Kleine Basteleien

Hallo MT!

Ich hatte mir schon mal überlegt, einen Fred über Motorradtechnik aufzumachen,
in dem jeder das beschreibt, was er am und um das Mopped so schraubt.
Ein paar Bilder wären nett, "vorher-nachher" oder so. Im Winter steht das Möpp ja meist,
da bereitet man es auf die kommende Saison vor.

Nur bitte folgendes sagen, wenn es um ein spezielles Motorrad geht:
Marke, Typ, Typenbezeichnung, Baujahr.

Selbst Ölwechsel oder Lufi ausklopfen welcome!

Viel Spass!

Beste Antwort im Thema

Tschö.

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Zitat:

Original geschrieben von kandidatnr2


Das ist falsch. Ein Anker ist keine Bremse, weil er nicht dafür da ist, Geschwindigkeit abzubauen.

Grundsätzlich nein. Im Notfall durchaus. Und bei Anlegemanövern römisch-katholisch durchaus üblich, die Ankerkette über die Kettennuss zu legen und bei voller Fahrt rückwärts die Kettenbremse (Reibungsbremse) der Ankerwinsch zu nutzen. Die heißt nicht umsonst so.

Mithin kommt es auf die Reibung an, bei der Paarung von Bremsklötzen mit der Bremsscheibe auf den sogenannten Reibwert (my, das griechische Zeichen lässt sich nicht darstellen)

Je höher der ist und umso mehr man den Anpressdruck erhöht, desto höher ist die Bremswirkung, aber auch der Verschleiß an beiden Komponenten.
Nun muss man wissen, ob man ökonmische oder sportliche Interessen in den Vordergrund stellt.
Rennfahrerei ist ein teurer Spaß.

Wer die Kohle hat, kauft sich erbarmungslos zubeißende Stopperklötze und tauscht nach einigen tausend km eben die Bremsscheiben.
Ich persönlich wechsle lieber etwas häufiger organische Beläge, anstatt mich an schönen Sintermetallen zu erfreuen und Bremsscheiben mit Untermaß zu tauschen.
Wenn man es genau nimmt, setzt man die für die jeweilige Strecke und Witterung passenden Beläge ein. Für ein rennen bei Nässe sind andere Beläge sinnvoll, als für eines bei sommerlicher Hitze.

Die in langwierigen Versuchen herausgefundenen Kombinationen der Fahrzeug bzw. Bremsenhersteller (Kawasaki baut ebensowenig Bremsen wie Ducati, die bekommen das von Zulieferern) sind meist die beste Lösung.

Der Reibwert bleibt auch nicht konstant, er ist von der Temperatur abhängig. Insofern spielt auch das Profil der Rennstrecke für die Profis und die Wahl der Bremsen eine Rolle.

Aber für die Hobby-Kringler ist sicher Serie das Beste.

Hier fuhr doch jemand Kringel mit ner S1000RR glaube (war´s MSchoeps)? Ich meine derjenige hatte sich schonmal ausführlich zum Thema Bremsbeläge und Kringel geäussert.
Bremse ist auf jeden Fall eine sehr sehr gute Möglichkeit, Zeit rauszuholen. Die Prioritätenfrage muss man dann halt für sich klären (bessere Zeiten vs. höherer Verschleiss). Ich fahre an der Hornet und an der 500er vom Weibchen Sintermetallbeläge, die Laufleistungen der Maschinen sind verhältnismässig gering so dass mir der Mehrverschleiss ziemlich am A... vorbei geht. Bis jetzt ist kein übermässiger Verschleiss an den Scheiben feststellbar (dürften alles noch die ersten von der Auslieferung sein), die bessere Bremsleistung und (Achtung, subjektiver Eindruck) das bessere Feedback hat man aber sofort.

...wobei ich nicht ausschließen will, dass es sich bei den Original-Kawasaki-Belägen um Sintermetall oder metallhaltige Beläge handelt. Nur eben auf die Scheiben abgestimmt.

Deshalb nannte ich ausrücklich solche Klötze aus dem Zubehör.

Ich habe mittlerweile eine ganze Sammlung verschlissener Bremsscheiben rumstehen. Verzogen, Untermaß, das volle Programm. Und für meine Restaurationen u.a. alleine in diesem Jahr bereits 3 Sätze Scheiben gekauft.

Nun ja, der Sammler hat sicherlich recht damit, dass der Verschleiß an den Bremsscheiben höher ist mit Sintermetallbelägen, die u.U. für die Rennstrecke gemacht sind.
Mich persönlich stört das nicht so sehr. Natürlich sind vernünftige Bremsscheiben schweineteuer. Aber das ist eben der Preis, den man zahlt, wenn man kindisch auf dem Track am Gasgriff dreht.

