Kombi bis 2000€: Mondeo, Omega, Megane oder...?
Ahoi,
mit Interesse lese ich in Kombi um 2000 euro: ford mondeo mk2 oder vw passat 35i / nasenbär ?? mit, möchte den Thread aber nicht kapern da meine Anforderungen etwas anders sind, daher dieser neue.
Da mein erster Nachwuchs ansteht, muss ich auf einen Kombi umsatteln, da neben Kind und Kinderwagen auch noch ein Hund transportiert werden wollen:
- Budget 2000,- €
- Fahrstrecke 10-30km/Tag, Stadtverkehr bzw. 80km/h regulierte Stadtautobahn
- viel Platz, also kein Lifestylekombi
- Isofix
- gerne Automatik da hauptsächlich Berliner stauverstopfte Stadtfahrten
- wird nicht mehr weiterverkauft
Grundsätzlich bin ich bei Autos mittlerweile emotionslos, 4 Räder, 2 Sitze, 1 Lenkrad, fertig. Daher auch meine Grundeinstellung: Ladenhüter ja gerne! Pink lackiert mit gelben Blümchen oder Tante Erna Innenausstattung, alles egal. Wichtig für mich sind aber halbwegs preiswerte Ersatzteile, da ich viel selber schraube.
Als klassische Low-Budget Kombibüchsen habe ich
- Opel Omega
- Ford Mondeo MK2
- Renault Megane
im Auge. Wobei ich mich bei Renault vor dem Automatikgetriebe scheue, berechtigt?
Da ich Zeit bis November habe 😉 muss ich natürlich nicht auf das erstbeste Angebot eingehen sondern kann in Ruhe den Markt beobachten und ggf. bei einem Schnäppchen zuschlagen.
Beste Antwort im Thema
Die alte Opel-Automatik, die man im Omega B kriegt, ist ein problemloses, grundsätzlich enorm zuverlässiges Aggregat. Ältere Automatik-Autos stammen am besten von Opel, Mercedes oder von Herstellern, die ZF- oder Aisin-Getriebe verbaut haben (BMW, Citroen, Peugeot, Volvo...).
Wichtig aber, wenn ein Omega zur Debatte steht, ist eine kleine Anmerkung: Opel schaffte 1994 den Getriebeölwechsel ab, was sich als Trugschluss erwies. Der ATF-Ölwechsel ist zwingend vorzunehmen! Dauerthema Zahnriemen: Alle 60.000 Kilometer ist er beim X20XEV (2.0-16V) zu wechseln - und zwar dringlichst!
Unschön sind manche Qualitätsprobleme bei den Modellen von 1994 bis 1997: Die bekannten Lackabplatzer; schon kleine Steinschläge sorgen für großflächige Lackschäden. Mangelhafte Lackqualität am Omega B betraf vor allem Metallic- oder Mineraleffekt-Lackierungen (ausgerechnet die waren aufpreispflichtig!). Stinkende oder ganz defekte Klimaanlagen, gestörte Zentralverriegelungen, Wegfahrsperren, Radios und Displays sind auch gut bekannt! Es gab reihenweise Probleme mit frühen Omegas, an die ich mich gut erinnere. Ich hatte einmal einen Caravan gesehen, der nach sechs Jahren schon mehrfach durchgerostet war, wobei dies auch ein ungepflegtes "Arbeitstier" eines Landwirts war, der den Opel nicht schonte und erst recht nicht pflegte.
Man muss aufpassen, denn beim Omega B sind die Baujahre 1994 bis 1997 qualitativ im Ganzen teilweise erheblich schlechter als die zwischen 1989 und 1993 gebauten, ausgereiften späteren Modelle des Vorgängermodells!
