Lada Niva als Alltagsfahrzeug?

Hallo,

Ich spiele mit dem Gedanken mir einen Lada Niva zu kaufen.

Gründe:

Optik gefällt mir sehr
Einfaches Auto ohne den üblichen Schnickschnack
Günstiger Preis für einen Neuwagen
Gut geeignet zum Fahren ins Gelände.

Ich habe aber auch einige Bedenken.

Wie zuverlässig ist dieses Auto, wenn man es als Alltagsfahrzeug nutzt?
Ich fahre ca. 6000 KM im Jahr, überwiegend Landstrasse, weniger Stadt, eher selten Autobahn.

Muss man bei so einem Fahrzeug davon ausgehen, dass ständig irgendwelche Teile defekt sind und man ständig in der Werkstatt steht, weil das Auto eben nicht nur preislich, sondern auch qualitativ "billig" ist?

Bekommt man in Deutschland leicht Ersatzteile für ein russisches Auto?

Kann man Lada von der Zuverlässigkeit/Haltbarkeit mit anderen "billigen" Marken aus Osteuropa wie Dacia oder Skoda vergleichen?

Würde mich interessieren, ob hier jemand einen Lada Niva fährt und welche Erfahrungen ihr damit so habt.

Wäre halt ärgerlich, wenn man ein Wunschauto zu einem günstigen Preis kauft, aber dann nur Theater damit hat.

84 Antworten

Zitat:

@Westhus schrieb am 26. Februar 2022 um 23:24:47 Uhr:


Danke für die konstruktiven Antworten.

Was mich an dem Auto so reizt ist, dass es im Prinzip ein Oldtimer ist, den man aber noch als Neuwagen bekommt. Das Auto hat optisch etwas besonderes. Ich mag dieses Rustikale. Ausserdem finde ich diese sehr spartanische Ausstattung super. Sowas findet man heutzutage ja bei keinem Auto so mehr.

Rost könnte man vorsorgen und wegen dem hohen Verbrauch könnte man auf LPG umrüsten. Diese beiden Dinge liessen sich doch lösen.

Was mich nur stören würde wäre, wenn man ständig andere "Baustellen" an dem Auto hat. Ständig sind irgendwelche Teile kaputt und das Auto läuft nicht zuverlässig, so dass man alle paar Wochen in der Werkstatt steht, um irgendwelche Defekte zu beseitigen oder Teile auszutauschen. Dazu dann noch eine schlechte Ersatzteilversorgung. Das würde so ein Auto für mich als Alltagsfahrzeug absolut untauglich machen. Zumal ich selbst auch kein KFZ-Schrauber bin, der da alles selbst dran reparieren könnte.

Suzuki Jimny sieht auch nicht schlecht aus. Hat aber soweit ich das sehe keine Rückbank. Und ist wahrscheinlich mit weit mehr Elektronik-Gedöns vollgepackt als der Lada.

Ich werde mal schauen.

Ich hätte da keine Sorge in Russland fahren die Nivas 30-40 Jahre durch die Gegend und funktionieren.

Zitat:

@Westhus schrieb am 26. Februar 2022 um 23:24:47 Uhr:


Was mich an dem Auto so reizt ist, dass es im Prinzip ein Oldtimer ist, den man aber noch als Neuwagen bekommt. Das Auto hat optisch etwas besonderes. Ich mag dieses Rustikale. Ausserdem finde ich diese sehr spartanische Ausstattung super. Sowas findet man heutzutage ja bei keinem Auto so mehr.

Wenn du ein altes Auto willst, warum teuer einen Neuwagen kaufen? Warum nicht einen viel billigeren und viel besseren alten Gebrauchtwagen?

Nackte Basismodelle ohne Ausstattung gibt es bei anderen doch auch. Dacia Duster / Logan / Sandero, Fiat Panda, etc.

Wenn es unbedingt ein Lada sein muss, warum dann keines der Modelle für die Straße? Granta zb? Oder ein GAZ 31105?

Und wenn du dich schon nur wegen der Optik zu 100% auf ein Modell festgelegt hast, wozu dann dieser Thread?

Zitat von seahawk
Ich hätte da keine Sorge in Russland fahren die Nivas 30-40 Jahre durch die Gegend und funktionieren.
.....

