Kunde = König? Oder möchte BMW überhaupt noch Autos verkaufen?

BMW 3er E46

Hallo!

Am 01.09. war es so weit – die Such-Odyssey hat ein Ende gefunden: Ich habe von meinem Händler (Autohaus Menton in Tübingen) u.a. ein Angebot für ein sehr schönes E46-Coupe bekommen. Die Aufzahlung würde nur 1900€ betragen.
Einen Tag später bin also wieder hin und habe den kompletten Papierkram erledigt; alles wurde unterschrieben.
In Vorfreude auf das neue Fahrzeug bin ich heute morgen mit dem Geld, den Papieren etc. hin, um den Deal abzuschließen.
Jedoch teilte mir der Verkäufer mit, daß die Geschäftsleitung nach sechs (!) Tagen angeblich doch kein Interesse mehr an diesem Geschäft habe. Allerdings könne er mir ein Angebot machen: 3000€ Aufzahlung (statt der vereinbarten 1900).
Mich über die Sache schon vorab aufzuklären anstatt mich herkommen zu lassen, schien das Personal im Autohaus nicht für nötig zu halten.
Da habe ich mich ernsthaft gefragt, ob mein (Ex-)Autohaus überhaupt Interesse hat, einen Stammkunden zu halten und seine abgeschlossenen Verträge zu erfüllen. Eigentlich dürfte so etwas in einer Zeit, in der es der Autobranche verhältnismäßig schlecht geht, nicht sein!
Desweiteren habe ich den 5er erst im April bei ihm gekauft und 3000€ Wertverlust in Kauf genommen.
Mit solch einer Geschäftspolitik macht man sich wahrlich keine Freunde!
Nachher, wenn der Verkäufer aus seiner Mittagspause zurückkehrt, werde ich anrufen und nochmal mit ihm reden!
Was meint ihr zu dieser Sache?

Viele Grüsse, Stone Sour

88 Antworten

Servus!

Den Ansatz von RolandHB1 finde ich sehr wichtig!
Du musst einfach nur untersuchen, ob ein wirksamer Kaufvertrag entstanden ist. Nur dann kannst du deine Ansprüchen auch durchsetzen.

Aber genau den Punkt habe ich in deiner (StoneSour) Schilderung vermisst.
Du schreibst von "haben wir unterschrieben", die Frage ist nur was genau.
Einen Kaufvertrag, eine Bestellung (wohl eher nicht), oder was?
Gibt es allgemeine Geschäftsbedingungen? Bei Autohändlern kommt der Kaufvertrag manchmal erst mit Übergabe des Wagens zustande. In diesem Fall hättest du keine Ansprüche.

Auf diese Sachen muss man mE achten, da du ansonsten wohl keine Ansprüche hast.
Schadenersatz aufgrund der Zusage ist wohl fraglich, da dir ja kein Schaden entstanden ist.

Gruß
Atred

Hallo!

@ Atred:
Ja, ich habe eine Bestellung und einen "Gebrauchtwagen-Ankauf" unterschrieben; der Verkäufer selbstverständlich auch.
Somit müsste ein rechtskräftiger Vertrag entstanden sein.

Heute bekam ich auch einen Rückruf von der Kundenbetreuung - nur konnten die leider auch nichts machen.
Da ich die Sache nicht so hinnehmen wollte, habe ich im Anschluss auf das Gespräch bei Herrn Busch in München angerufen. Auch er hatte nochmals vergeben versucht, mit dem Geschäftsführer der Firma Menton zu sprechen, jedoch zeigte er sich kein bisschen kompromissbereit.
Es ist meiner Meinung nach schon sehr bedenklich, wenn ein BMW-Händler einfach so Geschäfte machen kann wie es will und selbst gutes Zureden aus München nicht die kleinste Wirkung zeigt!

Das Schreiben meines Anwalts ist bereits beim Autohaus eingetroffen; nun muss ich eben abwarten, was dabei rauskommt.

