Kolbenringe tauschen?

VW Golf 1 (17, 155)

Hallo,

Ich überlege bei meinem 1.8l PF Motor die Kolbenringe und auch gleich die Pleuellagerschalen (incl. Dehnschrauben natürlich) gegen neue zu ersetzen.
Der Motor zieht sich immer zwischen 0.75 und 1.3l Öl (10W40 Castrol) auf 1000km hinein.
Blauen Rauch (auch nicht wenn man vom Gas geht - Schubbetrieb) und Ölflecken sieht man nicht. Der Motor zieht noch sehr gut, verbraucht kein Wasser und hat auf allen Zylindern knapp über 14 bar Kompression, gemessen nach einer Liquid-Moly Motorreinigung.

Wo kann der Ölverbrauch herkommen, Kopf?
Brauch ich Spezialwerkzeug um die Kolbenringe zu tauschen? Gibt’s schon eine Anleitung?
Wo gibt es die Ringe und Lager zu kaufen?

Netten Gruß
David

Beste Antwort im Thema

und wieder mal kleine kolbenkunde.

öl im verbrennungsraum trotz (gerade wegen) hoher kompression.

also, ich will es mal so erklären, daß es auch laien verstehen.
in unseren kolben sitzen die ringe, die er tauschen wollte.
an sich, ist er da schon auf einem guten weg, denn:
mit der zeit nutzen sich diese ringe nun mal an der außenkante
ab. das stoßmaß vergrößert sich. das allein ist noch nicht
kriegsentscheident, da die spalte auf 120-180grad zueinander
verdreht sind. was aber begünstigend hinzu kommt, ist:
auf die laufleistung hin, kommt es zu einer schmiedewirkung
zwischen kolben und kolbenringen in den verdichtungsringnuten
der kolbenringzone.
wenden wir uns also im detail dem berei unterhalb des feuersteges zu.
und zwar genauer gesagt - dem axialspiel (höhenspiel).
dieses vergrößert sich mit der zeit und wird sogar so groß,
daß es fühlbar wird. das heißt, die ringe lassen sich in der
ringnut aufwärts und abwärts bewegen. hier kommt es zum
problem, einer pumpwirkung.
wenn sich jetzt der kolben abwärts bewegt, dann befinden sich
die ringe an der oberkante der nut, bedingt durch die gegenreibung
an der zylinderwand. wenn sich die kolben aufwärts bewegen,
dann befinden sich die ringe an der unterkante der nut,
bedingt durch die gegenreibung an der zylinderwand.
in der abwärtsbewegung des kolbens, wo sich die ringe an der
nutoberkante befinden, kann das öl an der nutuntekante vorbei,
hinter den ring fließen und befindet sich dann zwischen kolben
und ring. wenn sich der kolben dann aufwärts bewegt und der
ring an der nutunterkante anliegt, fließt das öl dann über dem
ring an der nutoberkante vorbei, über den feuersteg vorbei,
in den verbrennungsraum. dieses wird dann dadurch verstärkt,
das der motor eine hohe verdichtung hat, was die pumpwirkung
maßgeblich zum guten beeinflußt.

konntet ihr mir so weit folgen?
ich könnte das thema sonst noch einwenig ausführen,
da ich jetzt schon ein wenig stichworthaft geschrieben habe.

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... und da ich - wie gesagt - gerade Urlaub hab und mir den "Luxus gönne", mich durch die "Weisheiten" des Sterndocktors durchzuklicken, kommt hier gleich noch ein interessanter Link zum Thema "Dichtungsverjüngung und -auffrischung".

Allerdings hätte ich so meine Probleme, bei 1,2 Liter Ölverbrauch/1000km Mobil 1 einzufüllen, also doch wohl erst besser ein Spezialprodukt verwenden😁

Da die Kopfüberholung beim PF nicht die Welt kostet, ist es wohl naheliegend, diese erst mal anzugehen und vielleicht im Hinblick auf die Simmerringe (ab da wird es kompliziert) ein besonders gutes Öl zu fahren.

