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Kittner-Gruppe vor der Insolvenz...

Hallo liebe Community,

heute lese ich in der Zeitung, dass die Kittner-Gruppe wahrscheinlich Insolvenz anmelden wird. Im Jahr 2008 habe ich dort einen VW Golf mit verbrieftem Rückgaberecht gekauft. Wie verhält es sich denn jetzt, wenn die Gruppe Pleite geht?
Ich kann meinen Wagen da ja nicht mehr zurück geben, d.h. also VW wird einen anderen Händler bestimmen, oder muss ich dann die Abschlussrate voll berappen?

Grüße
mirage

Beste Antwort im Thema

Hi Freunde des Automobils.

Ich werde euch mal nen bisl helfen...

Die erste Geschichte mit dem verbrieften Rückgaberecht:

Wie es einer meiner vorredener schon sagte: "rein rechtlich hast du die A--karte"

Aber da du dich für ein Produkt der sehr Kundenfreundlichen VAG bezogen hast, brauchst du dir keine sorgen machen.
Die VAG sucht dir einen neuen betreuenden Händler, wenn dein Händler nicht von VW selbst oder einer sonstigen Gruppe übernommen wird.

Die Geschichte mit dem zur Auslieferung stehenden Golf 6

Auch du musst dir keine sorgen machen. Die Kittnergruppe (inbesondere dein Verkäufer) würde dir liebend gern dein Auto übergeben, nur leider schiebt da die VW-Bank den Riegel vor. Der Händler geht in Vorleistung-, wenn jetzt die VW-BAnk das Geld nicht abbuchen kann wird der Brief nicht versendet.
Du bekommst dein Auto, dafür setzt sich die VAG ein. Du musst nur ein bisl warten.
Die Kittner-Gruppe nun in Verzug zu setzten bringt nix...Weil wenn du vom Vertrag zurück trittst, ist wohl die VW-Prämie die du wahrscheinlich erhälst futsch.

Jetzt frag ich euch alle mal was...
Meint Ihr das Managmet der Kittner-Gruppe ist daran schuld???
Meint Ihr man hat bei der Kittner-Gruppe missgewirtschaftet???
Meint Ihr das die Kittner-Gruppe sich mit der Insolvenz gesundstoßen möchte???
Meint Ihr die Kittner-Gruppe oder sonstige Händler möchten die Insolvenz???

NEIN,NEIN,NEIN,NEIN

Das Problem sind WIR Kunden leider selbst:

Ein BSP im Falle eines Käufers "Herr Müller" der ein Auto kaufen will (VW Golf).

Herr Müller geht ins Autohaus: Lässt sich 1,5-2 Stunden ausführlich vom Verkäufer beraten. Ausstatungsversionen, Farben, verschiedene Modelle und und und
Die Farben und Ausstattungsversionen lässt er sich an den Lagerwagen (evtl. 3 verschiedene) zeigen.
Auto wird dann am PC Konfiguriert und der Verkäufer gibt noch Ratschläge für sinnvolle Ausstattung (denn er will ja das Herr Müller über die Jahre mit seinem Fahrzeug zufrieden ist und nix missen möchte)
Der Verkäufer erklärt Herrn Müller nuch die Funktionen der Ausstattung und erklärt die Technik usw.
Dann gehts zum Angebot:
Herr Müller möchte Finanzieren mit Schlussrate bzw. verbrieftem Rückgaberecht.
Also Rechnet der Verkäufer ein individuelles, für Herrn Müller, maßgeschneidertes Finanzierungsangebot aus und teilt die Rate mit.
Herr Müller denkt "das wäre es mir eigentlich wert". Denkt aber auch dass er nur 100,00 € pro Monat ausgeben will. 100,00 € x 48 Monate = 4800,00 € (Auto Kostet aber 22000,00 €) = Funktioniert nicht
Also fängt Herr Müller an zu Handeln (was mein eigentlich türkischer Basar nennt)
Herr Müller: Was geht denn da noch am Preis?
Der Verkäufer fragt sich wieso soll was am Preis gehen???
Sondermodell: 2000,00 € gespart
1,9 Finanzierung: 7 % gespart (normzins liegt bei 8,9 %)
ziegt sich dann aber noch Kulanz, da er ja ein Auto verkaufen will. Gibt 8 % Nachlass
Das alles summiert sich also: 7% + 8%= 15 % + (2000,00 € von 22000,00) = 9 %
also 24 % gespart
Herr Müller macht also noch ne Probefahrt und tankt wahrscheinlich nicht nach und verabschiedet sich mit den Worten er würde sich melden. (Wird er nie tun)

Herr Müller rechnet also zuhause nochmal nach und kommt auf 8 % Nachlass.
Das ist Ihm zu wenig weil Herr Dudenhöfer sagt bis zu 40% Nachlass auf NW (Ihr erinnert euch an meine Rechnung von oben? 24%???)
Also guckt Herr Müller im Internet: Diverse Internetseiten sagen VW Golf 14,8 % Nachlass auf das Sondermodell.

