Kippt ein LKW mit Flüssigkeit (hier Wasser) als Ladung leichter aus der Kurve ?
Dieses Video hat mich schon etwas geschockt. Hier sind ja auch Feuerwehrleute im Forum, das ist doch eine alltägliche Situation.
Drängt Flüssigkeit als Ladung in der Kurve eher geradeaus, gibt es für für Flüssigkeiten eine fahrzeugspezifische Maximalgeschwindigkeit o.ä. pro Tonne in Kurven ? Hier waren es wohl "nur" 4.000 Liter. Normalerweise müssten doch Separationsvorrichtungen ein übermäßiges Schwappen verhindern.
Man möchte ja doch ungerne als VT, womöglich Fahrradfahrer oder Fußgänger, von soetwas getroffen werden.
https://www.kleinezeitung.at/.../...-auf-dem-Weg-zum-Einsatz-umgekippt
105 Antworten
Zitat:
@Wauhoo schrieb am 23. Aug. 2022 um 14:39:39 Uhr:
Fahrschul-Lkw mit oder ohne Anhänger dürften eher leer sein
Nein.
Mindestgewicht i.d.Regel > Leermasse
Stimmt, der dicke Fahrlehrer rechts. Der macht sicherlich seine 5,5 bis 8 t auf der Waage - mindestens!
Zitat:
@Goify schrieb am 23. Aug. 2022 um 15:18:10 Uhr:
Stimmt, der dicke Fahrlehrer rechts. Der macht sicherlich seine 5,5 bis 8 t auf der Waage - mindestens!
Was genau willst du damit jetzt sagen?
Der LKW muss mind. 10t haben für die C.
Zitat:
@MZ-ES-Freak schrieb am 23. August 2022 um 15:03:39 Uhr:
Mindestgewicht i.d.Regel > Leermasse
Leermasse heißt doch "ohne Ladung"? Ich hab' hier noch nie jemanden gesehen, der Fahrschul-Lkw be- oder entladen hätte; die Fahrschulen haben dafür doch gar nicht die nötigen Gabelstapler? Selbst Fahrschul-Lkw mit Ladebordwand wurden hier noch nicht gesichtet.
Jene, die "nur" den Lkw-Schein erwerben, werden während der Fahrschule kaum ein Gespür dafür entwickeln, wie Ladung korrekt auf der Ladefläche abgestellt und gesichert wird. Bei jenen, die den Beruf des Berufskraftfahrers ergreifen, ist das sicher alles Teil der Berufsausbildung.
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Zitat:
@Wauhoo schrieb am 23. Aug. 2022 um 18:16:51 Uhr:
Ich hab' hier noch nie jemanden gesehen, der Fahrschul-Lkw be- oder entladen hätte; die Fahrschulen haben dafür doch gar nicht die nötigen Gabelstapler? Selbst Fahrschul-Lkw mit Ladebordwand wurden hier noch nicht gesichtet.
Die Zuladung muss ja nur einmal drauf, danach wird die bis zum Verkauf einfach nicht mehr abgeladen.
Wir sind damals vollbeladen mit dem Lkw und dem Drehschemelanhänger gefahren. Be- und Entladung haben wir auch gemacht. War reiner Selbsterhaltungstrieb. Der Fahrlehrer war grad am Hausbau. Sonst wäre das ohne Ladung und auch ohne Anhänger über die Bühne gegangen, weil bereits 8 verbogene Deichseln beim Schlosser lagen und es keinen verfügbaren Ersatz gab. Wir hatten doch nix ... 🙂
Das mit der Ladung wird glaube ich in den Fahrschulen nicht so ernst genommen. Als ich den CE gemacht habe, war der sowohl der LKW als auch der Drehschemel leer.
Wenn dann die erste Fahrt mit Lappen eine Mulde voll Aushub ist, auf einem ausgelutschten Bock mit Blattfedern, dann merkt man direkt in der ersten Kurve: OK, das ist was ganz ganz anderes.
