Kurzstrecken Autobahnfahrt - Fatal?
Hallo,
Vor kurzem bin ich umgezogen. Mein derzeitiger Arbeitsweg ist, gerade für ein Auto mit Turbo, "sub-optimal" um es vorsichtig auszusprechen:
Vom Kaltstart in 1km bzw. 2Minuten auf die Autobahn auffahren, gleich bergauf,
in 13km bzw. 10 Minuten wieder abfahren,
von dort nur noch 2km bzw. 5 Minuten zur Arbeitsstelle fahren und den Motor wieder abstellen...
In anderen Worten den Eiskalten Motor die Autobahn hoch schleppen lassen nur um ihn gleich wieder abzustellen wenn er gerade erst seine Temperatur erreicht hat, wenn überhaupt. Da kann man noch so schonend fahren (Wenig last, <2500U/Min), gut ist es überhaupt nicht. Das weiß auch ich ohne großen Technik Kenntnissen.
Würdet ihr solche Strecke auf alle Fälle vermeiden, oder sagt ihr bei heutigen Autos mit richtiger Fahrweise und gelegentlich längeren Strecken kann das Auto es verkraften?
Momentan meide ich die besagte Strecke da ich meinen Astra eigentlich ganz gern habe. Dafür ist der Arbeitsweg von der Zeit & Entfernung fast doppelt so lang. Lohnt sich das?
Da der Winter bevor steht und ich sowieso einen Satz Räder oder einen Satz Allwetter Reifen benötige, habe ich mir auch überlegt ein billiges Winterauto & Arbeitskutsche zu holen. Beim heutigem Markt aber gefühlt unmöglich ohne sich eine große Geldgrube an den Hals zu hängen.
Würde mich interessieren was ihr dazu sagt.
MFG
66 Antworten
nein, du gibst Drehzahl und nimmst Last raus bei gleicher Geschwindigkeit.
Hinkt ein bisschen, aber fahr mal mit dem Fahrrad einen Berg hoch. Was ist leichter, 21.
und wenig treten Gang oder 13. und viel treten?
Aber nochmal: mit der eigentlichen Frage hat das hier lange nichts mehr zu tun.
Maximal halbe Last und halbe Nenndrehzahl, damit müsste es wie gesagt auch bei einem lauwarmen Turbo-Astra bergauf gehen. Falls nicht, empfehle ich eher mehr Gas zu geben, Drehzahl ist schädlicher. Zur schnellen Erwärmung des Kühlwassers wird empfohlen, eher mehr Gas bei niedrigen Drehzahlen zu geben als wenig Gas bei hohen Drehzahlen. Dem Motor schaden hohe Drehzahlen bei ebenfalls noch lauwarmem Öl mehr als z.B. Dreiviertelgas.
Beim Fahrrad sind die Verhältnisse tatsächlich etwas anders. Eine vergleichsweise schnelle rotierende Bewegung der Beine klappt bereits früh, doch ordentlich Muskeleinsatz (in hohen Gängen) zieht und fühlt sich nicht gut an. Ich merke das selbst sehr eindeutig beim Radfahren im Stadtverkehr auf den ersten Kilometern, vor allem bei wiederholten Ampelstarts. Da geht es ja immer bei Drehzahl null mit einiger Kraft los.
Zitat:
@Motorkult schrieb am 27. Oktober 2023 um 09:54:58 Uhr:
Maximal halbe Last und halbe Nenndrehzahl, damit müsste es wie gesagt auch bei einem lauwarmen Turbo-Astra bergauf gehen. Falls nicht, empfehle ich eher mehr Gas zu geben, Drehzahl ist schädlicher. Zur schnellen Erwärmung des Kühlwassers wird empfohlen, eher mehr Gas bei niedrigen Drehzahlen zu geben als wenig Gas bei hohen Drehzahlen. Dem Motor schaden hohe Drehzahlen bei ebenfalls noch lauwarmem Öl mehr als z.B. Dreiviertelgas.