Gruß

@Merlin666

Zitat:

Wennst einen tuner hast, der in Ö eine digifant II abstimmen kann, bitte sagen,

in Amstetten soll es jemanden geben, ich werde aber noch genauers erfahren und mitteilen. Soll angeblich etwa 400,- kosten - eine stolze Summe!!!

So nun ist es soweit, 190tkm und die ZKD ist beschädigt, da auf der rechten Vorderkante etwas Öl herausgedrückt wird. Durchzug ist noch voll da.
Ölverbrauch ist übrigens etwas gesunken, genaue Daten hab ich allerdings nicht.

Der Kopf kommt erst frühestens nächste Woche, eventuell in 2,3 Wochen herunter.

Es wird wahrscheinlich eine Schrick 272Grad Welle hineinkommen.
Ab 3000-6000u/min soll der pf ordentlich durchziehen.
Hat man bei 3000rpm schon eine Mehrleistung (Drehmoment) gegenüber der Serienwelle, die ja erst bei 3800rpm volles Drehmoment hat?

Ola!
Mein "angelesener" Wissensstand ist folgender:
Wenn Du eine scharfe Nockenwelle einbaust, hast Du oben rum mehr Leistung, unten rum jedoch weniger Drehmoment. Rechne mal, daß sich die Leistungsentfaltung um etwa 1000/Umin nach oben verschiebt. Das heisst konkret bis etwa 4000/Umin WENIGER Durchzug, dann aber KRÄFTIGER, wobei sich die Nennleistung wohl auch von 5400/Umin auf etwa 6000/Umin verschieben dürfte. Die Leistungscharakteristik dürfte dann ehr ein wenig mehr der des 16v ähneln.
In meinen Augen ist das eh ein wenig wie ein Nullsummenspiel oder des persönlichen Geschmacks. Entweder er zieht von unten wie ein Ochse, dem oben herum irgendwann die Puste ausgeht, (Serien PF) oder er wird zur Drehorgel, die aber unterhalb von 4000/Umin nicht so richtig in die Gänge kommt. Nicht umsonst haben modernere anspruchsvolle Saugerkonstruktionen ein variabel gesteuertes Saugrohr.

Saludos

PS: Schön, daß der Ölverbrauch sinkt, wäre mal interessant zu wissen um wieviel.

Hat denn niemand eine 272Grad Welle eingebaut und kann hier erzählen, wie die Drehmomentenkurve sich verschiebt.

So wie ich es aus all den Beiträgen usw gelesen habe sieht es mit der 272Grad Welle im PF in etwa so aus:

bis 2krpm deutlich weniger Drehmoment
2-3krpm in etwa gleich wie Seriennockenwelle
3-6 Drehmomentenvorteil
maximale (angehobene Leistung) zwischen 6 und Drehzahlbegrenzer

ist eine Vermutung meinerseits und keinesfalls bestätigt.

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Werde den Motor erst nächsten Sommer instandsetzen, da mir jetzt die Zeit fehlt und der Golf im Winter sehr wenig gefahren wird.

Ölverbrauch etwa 0.8l/1000km. Werde im Frühjahr auf ein gutes 5W40 umsteigen.

Hallo Golffreunde!

Meinem Golf ist heute auf der Autobahn etwas Neues passiert:

Ich war tanken und habe den Ölstand überprüft (knapp unter Maximum). Fahre 30km Überlandstrecke, den Motor wie immer normal warm. Öltemperatur 94Grad, Wasseranzeige steht senkrecht hinauf.

Es kommt die Autobahnauffahrt, ich beschleunige im 4.Gang hinaus bis 5500u/min, 5.Gang bis Tacho 210, GPS 188. etwa 5200u/min. Als ich dann nach etwa 2km ein Auto überholen möchte, sehe ich im Seiten und Rückspiegel eine blaue Wolke hinter mir her ziehen.
Habe dann sofort ausgekuppelt. Beim Ausrollen hat es anfangs noch weiter blau gequalmt. Nach etwa 30sec konnte ich es im Rückspiegel nicht mehr sehen und bin noch ein Stück weiterfahren um an einer sicheren Stelle stehen zu bleiben. Im Leerlauf qualmte es nicht und auch beim Gasgeben nicht mehr. Ölstand nach einiger Wartezeit überprüft: genau auf der Min-Marke.