Mir geht es übrigens auch kein bisschen um den Verschleiß von Bremsbelägen. Viel mehr geht es mir darum, dass ich ein wenig Sorge habe, dass die Standardbeläge schneller den Geist aufgeben, als bspw. SC-Beläge von Brembo oder SRQs von TRW.
Natürlich bin ich kein Megaturborossiracer, der mit Carbonbelägen unterwegs sein muss, welche zusätzlich noch warm gefahren werden müssen. Aber ich kann mir schon vorstellen, dass die Bremsteile ordentlich belastet werden, wenn ich auf dem SaRi bin.
Sicher ist ein Überhitzen von Teilen irgendwo ein schleichender Prozess, der - je nach Person - früher oder später bemerkt wird, aber ich habe relativ wenig Lust meinen Turn wegen sowas abzubrechen oder langsamer zu fahren. Und noch weniger habe ich Lust geradeaus ins Kiesbett zu fahren. Wenn ich mir da wieder sämtliche Teile zerschramme und zerschleife, sind die Kosten höher, als die für zwei neue Bremsscheiben.
Und Bremsen sind nun mal das - aus meiner Sicht - Wichtigste am Motorrad. Daher ist die Rechnung gar nicht so abwegig, was wiederum nicht bedeutet, dass ich mit SC-Belägen nicht mehr hinfliegen kann. 😁

Zu den Zeiten:
Die meisten Rennen werden meiner Meinung nach auf der Bremse gewonnen. Du suchst dir eine Kurve aus, gehst auf Kampflinie, setzt den Bremspunkt später und fährst innen vorbei. Ganz selten ist es der Fall, dass einer zum Beispiel von außen überholt, weil er in der Kurve bedeutend schneller ist. Ebenso verbessert man seine Rundenzeiten am einfachsten mit Hilfe der Bremse. Normalerweise sucht man sich einen Punkt, an dem man zupackt. Diesen Punkt kann man immer weiter nach hinten Richtung Kurve verlagern und entsprechend schärfer bremsen. Dazu natürlich auch in die Kurve hineinbremsen - ist kein Hexenwerk.

MSchoeps ist auf seiner S1000RR-Rennsemmel auch SRQ-Beläge gefahren. Ich kann ihn ja mal anschreiben, vielleicht beteiligt er sich ja an unserer Diskussion.

Nun hoffe ich erstmal, dass ihr meine Gedankengänge ein wenig mehr nachvollziehen könnt. Weitere Fragen beantworte ich gern. 🙂

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Kurze Frage die ich hier stellen will.

Welche bremsbelege sind gut bzw. Schlecht? Oder besser gefragt: woran erkenne ich gute und schlechte?

Irgendwann hab ich auch mein erstes mal.... Wechseln ... ;-)

weil gefragt...
zum Scheiben wechsel muss wohl oder übel der ABS Sensonrring runter dann
die Vernietungen gelöst - also sowohl die 2V als auch meine 4V funzen so
die Lochung (schlitzform!) wurde bei den ABS Maschinen als Kontraprodukt enttarnt und für hinten aufegegebn

anbei fotos...

Musst du die Scheiben dann neu vernieten? Wo doch schon vernietete Ketten für manche schon Teufelswerk sind...

ja das wird wohl so sein...
ich hab da kein Problem mit vernieten Ketten....
äh.. mal doof wofür braucht man ne Kette bei einem Motorrad?
HALT - Steuerkette die ist aber tatsächlich endlos!

Zitat:

Original geschrieben von CalleGSXF


MSchoeps ist auf seiner S1000RR-Rennsemmel auch SRQ-Beläge gefahren. Ich kann ihn ja mal anschreiben, vielleicht beteiligt er sich ja an unserer Diskussion.

Das ist korrekt und das sind auch gute Beläge. Wobei ich mittlerweile noch eine Stufe drüber gehe und die CRQ Beläge fahre. Die Reihenfolge bei TRW Lucas ist SV - SRQ - CRQ - SCR. Der SV ist der Straßenbelag und hat ABE, die anderen drei sind Rennbeläge, die von links nach rechts jeweils teurer und leistungsfähiger werden. SRQ und SCR funktionieren auch bei Nässe, der CRQ nur bei Trockenheit und fängt im Regen an, zu bröckeln. Da die SCR aber über 300 Euro kosten (für beide Seiten, bzw. für acht Stück), die CRQ nur annährend 100, sind die CRQ trotzdem eine gute Wahl.

Mein Eindruck ist, dass es zwischen SRQ und CRQ nicht mehr um Welten geht, da ist man an sich mit beiden Sorten gut bedient, gerade wenn man vielleicht bei Regen nicht gleich wechseln will. Einen kleinen Vorteil beim Trockenbremsen meine ich beim CRQ schon noch festzustellen, aber wie gesagt, da geht es nicht um Welten.

Einen erhöhten Verschleiß merke ich nicht. Auf der Straßen-S1000RR, die auch schon ein paar Rennstrecken-km hat, sind die Bremsscheiben auch nach 20.000 km noch wunderbar. Jeder hat irgendwie Angst davor, neue Bremsscheiben zu brauchen, aber wenn ich überlege, was ich die letzten Jahre in Bremsbeläge investiert habe, dann wären neue Scheiben nicht das Problem.

