Kupplung rutscht erst nach häufiger Betätigung

Hallo Zusammen,

ich habe einen Hyundai Coupe (2002) mit frisch gewechselter Kupplung übernommen.

Leider rutschte die Kupplung komplett durch, egal in welchem Gang und mit welchem Drehmoment. Anschließend wurde der Geberzylinder gewechselt, die Flüssigkeit war wohl trüb und im Zylinder waren Ablagerungen zu sehen. Danach schien alles zu klappen, die Kupplung hatte endlich einen entsprechenden 'Schleifpunkt' und ich bin jetzt knapp 300km gefahren. Mir fiel schon bei der ersten Fahrt auf dass die nach ca. 6-8km wieder beginnt zu rutschen und sich auch der 'Schleifpunkt' nach hinten verlagert, sprich die Kupplung erst ab einem späteren Pedalweg kommt.

Sobald im zweiten, dritten, vierten & fünften Gang genug Drehmoment anliegt, rutscht sie durch. Ich habe das Gefühl, dass die rutscht sobald sie warm ist oder/und je öfter sie betätigt wird (durch Stadtverkehr). Es riecht aber nicht verbrannt oder nach Öl.

Ich fuhr auch auf der AB, allerdings rutschte sie zwischenzeitlich dann nicht mehr - und sobald ich in der Stadt bin geht's nach kurzer Zeit wieder los.

Was können wir noch checken? Ich werde mit dem Vorbesitzer pro-forma noch den Nehmerzylinder tauschen und nochmal entlüften. Es wurde nur die Kupplungsscheibe getauscht. Kein Ausrücklager oder weitere Komponenten getauscht.

Wie gesagt, in den ersten gefahrenen 300km seit Übernahme merke ich, dass die Kupplung erst nach den ersten 6-8km beginnt zu rutschen.

Danke & Grüße
Philipp

48 Antworten

Ich kann ja gut verstehen, dass man immer noch den rettenden Strohhalm sucht. Allerdings hat allein das erneute Rutschen sicherlich schon die Scheibe gebläut, da wird man niemals mehr Freude am Kuppeln haben. So schwer es auch fällt: Neuen und kompletten Kupplungssatz verbauen und anschließend das Auto genießen. Lohnt sich garantiert.

@eddy_mx Ich wusste nicht dass es tatsächlich so "gefährlich" werden kann wenn man damit weiterherumfährt ...
Dass die so oder so wieder gewechselt werden muss, damit habe ich mich jetzt abgefunden - ist halt so, schade, aber was solls halt.

Nein, es stinkt nicht nach Kupplung. Es riecht auch nicht einmal leicht danach, selbst mit hoher Lüfterstufe und warmen Motor. Auch nicht wenn man direkt nach der Fahrt aussteigt und mal intensiver riecht ob es danach stinkt.

@Harig58 Ich weiß was du meinst, natürlich. Aber am letzten Strohalm halte ich nicht fest. Ich bin mir über die Situation durchaus im Klaren und nutze den Wagen derzeit nur für Probefahrten um das Kupplungsverhalten (u.a. nach dem Entlüften) zu prüfen.

Was ich mich nun allerdings frage: Nachdem ein neues Kupplungsset eingebaut wurde (so wie vor kurzem ja auch bereits) sind es am Ende ja wieder die gleichen Komponenten, welche getauscht werden. Klar, ist jetzt nur rein spekulativ: Aber im Zweifel stehe ich anschließend mit dem gleichen Problem erneut da. :-P

Aber wie gesagt: Um einen Wechsel komme ich so oder so nicht herum, ganz klar.

Bitte nicht falsch verstehen: Bei den von Dir beschriebenen Symptomen zweifle ich ein wenig, ob wirklich die Kupplung komplett getauscht wurde. Selbst wenn die nicht richtig entlüften worden wäre, würde die eher schlecht trennen als durchrutschen.
Wieviele Kilometer hat denn das Auto runter? Zwar undwahrscheinlich aber nicht unmöglich: Axialspiel der Kurbelwelle zu groß?

Vielleicht wurde die vorherige Kupplung nicht korrekt eingebaut oder es wurde sogar eine falsche verwendet. Es kann auch sein, dass der Vorbesitzer die vorherige Kupplung so verbrannt hat, dass das Schwungrad beschädigt wurde. Möglicherweise ist auch ein Dichtungsring der Kurbelwelle undicht.

Wissen wir alles nicht. Wenn Entlüften nichts bringt und keine offensichtliche Undichtigkeit des Geberszylinders vorliegt, muss man wohl oder übel reinschauen.

Lass die Kupplung mit einem Reparaturset tauschen mit besonderem Augenmerk auf Undichtigkeiten und die Schwungscheibe.

Meine Vermutung: Undichter Nehmerzylinder. Dazu würde sogar das von dir beschriebene Phänomen passen, dass die Kupplung erst rutscht, wenn das Pedal mehrfach betätigt wird. Die Bremsflüssugkeit wird dann auf die Kupplung geschleudert. Du kannst bspw. nach dem Stand der Bremsflüssigkeit schauen und ob dieser regelmäßig absinkt.

Ist alles eigentlich kein Problem, undichte Nehmerzylinder kommen bei sämtlichen Herstellern vor. Vielleicht bestand das Problem schon vorher und ein "Fachmann" hat nur die Reibscheibe samt Druckplatte gewechselt.

