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Ladungssicherung - 4 m lange Metallprofile auf 2,60 m langem Anhänger

Themenstarteram 13. Juli 2021 um 9:22

Hallo,

für unsere Renovierung muss ich 125 Stück 4 m lange Profile aus Stahlblech abholen (10 cm breit, 3 cm hoch, ca. 4 kg pro Stück). Mein Anhänger ist aber nur 2,60 cm lang, so dass ich hinten und vorne überstehen lassen müsste. Ich wollte euch mal nach Tipps fragen, wie Ihr die Ladung sichern würdet.

Ich habe mir das so gedacht: Die Profile sorgfältig aufeinander stapeln und dann mit 2 Zurrgurten umreifen und verzurren, so dass das Bündel zusammen bleibt. Dann das ganze Bündel mit 2 weiteren Gurten auf die Ladefläche niederzurren. So sollte es eigentlich weder vorwärts, noch rückwärts oder seitwärts verrutschen können.

Etwas Unbehagen macht mir aber die Vorstellung, dass vielleicht einzelne Profile im Inneren des Bündels nicht fest genug sind und beim Bremsen nach vorne rutschen könnten.

Wie würdet ihr das machen? Lieber die vordere Bordwand schließen und die Ladung nur hinten überstehen lassen (140 cm - 175 kg) ? Dann wird es aber etwas hecklastig.

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89 Antworten

Es dürfte unstrittig sein, dass die Differenzgeschwindigkeit zwischen LKW und Stahlrohr VOR dem Ereignis, welches zum Durchschlagen der Fahrerkabineführte, bei Null lag.

Aber zurück zum Eimer....

Solch ein Eimer muss bei einer Vollbremsung die gesamte Kraft aufnehmen können, die sich dabei aufbaut. F=m*a (abzüglich von Reibung).

Nehmen wir mal den Mindeswert für die Verzögerung vom 5m/s² (gesetzlicher Grenzwert) und sagen, es passen 20 Profile in einen Eimer. Glaubt jemand, dass der Boden des Eimers die 400N halten kann? Wobei vorher wahrscheinlich eher der Tragehenkel des Eimers aufgibt, womit er befestigt wird. Ok Reibung wurde hier unterschlagen, die macht auch was aus.... nur sollte man aber auch mit mehr Bremskraft als dem gesetzlich vorgeschriebenen Minimum rechnen.

An Impuls muss der Eimer dann ja nur läpische 1.111 kg*m/s aushalten, wenn man bei 50km/h in die Eisen geht. (Randbemerkung: Eine Gewehrkugel hat einen Impuls von weniger als 10kg*m/s... konzentriert die Energie jedoch auf einen kleinen Punkt.) Ok, so einfach ist die Rechnung nicht, da der anfänglich vorhandene Impuls dynamisch abgebaut wird und auch das Fahrzeug einen Teil davon mitnimmt... es geht eher um die Größenordnung der auftretenden Kräfte.... die ein Eimer nicht halten kann.

Wer es ausprobieren möchte:

Man nehme einen Eimer, hängt ihn an ein Seil, so dass er 50cm über dem Boden hängt. Dann legt man 40kg rein (entspräche 10 Profilen).

Nun hebt man den Eimer um 1m an und lässt ihn fallen. Ich wäre gespannt, ob der Eimer dann noch in einem Stück am Seil hängt. Dabei ist man jedoch noch weit weg von den Kräften bei einer Vollbremsung (da müsste man den Eimer aus 20m Höhe fallen lassen, damit dies einer Vollbremsung aus 50km/h entspräche (Reibung vernachlässigt).... ob der Eimer das aushält?)

Ich habe den Eindruck manch einer hat keinerlei Vorstellung davon, welche enormen Kräfte bei einer Vollbremsung auftreten können.

Deiner Rechnung nach müsste man bei jeder Vollbremsung an die Scheibe Klatschen, tue ich aber nicht, warum?

Weil ich gar nicht erst in Schwung komme, nur dann bauen sich die Kräfte ja erst auf. Ich sitze quasi Formschlüssig im Sitz. So lange der Eimer 40Kg trägt, kann er diese auch bei einer Bremsung aufnehmen, so lange die Profile wirklich formschlüssig bis auf den Boden drücken. Erst wenn das Material Schwung aufnehmen kann, also nicht formschlüssig anliegt und sich nach vorne bewegen kann, dann entwickeln sich deine genannten Kräfte, aber nur dann.