Wenn es so weiter geht und wir auf keinen grünen Zweig kommen, wird mein nächster Wagen sicher kein BMW mehr sein - auch wenn ich die Marke sehr gemocht habe und es bis jetzt keinen Grund zum Markenwechsel gab.

Wie gesagt, sobald sich etwas ergibt, erfahrt ihr es!

Viele Grüsse, Stone Sour

Weißte was... auch wenn ich jetzt Deinen Ärger über die Leute in dem Autohaus verstehe. Aber sieh´s mal so...

Du kaufst (sagen wir mal...) einen A4 weil Du mit dem Autohaus unzufrieden warst und siehst dann an der Ampel ein schönes 3er Coupé stehen... also ich an Deiner Stelle würd mir in den Hintern beißen, dass ich mir nicht ein anständiges Autohaus gesucht habe und bei BMW geblieben bin. 😁

Ich denke die beste Konsequenz ist nach wie vor der Gang zu einem anderen Autohaus und dann möglichst vielen von dem Geschäftsgebaren der Firma erzählen.

Danke für die Info.
Hätte gerne mitbekommen, wie das Gespräch zwischen Busch und Menton ablief! 😰

BMW will doch sein Händlernetz "konsolidieren". Aber leider ist Menton mit mehreren Filialen einer der "Mächtigeren".

Ich habe das vorgestern meinem Nachbarn erzählt, der ist freier Autohändler. Sein Kommentar:

Es ist sehr wohl möglich, den geschlossenen Vertrag wegen Irrtum anzufechten. Das geht aber nur vor Gericht. Einfach zurücktreten kann man nicht, wenn unterschrieben ist.

Ein eindeutiger Irrtum läge z.B. vor, wenn der Händler einen km-Stand falsch in seine Unterlagen übertragen hätte, und darauf die Kalkulation aufgebaut hätte.

Viel Erfolg, berichte bitte weiter!

Gruß, Timo

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Hi Timo, hi Andreas!

Das mit dem Konsolidieren habe ich auch im Telefonat erwähnt. Herr Busch meinte, wenn sich solche Fälle häufen sollten, wird die Firma Menton "auf jeden Fall zur Brust genommen werden"!
Aber das bringt mir eigentlich auch nicht viel...

Ein Irrtum (wie z.B. falsches Modell oder falscher km-Stand) liegt auf keinen Fall vor, schließlich habe ich den 5er beim Menton gekauft und die haben sich den Wagen nochmal, wenn auch nicht allzu gründlich, angeschaut.

Ich war vorgestern noch bei einem anderen BMW-Händler, er meinte auch, die Sache sei sehr ärgerlich für den Kunden und er wundere sich, warum der Menton solch eine lange "Bedenkzeit" hat.
Vorhin hat auch die BMW NL Stuttgart bei mir angerufen, die ebenso über die Geschäftsphilosphie verwundert ist - wie eigentlich jeder, der von der Sache erfahren hat.
Wenn ich wieder einen BMW kaufe, dann bei der AHG oder in Stuttgart. Ein Markenwechsel wäre ohnehin die letzte Konsequenz, wobei Porsche auch schöne Autos bauen...

Viele Grüsse, Stone Sour

Zitat:

Original geschrieben von StoneSour


Ein Markenwechsel wäre ohnehin die letzte Konsequenz, wobei Porsche auch schöne Autos baut...

In der Tat! 😁

Nur noch zur Klarstellung mit dem "Irrtum" - mein Nachbar (Autohändler) meinte folgendes:

Er schaut sich das Auto an, überträgt aber in seine Vorgangsmappe einen falschen km-Stand (oder BJ). Innen am schreibtisch kalkuliert man alles mit Schwacke und mobile.de durch - und merkt erst bei der Übergabe den eigenen Fehler...