Im Prinzip ist es anders herum. So wie es bereits gesagt wurde: wenig Last, dafür etwas höhere Drehzahl. Bei niedrigen Drehzahlen viel Gas zu geben bedeutet nichts anderes als auf Drehmoment zu fahren und das belastet die Lager. Warmfahren ist immer ein Kompromiss. Man sollte weder warmschleichen noch warmheizen. Die Wahrheit liegt in der Mitte. 😉 Ich bin schon so weit gegangen, dass ich auf den ersten 8 Kilometern bis zur Autobahn die Heizung ausgelassen hab. Bibber 😁😁
Zitat:
@Go}][{esZorN schrieb am 27. Oktober 2023 um 09:07:22 Uhr:
nein, du gibst Drehzahl und nimmst Last raus bei gleicher Geschwindigkeit.
Hinkt ein bisschen, aber fahr mal mit dem Fahrrad einen Berg hoch. Was ist leichter, 21.
und wenig treten Gang oder 13. und viel treten?
Aber nochmal: mit der eigentlichen Frage hat das hier lange nichts mehr zu tun.
Eine Aussage des TE war:
Zitat:
Würdet ihr solche Strecke auf alle Fälle vermeiden, oder sagt ihr bei heutigen Autos mit richtiger Fahrweise und gelegentlich längeren Strecken kann das Auto es verkraften?
Es geht also ziemlich deutlich u.a. um die richtige Fahrweise....
Von daher haben Hinweise zur Fahrweise am Berg mit der eigentlichen Frage definitiv zu tun.....
Zum Thema:
Es geht grundsätzlich erst einmal um die thermische Belastung und die ergibt sich aus der Leistungsabgabe des Motors.
Dabei spielt es prinzipiell überhaupt keine Rolle, in welchem Gang du den Berg mit gleicher Geschwindigkeit hoch fährst.
Wenn du einen Berg mit 80km/h hoch fährst, muss der Motor mehr Leistung abgeben, als wenn du den gleichen Berg mit 60km/h hoch fährst.
Die Motorleistung ist dabei ungefähr proportional zur Wärmeabgabe des Motors und hat daher einen Einfluss auf dessen thermischer Belastung.
Das Beispiel mit dem Fahrrad hinkt tatsächlich völlig...denn auch beim Fahrrad ist das prinzipiell nicht anders.
Dass dem Radfahrer das hohe Drehmoment im höheren Gang nicht angenehm ist, die Muskeln schnell ermüden und er deswegen herunterschaltet, hat mit der Leistungsabgabe absolut nichts zu tun.
Auch dem Motor sind sehr niedrige Drehzahlen nicht "angenehm" und deswegen schaltet man herunter, um in einem möglichst optimalen Drehzahlbereich zu fahren.
Das ändert aber nichts an der Leistungsabgabe des Motors.
Die bleibt im Wesentlichen gleich und die kann man wirksam nur veringern, wenn man einen Berg langsamer hoch fährt.
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Dann sehen wir das unterschiedlich. Die Haupt- und Pleuellager werden durch das kühle Öl und den dadurch uneingeschränkten Öldruck eigentlich nicht in Mitleidenschaft gezogen und vertragen Last recht gut. Der Temperaturunterschied zwischen kaltem und heißem Motor ist im Untergeschoss auch nicht so groß wie oben in Brennraumnähe. Je nach Werkstoffpaarung sind aber in der Warmlaufphase die Passungen von Zylindern, Kolben und Kolbenringen nicht optimal. Hier schadet höhere Drehzahl, wenn das noch zähflüssige Öl noch nicht optimal schmieren kann. Höhere Last wirkt hier im Wesentlichen senkrecht nach unten und beeinflusst die Lage nicht wesentlich.
Man darf diesen "Warmlauf am Berg" nicht verwechseln mit der üblichen Empfehlung, beim Erklimmen von z.B. Alpenpässen lieber einen Gang runterzuschalten und mit weniger Last den Motor etwas mehr drehen zu lassen. Das schützt besser vor Überhitzung, um die es ja hier nicht geht – im Gegenteil.