Zum verbesserungsbedürftigen Rostschutz kamen erstmals Elektroprobleme hinzu, die der Omega A nie gekannt hat - außerdem rostet der Omega B der ersten Baujahre noch aggressiver und gefährlicher als sein Vorgänger. Die Motoren sind auch nicht mehr so robust wie beim Omega A, wo die Technik keine Rätsel aufgibt; einzig die beiden Zweiliter-Benziner und mit Abstrichen auch den BMW-Dieselmotor kann man bis Baujahr 1999 reinen Gewissens empfehlen, den Rest spart man lieber aus (ich meine die "Ecotec"-Sechszylinder namens 2.5 V6 und MV6).
Der einzige, in meinen Augen wirklich empfehlenswerte Omega B Caravan, der hier möglich wäre, ist ein Omega B 2.0-16V Caravan ab Ende 1997 mit 136 PS. Ob Automatik oder Handschaltung, ist egal und eine Frage persönlichen Geschmacks. Die Ersatzteile beim Opel Omega sind für die Fahrzeugklasse sehr preiswert, am X20XEV-Motor kann man vieles auch selber machen.
Zitat:
Einer meiner Kunden hat hier heute auf dem Hof noch den Mercedes W124 T in die Waagschale geworfen. Auch wenn er, scheint sich aus dem Gespräch heraus kompetent anhörte, der Meinung ist, das man hier in Berlin für 2000,-€ durchaus passable Angebote bekommt... ich bin da skeptisch. Lieber kaufe ich ein ungeliebtes Modell eines noch unbeliebteren Herstellers zu günstigerem Preis und habe dann mehr Puffer für die definitiv anstehenden Reparaturen.
Den 124er-Benz gibt es auch als T-Modell noch preiswert, allen Liebhabern und Preistreibern zum Trotz! Das aber sind keine Ausstattungwunder mit voller Datenkarte und niedrigen Kilometerständen mit Scheckheft bis zuletzt bei Mercedes, sondern passable Kombis mit lückenhaftem Servicebuch, eher karger Ausstattung (Schiebedach elektrisch, Kassettenradio, sofern nicht schon CD nachgerüstet wurde, Metallic-Lackierung, gern Automatik - viel mehr wird es nicht an Extras geben!) und einigen Vorbesitzern, die zwar keine Oldtimer werden, aber noch ein paar Jahre halten. Am ehesten als 200TE, 220TE, 230TE oder (ab Juli 1993) E200T - wieso nicht? Kenner stören sich nicht an Kilometerständen jenseits der 200.000 - die sind sowieso eigentlich Usus beim preiswerten S124. Wenn du den sowieso nicht mehr verkaufst und schräge Farben akzeptierst, hast du ernsthafte Chancen, etwas Brauchbares zu finden, das optisch nicht mehr schön ist, dafür aber technisch gut. Oft sind bei älteren Mercedes die optisch schlechten Modelle technisch gesünder/besser als manches optische Sahnestück. Die Ersatzteile sind preiswert und überall zu finden.
Zitat:
- Ford Mondeo MK2
Alle weiteren Fragen zum Kölner Kombi-Klassiker wird
meine Kaufberatungbeantworten. Der Ford Mondeo Mk1/Mk2 ist eines der besten Billigautos, die man für bis zu 2.000 Euro bekommen kann. Echte Schwachstellen, die ins Geld gehen und für Haaresraufen sorgen, kennt er kaum und ist ein Mittelklässler der standfesteren Sorte. Einen guten Kombi (Turnier) wird man aber seltener finden als Stufen- oder Schrägheck; die Automatik ist im Mondeo auch nicht der Weisheit letzter Schluss und sorgt speziell mit den Zweiliter- oder V6-Motoren für unfassbare Spritrechnungen.
Wenn jetzt jemand den Mk3-Mondeo (ab 2000) empfiehlt, muss ich sagen: Für 2.000 Euronen kriegt man da allenfalls ein Stufenheck von Opa Heinz mit üblichen Parkremplern oder ein noch passables Schrägheck, aber keinen Turnier und das erst recht nicht mit Automatikgetriebe oder in einem empfehlenswerten Zustand - der Mondeo Mk3 Turnier fängt in gutem Zustand bei rund 3.000 Euro an.