Gerade auf Flüssigkeiten wird doch auch keiner geschult. Der Neuling auf dem Milchlaster oder abgesaugten "Unrat" kann da ne böse Überraschung erleben. Selbst bei ADR gibt's keinen Praxisteil. Oh, doch. EINE STUNDE mit "Praxisbezug" ist vorgeschrieben. Wow. Was auch immer das bedeutet. Zumindest wird denen theoretisch erklärt, dass Flüssigkeiten schwappen können. Ich habe keinen ADR, aber wenn die Prüfung so schwierig ist wie die IHK-Prüfung zum BKF, kann das auch ein taubstummer Schimpanse bestehen, der die Hälfte der Zeit nicht zugehört hat.
Im Endeffekt muss ein Fahrer immer selbst lernen, mit Fahrzeug und insbesondere der Ladung umzugehen. Aufgrund unterschiedlicher persönlicher Ressourcen geschieht das unterschiedlich schnell - bei manchen auch gar nicht. Das sind dann die Superbruchpiloten, die es einfach überall gibt.
Zitat:
@Bamako schrieb am 23. August 2022 um 18:49:02 Uhr:
...
Im Endeffekt muss ein Fahrer immer selbst lernen, mit Fahrzeug und insbesondere der Ladung umzugehen. Aufgrund unterschiedlicher persönlicher Ressourcen geschieht das unterschiedlich schnell - bei manchen auch gar nicht. Das sind dann die Superbruchpiloten, die es einfach überall gibt.
Gut beschrieben... ein Fahrer muß pfiffig/ klever sein und etwas Ahnung von Physik haben v.a. dieser eine Wichtige Satz... "Wirkt auf einen Körper / eine Masse keine Kraft so bleibt er in Ruhe oder bewegt sich mit gleichbleibender Geschwindigkeit in gleicher Richtung fort".
Und ganz ehrlich, wenn ich so überlege, welche Ladungen ich jemals so drauf hatte... ich hätte absolut keine Idee, wie man das einem Fahrschüler in dieser kurzen Zeit eines Führerscheinerwerbs beibringen sollte... da könnte man noch zeigen, wie das z.B. bei der Grundqualifizierung gemacht wird, wie man einen Spanngurt bedient, wie man ne LaSi grob rechnet (das mit den 80 % nach vorne und 50% zu den Seiten + nach hinten), welche LaSi-Mittel es überhaupt gibt und dazu noch so Sachen, wie man sich z.B. mit einer formschlüssigen Verladung das Leben leichter machen kann.
Ich hab parallel zum Führerschein entsprechende Seiten zum Thema LaSi studiert z.B. TIS und KLSK sind nicht schlecht.
Die wichtigsten Sachen zu den üblichen Ladungen auf den Kühlkoffern (ich hab als Anfänger auf Kühlsattelzügen angefangen zu fahren)... nich nur LaSi sondern auch Informationen zu Stammkunden, Ladestellen, Frachtbriefe, Palettentausch (gibt ja z.B. nicht nur Europaletten... DüDo, die blauen Chep-Paletten, usw.), usw. usw. ...selbst wie man einen Sattelauflieger an- und abkuppelt, ohne das Ding runter zu schmeßen, ohne das Fett vom Königszapfen bis zu den Kabeln zu ziehen und wie man die Schläuche / Kabel verbindet ohne sich irgendwie "kopfüber" zwischen Kabine und Kühlaggregat hängend die Klamotten zu versauen hab ich da von einem erfahrenen Kollegen, Disponenten und rechter Hand des Chefs dort gelernt.
Was auch immer eine große Hilfe war v.a. bei Ladestellen mit in LaSi-Hinsicht sensibler / gefährlicher Ladung war das Ladepersonal... während es viele Fahrer ständig mit unterschiedlichen Ladungen zu tun haben, verladen diese Leute meist jahrelang hunderte oder tausende LKWs mit immer gleicher / ähnlicher Ladung... die haben viel gesehen, was LKWs so an unterschiedlichem LaSi-Material dabei haben, haben Erfahrung mit ihrer Ladung... deren Tipps oder gar Hilfe ist meist Gold wert.