Mit Diesen Informationen geht Herr Müller ins nächste Autohaus. Lässt sich nur 0,5 Stunden beraten weil er weiß ja vom ersten schon alles. Sagt darüber aber nix. Der Verkäufer aus diesem Autohaus verkündet wieder die Rate die Herr Müller schon wusste.
Und fragt wieder: Was geht noch am Preis? Im Internet habe ich gesehen das man den Golf mit 14,8 % Nachlass bekommt.
Der Verkäufer bekommt leicht schlechte laune, lässt sich das aber nicht anmerken.
Nach ca. einer weiteren halben Stunde einigen Sie sich auf 12 % Nachlass.
Herr Müller unterschreibt den Darlehensantragt, Verbriefte Rückgaberecht, Selbstauskunft und die Fahrzeugbestellung.

So jetzt geht die Bestellung also auf den Weg:
Der Verkäufer füllt noch nen bisl was aus und braucht dafür ca. 20 min.
Gibt die Formulare zur Bestellung ab und das Fahrzeug wird über ein Netzwerk beim Hersteller bestellt.
Der Verkäufer telefoniert während der Lieferzeit mit Herrn Müller ca. 3 mal jeweils 15 Minuten.

Jetzt ist der Tag gekommen, an dem das Fahrzeug beim Händler angeliefert wird.

Als erstes bezahlt das Autohaus das Auto, also bei VW (kostet Ihn nix)
wartet jetzt bis der KfZ-Brief im AH ist (zinsverlust für den Händler (kostet Ihn nix))
Ruft Herrn Müller an, dass er die Zulassungsunterlagen vorbei bringen soll (zinsverust s.o.)
Auto wird zugelassen (zinsverlust s.o.)
Auslieferung des Autos + einreichen der Unterlagen bei der VW-BAnk (zinsverlust s.o.)
-> am Ende liegen ca. 10 Tage zwischen dem Bezahlen vom AH und vom bezahlen von der Bank
was eine erhebliche Geldeinbuse für den Händler bedeutet.

so hier mach ich jetzt mal schluss weil alles was jetzt kommt ist überall anders

Ich fasse also zusammen

-Der Händler (Kittnergruppe) hat am Verkauf der Golfs evtl 500 € netto verdient (wichtig nicht der Verkäufer sondern der Händler)
-Hat jetzt Kosten für die Dame oder den Herren der Sich Verkäufer nennt
-Hat Kosten für die 3 Ausstellungsautos
-Hat Kosten für die Dame oder den Herren der die Bestellung beim Hersteller eingegeben hat
-Hat kosten für Kaffee, Autohaus selbst, PC, Telefon, Vorführwagen usw.

So und jetzt sagt mir mal ob ihr denkt, dass ein Autohaus das auf lange Jahre stützen kann???

Wenn ich jetzt noch anfange über GW-Inzahlungnahmen, Verbriefte Rückgaberecht und Leasingrückläufer zu schreiben, wird das noch länger.

Wenn Ihr aber schon sagt: " In den sauren Apfel beißen" von wegen Schlussrate, ja was soll denn der Händler machen?

Falls die Frage kommt: Nein ich arbeite nicht bei der Kittner-Gruppe oder sonstiges.

In dem Sinne: GEIZ ist GEIL ???? 🙂😰

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54 Antworten

Danke ich werde es mal versuchen...

Hi Freunde des Automobils.

Ich werde euch mal nen bisl helfen...

Die erste Geschichte mit dem verbrieften Rückgaberecht:

Wie es einer meiner vorredener schon sagte: "rein rechtlich hast du die A--karte"

Aber da du dich für ein Produkt der sehr Kundenfreundlichen VAG bezogen hast, brauchst du dir keine sorgen machen.
Die VAG sucht dir einen neuen betreuenden Händler, wenn dein Händler nicht von VW selbst oder einer sonstigen Gruppe übernommen wird.

Die Geschichte mit dem zur Auslieferung stehenden Golf 6

Auch du musst dir keine sorgen machen. Die Kittnergruppe (inbesondere dein Verkäufer) würde dir liebend gern dein Auto übergeben, nur leider schiebt da die VW-Bank den Riegel vor. Der Händler geht in Vorleistung-, wenn jetzt die VW-BAnk das Geld nicht abbuchen kann wird der Brief nicht versendet.
Du bekommst dein Auto, dafür setzt sich die VAG ein. Du musst nur ein bisl warten.
Die Kittner-Gruppe nun in Verzug zu setzten bringt nix...Weil wenn du vom Vertrag zurück trittst, ist wohl die VW-Prämie die du wahrscheinlich erhälst futsch.