Ich stimme zu, dass es sehr hilft, die Heizung auszulassen, bis die Kühlmitteltemparatur den Normalwert erreicht hat – zugunsten des Öl-Wasser-Wärmetauschers auch etwas darüber hinaus.
Na ja, dass man bei kälterem Motor und erhöhtem Leistungsbedarf (Berg) mit möglichst optimaler Drehzahl fahren sollte, ist m.E. grundsätzlich klar. Dafür gibt es Getriebe...
Wenn man den Berg mit erhöhtem Leistungsbedarf fährt (also schneller) kommt es im Motor innerhalb kürzerer Zeit zu einem deutlichen Wärmeeintrag.
So ein Verhalten möchte man offensichtlich aus unterschiedlichen Gründen nicht so gerne haben und wenn man keinen Berg fährt, sondern nur eine Ebene vor sich hat, wird das auch von niemandem als potentielles Problem beschrieben. dann ist die Motorleistung, sofern man gleich schnell oder oder nur wenig schneller fährt, durchgegend deutlich geringer.
Um also den Wärmeeintrag innerhalb kurzer Zeit (an der Steigung) bei noch nicht vollständig und durchgehend erwärmeten Motor zu verringern geht es nahezu nicht anders, als die Geschwindigkeit zu verringern. Dadurch kann man auch an einer Steigung die Motorleistung im überschaubaren Rahmen (wie sonst in der Ebene) halten und dann sollte das den Motor auch in keiner Weise gefährden.
Es ging ja hier letztendlich darum, was für den Motor "gut" wäre.
Einen noch etwas kälteren Motor mit erhöhter Leistung zu fordern, ist eigentlich nie gut.
Zitat:
@navec schrieb am 27. Okt. 2023 um 10:55:50 Uhr:
kommt es im Motor innerhalb kürzerer Zeit zu einem deutlichen Wärmeeintrag.
darum geht es doch! den Motor so schnell wie möglich auf Betriebstemperatur zu bringen, um schädlichen Kaltlauf so kurz wie möglich zu halten.
So sehe ich das auch: Zügiges Warmfahren ohne Übertreibung. Da hilft die Autobahnsteigung mehr, als wenn man sofort dort auf der Ebene im Stau stehen würde. Also her mit dem Wärmeeintrag ...
Zitat:
@Go}][{esZorN schrieb am 27. Oktober 2023 um 10:59:56 Uhr:
Zitat:
@navec schrieb am 27. Okt. 2023 um 10:55:50 Uhr:
kommt es im Motor innerhalb kürzerer Zeit zu einem deutlichen Wärmeeintrag.darum geht es doch! den Motor so schnell wie möglich auf Betriebstemperatur zu bringen, um schädlichen Kaltlauf so kurz wie möglich zu halten.
Das sehe ich in der Situation des TE anders:
Wenn dem so wäre, wie du es schreibst, müsste man dem TE ja grundsätzlich empfehlen, den Berg so schnell wie möglich/zulässig hoch zu fahren.
Das würde die Temperatur sicherlich sehr schnell nach oben bringen.
Ist m.E. aber nicht zu empfehlen.
Zurückhaltung ist m.E. nach 1 km vorheriger Fahrtzeit die in Summe bessere Maßnahme, den Motor zu schonen. Die Temperatur geht zudem sogar bei 60km/h an einer 8% Steigung noch schneller hoch, als bei 100km/h in der Ebene.
Ob es nun 60km/h oder 80km/h wären, spielt vermutlich keine so große Rolle.
So schnell wie möglich, die Temperatur nach oben treiben (das heißt mit möglichst großer Motorleistung fahren) sollte man bei noch nicht durchgewärmten Motor m.E. ganz sicher nicht.
50Grad Motoröltemperatur sollte der Motor bei hoher Leistungsabgabe schon mindestens haben und die hat er nach 1km innerhalb von 2 Minuten nicht....