MKB: PF 194tkm, unangetasteter Serienzustand.
5W40 Mequin Megol vollsynthetisch seit 1286km.

Ölverbrauch hat er. Ich habe seit dem Ölwechsel 1l Öl nachgefüllt.

Ich werde morgen schauen ob die Ventildeckelentlüftung im Öl steht.

FRAGE:

Entsteht im Kurbelgehäuse Ölnebel, der dann über die Kurbelgehäuseentlüftung=Ventildeckelentlüftung angesaugt werden kann und dann das starke Rauchen verursacht?

Kann ein verstopftes Ventildeckelsieb schuld sein?

oder etwas anders?

netten Gruß
David

Hallo zurück!

Klingt für mich nach ZKD.

Was deine alten Tuningphantasien angeht, habe ich hier noch einen interessanten Link für dich:

http://www.motor-talk.de/.../...ch-wirklich-gebracht-t2242892.html?...

272er Schrick scheint die klassische GTI-Tuning-Variante zu sein. 268er wird jedoch wohl von vielen Tunern (auch Schrick) empfohlen. Da ich mich mittlerweile selber für das Thema interessiere, hab ich diese Woche mich bei Zoran von Custom-chips erkundigt: der empfiehlt die 268er und (beim PB) die Einstellung des ZZP auf 9-10 vor OT. Den Chip könne man (nur) hinsichtlich des Gemisches auf die Nocke anpassen (PB). Das würde schon merklich mehr Leistung bringen.

Fächer ist kein "Muß", wie ich vorher dachte.

Gruß

Der ZKD Wechsel scheint näher zu rücken.
(für eine schrick welle samt abstimmung ist kein geld da - zuerst kommt die neue kupplung)

Ich war gerade beim Golf:

- Luftfilter sauber,
- Zündkerzen hellbraun mit dünnem weißem Überzug (habe ich weggewischt)
- Ventildeckelentüftung leicht ölig, sieb etwas verstoft
- Öl richt stark nach Sprit (hat das alte 10W40 nie)
- Spritverbrauch 7.8l/100km auf den letzten 1286km seit öl+filterwechsel
- Vorderachse voll mit Motoröl, Flecken am Boden
- Kat außen mit Motoröl benetzt, Ölnasen tropfen!

Warum richt das Öl nach Sprit?
Der hefige blaue Rauch wird denke ich vom Öl am Kat gekommen sein, als dieser auf der Autobahn dann die Verbrennungstemp vom Öl erreicht hat.

Bilder

Krümmer
http://img18.imageshack.us/my.php?image=cimg3105m.jpg

http://img18.imageshack.us/my.php?image=cimg3107j.jpg

http://img18.imageshack.us/my.php?image=cimg3109.jpg

http://img18.imageshack.us/my.php?image=cimg3111e.jpg

http://img18.imageshack.us/img18/6153/cimg3122.jpg

http://img18.imageshack.us/img18/6524/cimg3126y.jpg

http://img18.imageshack.us/img18/7776/cimg3134d.jpg

Zitat:

Original geschrieben von ds-gti


Hat denn niemand eine 272Grad Welle eingebaut und kann hier erzählen, wie die Drehmomentenkurve sich verschiebt.

So wie ich es aus all den Beiträgen usw gelesen habe sieht es mit der 272Grad Welle im PF in etwa so aus:

bis 2krpm deutlich weniger Drehmoment
2-3krpm in etwa gleich wie Seriennockenwelle
3-6 Drehmomentenvorteil
maximale (angehobene Leistung) zwischen 6 und Drehzahlbegrenzer

ist eine Vermutung meinerseits und keinesfalls bestätigt.

Jo , ist nur ne Vemutung !

Das Tuningnocken bei besserem erhöhten Standgas bis 2000 noch keine Wunder vollbringen können , sollte klar sein !