Jetzt frag ich euch alle mal was...
Meint Ihr das Managmet der Kittner-Gruppe ist daran schuld???
Meint Ihr man hat bei der Kittner-Gruppe missgewirtschaftet???
Meint Ihr das die Kittner-Gruppe sich mit der Insolvenz gesundstoßen möchte???
Meint Ihr die Kittner-Gruppe oder sonstige Händler möchten die Insolvenz???

NEIN,NEIN,NEIN,NEIN

Das Problem sind WIR Kunden leider selbst:

Ein BSP im Falle eines Käufers "Herr Müller" der ein Auto kaufen will (VW Golf).

Herr Müller geht ins Autohaus: Lässt sich 1,5-2 Stunden ausführlich vom Verkäufer beraten. Ausstatungsversionen, Farben, verschiedene Modelle und und und
Die Farben und Ausstattungsversionen lässt er sich an den Lagerwagen (evtl. 3 verschiedene) zeigen.
Auto wird dann am PC Konfiguriert und der Verkäufer gibt noch Ratschläge für sinnvolle Ausstattung (denn er will ja das Herr Müller über die Jahre mit seinem Fahrzeug zufrieden ist und nix missen möchte)
Der Verkäufer erklärt Herrn Müller nuch die Funktionen der Ausstattung und erklärt die Technik usw.
Dann gehts zum Angebot:
Herr Müller möchte Finanzieren mit Schlussrate bzw. verbrieftem Rückgaberecht.
Also Rechnet der Verkäufer ein individuelles, für Herrn Müller, maßgeschneidertes Finanzierungsangebot aus und teilt die Rate mit.
Herr Müller denkt "das wäre es mir eigentlich wert". Denkt aber auch dass er nur 100,00 € pro Monat ausgeben will. 100,00 € x 48 Monate = 4800,00 € (Auto Kostet aber 22000,00 €) = Funktioniert nicht
Also fängt Herr Müller an zu Handeln (was mein eigentlich türkischer Basar nennt)
Herr Müller: Was geht denn da noch am Preis?
Der Verkäufer fragt sich wieso soll was am Preis gehen???
Sondermodell: 2000,00 € gespart
1,9 Finanzierung: 7 % gespart (normzins liegt bei 8,9 %)
ziegt sich dann aber noch Kulanz, da er ja ein Auto verkaufen will. Gibt 8 % Nachlass
Das alles summiert sich also: 7% + 8%= 15 % + (2000,00 € von 22000,00) = 9 %
also 24 % gespart
Herr Müller macht also noch ne Probefahrt und tankt wahrscheinlich nicht nach und verabschiedet sich mit den Worten er würde sich melden. (Wird er nie tun)

Herr Müller rechnet also zuhause nochmal nach und kommt auf 8 % Nachlass.
Das ist Ihm zu wenig weil Herr Dudenhöfer sagt bis zu 40% Nachlass auf NW (Ihr erinnert euch an meine Rechnung von oben? 24%???)
Also guckt Herr Müller im Internet: Diverse Internetseiten sagen VW Golf 14,8 % Nachlass auf das Sondermodell.

Mit Diesen Informationen geht Herr Müller ins nächste Autohaus. Lässt sich nur 0,5 Stunden beraten weil er weiß ja vom ersten schon alles. Sagt darüber aber nix. Der Verkäufer aus diesem Autohaus verkündet wieder die Rate die Herr Müller schon wusste.
Und fragt wieder: Was geht noch am Preis? Im Internet habe ich gesehen das man den Golf mit 14,8 % Nachlass bekommt.
Der Verkäufer bekommt leicht schlechte laune, lässt sich das aber nicht anmerken.
Nach ca. einer weiteren halben Stunde einigen Sie sich auf 12 % Nachlass.
Herr Müller unterschreibt den Darlehensantragt, Verbriefte Rückgaberecht, Selbstauskunft und die Fahrzeugbestellung.

So jetzt geht die Bestellung also auf den Weg:
Der Verkäufer füllt noch nen bisl was aus und braucht dafür ca. 20 min.
Gibt die Formulare zur Bestellung ab und das Fahrzeug wird über ein Netzwerk beim Hersteller bestellt.
Der Verkäufer telefoniert während der Lieferzeit mit Herrn Müller ca. 3 mal jeweils 15 Minuten.

Jetzt ist der Tag gekommen, an dem das Fahrzeug beim Händler angeliefert wird.