Ein so (rechtskräftig!) zustande gekommener Vertrag ist "anfechtbar". Aber er ist weder "nichtig", noch kann man davon "zurücktreten". Aber nachdem du ja einen Anwalt hast, wird der sich um diese wichtigen Details kümmern! 🙂

Viele Grüße, Timo

PS: Erwirkt dein Anwalt eine Einstweilige Anordnung? Wenn Menton 'clever' ist, verkauft er nämlich das Auto schnell proforma an einen Kooperationspartner, und du bist machtlos... 🙁

Hallo,

mit großem Interesse habe ich diesen Tread gelesen. Ich kann die Markentreue zu BMW sehr gut verstehen und es ist auch klar das sich die Autohäuser unteeinander unterscheiden. Ich habe jedoch in letzter Konsequenz nach zwei negativen Erfahrungen mit BMW einen Mercedes bestellt. Auch auf die Gefahr hin mich jetzt hier unbeliebt zu machen wollte ich das noch gerne hier loswerden da ich glaube es könnte von allgemeinem Interesse sein.

Grund für meine Entscheidung waren das arogante Verhalten der BMW-Verkäufer bei BMW. Bitte glaubt mir diese Lackaffen waren das letzte was ich jemals beim Autokauf erlebt habe. In zwei unterschiedlichen Autohäusern änliche erfahrungen. Ich habe jetzt meine fast 50.000 Euro zu Mercedes getragen. Dort gab es eine erstklassischen Service und noch sehr gute Konditionen.

Auch ich habe mich bei BMW beschwert. Eine sehr nette Dame aus München hat mich dann auch angerufen und sich meine Erfahrungen schildern lassen. Ob das hilft ?

Ich wünsche Dir Stone sour auf jeden Fall einen guten Ausgang der Geschichte

Gruß
Christoph

Nun ja, es kann einem auch genauso gut andersrum passieren. Bei meinem BMW-Händler (Ratzel in Linkenheim-Hochstetten) fühle ich mich sehr gut aufgehoben, wohingegen man sich bei Mercedes-Benz in Karlsruhe (S&G) eher wie ein Bittsteller vorkommt ...

Und auch wenn ich mit dem Händler unzufrieden wäre, würde ich deswegen nicht die Marke, sondern eben den Händler wechseln.

Gruß, Björn.

na klar Björn,

so hat eben jeder seine Erfahrungen gemacht und letztendlich schildern wir hier ja alle nur Einzelfälle.

Das waren eben meine ganz persönlichen Erfahrungen mit BMW und ich bin mir auch klar darüber dass es auch anders laufen kann.

Zitat:

Original geschrieben von rolfdergolf


Ich wünsche Dir Stone sour auf jeden Fall einen guten Ausgang der Geschichte

Vielen Dank, Christoph.

Ich kann dich auch sehr gut verstehen, daß du, ähnlich wie ich, sehr verärgert warst.

Eigentlich sollte doch jeder Autohändler froh sein, wenn der Kunde sein hart erarbeitetes Geld auf den Tisch legt - und diesen Schritt auf keinen Fall mit Arroganz oder neuen, populistischen Geschäftspraktiken "belohnen".

Achso Timo, danke nochmals für die Hinweise!
Ich werde meinen "Law & Order Man" mal darauf hinweisen.

Mein Anwalt möchte den Ankauf meines Wagens erstreiten, jedoch nicht mehr unbedingt den Kauf des Coupes.
Wenn ich das Coupe nehmen "müsste", wäre es zwar sehr schön - aber ich würde dann doch gerne zu einem anderen Händler wechseln.
Oder meinst du/ihr, daß ich mir lieber den 3er durch eine einstweilige Anordnung sichern soll?