Den Rest davon schieb ich mal auf , "zu dumm um den Motor anständig abzustimmen" !

Ich hab selbst mit 274° bessere Ergebnisse erzielt und ne anständige Abstimmung ist das A & O dabei !

Sieht für mich aus wie ZKD durchgebrannt zwischen Ölkanal und Aussenwand des Motorblocks. Wenn es jedoch aus dem Auspuff kommt, dann wird es wohl gleichzeitig durchgebrannt sein zwischen Ölkanal und Zylinder (-n).
Der Ölverbrauch ist damit hinreichend erklärt.
Öl im Benzin kann kommen durch Kolbenringe bzw. Ventilschaftdichtungen. Irgendwie muß das Benzin ja in den Ölkreislauf kommen und da ist der Brennraum der einzige Berührungspunkt. Statistisch betrachtet dürften die Kolbenringe bei der Laufleistung beim PF noch OK sein, während die VSD bei dem Alter hinüber sein dürften. Kompression war ja OK. Alles weitere siehst du erst, wenn du den Kopf abnimmst.

Gruß

Danke für deine Antworten websifus. (Ich hoffe du bist nicht der einzige, der dazu etwas sagen kann.)

Wie kann denn über die Ventilschaftdichtung Sprit ins Öl gelangen?

Ich meine, dass geht nur über die Kolbenringe, was ein schlechtes Zeichen wäre.

Kann auch bissl ausm Ventildeckel rausdrücken aber das is doch fast standart 😎

Aber kopfdichtung bei was für nen KM stand? kann bestimmt nicht schaden 😉

🙂 Grüße jakob

Hab mal selber gegoogelt:

2 weitere Möglichkeiten:

1.) Viel Kurzstrecke (Zitiere nur per copy&paste)
"Kolbenfresser"-Gefahr durch ständige Kurzfahrten
Ein plötzlicher Motorschaden bei einem fast neuen Auto - das trifft manchen Autofahrer wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Häufig ist das Motoröl die Ursache. Durch Kurzstreckenfahrten wird es so sehr mit Benzin verdünnt, dass die beweglichen Bauteile des Triebwerks nicht mehr richtig geschmiert werden. Ein Teil des Kraftstoffs, erklärt Shell-Experte Helmut Leonhardt, schlägt sich im kalten Motor wie ein Film an den Wänden der Ansaugrohre, an den Ventilen und an den Zylinderwänden nieder. Der Sprit verbrennt aber nicht vollständig: Etwas gerät an den Kolbenringen vorbei ins Öl und verdünnt es. Bei einer längeren Autofahrt ist dies nicht tragisch, da das Öl sich auf über 90 Grad erwärmt und das Benzin langsam verdampft.
Wird das Auto jedoch fast ausschließlich für kurze Strecken genutzt, erreicht der Motor selten seine Betriebstemperatur. Das Öl bleibt kühl, das eingesickerte Benzin kann nicht verdampfen. Ist der Motor dann gefordert, kann sich die mangelnde Viskosität des Öls bemerkbar machen: Der Schmierfilm reißt, Motorteile sind nicht mehr ausreichend geschützt, reiben aneinander und verschleißen bis hin zum Motorschaden: dem "Kolbenfresser"."

2.) Einspritzdüse (-n) kaputt
Wenn beim 4-takter nicht nur während des einen Taktes eingespritzt werden soll, sondern die Düse ständig tropft, dürfte sich das Öl an der Zylinderwand ständig mit Benzin vermischen.

Gruß

Kurzstrecke kann ich für die letzten 20tkm ausschließen, solange ich ihn jetzt habe.

Die nachtropfende Düse ist eine gute Idee!

Nächste woche geht es hoffentlich auf die Bühne...

Das Öl ist Getriebeöl, das bei diesen Dichtplatten Richtung Antriebswelle austritt, auf Hosenrohr und Kat kommt und dort verbrennt.

Also erstmal getriebe neu abdichten, kupplung, vorderes motorlager neu...

der zk muss noch warten 😎

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