Als erstes bezahlt das Autohaus das Auto, also bei VW (kostet Ihn nix)
wartet jetzt bis der KfZ-Brief im AH ist (zinsverlust für den Händler (kostet Ihn nix))
Ruft Herrn Müller an, dass er die Zulassungsunterlagen vorbei bringen soll (zinsverust s.o.)
Auto wird zugelassen (zinsverlust s.o.)
Auslieferung des Autos + einreichen der Unterlagen bei der VW-BAnk (zinsverlust s.o.)
-> am Ende liegen ca. 10 Tage zwischen dem Bezahlen vom AH und vom bezahlen von der Bank
was eine erhebliche Geldeinbuse für den Händler bedeutet.

so hier mach ich jetzt mal schluss weil alles was jetzt kommt ist überall anders

Ich fasse also zusammen

-Der Händler (Kittnergruppe) hat am Verkauf der Golfs evtl 500 € netto verdient (wichtig nicht der Verkäufer sondern der Händler)
-Hat jetzt Kosten für die Dame oder den Herren der Sich Verkäufer nennt
-Hat Kosten für die 3 Ausstellungsautos
-Hat Kosten für die Dame oder den Herren der die Bestellung beim Hersteller eingegeben hat
-Hat kosten für Kaffee, Autohaus selbst, PC, Telefon, Vorführwagen usw.

So und jetzt sagt mir mal ob ihr denkt, dass ein Autohaus das auf lange Jahre stützen kann???

Wenn ich jetzt noch anfange über GW-Inzahlungnahmen, Verbriefte Rückgaberecht und Leasingrückläufer zu schreiben, wird das noch länger.

Wenn Ihr aber schon sagt: " In den sauren Apfel beißen" von wegen Schlussrate, ja was soll denn der Händler machen?

Falls die Frage kommt: Nein ich arbeite nicht bei der Kittner-Gruppe oder sonstiges.

In dem Sinne: GEIZ ist GEIL ???? 🙂😰

Ja die übliche Geschichte.
Machen wir uns nix vor, das Internet hat die Welt verändert. Entweder man hat genügend zahlungskräftige Kunden oder nicht.
So wie es bis jetzt gelaufen ist, wird es nie wieder laufen. Zu viele Leute wollen (oder müssen) an zu wenig Autos verdienen.

Ich wäre dafür, viel weniger AH mit Neuwagenverkauf zu betreiben und mehr auf Werkstatt zu setzen. Dort ist mehr Umsatzrendite drin und außerdem wird der Preisdruck vom Markt genommen. Bleibt die Anzahl der AH mit ihren Fixkosten gleich, wird es noch ein ganz böses Erwachen für alle geben. Vor allem auch für die, die alles "optimal" machen. Und dann siehts für die Marke allg richtig schlecht aus. Dazu muß man aber auch erstmal erkennen, daß man als AH-Betreiber der Absatzaffe von VW ist. Streng genommen grenzt es schon an Scheinselbständigkeit, was hier abläuft. VAG verlagert das Absatzrisiko auf die Händler, das ist der Punkt, nicht die Möglichkeit der Preistransparenz bzw. "geiz ist geil".

@jimmi_die_bohne:

Nicht die Endverbraucher verhalten sich falsch, die Automobilkonzerne sind es! Und so lange das so ist, werde ich Preise vergleichen und so günstig wie möglich kaufen. Sicher, die Autohäuser werden abgezockt, aber die Kunden auch. Und ich kann es mir nicht leisten, mit meinem Einkommen eine Branche zu retten.
Deshalb ist unser aktueller Neuwagen ein EU-Import.

Gruß Michael

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Zitat:

Original geschrieben von jimmi_die_bohne

Hi Freunde des Automobils.

Ich werde euch mal nen bisl helfen...

Du bringst es genau auf den Punkt 😉

Das Nachlassverhalten wird sich in absehbarer Zeit ändern, denn weder Händler noch Hersteller können das auf längerer Sicht durchhalten, da kann Dudenhöfer von Rabatten labern wie er will 🙄

Wenn dem Händler das Wasser Oberkante Unterlippe steht wird er immer über Nachlässe gehen. Das wird er nur dann nicht, wenn er von irgendeiner Seite Unterstützung bekommt. Wird er aber unterstützt, leiden die anderen darunter. Bis zur nächsten Runde.