Die fahren da so lange weil die normale Bevölkerung kein Geld hat.
Die haben keine andere Möglichkeit, so wie früher in der DDR mit dem Trabi.
Mit dem TÜV ist das in Russland auch so eine Sache für sich.
Der Lader ist eine ewige Baustelle.

Zitat:

@Moorteufelchen schrieb am 26. Februar 2022 um 17:37:13 Uhr:


Jungens, lasst bitte die derzeitigen weltpolitischen Probleme aus diesem Automobilforum raus.
MT ist nicht Politisch und wird es auch nicht werden.
Haltet euch an das Thema Auto, anderes ist nicht vorgesehen.

Moorteufelchen
MT-Team/Moderator

Das ist ein Autoforum da hast du natürlich vollkommen Recht.
Aber in der Ukraine sterben jetzt auch Autofans.
Da sollte man auch in diesem Autoforum mal seine Solidarität zeigen dürfen.
Das ist nicht politisch sondern die Realität.

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Zitat:

@1234auditt schrieb am 27. Februar 2022 um 19:04:00 Uhr:



Zitat:

@Moorteufelchen schrieb am 26. Februar 2022 um 17:37:13 Uhr:


Jungens, lasst bitte die derzeitigen weltpolitischen Probleme aus diesem Automobilforum raus.
MT ist nicht Politisch und wird es auch nicht werden.
Haltet euch an das Thema Auto, anderes ist nicht vorgesehen.

Moorteufelchen
MT-Team/Moderator

Das ist ein Autoforum da hast du natürlich vollkommen Recht.
Aber in der Ukraine sterben jetzt auch Autofans.
Da sollte man auch in diesem Autoforum mal seine Solidarität zeigen dürfen.
Das ist nicht politisch sondern die Realität.

Wenn hier wegen der Aktuellen sehr prekären Lage Solidarität mit einer gewissen Zurückhaltung, also im Nebensatz geäussert wird habe ich da wenig Probleme.
Wenn das Thema alleine in Form eines Beitrages in dieses Autoforum hineingetragen wird muss ich einschreiten und werde es auch tun.
Die Autos die halt mal in Russland gebaut wurden können nichts für ihre Herkunft und auch die mögliche Verknappung der Ersatzteilversorgung wurde schon erwähnt, ist also auch abgehandelt.

Damit hat es sich, hier wird weder Politik gemacht noch diskutiert.
Wir reden hier über die Versuche einiger ein passendes KFZ für sich zu finden, und die dazu passende Hilfestellung der User die dazu etwas beitragen können.

Nehmt es bitte einfach zur Kenntniss und haltet euch dran.

Gruß Moorteufelchen
MT-Team/Moderator

Zitat:

@Supercruise schrieb am 27. Februar 2022 um 18:26:05 Uhr:



...
Wenn es unbedingt ein Lada sein muss, warum dann keines der Modelle für die Straße? Granta zb? Oder ein GAZ 31105?
...

Weil der TE in seinem Eröffnungspost folgendes geschrieben hat:

Zitat TE:

"Gründe:

Optik gefällt mir sehr

Einfaches Auto ohne den üblichen Schnickschnack

Günstiger Preis für einen Neuwagen

Gut geeignet zum Fahren ins Gelände.

"

Ich glaube zwar, dass die meisten normalen Autos im Gelände mehr können als man ihnen zutrauen würde, aber genau wissen wir nicht, was der TE mit "Fahren ins Gelände" meint.

Der Niva wird bis auf wenige technische Weiterentwicklungen paktisch unverändert gebaut.

Für deutsche Autobahnen ist der garantiert nicht gebaut. Selbst bei 100 km/h säuft der Niva wie ein Loch und gibt Fahrgeräusche von sich, das man denkt irgendwo fehlt eine Tür. Allgemein gibt jeder Niva bei hohen Geschwindigkeiten individuelle Geräusche von sich, da klingt keiner gleich. Auch der Antriebsstrang ist verdammt laut. Auch die Lenkung ist nicht präzise, sondern ehe eine grobe Richtungsangabe, im Stand kann man da auch ganz schon kurbeln, um überhaupt zu lenken. Aber mit der brachialen Beschleunigung von bald 20 Sekunden von 0 auf 100, hat man genug Zeit drüber nachzudenken, wo man so grob hinlenken muss. Eigentlich will man damit nie schneller als ein LKW fahren, auch auf der Landstraße fehlt trotz um die 75 PS einfach jegliche Leistung, um mal einen LKW oder ähnliches zu überholen. Zumindest wenn man den Überholweg mit heutigen Fahrzeugen vergleicht.