Zitat:

@WeissNicht schrieb am 17. Juli 2021 um 13:58:55 Uhr:

Wer es ausprobieren möchte:

Man nehme einen Eimer, hängt ihn an ein Seil, so dass er 50cm über dem Boden hängt. Dann legt man 40kg rein (entspräche 10 Profilen).

Nun hebt man den Eimer um 1m an und lässt ihn fallen. Ich wäre gespannt, ob der Eimer dann noch in einem Stück am Seil hängt. Dabei ist man jedoch noch weit weg von den Kräften bei einer Vollbremsung (da müsste man den Eimer aus 20m Höhe fallen lassen, damit dies einer Vollbremsung aus 50km/h entspräche (Reibung vernachlässigt).... ob der Eimer das aushält?)

Ich habe den Eindruck manch einer hat keinerlei Vorstellung davon, welche enormen Kräfte bei einer Vollbremsung auftreten können.

Ich habe es jetzt nicht getestet, aber ich glaube, mein Körper hält eine handelsübliche Vollbremsung besser aus als einen Fall aus 20 m Höhe, der Eimer vermutlich auch.

Ich hatte schon mehrfach mehrere Baukübel voll Kies im Kofferraum, so einer wiegt auch schnell 25-30 kg, und wenn die formschlüssig an der Rückbank / an den Seitenwänden / aneinander anstehen, stecken die jedes Fahrmanöver diesseits eines schweren Unfalls problemlos weg (da wären wir dann beschleunigungstechnisch beim Fall aus x Metern).

Zitat:

@DB NG-80 schrieb am 17. Juli 2021 um 18:20:59 Uhr:

Deiner Rechnung nach müsste man bei jeder Vollbremsung an die Scheibe Klatschen, tue ich aber nicht, warum?

Weil du dich am Lenkrad festhälst. Beobachte deinen Beifahrer, wenn du eine unangekündigte Vollbremsung machst, der wird dann vom Gurt von der Scheibe fern gehalten.

Zitat:

@9891 schrieb am 17. Juli 2021 um 18:55:51 Uhr:

Zitat:

@DB NG-80 schrieb am 17. Juli 2021 um 18:20:59 Uhr:

Deiner Rechnung nach müsste man bei jeder Vollbremsung an die Scheibe Klatschen, tue ich aber nicht, warum?

Weil du dich am Lenkrad festhälst. Beobachte deinen Beifahrer, wenn du eine unangekündigte Vollbremsung machst, der wird dann vom Gurt von der Scheibe fern gehalten.

Und dadurch kann ich, laut Rechnung von @weissnicht, 1.111Kg gegendrücken? Und es sei gesagt, selbst mein Oberkörper hat mehr als 40Kg, also wären es in meinem Fall noch mehr.

Zitat:

@DB NG-80 schrieb am 17. Juli 2021 um 19:18:02 Uhr:

Und dadurch kann ich, laut Rechnung von @weissnicht, 1.111Kg gegendrücken?

So gesehen ja, du hast ja einen Bremsweg. Fährst du mit 50km/h gegen eine Wand (ohne Knautschzone), dann hälst du eben nichts mehr.

Zitat:

@9891 schrieb am 17. Juli 2021 um 19:51:27 Uhr:

So gesehen ja, du hast ja einen Bremsweg. Fährst du mit 50km/h gegen eine Wand (ohne Knautschzone), dann hälst du eben nichts mehr.

Richtig, ich habe einen Bremsweg, genau wie die Profile im Eimer, daher ist der "Versuch" Eimer auf den Bodenfallen auch überhaupt nicht passend, denn dort habe ich ebenfalls keinen Bremsweg.

Zitat:

@DB NG-80 schrieb am 17. Juli 2021 um 20:14:34 Uhr:

Richtig, ich habe einen Bremsweg, genau wie die Profile im Eimer, daher ist der "Versuch" Eimer auf den Bodenfallen auch überhaupt nicht passend, denn dort habe ich ebenfalls keinen Bremsweg.

Dafür war ja die Fallhöhe begrenzt.....aber der Versuchsaufbau ist ja nicht von mir. Der Eimer müsste den Sturz ja vor dem Boden aufhalten.