VW federt Restwertrisiko ab :
http://www.kfz-betrieb.vogel.de/handel/vertragshandel/articles/239389/

Hier noch was zum eigentlichen Thema:
Beteiligte Banken konnten sich nicht einigen
http://www.kfz-betrieb.vogel.de/handel/vertragshandel/articles/239598/

Der Kunde ist also der Schuldige. Sehr interessante Theorie 😰
Der VW-Konzern macht Gewinne in Milliardenhöhe. Und das zum Teil sicher auch auf dem Rücken der Händler. Von wegen Shareholder Value etc. Das der Kunde durch sein "Feilschen" allerdings z.B. die Kittner-Gruppe in den Ruin treibt, das halte ich - gelinde gesagt - für ziemlichen Blödsinn. Die Kittner-Gruppe hat hier im Lübecker Raum in den vergangenen Jahren auf Teufel komm raus kleine Händler übernommen (platt gemacht). Und mit dieser ausufernden Wachstumsstrategie haben sie sich schlicht übernommen. Das sie nun, wie alle, derzeit in einer heftigen Rabattschlacht sind, bricht ihnen nun das Genick, da zu wenige Rücklagen gebildet wurden. Schnelles Wachstum halt...
Übrigens, machen wir uns nichts vor, die Hersteller haben unter Garantie schon einen Teil des späteren Rabatts auf den Listenpreis aufgeschlagen. Die sind ja auch nicht auf der Nudelsuppe dahergeschwommen. Die Produktionskosten werden laufend gesenkt, die Zulieferer gedrückt, die Autos bleiben aber trotzdem gleich teuer bzw. die Preise werden leicht erhöht. Die eingesparte Kohle geht z.T. an die Aktionäre (Shareholder Value) und zum Teil in die Subventionierung der Rabatte (an die Händler).

Übrigens: wie man Rabattschlachten in Zeiten knapper Kassen vermeidet und trotzdem sehr gut am Markt aufgestellt ist, das beweist Apple. Rabatte? Fehlanzeige! Die teuren Produkte werden Apple trotzdem aus den Händen gerissen.

So gesehen: dem Kunden hier die Schuld zuzuschreiben ist echt ein Witz!

Mal ne andere Frage: Wieso entstehen eigentlich diese sog. Gruppen mit unzähligen Mitarbeitern?? Auf einmal ist das nicht mehr Autohaus xy, sondern schon noch das Autohaus mit dem Namen, aber gehört neuerdings zur xy-Gruppe... und nun sagt mir noch, dass das keine Profitgründe hat 😕 Ne, man will den anderen unter die Armen greifen oder was?

Ich habe mein Auto bei einem "freien", kleinen VW-Händler bestellt und auch keinen besonders hohen Nachlass erhalten.. Wenn sich die Autohäuser auf die geschilderten Sachen einlassen, dann frage ich mich, wo das wirtschaftliche Denken bleibt? Jeder muss schauen, wo er bleibt. Klar, man kann es auch übertreiben.

Ich habe jedenfalls die Erfahrung gemacht, dass die meisten Händler, besonders diejenigen, die einer Gruppe angehört haben, scheiße unfreundlich waren und keine Lust hatten. Die meisten Nachlässe bekommt man wohl, wenn man zu einem Autohaus geht, welches einer Gruppe angehört und das sind die Verbraucher schuld?? Wer bietet es denn an?? Da muss man sich nicht wundern, wenn eben dann das bestimmte Klientel auf der Matte steht und die Rabatte auch verlangt... Ich gehöre nicht dazu, aber so ist heutzutage die Mentalität, was ich Vielen auch nicht verübeln kann.

Ich muss ehrlich sagen, dass ich herzlich wenig Mitleid habe. Traurig ist es schon, dass jetzt wieder einmal einiges an Personal freigesetzt wird, aber auf der anderen Seite interessiert sich doch auch niemand für mich, wenn ich zu Hause bleiben muss. Das interessante ist ja, dass viele Händler meinen Sie könnten nach Liste verkaufen. War schon einmal jemand in der Dänemark, Frankreich oder der Schweiz wie dort die Kisten verscherbelt werden... Warum sollte ich als Dt., der sowieso von den genannten Ländern am wenigsten im Geldbeutel hat auch noch am meisten für Fahrzeuge bezahlen???? Das erschließt sich mir jetzt nicht so ganz zumal die Herstellen sowie so nichts an den Grundpreisen ändern werden, also geht es nur über den Rabatt... Ist jetzt meine Meinung.

Grüße
mirage

Ich antworte mal der Reihe nach.

@CNG-LPG
wieso verhalten sich die Automobilkonzerne falsch???
Der Ansatz ist vollkommen richtig.
Sondermodelle sind sinnvoll, denn das sind Ausstattungen die am meisten gewünscht werden. Und die Kosten bzw. den Minderertrag trägt der Hersteller zu 100% selber.
Das bedeutet einen Preisvorteil für den Kunden der völlig legitim ist.
Dann kommt die Aktionsfinanzierung: Eine 1,9 Finanzierung kostet einen Hersteller dermaßen viel Geld. Diese müssen der Bank den Ausfall ja irgendwie bezahlen.
Inzahlungnahmeprämien: Das sind normalerweise Instrumente um den Wert einen Gebrauchtwagens irgendwie marktfähigeinzukaufen bzw zu verkaufen.
Wenn man jetzt einen golf 4 nimmt mit einer normalen Ausstattung, wollen die Käufer so ca 4-5000,00 € ausgeben. Das Fahrzeug soll dann aber in einem Zustand sein wie NEU!? D.H. das Auto muss für ca. 3-3500,00 € eingekauft werden, um das Auto wieder flott zu machen und mal wieder evtl 500,00 € netto zu verdienen.
Jetzt will Herr Müller aber 5000,00 € haben und noch evtl. die Inzahlungnahmeprämie von 1000,00 €.... Das kann nicht funktionieren.