Viele Grüsse an euch, Stone Sour

Hi

Interessante Geschichte hier. Ich kann aus meiner Erfahrung berichten, dass die meisten Verkäufer arrogante und oberflächliche Idioten sind. Als ich mit normalen Klamotten beim ersten BMW Händler war, hat der mich von oben herab behandelt. Der schaute meinen alten BMW an und sagte, dass er letzte Woche so einen für 1000.- CHF gekauft habe (ich habe ihn schlussendlich für 9700.- CHF verkauft 😉). Er nahm sich nicht mal richtig Zeit für mich, nach dem Motto friss oder stirb.
Der zweite Verkäufer war beim Freundlichen meines Vaters angestellt (mein Vater hat bereits 6 BMWs bei dem gekauft). Der war zwar freundlich, hat mir aber mit Abstand das schlechteste Angebot für meinen alten BMW gemacht.
Als ich dann nach einem Bewerbungsgesräch beim dritten Händler vorbei ging (mit Hemd, Anzug und Krawatte) hatte der schon Dollarzeichen in den Augen. Der hat mir dann tatsächlich ein Super Angebot für meinen alten BWM gemacht und ich habe dann meinen neuen bei ihm gekauft.
Als der zweite Händler dies erfuhr, rief er mich an und bettelte, dass ich das Auto bei ihm kaufe. Er machte mir das gleiche Angebot wie der letzte Händler. Das ist doch eine Frechheit! Will der mich für dumm verkaufen? Wenn er mich als Kunden behalten will, müsste er mir schon ein besseres Angebot machen, was er aber nicht machte.

Wie dem auch sei, die meisten Verkäufer sind Aasgeier.

Zitat:

Original geschrieben von StoneSour


Oder meinst du/ihr, daß ich mir lieber den 3er durch eine einstweilige Anordnung sichern soll?

Daran dachte ich - wenn er dir wirklich so sehr zusagt (und überteuert scheint er nicht zu sein, wenn die sich so heftig wehren!) 😉

Die nächste Werkstatt freut sich auch ohne Kauf über einen neuen Werkstattkunden. Daran verdienen sie eh mehr als am Autohandel...

Viele Grüße, Timo

Zitat:

Wie dem auch sei, die meisten Verkäufer sind Aasgeier

Na logisch, die arbeiten ja auch fast alle mit dem Provisionssystem (außer vielleicht ein kleiner Familienbetrieb). Ein verkauftes Auto bringt dem persönlich Geld. Und wenn du nicht nach Geld aussiehst und mit deinem alten klapprigen BMW auf den Hof gerollt kommst, dann springen bei dem die Dollar-Zeichen in den Augen natürlich nicht an...

Is schade, aber leider die Realität.

noch zur Ergänzung: sowas ist mir nämlich persönlich passiert. Ich hab bei einer namhaften Marke in der Niederlassung angerufen und gefragt, ob ich eine Probefahrt mit dem Modell XY zu machen und habe leider erwähnt, dass ich einen Werksangehörigen kenne. Da wars bei dem mit der Freundlichkeit sowas von sofort vorbei. Der hat mir doch tatsächlich wörtlich gesagt, dass er mit so Kandidaten wie mir keine Zeit verwenden möchte, weil ich ja dann eh bei meinem Freund kaufen würde und dass er seine Zeit lieber für "normale" Kunde aufwenden würde, weil er ja provisionsbasiert arbeitet.

Bei mir hat der Hörer geraucht, ich war sowas von sauer, denn diese Arroganz war mehr als unerträglich. Aber nach nüchternem Überlegen: Wenn ich der Verkäufer wäre, würd ich das wohl genauso machen.

Deswegen auch meine kritischen Postings, dass man wegen eines negativen Erlebnisses mit einer Person nicht gleich auf ein ganzes Autohaus schließen sollte und den Namen desselben im Internet schlecht machen sollte.

Ist mir aber schon klar, dass gegen solche Figuren was unternommen werden muss. So gesehen ist ein wenig Kritik sicher angemessen.

Hi!

Hier ein kleines Update:

Mein Anwalt hat herausgefunden, daß der Verkaufsleiter beim Ausfüllen des "Gebrauchtwagen-Ankauf" einen Fehler gemacht hat:
Er hat bei den Angaben zum Gegengeschäft nochmals meinen Wagen und den Ankaufspreis der Firma Menton eingetragen.
Desweiteren befinden sich dort keine Anmerkungen zu einem Gegengeschäft.
Somit greift die Klausel "der Vertrag tritt nur in Kraft, wenn ein Gegengeschäft stattfindet" nicht.

Viele Grüsse, Stone Sour

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