Mit dem richtigen Einsatzzweck ein brauchbares Fahrzeug, aber für den normalen Alltag muss man ein ganz schöner Masochist sein, um sich das anzutun.

Noch so alks Hinweis. Der Dreitürer ist innen ne verdammt enge Hutschachtel.

Das sollte mal genauer erläutert werden vom TE. Erfahrungsgemäß gehen die Meinungen sehr weit auseinander, was "im Gelände fahren" bedeutet.

Für manche heißt das, sich irgendwo abseits der Zivilisation durch den Busch zu kämpfen, für andere ist es die ungepflasterte Garagenauffahrt.

Die älteren russischen PKW-Entwicklungen bringen oft mehr oder weniger stark ausgeprägte Geländeeigenschaften mit. Dort waren und sind die Straßen in ländlichen Gebieten eben öfte rin schlechtem zustand oder nicht asphaltiert.

Hier mal ein zeitgenössischer Test eines Moskwitch. Wenn man mal sieht, wie die den PKW durchs Gelände prügeln, da wäre sicher zahlreicher moderne SUV schon verreckt.

https://www.youtube.com/watch?v=8zewDxbA4Po

Zitat:

Und reparieren kann ihn jeder Traktorenschlosser.

Sind Traktorenschlosser nicht eher auf Diesel spezialisiert.

Welcher Traktorenschlosser kennt sich denn mit der Benzineinspritzanlage eines Lada aus? Elektronische Diagnose am Steuergerät des LADA beim Traktorenschlosser?
Als die Motoren noch Vergaser hatten, sah es anders aus.

Ist die Geländigkeit für den TE denn wichtig? Sonst tut es ja auch ein Kia mit 7 Jahren Garantie. Damit fährt man sicher sehr problemlos.

Alte Russenmotoren mit Vergasern oder Uralteinspritzanlagen ausgerechnet von General Motors,dazu noch seltene Uraltpeugeotdiesel,naja Hexenwerk ist das nun alles auch nicht wirklich

Auf jeden Fall wird der Traktorenschlosser Dein bester Freund.

Zitat aus der Autobild von 2003 (Der "neue" Motor mit Einspritzanlage ist seit 2001 verbaut)

Zitat:

Jedoch verwenden die Russen beim Lada Niva eben ihre eigenen Wälzlager, eigene Dichtungen und eigene Gussformen. Und genau darin scheint das Problem zu liegen. Die Getriebe- oder auch die Kardanwellenlager halten oft nicht einmal 50.000 Kilometer.

Zitat:

Die minderwertigen Kühlwasserschläuche platzen zuweilen schon im dritten Sommer. Die billigen Bremssättel der vorderen Scheibenbremsen gehen bereits nach Standzeiten von wenigen Wochen fest. Aber auch die russische Elektrik macht den Niva-Fahrern große Sorgen. Mancher hat nach knapp 90.000 Kilometern bereits die vierte Lichtmaschine und den dritten Anlasser eingebaut. Und so billig sind die Russenteile auch nicht. Einziger Vorteil: Oft lassen sich die Teile von kundigen Mechanikern der alten Schule reparieren.

Zitat:

Auch wirklich teure Bauteile wie der Motor genießen beim Niva nicht das ewige Leben. Der Benziner hat zwar einen robusten Motorblock, der konstruktiv von Fiat stammt. Der von Lada selbst entwickelte Zylinderkopf ist jedoch recht empfindlich. Mehr als 150.000 Kilometer hält er selten. Dann ist oft die oben liegende Nockenwelle eingelaufen, sind die Ventile undicht. Die minderwertige Zylinderkopfdichtung kommt in der Regel auf nicht einmal die Hälfte dieser Kilometerleistung.

https://www.autobild.de/.../...gentest-lada-niva-seit-1976--43105.html

Autobild.....jaja.... Der Motor im Niva, der aus anderen Lada-Modellen (2106, 2107 meines Wissens) übernommen wurde, hat mit FIAT mal so gar nichts zu tun, auch nicht der Block. Das war seinerzeit eine Neu-Entwicklung, da Fiat beim "Ur-Lada" 2101 alias Fiat 124 Motoren mit untenliegender Nockenwelle im Angebot hatte; das wurde gleich gegen obenliegende Nockenwelle getauscht.