Was machen denn jetzt die Konzerne falsch???
Die Ware wird subventioniert um sie auch für die kleine Geldbörse bezahlbar zu machen.
Aber wir wollen ja immer mehr!

Der Elektroladen an der Ecke ist zu! Und warum? Klar weil ich meine PC-teile, Stereoanlage, Fernseher usw. im Internetbestellt habe. Die Fragen die das Anschließen der Anlage betrifft, frage ich im Forum nach... Und schon hab ich persönlich 2 Arbeitslose geschaffen. Ladenbesitzer und die Aushilfskraft.

Zum Thema Kunden werden Abgezockt:
Wo und in welcher Hinsicht werden die Kunden denn abgezockt???
Wenn du darauf hinaus willst das ja eine gewisse Differenz zwischen Händlereinkauf und Händlerverkauf liegt? Frag ich mich was der begriff verKAUFEN bedeutet.
Die Herstellereigenen Sonderaktionen sind doch mehr als Fair oder???

@ LC5L Das ist richtig. Aber glaub mir Einzelne werden von keinem Hersteller dieser Welt unterstütz.

@ Superlolle und -pepper-

Große AH-Gruppen haben nie das Ziel kleine Händler Platt zu machen. Im Endeffekt sind die Gruppen doch irgendwo die Retter in der Not.
Ein kleiner Händler wird nur dann geschluckt, wenn er Pleite ist und der Standort wichtig ist. D.H. wenn in klein Kleckersdorf nur Autohaus X ist und der nächste Händler nen paar KM entfernt ist, bieten die Hersteller der Gruppe Unterstützung an. Die Gruppe soll dann den Betrieb übernehmen um nicht den Markt zu verlieren bzw. um nicht zuviele in die Arbeitslosigkeit zu treiben.

Für einen Betrieb ist es doch sinnvoll und auch kostengünstig wenn er nur 1 riesen Betrieb hat, von wo aus alles verkauft, geleitet und repariert wird.
Das funktioniert aber nicht weil Herr Müller nicht erstmal 50 km fähr.
Also bleiben die kleinen Standorte erhalten. Das kostet zwar mehr aber ist für die Kunden und Interessenten einfacher.

Die Hersteller kalkulieren doch nicht mit Rabatt... Die Hersteller kalkulieren mit einer Marge für den Händler, damit der erhalten bleibt.

Zitat:

Die eingesparte Kohle geht ... zum Teil in die Subventionierung der Rabatte (an die Händler).

Leider ist diese Information falsch: Die "Kohle" geht in die Subventionierung der Marketinginstrumente, welche ich oben beschrieben habe. Diese kommen fast ausschließlich den Endverbrauchern zu Gute.

Aber sind wir mal ehrlich.
Wenn man beim Shoppen bei "ich bin doch nicht blöd" oder "Geiz ist Geil" steht und sieht einen schönen und auch technisch sehr guten Fernseher, der einem gefallen könnte. Was machen wir? Klar wir gucken auf das Preisschild. Sehen 1349,00 € und sagen zu uns selbst: das sieht gut aus ich will den haben.
Wir testen den Fernsehr, lassen uns beraten und lassen uns evtl auch noch was zeigen. Wir danken dem Verkäufer und teilen ihm damit mit das er jetzt gehen kann.
Plötzlich hören wir ein kleines Stimmchen: "Guck lieber erst bei billiger.de den gibt es bestimmt auch günstiger"
Also gehen wir nach Hause, gucken im Internet und tatsache bei Inethandel xyz kostet er 1187,12 €. Macht immerhin 12 % (161,88 €) gespart. Klar wär jetzt noch nen halber Blu-Ray-Player drin.
Aber das schlechte gewissen was wir dann mit jedem Kauf herumtragen... Kaufreue: hab ich das jetzt richtig gemacht? hätte ich den nicht irgendwo billiger bekommen?