Zitat:
Wichtig für mich sind aber halbwegs preiswerte Ersatzteile, da ich viel selber schraube.
Dann scheidet Renault aus. Da kann es nämlich sehr teuer werden.
Zitat:
Ja, Automatik bei Renault scheint wohl ein KO-Kriterium zu sein, so wie das lese scheinen die Magnetschalter wohl hauptsächlich Terror zu machen. Gut, gibt ja noch den Schalter.
Renault und Automatik ist ein Thema für sich. Es gibt Fahrzeuge, die bei 100.000 Kilometern das dritte Getriebe bereits eingebaut bekamen - das dann nicht selten auch schon wieder Probleme macht. Von einem Automatik-Renault würde ich, egal welches Modell es ist, eher abraten, weil das ins Geld gehen kann. Außerdem sind die Ersatzteile für ältere Renaults immer schwerer zu besorgen und dann auch noch irritierend teuer: Das muss nicht sein!
56 Antworten
Vielen Dank Hans 🙂
Zitat:
Den Mk3 wird man für 2.000 Euro allenfalls als Stufenheck bekommen. Mit Glück aus erster Hand von Opa Heinz und Serviceheft vollgestempelt, aber eben mit typischen "Kampfspuren". Ein guter Mondeo Mk3 Turnier fängt bei knapp 3.000 Euronen an; bis 2.000 findet man allenfalls alte Taxis, rostgeschädigte und über Jahre hinweg vernachlässigte Wagen und das alles mit meist sehr gehobenen Kilometerständen. Manchmal wundert man sich, was manche in dem Segment noch reinen Gewissens verkaufen möchten.
Das hatte ich oben bereits gelesen und es ist verständlich. Auch ich empfehle die Älteren Modelle, weil der MK3 auch viele Kinderkrankheiten hatte.
Die 2.5 V6 Maschine ist aus dem MK2 aber nahezu unverändert in den MK3 übernommen worden, weshalb sich ein vergleich anbietet 🙂
Zitat:
Beim Vectra B Caravan muss man sehr vorsichtig sein - die Baujahre bis 1998 waren wirklich übel, wobei auch hier eine gewisse Serienstreuung greift.
Ah stimmt da war was, ich erinner mich an
deinen Blogeintrag.Danke, Nick, auch für den Verweis auf meine Kaufberatung. Zum Opel Vectra B ist die durchaus hilfreich, würde ich ohne Eigenlob sagen.
Zitat:
Das hatte ich oben bereits gelesen und es ist verständlich. Auch ich empfehle die Älteren Modelle, weil der MK3 auch viele Kinderkrankheiten hatte.
Stimmt, da gab es einige Macken wie Kantenrost oder auch die Wirbelklappen-Thematik bei kleineren Vierzylindern, aber ansonsten fiele mir so viel beim Mondeo Mk3 eigentlich nicht ein. Ich habe gerade diesen Ford als sehr gutes Auto in Erinnerung, das ich jedem sofort empfehlen würde. Müsste einmal ein paar Freunde aus dem Ford-Fahrertreff fragen, die wissen da sicher mehr.
Das der Almera so rostanfällig ist war mir nicht bewusst. Audi, klar, gerne. Aber aus meinen Audi 80 B4 Zeiten erinnere ich mich noch "gerne" an die ET-Preise beim Freundlichen. Das linke Spiegelglas müsste heute hochgerechnet 80,-€ kosten 🙂 Fällt also, so gerne ich den Audi mochte, flach.
Da ich jetzt erstmal 2 Wochen Urlaub habe (yipiee) werde ich das mal alles sacken lassen. Grundsätzlich bin ich der Meinung, das man mit jedem Auto auf's Gesicht fallen und die vermeintliche Möhre einen über Jahre problemlos durch die Strassen schaukeln kann. So war mein optisch einwandfreier, beim Händler gekaufter, Opel Kadett D dank Zeitrafferrost mein grösster Reinfall, mein Alfa 156 1.9 JTD mein bisher problemlosestes und zuverlässigste Auto.