Zitat:

@DB NG-80 schrieb am 17. Juli 2021 um 19:18:02 Uhr:

 

Und dadurch kann ich, laut Rechnung von @weissnicht, 1.111Kg gegendrücken? Und es sei gesagt, selbst mein Oberkörper hat mehr als 40Kg, also wären es in meinem Fall noch mehr.

Das habe ich auch gar nicht geschrieben. Ich schrieb 1.111kg*m/s. Die Einheit vom Impuls.

Impuls ist nicht Masse.

Die Masse, die gehalten werden muss ist weniger als die Ruhemasse. Impuls ist hier jedoch das Entscheidende, genauso wie die abzubauene Energie.

Physik, setzen, sechs.

Vielleicht findet sich hier ein Physiker, der das Ganze mal auseinander nehmen könnte... oh, moment mal, hat jemand Physiker gesagt?

Zitat:

@DB NG-80 schrieb am 17. Juli 2021 um 20:14:34 Uhr:

]

Richtig, ich habe einen Bremsweg, genau wie die Profile im Eimer, daher ist der "Versuch" Eimer auf den Bodenfallen auch überhaupt nicht passend, denn dort habe ich ebenfalls keinen Bremsweg.

*räusper* Längendehnung im Seil. Ein Seil ohne Dehnung würde für Bergsteiger tödlich sein. Und genauer lesen. Fallhöhe 1m, Ende des Falls 50cm über dem Boden. Dadurch durch die Längendehnung des Seil gebremst.

Der Eimer wird wohl nicht durchschlagen, aber der Henkel reißt ab.

Zitat:

@WeissNicht schrieb am 17. Juli 2021 um 21:23:49 Uhr:

*räusper* Längendehnung im Seil. Ein Seil ohne Dehnung würde für Bergsteiger tödlich sein. Und genauer lesen. Fallhöhe 1m, Ende des Falls 50cm über dem Boden. Dadurch durch die Längendehnung des Seil gebremst.

Ja so ein Seil hat ja auch eine Dehnung ähnlich eines Bremsweges eines Autos :rolleyes:

Bis ihr hier durch seid braucht der TE schon wieder neue Profile. :D

Zitat:

@Go}][{esZorN schrieb am 17. Juli 2021 um 22:28:50 Uhr:

Bis ihr hier durch seid braucht der TE schon wieder neue Profile. :D

Ja, weil seine den kurzen Weg durch die Windschutzscheibe genommen haben :-).

Aber recht hast du, die Profile hat er sicherlich schon transportiert.

Auch wenn die Ladung (hoffentlich) inzwischen wohlbehalten angekommen sein dürfte, habe ich hier noch einmal ein passendes Beispiel mit fachlichen Erklärungen, die einen Transport von langen empfindlichen Bauteilen auf kurzen Anhängern eigentlich ausschließen:

https://www.klsk.de/foto-des-monats/2008/februar

In diesem Beispiel kam noch eine negative Stützlast dazu. Aber die Erklärungen zur Sicherung reichen schon aus.

Niederzurren scheidet aus. Umspannungen wären hier angebracht, in Verbindung mit einem geeigneten Fahrzeug.

Die vom TE ins Spiel gebrachten Trockenbauprofile sind ebenfalls sehr glatt. Auch ineinandergestapelt gleiten sie hervoragend in längsrichtung. Forrmschluß kann nur durch eine stabile Wand erfolgen. Ist diese bauseits nicht vorhanden, hilft eine "künstliche" Wand, welche aber entsprechend abgespannt sein muß. Dies ist mit einem Eimer faktisch nicht möglich, ein Netz oder "BigBag" würde durch die scharfkantigen Bleche zertrennt.

Manche Sachen erübrigen sich. Wenn man auf der verlinkten Seite ein wenig durch die Bilder des Monats surft, bekommt man schnell einen Überblick, was so alles nicht gemacht werden sollte...

Sieht gut aus. :D

Wobei das Bild mit dem Vorhaben des TE nicht viel gemeinsam hat! Seine Variante ergäbe einen Überhang v/h von jeweils 70 cm.

Aber ich denke mal, er ist auf seine Art längst wohlbehalten angekommen! ;)

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