Knifflig: 4 m öffentlichen Bürgersteig legal überbrücken für Ladekabel möglich?

Hallo von einem bald Elektromobilisten.

Ich fürchte, ich habe eine etwas knifflige Frage. Ich wohne in einer Reihenhaussiedlung und mein Nachbar und ich überlegen uns, wie wir evtl. unsere am öffentlichen Strassenrand parkenden Autos legal mit Ladestrom versorgen können.

Das Problem: zwischen unserem Grundstück und besagter Straße verläuft ein ca. 4 Meter breiter Streifen - halb Bürgersteig, halb Grünstreifen.

Ich habe in einer anderen Straße gesehen, dass jemand sein Kabel von der Wallbox (auf seinem Grundstück) einfach überirdisch über den Bürgersteig zu seinem am Straßenrand parkendes Auto führt und einen klassischen gelb/schwarzen Stolperschutz darübergelegt hat. Nach einem Telefonanruf mit dem Energieversorger hieß es, dass dies höchst illegal sei ( Verkehrssicherungspflicht, Stolpergefahr, Hindernis für Rollstuhlfahrer etc. ) - das ist für mich nachvollziehbar.

Jetzt unsere Idee:

Könnten wir besagtes Ladekabel auf eigene Kosten und natürlich mit behördlichem Segen selbst unterirdisch bis zum Straßenrand verlegen lassen? ( Bürgersteig ist nur gepflastert - Grünstreifen ist nur mit Rasen begrünt )

Hat jemand eine ähnliche Situation so schon erfolgreich für sich gelöst?

Ich bin gespannt,

beste Grüße

41 Antworten

Das Problem wird der behördliche Segen sein!

Außerdem bedenke, daß es Vorschriften für die Verlegung gibt, z.Bsp. die Tiefe der Verlegung (80cm auf Sand!??), der Schutz (Rohr o.Ä.), die Absicherung (Steine und Warnband), etc.pp..

Ich kann Dich gut verstehen, ich hätte die gleichen Vorstellungen, jedoch denke ich, daß es an der deutschen Bürokratie scheitern wird...

Kenne deine Situation und die Gegend nicht, aber ab und zu ist es besser mal eine Nacht und Nebel Aktion zu starten und das Käbelchen schnell mal zu verlegen. Eine sonst bereits vorhandene Querung (Kabelzugschächte und Leerrohre oder sowas) die man alternativ nutzen könnte gibt es nicht? Was machst du mit dem Ende vom Ladekabel wenn du nicht am laden bist?

Zitat:
@nothingtodo schrieb am 1. August 2025 um 21:51:47 Uhr:
Was machst du mit dem Ende vom Ladekabel wenn du nicht am laden bist?

Ganz naiv dachte ich daran, dass es nur die Buchse ist, die dann mit einem wasserdichten Abschlussdeckel herumliegt. Zum eigentlichen Laden dann wiederum würde das "eigentliche" Kabel zum Einsatz kommen und in die Buchse gesteckt wird.

Und "Nacht und Nebel" geht leider nicht: Stadtgebiet und hell mit Straßenlaternen erleuchtet 😀

Ich kann mir noch nicht vorstellen, wie deine Lösung letztlich aussehen soll. Soll nach dem Unterqueren des öffentlichen Grundes dann eine Schuko-Kupplung am Randstein liegen? Das geht ganz sicher nicht so.

Eine ähnliche Frage gab es schon mal:

https://www.motor-talk.de/forum/problem-mit-ladestation-an-grundstueck-mit-buergersteig-zwischen-station-und-fahrzeug-t6941148.html

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OK 😄 Die größte Baustelle ist wohl der Pflaster. Einen großen Bus davor parken, je nach verbautem Pflastertyp 2-3 Reihen abdecken, Kabel rein, Steine wieder setzen, mit der Rüttelplatte drüber und Fugen wieder sanden. Im Rasen ist dann alles etwas einfacher.

Auf offiziellem Weg wird so eine kleine Arbeit oft sehr kompliziert und wenn du eine Genehmigung bekommst eben mit Auflagen was auch die Kosten nach oben treibt. Aus 2h Arbeit, einem Kabel und zwei Kisten Bier für den Kollegen vom Bau werden dann gleich schnell mal 5000€.

Offiziell kannst du das eh vergessen.

Du müsstest das Kabel per Firma dann frostsicher in 80cm vergraben lassen.

Dort laufen sicher noch alle möglichen anderen Leitungen.

Keine Stadtverwaltung hier in Deutschland wird dich da Zeug quer zu den anderen Leitungen reinlegen lassen.

Aus meiner Sicht bleibt dir nur die Guerilla Methode (Verlegung direkt unter Pflaster in Nacht und Nebel Aktion) und zu hoffen, dass dich keiner verpfeift.

Das stellt aber keine Aufforderung dazu dar! Du musst dir bewusst sein, dass du das nicht darfst!

Was du mit Buchse meinst, weiß ich nicht. Eine normale Steckdose für den Ladeziegel?

Nachdem es um eine öffentliche Straße geht, würde dort sowieso bald jemand deine herumliegende Buchse überfahren und plattmachen. Oder sein Auto just an dieser Stelle parken, sodass du keinen Zugriff mehr auf den Strom hättest. Das nur als Trost, damit du dich nicht ärgerst.