Ich werde mit Sicherheit die Tage nochmal mit dem Handy hier reinschauen, falls noch jemand gut gemeinte Tips hat so werden die dennoch bei mir ankommen.
Zitat:
Audi, klar, gerne. Aber aus meinen Audi 80 B4 Zeiten erinnere ich mich noch "gerne" an die ET-Preise beim Freundlichen. Das linke Spiegelglas müsste heute hochgerechnet 80,-€ kosten 🙂 Fällt also, so gerne ich den Audi mochte, flach.
Das Spiegelglas ist aber auch ein Teil, das eigentlich kaum kaputtgeht und entsprechend selten verkauft wird - das ist dann natürlich teurer. Alle Verschleißteile, vor allem für die Vierzylinder-Benziner, die sich fast hauptsächlich verkauft haben, sind beim Audi 80 jedoch ziemlich preiswert. Mit einem so alten Auto geht sowieso kaum noch jemand außer Opa Heinz, der den Audi 80 vor 23 Jahren neu gekauft hat, in die Vertragswerkstätte: Hier kauft man die Ersatzteile im Internet, gebraucht oder beim freien Händler!
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bei mir bekommst so nen glas für nen sechserpack 😁
verschleissteile für den audi 80 B4 bekommt man wirklich günstig im aftermarket,zumal die kleinen versionen absolute lowtechrenner sind
bei nem 16V sieht das natürlich anders aus,spezifische teile kosten echt geld,auch bei einigen teilen der V6 modelle,für die 5zylinder bekommt man manches gar nicht mehr
andere sachen bekommt man aufm schrotti,in börsen,foren oder sonstwo immer noch recht günstig
selbst für spezielle sachen,wenn du jetzt doch unbedingt nen S2 oder nen 16V quattro brauchst,da sich die szene immer mehr festigt 🙂
Zitat:
verschleissteile für den audi 80 B4 bekommt man wirklich günstig im aftermarket,zumal die kleinen versionen absolute lowtechrenner sind
In der Tat. Man könnte auch den Audi 100 C4 ins Auge fassen. Die Vierzylinder mit 115 PS (Audi 100 2.0E) sind keine Dynamiker, aber grundsolide Triebwerke und befördern den Audi mit gerade noch angemessenen Verbrauchswerten und zumindest einer Leistungsabgabe, die im Alltag und auch auf der gelegentlichen Autobahnfahrt mehr als ausreichend ist, wenn auch kein Auto für "Heizer". Der Motor ist der Gleiche wie im Audi 80 und kam in etlichen anderen V.A.G.-Modellen der Jahre bis zum Seat Toledo 1L auch zum Einsatz.
So, nachdem ich nun in meinem Urlaub zwei Wochen lang siniert und den lokalen Markt beobachtet habe habe ich nun einen "Plan" 🙂
Zunächst werde ich, da ich ja genug Zeit habe, nach einem W124T Ausschau halten. Warum nicht etwas kaufen, woran man Spass hat, auch wenn das Budget klein ist?! Zum Thema Rost habe ich mich schon ein wenig belesen, gibt ja sehr ausfürliche Beratungen im Inet. Zudem habe ich hier auf Arbeit im Kundenkreis ein kleines Netzwerk aufgespannt zu W124 Fahrern und Liebhabern. Diese haben mir schon sehr tolle Tips gegeben.
Opel Omega und Ford Mondeo sind Plan B, sollte sich mit dem Mercedes nichts ergeben. Hier ist die Berliner Marktsituation allerdings so, das es, gerade beim Mondeo, massig dem Preis werte Fahrzeuge gibt. Daher sehe ich hier nicht so den Handlungsbedarf bzw. kann mich relativ kurzfristig auf die Suche begeben.