Wobei ich zum dem was gefordert ist immer lieber nen Gurt / Kette, etc. zusätzlich -sinnvoll eingesetzt- nehmen würde, sicher ist sicher.
PS: ...bitte keine sinnlosen "off topic"-Diskussionen zu den unten gezeigten Bildern - bei der LaSi ist man nur äußerst selten in der Situation, dass man alles erdenkliche / erhältliche / gewünschte LaSi Material zu Verfügung hat und auch mit unendlich Zeit rumspielen kann bis das ideale Ergebnis errreicht ist - man wird immer irgendwelche Verbesserungmöglichkeiten finden... auch mir gefällt nicht alles auf den Bildern.... wobei ein paar Bilder dabei sind, wo die LaSi gut überdimensioniert wurde z.B. bei den Coils... die Kollegen an der Entladestelle haben mich halbwegs ausgelacht, warum ich da zusätzlich zu den Ketten noch die Gurte oben drüber gelegt hab.
Zitat:
@Diedicke1300 schrieb am 20. August 2022 um 21:13:12 Uhr:
Ich würde sagen kritisch wird es wenn der Wassertank nicht voll ist, dann bewegt sich das Wasser durch die Fliehkräfte ständig hin und her und der Schwerpunkt des Fahrzeugs ändert sich laufend. Das ist das Unberechenbare.
Richtig und darum fährt man entweder mit vollem oder mit leerem Tank, zumindest wenn man es eilig hat.
Gibt aber auch bessere (Tank großflächig und Tief) und schlechtere (Tank als Würfel reingestellt) Konstruktionen.
PS. Beim Einsatz "geht's ja noch", geht aber noch schlimmer: https://www.youtube.com/watch?v=n07Om7aPR_M
Gruß Metalhead
Zitat:
@Magouman schrieb am 20. August 2022 um 21:31:13 Uhr:
... da wäre wohl so gut wie jeder LKW gekippt... und selbst ein PKW hätte da Probleme bekommen und wäre bestenfalls / maximal mit einem guten Fahrer am Steuer vielleicht noch im Drift um die Kurve gegangen...
Einen PKW schmeißt du niemals so um in 1000 kalten Wintern nicht.
Beim Fahrsicherheitstraining Feuerwehr mit unserem MLF (nummer kleiner, 7,5t mit 600l Wasser) hast du es nicht geschafft den Bock umzuschmeißen, der hat einfach übersteuert und fertig. Der fällt nur um wenn du über die Vorderräder rutschst und irgendwo an den Randstein kommst, oder wenn du den aufschaukelst.
Mit einem größeren LKW (mit sicher höherem Schwerpunkt) geht das, wie man sieht, natürlich nicht mehr.
Gruß Metalhead
Zitat:
@Rainer_EHST schrieb am 20. August 2022 um 22:28:51 Uhr:
Wird wohl bei der Freiwiligen Feuerwehr nicht selten zutreffen.
Korrekt, denn wen nur der Berufskraftfahrer zur Feuerwehr darf, wird's knapp mit der Hilfsfrist. 😉
Gruß Metalhead
Zitat:
@Rainer_EHST schrieb am 22. August 2022 um 07:24:47 Uhr:
Die PKW Fahrerlaubnis vor 2002 erlangt, darf man ja Fahrzeuge bis 7,5t fahren.
Die Umstellung war 1999 (ab da gabs dann nur noch 3.5t).
Gruß Metalhead
Zitat:
@9891 schrieb am 23. August 2022 um 18:22:58 Uhr:
Die Zuladung muss ja nur einmal drauf, danach wird die bis zum Verkauf einfach nicht mehr abgeladen.
Der Fahrschüler lernt damit aber nicht, wie Ladung korrekt zu verladen ist, weil er unpassende Ladesituationen, im wahrsten Sinne des Wortes, ja gar nicht "erfährt"?
