 500 PS bei 9l Hubraum [im LKW].
Naja, ergibt auch gerade mal 56 PS/1.000 cm³. Gibt's im PKW-Sektor noch
aktuelleTurbodiesel mit so bescheidener Literleistung? Ich denke nicht.
Das sind ja auch ganz andere Anforderungen. Zeig mir einen einzigen PKW, der ü 2500Nm auf die KW wuchtet. 😁