Offene Augen habe ich aber auch nach wie vor zu Fahrzeugen, die als wahre Schnäppchen daherkommen, bspw. ein Renault Laguna mit 120.000km aus 2. Hand mit frischem TÜV für 1200,-€. Für ein Fahrzeug mit solchen Eckdaten würde ich durchaus den W124T über Bord werfen und dort zuschlagen.
Audi 100 C4 kann ich mir wohl abschminken, zumindestens bei einer gezielten Suche. Da finde ich in meinem Budget nur Wagen, die ich nicht mehr kaufen würde. Opel Vectra, Ford Focus, Peugeot und Citroen habe ich zwar auf dem Schirm aber da müsste schon das absolute Überschäppchen vor mir stehen um mich zum Kauf zu bewegen.
Danke für diese Rückmeldung. In meinen Augen hört sich das nach einer gesunden und sinnvollen Vorgehensweise an. Viel Erfolg!
Zwei Fragen noch:
Was mir als wirklich grosser Kombi noch eingefallen ist, ist der Volvo 850. Kann man den grundsätzlich auch im Auge haben oder eher nicht? Klar, ein Auto ist nur so gut, wie die Vorbesitzer ihn behandelt haben aber gerade dieses Auto beobachte ich doch eher in der Hand einer Klientel, die gefühlt nur das nötigste am Wagen macht und auch nur dann, wenn es wirklich sein muss.
Was ist vom Omega B 2.0 16V mit Laufleistung (teils weit über) über 200.000km zu halten? Ist er dann bereits über seinem Zenith? Ich frage vor allem deswegen, da mir jetzt 2 Omega über den Weg gelaufen sind, die aus 1ter Hand kommen, Zahnriemen und diverse andere Teile nachweislich und kürzlich gewechselt bekamen aber bereits 240.000km und mehr auf der Uhr hatten.
Zitat:
Was mir als wirklich grosser Kombi noch eingefallen ist, ist der Volvo 850. Kann man den grundsätzlich auch im Auge haben oder eher nicht? Klar, ein Auto ist nur so gut, wie die Vorbesitzer ihn behandelt haben aber gerade dieses Auto beobachte ich doch eher in der Hand einer Klientel, die gefühlt nur das nötigste am Wagen macht und auch nur dann, wenn es wirklich sein muss.
Bei Volvo sind die Ersatzteile teilweise empfindlich teuer - man fährt Premium und muss das auch bezahlen. Die Teile sind immer teurer als bei vergleichbaren BMW- und Mercedes-Modellen; der Opel Omega unterbietet BMW und Mercedes in den meisten Positionen sowieso noch einmal deutlich. Billige Volvos sind am besten Stufenheck-Limousinen (die sind auch weniger gefragt). Ein Freund kaufte sich einen 850 Stufenheck von '95 aus erster Hand vom Rentner mit etlichen Wartungsnachweisen und zahlte dafür weniger als 700 Euro, wenn ich das in Erinnerung habe. Bei den beliebten Volvo-Kombis jedoch sind solche Autos unmöglich zu bekommen.
Zitat:
Was ist vom Omega B 2.0 16V mit Laufleistung (teils weit über) über 200.000km zu halten? Ist er dann bereits über seinem Zenith? Ich frage vor allem deswegen, da mir jetzt 2 Omega über den Weg gelaufen sind, die aus 1ter Hand kommen, Zahnriemen und diverse andere Teile nachweislich und kürzlich gewechselt bekamen aber bereits 240.000km und mehr auf der Uhr hatten.
Grundsätzlich kann man so was schon kaufen - wenn immer alles gemacht wurde, kann man sich so einen Omega kaufen. Wichtig ist da neben dem Wartungszustand aber die Substanz der Karosserie. Ansonsten: Wenn jemand als Ersthalter 240.000 Kilometer und mehr seinem Omega treu bleibt, kann der Wagen so schlecht nicht sein. Sicher muss einem sein, dass der nicht mehr ewig hält, das Meiste schon hinter sich hat, aber wer es darauf anlegt und es mit Pflege gut handhabt, der kann auch mit solch einem Wagen locker die 300.000 noch knacken bzw. zwei TÜV-Perioden sich am Omega-Komfort erfreuen. Wieso nicht?