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Der Nehmerzylinder bei Autos japanischer Bauart und dazu zählt auch der Koreaner liegt außen auf dem Getriebe und Flüssigkeit kann nicht mit der Kupplung in Kontakt kommen.
Außerdem würde ein Defekt daran Schaltprobleme verursachen.
Für den Kraftschluß ist die Federkraft der Druckplatte und der Reibwert des Belags zuständig nichts anderes.
Die Hydraulik ist nur für den Trennvorgang zuständig nicht für die Schließfunktion.

.... zumal auch der Flüssigkeitsverlust bemerkt werden müsste. Auch bei einem defekten Wellendichtring sollte zwischen Motor und Getriebe wenigstens eine feuchte Stelle zu entdecken sein.

Erstmal danke an Euch dass ihr hier so dran bleibt und mit all den Infos und Tipps ankommt. Wirklich klasse, muss man einfach mal sagen!

@Harig58 Getauscht wurde die mit einem Hyundai-Mechaniker. Es wurde ein normales Set verwendet.
Aber klar, ich selbst war nicht dabei und kann mich nur auf die Aussage entsprechend verlassen.

Der Wagen hat etwas über 160k runter. Axialspiel habe ich noch nicht gecheckt - kann ich aber die Tage auf der Bühne prüfen.

@eddy_mx Auch das kann natürlich sein (wie gesagt, durchgeführt mit einem Hyundai-Mechaniker).
Stimmt, nach dem Entlüften haben wir den Flüssigkeitsstand natürlich auch gefüllt. Den habe ich seit den letzten ca. 60km nicht weiter gecheckt - das werde ich noch bis Montag erledigen - gut das du es ansprichst!

Zitat:

@micha23mori schrieb am 15. Januar 2022 um 12:36:35 Uhr:


Der Nehmerzylinder bei Autos japanischer Bauart und dazu zählt auch der Koreaner liegt außen auf dem Getriebe und Flüssigkeit kann nicht mit der Kupplung in Kontakt kommen.
Außerdem würde ein Defekt daran Schaltprobleme verursachen.
Für den Kraftschluß ist die Federkraft der Druckplatte und der Reibwert des Belags zuständig nichts anderes.
Die Hydraulik ist nur für den Trennvorgang zuständig nicht für die Schließfunktion.

Stimmt - hast Recht. Ich habe mal fix nach den Nehmerzylinder im Shop gesehen und mit dem verglichen, welcher auch schon vor kurzem getauscht wurde. Der sitzt tatsächlich außerhalb - den haben wir entlüftet und ich erinnere mich wie der aussah - der sitzt außerhalb bei mir, direkt unterm Luftfilterkasten.

Die Verzögerung der Reperatur bringt nur Mehrkosten in Form des Zweimassenschwungrads mit sich.
Alles nicht nötig wenn man schon als Azubi im KFZ Gewerbe gelernt bekommt nur komplette Kupplungssätze zu verbauen und Störungen sofort zu beheben.

Eine Frage: Warum kann keine Bremsflüssigkeit ins Innere der Kupplungsglocke auslaufen, wenn der Geberzylinder außen sitzt? Hat der Nehmerzylinder keine Verbindung ins die die Kupplungsglocke oder betätigt dieser von außen eine Ausrückgabel?

Der Zylinder befindet sich von oben gesehen rechts auf ca. 3 Uhr der Getriebeglocke.
Wenn da Flüssigkeit in die Glocke eintreten würde, ist es sehr unwahrscheinlich (nicht unmöglich) das über die Getriebewelle die Hydraulikflüssigkeit bis auf die Kupplung verteilt wird.
Es müsste (wenn doch der Fall) dann aber schon so eine erhebliche Menge für das hervorrufen des Phänomens austreten, dass es augenscheinlich außen an der Glocke nicht zu übersehen wäre?

Der Nehmerzylinder drückt auf eine Ausrückgabel und die ist mit einer Faltenmanchette, Balg nach innen abgedichtet.

Damit dürfte die Schaltgabe einzustellen sein bzw. das Kupplungssystem nicht selbsteinstellend oder irre ich da?

Über die Wege der Kolben und die ausgleichende Flüssigkeit ist das System selbstnachstellend genauso wie die vorderen Bremsen an einem aktuellem Auto.
Hinten aufgrund der Feststellbremse etwas anders, aber das gehört hier nicht diskutiert.

Gibt eigentlich nur zwei Möglichkeiten.
Anpresskraft der Druckplatte ist nicht ausreichend, Feder gebrochen, bzw. Reibung zu gering, Belag verschlissen oder veroelt. Problem innerhalb der Getriebeglocke. Oder Ausrücklager entlastet die Druckplatte nicht komplett, entspricht Kupplungspedal leicht getreten, obwohl nicht betätigt. Ein Leck würde dazu führen, daß die Kupplung nicht richtig geöffnet wird. Luft im System auch. Bleibt Ausrücklager geht nicht weit genug zurück oder Lüftpiel zu gering, bei Wärmeausdehnung der Hydraulikflüssigkeit kann diese nicht in den Ausgleichbehälter zurückfließen und betätigt das Ausrücklager leicht. Dies würde auch erklären, warum die Kupplung kalt einwandfrei arbeitet, aber warm nicht und warum man Probleme beim Entlüften hat, da zum Nachlaufen der Flüssigkeit die gleiche Bohrung benutzt wird. Fährt die Manschette nicht über die Bohrung in Nullstellung ist ein entlüften nur über das Abheben der Manschette von der Zylinderwand möglich.

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