Ich verbleibe mit freundlichen Grüßen
und
"es geht immer billiger.de"

EDIT: @ mirage
Klar muss jeder sehen wo er bleibt... aber denk mal darüber nach, dass jeder 4 Arbeitsplatz ind Deutschland von der Automobilbranche abhängt. evtl. auch deiner und du weißt es nur nicht

@ Jimmie

Schön, dass die großen Gruppen die Retter in der Not sind 😁 Wieder was gelernt...
Ich wünsche Dir, dass Du selbst nicht alles glaubst nicht alles, was Du hier so schreibst.
So ist z.B. die Info mit "jeder 4. Arbeitsplatz in Deutschland hängt von der Autoindustrie ab..." ein altes Märchen, welches die Autokonzerne seit Jahren verbreiten. Dank guter Lobbyarbeit wird das auch gerne "nachgeplappert".
Tatsache ist wohl: nur ca. jeder 20. Job in Deutschland hängt im weitesten Sinne mit der Autoindustrie zusammen (seriöse Quelle: http://www.wiwi-treff.de/.../index.php?...)
Auch der Satz "Wer im Internet kauft...und schwupps sind zwei Arbeitsplätze vernicht..." ist Blödsinn.
Im Internet gibt es nichts zu kaufen!!!!! Dahinter sitzen ganz normale Menschen/Firmen mit Lager, Büro etc. Und der Anteil der Käufe via Internet sindm verglichen mit dem Gesamtmarkt (in der Autobranche), vernachlässigbar gering!
Auch Deine Beispiele zu der Finanzierung, die einen Autohändler viel Geld kosten, sind arg schief. Alle großen Hersteller betreiben eigene Banken! Und warum? Um sich das lukrative Geschäft des Geldverleihens zu sichern. Die machen das nicht aus Nächstenliebe. Wer innerhalb des Konzern bzw. der Konzerntöchter "die Hand aufhält", dass spielt, wenn man den Konzern als Ganzes sieht, keine Rolle. Verdient wird damit Geld!
Und - die Ware wird nicht subventioniert um sie für den Bürger mit kleinen Geldbeutel passend zu machen. Quatsch! Die Ware wird subventioniert um Marktanteile und Umsatz zu machen. Denn nur danach werden in Konzernen Erfolgsprämien gezahlt. Und kurzfristig ist das ja in vielen Fällen auch aufgegangen.

Hi
Es gibt mehrere Gründe für das aktuelle Problem aber ein gravierender ist aber auch der Handel selber.
Er ist über Jahrtausende gewachsen aber das hat ihn aber auch langsam und träge gemacht.
Schlicht und ergreifen er hat den Fortschritt verschlafen und er ist zu unflexibel wie viele Branchen in der heutigen Zeit.
Die Branchen versuchen dann über die Politik mit dem Rumgeheule über Arbeitsplätze noch zu retten was zu retten ist zum Nachteil der Konsumenten.
Beispiel wie viele Kohlehändler sind pleite gegangen weil keiner mehr mit Kohle heizt und den Komfort einer Gasheizung nicht missen will.
Sollen wir jetzt die Leute dazu zwingen weiter mit Kohle zu heizen.
Das gleiche ist der Internet handel er hat einfach für den Verbraucher den Komfort und die Möglichkeiten gesteigert.
Sollen wir ihn jetzt begrenzen weil ein kleiner Händler nach dem anderen pleitegeht und Personal Freigesetz wird.
mfg

Das mit den Arbeitsplätzen:
In dem Artikel wird ja auch erwähnt, das gewisse Branchen im weitesten Sinne mit der Automobilbranche zusammen hängt.

Ein Chemieunternehmen abreitet evtl zu 1/10 an Waren, welche die Zulieferer aufkaufen. Und somit hängt 1/10 des Betriebes wieder von der Automobilbranche ab. Das wird von der "Capital" aber nicht mitgezählt.

Internetautokauf:
Klar noch ist es so das evtl 1 % aller Autokäufer im Internet kaufen, dennoch wird das als Verhandlungsbasis benutzt und drückt so den Händler. (dieses BSP. ist auch weniger für Autos gedacht, es soll lediglich die Verunsicherung der Interessenten/Kunden darstellen)

Finanzierung:
Auch hier ist klar: Linke Tasche, rechte Tasche
Allerdings ist es für den Hersteller ein Kostenaufwand, welcher den Minderumsatz der Herstellerbank stützt.
Der Konzern könnte die Finanzierung auch zu 8,9 % anbieten und subventioniert somit garnix.

Hallo,

erstmal muss ich sagen, das Autos auf Pump zu kaufen für mich ein absolutes NOGO ist.
Deswegen werde ich nicht in eine solche Lage geraten.

@jimmi

Dein Fernsehbeispiel: Ich habe natürlich auch bei den verschiedenen Suchmaschinen geschaut.
Bin dann zum Verkäufer und habe dort vernünftig mit ihm geredet und statt 1990 Euro als ausgestellter Sonderpreis
1650 Bezahlt. Bester Inet Preis, war damals 1500 inkl. Lieferung.
Hatte einen guten Preis und den Händler VorOrt der mir im Problemfall helfen kann. Das waren mir 10% Wert.