Zu so einem Opel habe ich immer mehr Vertrauen als zu einem, der zwar "nur" 180.000 Kilometer auf der Uhr hat, im Brief aber eine halbe Fußballmannschaft stehen hat und die letzte Serviceheft-Eintragung im Jahr 2009.
Ein paar Tage sind ins Land gezogen, Zeit für mich mal wieder was zu schreiben.
Der aktuelle Ist-Zustand, ich fahre einen '97 Renault Twingo, letztes Jahr gekauft für 250,-€. Für in Summe 120,-€ Kotflügel/Motorhaube (wegen Rost), neuen eFH, eine Achsmanschette und Bremsen vorne komplett verbaut. Billiger kann ich aktuell nicht Auto fahren.
TÜV steht in 09.14 an, jetzt ist natürlich die Überlegegung was machen. Laut einer benachbarten Werkstatt "müsste" der kleine den TÜV bestehen. Wenn ich ihn dann weiterfahre, dann ist anschliessend definitiv Zahnriemen und Wapu zu tauschen, der Anlasser müsste auch neu. Meine schwangere Frau sagt, nicht zu unrecht, das im ersten Jahr nach der Geburt die komplette Familie eher selten mal mit dem Auto fährt und würde den Twingo behalten.
Ich habe aber noch Plan B, erstmal reizt natürlich ein neues Auto. Dann könnte ich einen Kombi aktuell prima für anstehende Materialbeschaffungen für die Gartenlaube benutzen (auch wenn ich grundsätzlich einen Transporter von Arbeit ausleihen könnte).
Hauptsächlich aber, auch wenn ich seit Jahren unfallfrei unterwegs bin, möchte ich mit dem Twingo mit Frau und Kind nicht in einen Unfall verwickelt werden. Als kleiner Stadtflitzer ist der Twingo grundsätzlich ok und ich fahre ihn sehr gerne aber da ist mir in der Konstellation doch zuwenig Metall.
In meiner (illusorischen?) Vorstellung würde ich den Twingo mit TÜV/HU *neu* für VB 700,-€ auf den Markt werfen, das eingesammelte Geld dann in vielleicht diesen Omega (Meinungen?) investieren, um erstmal eine Familienkutsche zu haben.
Anschliessemnd würde entspannt die Suche nach dem W124 TE weitergehen und wäre noch entspannter da a) noch weniger Zeitdruck und b) das Budget im Laufe der Zeit höher werden würde.
Ich habe in meinen Augen alle für und wider abgewogen und halte das für einen guten Plan. Bitte bestätigt mich 🙂 oder zieht mir den Zahn wenn ich irgendwie auf der falschen Bahn bin.
Ich hoffe auf eure Erfahrungen!
Diesen Omega als Familienkutsche zu nehmen halte ich für keine gute Idee.
Er sieht zwar karrosseriemäßig noch sehr gut aus (was selten ist), aber es fehlt die Klimaanlage. Gerade mit Kind halte ich die Klimaanlage für unverzichtbar, zumal sich der Omega durch die große schräge Frontscheibe stark erhitzt.
Einige andere Ausstattungsdetails stimmen an Fahrzeug und Anzeige nicht überein:
Traktionskontrolle und ESP sind nicht vorhanden, die Traktionskontrolle war nur für die 6 Zylinder Motoren verfügbar, das ESP erst im Facelift Modell.
Die Kombination 2.0 16V Motor mit Automatik ist was für entspannte Zeitgenossen und sparsam ist auch anders, ist aber, einige Kleinigkeiten vorausgesetzt, zuverlässig.
Vorweg, ich will mir diesen Omega nicht schönreden, konstruktive Meinungen nehme ich gerne an.