Ich glaube mittlerweile nicht mal mehr - zumindest nicht bei der S1000RR und nur da kann ich es beurteilen - dass die Kombination Serien-Bremsscheibe und Serien-Bremsbelag unbedingt die Beste ist. Auf der Straße fahre ich statt den Brembobelägen mittlerweile den Carbone Lorraine Belag, der in der PS Testsieger geworden ist. Die Bremsleistung entspricht dem Serienbelag, die Haltbarkeit ist aber besser und wie oben genannt haben bisher auch meine Bremsscheiben nicht gelitten.

Meiner Meinung nach geht man auch nicht auf die Rennstrecke, um Bremsscheiben zu sparen. Das ist ein Irrglaube, denn dort gibt es noch einen gegenteiligen Effekt. Wenn man dort Serienbremsbeläge zu stark fordert, verschleißen die meiner Erfahrung nach sehr schnell. Mit den Bremsbelägen spart man also in einer gewissen Zeit vielleicht 10% (also vielleicht 50 Euro), wenn die Serienbeläge die Serienbremsscheiben 10% langsamer verschleißen lassen. Dafür braucht man in der gleichen Zeit aber vielleicht einen Satz Bremsbeläge mehr (100 Euro) und hat unter dem Strich trotzdem draufgezahlt. Es gibt ja den Spruch "Straßenreifen auf der Straße, Rennreifen auf der Rennstrecke", der sicherlich auch nur zu 95% Gültigkeit hat, aber es im Kern schon trifft. Ebenso kann man dann sagen "Straßenbremsbelag auf der Straße, Rennbremsbelag auf der Rennstrecke" und auch das wäre im Kern sicherlich richtig. Der Brembo Serienbelag funktioniert auch auf der Rennstrecke, da merke ich aber nach ein paar Runden etwas Fading im Bremshebel, was ich beim CRQ nicht habe. Mehr Reserve hat ein Rennbelag immer.

Mehr muss man aus meiner Sicht auch nicht machen, höchstens Stahlflexleitungen würde ich empfehlen, falls die nicht eh schon dran sind. Monoblockbremsen sind nett und es gibt auch nette Bremspumpen, aber da kann man 5.000 Euro ausgeben und wird als Normalsterblicher Hobbyfahrer wohl trotzdem kaum einen Unterschied merken.

Ein CRQ funktioniert auch kalt, aber vielleicht nur mit 70%. Wer in der ersten Runde einfach die Bremse ein wenig mitschleift, hat ab der ersten gezeiteten Runde schon kein Problem mehr...

wie definierst du "wunderbar" also ich würde MESSEN und am Besten nicht mit ner Schieblehre!
sondern mit einer Mikrometer Bügelmessschraube!

gruß Alex

Kaffessatz lesen ist was schönes!

Erwin und ich sind am "Basteln" gewesen
Yamaha XJ 650 4k0 1982:

- Zerlegen der Elektrik, Massefehler suchen und finden
- Instrumente aus- und einbauen
- Ausbau und Zerlegen des Zündschloß' Mechanik und Kontakte reinigen einbauen
- Ausbau und Zerlegen der Vergaser
- Ultraschallreinigung - einbauen
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- Zerlegen des linken Schalters: Mechanik und Kontakte reinigen und behandeln
- Aus- und Einbau Vorder- und Hinterrad, Trommelbremse einstellen, neue Reifen (ContiGO mit Schläuchen montieren (lassen)
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- Benzinhahn zerlegen und US - reinigen, zusammenbauen
- Tank leeren, spülen, entrosten
- Blinker vo links und Batterie erneuern
- Putzen, polieren, kleine Lackschäden ausbessern

Jetzt fehlen mir noch die besseren Schalldämpfer, die der Besitzer wohl noch hat, aber nicht beibringt, dann kann der Eimer zur HU und nach mehr als 25 Jahren Stillstand wieder auf die Straße.
Wieder haben wir einem Klassiker sein "Leben" zurück gegeben.

Eine "kleine Bastelei" eben... 😁

Was ist da im bremsflüssigkeitsbehälter?
Habt es Durst auf Cola gehabt? 😁

Ganz schön schwarz

War da Altöl in der Bremse? Sieht ja übel aus, das Zeug.

Es war eine gute Idee den MSchoeps anzuschreiben.

Stahlflexis hat die gute Z schon. Irgendwann verpasse ich ihr noch ordentliche Bremsscheiben.
Aber erstmal neue Bremsbeläge. Die Entscheidung fällt zwischen SRQ und SC. Ich werde es hier mitteilen.

Nur den einen Spruch will ich einfach nicht wahrhaben...
"Straßenreifen auf der Straße, Rennreifen auf der Rennstrecke" 😁

Stimmt schon, Sinterbeläge fressen die Bremsscheiben.
Meine hielten nur 60000km mit den SA.
Zum Glück, sonst wären mir womöglich die Edelstahlscheiben noch weggerostet! 🙄

Am Ende hatten die Scheiben 0,4mm Untermaß, gemessen mit der Schieblehre 😰

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