Zitat:
@Go}][{esZorN schrieb am 27. Oktober 2023 um 11:18:37 Uhr:
ich geb's auf..du scheinst von Elektrik Ahnung zu haben, aber von Motoren null; .
Ob deine Motor-Ahnung so besonders ausgeprägt ist, wenn du behauptest, dass es darum geht, den Motor so schnell wie möglich auf Betriebstemperatur bringen zu wollen, glaube ich eher nicht.
Würdest du wirklich nach 1km mit Durchschnitt 30km/h auf die AB gehen und den Motor volle Pulle laufen lassen, nur um die Betriebstemperatur so schnell wie möglich zu erreichen?
Ich fahre ehrenamtlich ein altes Fahrgastschiff mit 220L-Dieselmotor. Wenn ich, ohne Not, auf die Idee kommen würde, dem Motor bis er eine bestimmte Kühlwassertemperatur erreicht hat, "volle Fahrt" ab zu verlangen, würde das sicherlich dazu beitragen, dass die Betriebstemperatur schneller erreicht wird, nur hätte ich dann sofort Ärger mit den Maschinisten.
aber wahrscheinlich haben die auch keine Ahnung....
Ich glaube, nicht zu verwechseln mit wissen, dass ihr gerade ein wenig aneinander vorbei redet. 😉
Man kann das mit dem warmfahren irgendwie mit den früheren Einfahrvorschriften vergleichen. Mit moderater Drehzahl und geringer Last. 😉 Das hat man ja auch im Gefühl. Beim Benziner maximal 2.500 auf die ersten sagen wir 5 Kilometer. Dann 3.000 bis er endgültig warm ist. So schwer ist das nicht. Wie bereits gesagt: nicht warmschleichen und nicht warmheizen. Wie es bei modernen Turbobenzinern ist, weiß ich nicht, aber bei Saugern merkt man das wunderbar wie sich die Gasannahme stetig verbessert. Nur weil er besser Gas annimmt ist das zwar kein Freibrief zum drehen aber zumindest ein Anhaltspunkt. Hat man eine Öltemperaturanzeige noch besser. Bis 80 Grad piano und dann langsam steigern.
Bei 80 Grad Öltemperatur geht auch schon vivace, bis ca. 60 Grad andante, dazwischen liegt der Übergangsbereich zum langsamen Steigern.
Zitat:
@dodo32 schrieb am 27. Oktober 2023 um 11:39:36 Uhr:
Wie es bei modernen Turbobenzinern ist, weiß ich nicht,
dort wird aufgrund der Aufladung die Sache teilweise problematisch - zumindest bei neueren Downsizern.
Bei Modellen mit Automatikgetriebe ist das nicht ganz so kritisch da die Fahrstufe/Gang der jeweiligen Drehzahl/Last selbständig angepasst wird.
Aber beim Handschalter kommt man relativ schnell in einen Betriebspunkt ,wo Lastvorgabe & Ladedruck nicht mehr zum Gang passen. dh. durch das relativ früh anliegende Drehmoment wird suggeriert das der eingelegte Gang zum Fahren noch ausreichend ist, sprich das bekannte "Surfen auf der Drehmomentwelle" dabei entsteht aber eine recht hohe Last & das heute gefürchtete LSPI was zu den bekannten Ringstegbrüchen führt.
Das letzte was man also tun sollte ist einen kleinen Turbobenziner im 5. Gang den Berg hoch zu quälen- egal ob kalt oder warm.
Zitat:
@garrettv8 schrieb am 27. Oktober 2023 um 12:15:57 Uhr:
dabei entsteht aber eine recht hohe Last & das heute gefürchtete LSPI was zu den bekannten Ringstegbrüchen führt.
Davon habe ich auch schon öfter gelesen kann aber keinerlei eigene Erfahrungen beitragen. Ich hatte mich in diesem Kontext jedoch im Benzinthread gefragt, ob auch der Treibstoff einen Einfluss darauf haben kann? Meiner Grundlogik nach würde ich sagen, ja. Vielleich kannst Du noch ein wenig dazu sagen 🙂