Ich bin entspannt, immerhin fahre ich aktuell mit 54PS (gefühlt 30PS wenn ich 2 Kästen Wasser geladen habe) im Berliner Stadtverkehr, der idR alles andere als flüssig ist. Daher auch gerne Automatik. Selbst auf der Stadtautobahn ist max. 80 km/h. Kleine Randnotiz, ich bin letzten Sonntag erstmalig dieses Jahr auf einem AB-Abschnitt kurz hinter Berlin gefahren, wo ich sagenhafte 120km/h über grandiose 5km gefahren bin und durfte. Die Kombi Motor+Automatik dürfte mich also nicht stören, der Mehrverbrauch bei meinen jährlichen Kilometerleistung auch nicht so sehr. Da wiegt der Fahrkomfort im Stadtstau schwerer.
Klima bin ich zwiegespalten, zum einen fahren wir ja nicht viel bzw. lang und generell, ich habe meine Kindheit auch ohne Klima überlebt. Ich selber mag Klima, weiss auch wann und wie man die einzustellen und zu nutzen hat. Meine Frau hingegen würde eine Klima niemals benutzen.
Danke für den Hinweis auf die widersprüchliche Ausstattung, fängt ja auch schon beim Hubraum an. Da der Preis ja VB ist und ich auf Ausstattung verzichten kann, wäre das schonmal eine Grundlage für Preisverhandlungen. Im allgemeinen empfinde ich den Wagen als zunächst Übergang gar nicht mal so schlecht, zumal mit der beachtlichen TÜV-Zeit, vorausgesetzt er hat keine groben Mängel.
Anschauen kann ich ihn ja mal, bis dahin nehme ich gerne noch Meinungen an 🙂
Wenn Dir die Klima nicht wichtig ist, kann das ein guter Kauf sein, keine Frage...
Die fehlende Klima wird die Nachfrage unten alten, da sollte beim Preis noch Spielraum nach unten sein!
Für den Stadtverkehr reicht der 2.0l mehr als aus, auch mit Automatik. Bei überwiegendem Stadtverkehr wirst du ~12l einplanen müssen, aber wenn Du nicht viel fährst ist das auch kein Drama...
Als Übergangswagen ist das sicher eine sehr gute Lösung, ich traue dem Omega durchaus auch eine weitere TÜV Periode zu.
Die üblichen Wehwehchen des X20XEV genannten 2.016V sind in der FAQ des Omega Forums sehr ausführlich beschrieben. Die Lektüre der FAQ sollte Pflicht sein vor der Besichtigung.
Schau auf jeden Fall auch wann der Zahnriemen gewchselt wurde. Das Intervall sind 60tkm oder 4 Jahre.
Der rauchgraue Automatik-Omega "aus Rentnerbesitz" scheint zumindest ein ehrliches Auto und ein fairer Gegenwert zu sein - der Motor ist eigentlich solide (der Zahnriemenwechsel ist alle 60.000 Kilometern erforderlich, wie genannt wurde!), ansonsten kann er sicher ein Auto sein, das noch mal durch den TÜV gehen könnte.
Da die Klimaanlage fehlt und er dazu die ungefragte Automatik hat, ist er, wie Kitzmann korrekt anmerkte, zwar sowieso schon billig für die Laufleistung (Serviceheft einsehen - steckt links vom Lenkrad in einer Lasche vom kleinen Ablage-Klappfach), aber da geht noch was: Dieses Auto möchte ganz sicher niemand haben!
Wenn ihr die Klimaanlage sowieso nicht direkt braucht, könnt ihr davon profitieren und ggf. ein gutes Auto preiswert bekommen. 550 Euro Endpreis sollten machbar sein - da kann niemand meckern!
Der Verbrauch wird sich bei irgendwas um die elf Liter einpendeln. Sicher sind andere Autos sparsamer, dafür hat der Omega fast schon Wohnzimmer-Charakter und "Platz ohne Ende". Da kann man fast drin wohnen, das muss man auch wieder bedenken, bevor man sich ggf. aufregt!