Zu den Reihenhäusern wird es doch auch private Stellplätze oder Garagen geben, wo man legal (natürlich trotzdem nicht billig) Strom hinlegen kann?

Wie wäre es mit einem schwenkbaren Arm über dem Gehweg in ca.2m bis 2,30m Höhe. Muss ja nur den Gehweg überbrücken. Wenn nicht geladen wird ist der Anschluß auf eurem Grundstück.

Realistisch ist das alles nicht. Die Stadt wird es ablehnen.
Ich habe aber solche Lösungen auch schon gesehen, allerdings nicht bei vier Metern, sondern deutlich weniger.

Gründe eine Firma, werde Ladesäulenbetreiber, baue mit Genehmigung Ladesäulen in den Grünstreifen.

Ernsthaft... Das könnte einfacher sein, als privat irgendwie legal mit dem Kabel zur Straße zu kommen. :(

Zitat:
@SuedschwedeV70 schrieb am 3. August 2025 um 07:30:15 Uhr:
Wie wäre es mit einem schwenkbaren Arm über dem Gehweg in ca.2m bis 2,30m Höhe. Muss ja nur den Gehweg überbrücken. Wenn nicht geladen wird ist der Anschluß auf eurem Grundstück.

Hallo und danke fürs Mitkniffeln.
Du meinst also so eine Art "Galgenkonstruktion" mit dem dann auf der anderen Seite des horizontalen Auslegers das Kabel wieder herunterbaumelt?

So charmant es klingt, ich könnte mir das rechtlich schwierig vorstellen, da der Bereich über einem Grundstück, dem Eigentümer gehört (hier also der Stadt im Falle des Bürgersteigs). Und da wollen die sicher wieder mitreden: Bausicherheit, Verkehrssicherungspflicht. Dann muss man mit rotzlöffligen Kindern rechnen, die dann das herunterhängende Kabel zum Spielen für sich entdecken, etc.😀

Grüße!

Wenn das Kabel nicht angeschlossen ist, sollte es natürlich zurückgeschwenkt sein auf das eigene Grundstück.

Wenn das eine ruhige Straße in der hauptsächlich Anwohner unterwegs sind könnte man das erstmal ausprobieren. Keine Ahnung ob das bis ins kleinste geregelt ist und wen man dazu fragen könnte.

Zitat:
@Wrdlbrmpfd schrieb am 1. August 2025 um 22:31:30 Uhr:
Nachdem es um eine öffentliche Straße geht, würde dort sowieso bald jemand deine herumliegende Buchse überfahren und plattmachen. Oder sein Auto just an dieser Stelle parken, sodass du keinen Zugriff mehr auf den Strom hättest. Das nur als Trost, damit du dich nicht ärgerst.
Zu den Reihenhäusern wird es doch auch private Stellplätze oder Garagen geben, wo man legal (natürlich trotzdem nicht billig) Strom hinlegen kann?

Hallo und Danke für den Beitrag - ich fürchte, du hast recht mit der latenten "Empfindlichkeit" dieser Lösung. Man denke auch an Winter, wenn die Stadt Schnee/Matsch über den Grünstreifen drückt. ( Der Strassenrandparkplatz ist in Fahrtrichtung rechts )

Zu den Garagen: das ist insofern ein trauriges Thema, als dass wir Eigentümer uns zwar einen Garagenhof mit 16 ( 2 mal 8 ) Garagen teilen - sehr viele von den Eigentümern die Garagen leider nicht als solche verwenden, sondern als erweiterten Stell-/Kellerraum. ( wir haben eine Garage, in der ein zweites Auto steht ). Das Fahrzeug, das geladen werden soll ist ein Geschäftswagen, für das wir primär nicht nochmal eine Garage anmieten werden.
Trotzdem hatte ich mich bereits beim örtlichen Energieversorger in einem sehr netten Telefonat über die Möglichkeiten ausgetauscht, im Garagenhof Ladestrom zu verlegen. ( Derzeit liegen dort nur überall schwächliche Haushaltssteckdosen und die Dosen haben keine getrennten Zähler - alles läuft in einen Topf)

Die Perspektive war nicht sehr ermutigend:

  • Alle müssen zustimmen ( die Zustimmung kann allerdings über das neue Wohnungseigentumsgesetz teilweise ersetzt werden.
  • Initiale Ingenieurskosten, die "vorgeschossen" werden müssen, egal ob es zu einer Beauftragung kommt: ca. 1500€
  • Eigentliche Verlegung in die Garagen, inklusive Erdarbeiten, um eine Starkstromleitung aus der Straße anzuzapfen: ca. 8 - 10 Tausend-€

Hier mal vom Hannoverschen Energieversorger Enercity die skizzierte Vorgehensweise: https://www.enercity.de/privatkunden/produkte/elektromobilitaet/mehrfamilenhaus

Das vor dem Hintergrund, dass wie gesagt derzeit kein grosser Druck durch die Bewohner besteht ( fahren alle noch Verbrenner und wenn es hochkommt, betrifft es potentiell 7 der 16 Leute.)

Beste Grüße,
bin weiterhin dankbar für Tipps!

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