Kann sich die Fahrschule auf Dauer doch auch gar nicht leisten, wenn die Fahrschüler Lkw verunfallen, weil Ladung nicht richtig geladen, bzw., gesichert wurde?
Es wird schon so sein, daß auch hier die Erfahrung nur durch Er-Fahren kommt.
Der real größte Part der Lkw-Fahrschulausbildung dürfte eher sein, das Fahrzeug sicher durch das Gewusel anderer Fahrzeuge zu steuern, muß doch die gegenüber dem Pkw andere Fahrzeugbreite auch erst einmal verinnerlicht werden?
Da braucht es gar keine Blauäugigkeit, wenn davon ausgegangen wird, daß in der Praxis die Ladung kein Teil der Fahrschulausbildung zum Erwerb des Lkw-Führerscheins ist; nicht ohne Grund hat es ja den Beruf des Berufskraftfahrers, (m/w/d).
Wieviele Lkw-Fahrer*innen aber mit einer unionsseitig anerkannten Berufsausbildung ausgebildete Berufskraftfahrer*innen sind, die auch das korrekte Laden der zu transportierenden Fracht jedenfalls geübt haben, ist wohl nicht wirklich erfasst?
Nicht nur mit Flüssigkeiten kann ein Lkw verunfallen; siehe
https://www.nordkurier.de/.../...-bei-rostock-verteilt-2349376908.html
Ob das mit dem themenseitig geschilderten Vorgang vergleichbar ist? Wenn das lose Material ins Rutschen kommt?
Wenn ein Lkw umkippt, sind doch immer Fliehkräfte im Spiel, wenn reines technisches Versagen der Materialien, (siehe Reifenplatzer und Co.), ausgeschlossen werden kann?
Zitat:
@Wauhoo schrieb am 24. August 2022 um 16:16:18 Uhr:
Der Fahrschüler lernt damit aber nicht, wie Ladung korrekt zu verladen ist, weil er unpassende Ladesituationen, im wahrsten Sinne des Wortes, ja gar nicht "erfährt"?
Wäre mir neu, dass Ladungssicherung Teil der Führerscheinausbildung wäre. War es zumindest vor >30 Jahren bei der Bundeswehr nicht. Und bei denjenigen, die damals bei der Feuerwehr auf dem Feuerwehr-TLF 24/50 der BF Hildesheim den Führerschein gemacht haben, sicher auch nicht...
Zitat:
Nicht nur mit Flüssigkeiten kann ein Lkw verunfallen; siehe
https://www.nordkurier.de/.../...-bei-rostock-verteilt-2349376908.html
Ob das mit dem themenseitig geschilderten Vorgang vergleichbar ist? Wenn das lose Material ins Rutschen kommt?
Bei solchen Schüttgut-LKW verrutscht so schnell nix. Die bin ich 7 Jahre lang gefahren.
Mit dem Vorgang aus dem eröffnungsbeitrag hat das in sofern etwas zu tun, dass da in beiden Fällen eher die Schwerpunktlage als verrutschende / schwappende Ladung das Kippen begünstigt hat. Auch bei einem Kipper liegt der Schwerpunkt, bedingt durch die massive Mulde und den durch die Kipp-Hydraulik bedingten hohen Aufbau, eher hoch. Ursächlich war aber wohl eine für den Kurvenradius nicht angepasste Geschwindigkeit. Bzw. im Falle des umgekippten Schotterlasters, Unaufmerksamkeit, Abkommen von der Straße auf den unbefestigten Seitenstreifen, anschließend Einsinken oder zu heftiges Gegenlenken. Ist mir auch schon passiert (glücklicherweise ohne die Fuhre umzuschmeißen), danach ist man wach...
Gewerbliche LKW und Berufskraftfahrer müssen alle 5 Jahre eine Weiterbildung machen.
Ebenfalls ist eine Grundqualifikation Pflicht.
Also so ganz blauäugig fahren die nicht los.
In der Ausbildung zum Führerschein wird das sichere führen eines solchen KFZ vermittelt.
Der Rest muss das Berufskraftfahrerqualifikationsgesetz machen.