Ist auch egal. Ich hatte einen Niva, 2005 neu gekauft, 2007 ganz schnell verkauft, Es ist wirklich ein uriges Auto, ich find ihn optisch immer noch toll. Aber es ist wirklich ständig was dran. Das war nicht nur bei mir so, das war auch bei anderen Leuten aus dem Niva-Forum so. Ohne das Forum und ohne die IG würde ich mich nicht auf so ein Auto einlassen.
Damals gab es einen Großhändler (Cars&Parts oder so, in einem östlichen Bundesland), über den wir als IG-Mitglieder zumindest sehr preiswert Ersatzteile einkaufen konnten. Was daraus geworden ist, weiß ich freilich nicht mehr.

Die Gelände-Fähigkeiten des Nva sind in der Tat wirklich gut. Besonders robust ist das alles aber nicht. Einmal mit eingeschlagenem Vorderrad im Sumpf Gas gegeben --> Antriebswelle kaputt. Einmal ne Wasserdurchfahrt (keine 60 cm) im Camp for Fun am Nürburgring --> Lichtmaschine kaputt. Einen Morgen kam ich raus zum Auto, das war da noch kein Jahr alt. Eine Ölpfütze unter dem Auto, da war über Nacht das Hinterachs-Diff leer gelaufen. Neuer Dichtring genau 1 Euro, Arbeitslohn.... du ahnst es.

Er hat ferner eine selbststragende Karosserie. Das Blech ist wirklich auffällig dünn, z.B. auch am Schweller. Den hab ich damals angebohrt, um ihn mit Wachs usw zu fluten. Im Gelände, wenn man denn wirklich eines zur Verfügung hat, ist so etwas hoch empfindlich gegen Aufsetzer. Autos mit einem ordentlichen Leiterrahmen sind da weniger empfindlich.

Auf der Straße.... also meine Verbräuche lagen bei gemischter Fahrweise immer recht konstant bei 10 Litern. Autobahn selten mehr als Tacho 110, damit kann man schon leben, das bevorzugte Revier ist das nicht. Landstraße ist OK, Stadt auch, aber in der Stadt verbraucht er wirklich zu viel.

Mit dem Facelift ab 2010 wurde das Fahrverhalten übrigens verbessert (wirklich, keine Ironie) und die letzten Baujahre hatten wegen der Zulassungsvorschriften auch ABS, Servolenkung und meines WIssens Airbag. Wäre für mich als Oldtimer-Liebhaber kein Kriterium, das bei einem Kauf eine Rolle spielen würde.

Trotzdem: rein objektiv gesehen --> Lass es.

Also mein Lada 4x4 aus 2019 braucht hier im Sauerland so 8,5 bis 9,5 Liter.
Die Technik ist robust und geht auch nicht so schnell kaputt, außer man treibt ihn im Drehzahlbegrenzer durchs Gelände.
Sollte mal was kaputt gehen, lässt es sich recht einfach reparieren, ein Niegel Nagel neuer Motor kostet € 2500,- und ein ebenso neues Getriebe ist für um die € 650,- zu bekommen und wer es sich zutraut, kann das auch selber reparieren.
Auf Autobahnen sollte man die 100 km/h nicht dauerhaft überschreiten, es sind aber auch kurzfristig 150 km/h möglich, durch ein sehr hohes pfeifen aus Richtung Getriebe meldet der Lader dann aber das er sich nicht wohl fühlt.
Ich finde das Auto genial und ich werde nie eine teure Werkstatt brauchen, denn alles ist reparabel.

MfG

Bei 100 km/h brauchen moderne Autos keine 5l 😉

Die Frage war "Alltagswagen" und das ist er definitiv weniger als ein 60 Jahre alter Oldtimer.

Müsst ihr hier wieder uralte Threads wiederbeleben? Der letzte Beitrag vor mr.hoerby war vom 28. Februar!!!
Der letzte Beitrag von TE war am 12. März...

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