Bei einem Fahrzeug, das ich aber ca. 1200 bis zu 2000 Euro mehr bezahlen soll, diskutier ich nicht lange und bestelle
über einen Vermittler, der mich an ein Autohaus vermittelt, das einen guten Preis macht.

Was mich an den Konzernen stört, ist die Frechheit ihrer Preispolitik.

Ein Fahrzeug von VW war als Neuwagen für Listenpreis 32000 im Konfigurator für 18000 Euro zu bekommen
(davon waren 7500 UWPP von VW !!)

Wir werden doch mehr als vera...... So ein Golf VI den ich bestellt habe, hätte 53000 DM gekostet. Für einen GOLF !!!
Das ist doch wohl lächerlich. Bezahlt habe ich ca. 33000 DM, was doch wesentlich näher an einem reellen Preis ist.

Ich habe in den Letzten 9 Jahren jedenfalls keine Verdoppelung meines Gehaltes gehabt. Ich habe inkl. der Nullrunden und Realeinkommensverlust durch Inflation ca. 10 % mehr als im Jahr 2000. Aber die Preise, steigen ins unermessliche.

Geiz ist Geil, ist mit Sicherheit nicht der Weisheit letzter Schluss, auf den Preis achten muss man trotzdem. Aber was die Firmen, in der Regel mit der Umstellung auf den Euro für einen (psychologischen) Vorteil , durch die "Halbierung" des Preises, bekommen haben, weil es ja nur 27000 Euro sind für einen Golf, das sieht man heute garnicht mehr.

lg.

M.

Zitat:

Original geschrieben von jimmi_die_bohne


Das mit den Arbeitsplätzen:
In dem Artikel wird ja auch erwähnt, das gewisse Branchen im weitesten Sinne mit der Automobilbranche zusammen hängt.

Ein Chemieunternehmen abreitet evtl zu 1/10 an Waren, welche die Zulieferer aufkaufen. Und somit hängt 1/10 des Betriebes wieder von der Automobilbranche ab. Das wird von der "Capital" aber nicht mitgezählt.

Internetautokauf:
Klar noch ist es so das evtl 1 % aller Autokäufer im Internet kaufen, dennoch wird das als Verhandlungsbasis benutzt und drückt so den Händler. (dieses BSP. ist auch weniger für Autos gedacht, es soll lediglich die Verunsicherung der Interessenten/Kunden darstellen)

Finanzierung:
Auch hier ist klar: Linke Tasche, rechte Tasche
Allerdings ist es für den Hersteller ein Kostenaufwand, welcher den Minderumsatz der Herstellerbank stützt.
Der Konzern könnte die Finanzierung auch zu 8,9 % anbieten und subventioniert somit garnix.

Laut dieser Rechnung ist ca. jeder 20. Arbeitsplatz (direkt und indirekt) von der Autoindustrie abhängig. Nicht mehr, nicht weniger...

Und das die Autokäufer die Händler mit Internetpreisen drücken, dass halte ich für ein Gerücht. Mag mal der ein oder andere sein, die breite Masse mit Sicherheit nicht. Da wird geschaut, aber nur die Wenigsten würden da auch kaufen. Zudem: die Internetanbieter kaufen nahzu alle auf dem freien Markt! Nicht bei den Herstellern und wenn nicht zu Händlerkonditionen. So gesehen: die Superschnäppchen mit 40 % Rabatt sind meist das virtuelle Papier nicht wert auf dem sie stehen. Ansonsten gibt es für den brutal feilschenden Kunden die (auch in der Realität vorkommende) Antwort: Tut mir leid Herr/Frau XY, da kann ich beim besten Willen nicht mithalten, das Angebot ist so gut, kann Ihnen nur raten, zu dem Preis zu kaufen.

Bei 8,9 % Zinsen könnte der Kunde dann aber auch mit der Hausbank ins Geschäft kommen. Dann bräuchte es die Herstellerbanken nicht. warum gibt es sie tzrotzdem? Weil auch Zinssätze von 3,9 etc. ein lukratives Geschäft sind. Vor allem in diesen Zeiten, in denen der Leitzins fast bei Null angekommen ist.

Bleibt unterm Strich: Deine Beispiele klingen auf die Schnelle gut, sind aber, wie Du ja auch in deinen eigenen Zeilen indirekt schreibst, nicht haltbar und entsprechen NICHT der Realität. Oder brutal ausgedrückt: Ist reines Lobbygewäsch, was einer genauen Prüfung nicht standhält. Nur, die Mühe der Prüfung machen sich viele nicht, daher werden solche Aussagen gerne für bare Münze genommen.

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