Kilometerstand plausibel?
Moin Moin,
ich möchte mir einen Golf 4 kaufen und bin kurz davor einen zu kaufen. Alles scheint perfekt zu sein. Zusammenfassend lasse ich hier mal einige Details fallen:
Golf 4 (Special steht auf der Türleiste)
Baujahr 2001
1,6 L mit 105 PS
2. Hand
62.000 km laut Tacho
TÜV wird beim Kauf neu gemacht
Der Händler hat den Zahnriemen neu gemacht sowie einen Ölwechsel durchgeführt.
Preis: 2700 €
Das Auto ist von innen sehr sauber und der Motorraum sieht gut aus (keine Motorwäsche). Was mich dann aber stutzig gemacht hat war folgendes:
- Bei der Probefahrt ist mir ein Poltern an der Vorderachse anfgefallen => Motorlager defekt (wurde repariert (1 Lager))
Bremsscheiben vorne waren sehr verrostet => werden neu gemacht
- Laut Papieren wurde das Fahrzeug im März 01 gekauft und den letzten und einzigen Service bei 26.000 km bekommen (Oktober 2001).
- Das Fahrzeug wurde von Europcar gekauft und hat während des ersten Jahres etwa 55.000 km gelaufen. Danach hat der 2. Fahrzeugbesitzer theoretisch nur 7.000 km in 17 Jahren gefahren.
-Zudem kommt noch, dass der Fahrersitz an der Lehne (Außenseite) schon sehr aufgerubbelt ist (Stelle ist circa 3x1 cm groß).
Wie wahrscheinlich ist es, dass am Tacho manupuliert wurde?
Kann ich mithilfe eines OBD2 Adapters sowie einer App die plausibilität des Tachostandes überprüfen?
Soll ich den Wagen aufgrund der Bedenken lieber stehen lassen?
Danke für die Antworten! Ihr helft mir damit sehr!
Beste Antwort im Thema
Moin!
Schon seltsam das alles...
Auch wenn er einem Rentner gehört hat, vor 17 Jahren war er vielleicht noch keiner. Die sichtbarsten Indizien sind genau die bereits erwähnten. Aber auch da kann man viel schummeln, einen Schaltknauf kriegt man z.B. fix gewechselt !
Ich halte es für zumindest unwahrscheinlich, und bei einem 2001er konnte man bestimmt an allen Stellen der SG die Werte ändern, sofern man es will...
Und noch ein Vorschlag: Lass den TÜV nicht von dem Händler machen, fahr selbst hin, und sieh dir an, was dort noch auffällt. Bei einem 2001er dürften mittlerweile eigentlich auch die Silentlager hinten porös sein, bekanntes Problem! Aber nicht zwingend, sofern die Laufleistung passt.
Was dagegen spricht, dass da was gedreht wurde: Auf 62.000 runter zu drehen wäre schon fast als dämlich zu bezeichnen, eben weil es so viel zu wenig ist, für Bj 2001. Wollte man wilde 259.000 beschönigen, würde man 145.623 davon machen...
Überleg es dir gut ;-)
Grüße!
17 Antworten
Klingt schon sehr unrealistisch.
Wieviele Vorbesitzer laut Fahrzeugbrief hat denn nun das Auto?
Klare Indizien für eine hohe Kilometerlaufleistung sind:
- abgeschrubbelte Sitze
- abgenutzer Schaltknauf
- abgenutze Pedalen
- abgenutzte Armlehnen
- ausgeleierter Gurt
- abgeschrabbeltes Lenkrad
uvm.
Bei manchen Motorsteuergeräten kann man auch den Kilometerstand auslesen, dieser ist unabhängig vom Kombiinstrument. Bei meinem EDC15 (Diesel) Motorsteuergerät ist es zumindest so.
Aber da benötigt man schon speziellere Software.
Moin!
Schon seltsam das alles...
Auch wenn er einem Rentner gehört hat, vor 17 Jahren war er vielleicht noch keiner. Die sichtbarsten Indizien sind genau die bereits erwähnten. Aber auch da kann man viel schummeln, einen Schaltknauf kriegt man z.B. fix gewechselt !
Ich halte es für zumindest unwahrscheinlich, und bei einem 2001er konnte man bestimmt an allen Stellen der SG die Werte ändern, sofern man es will...
Und noch ein Vorschlag: Lass den TÜV nicht von dem Händler machen, fahr selbst hin, und sieh dir an, was dort noch auffällt. Bei einem 2001er dürften mittlerweile eigentlich auch die Silentlager hinten porös sein, bekanntes Problem! Aber nicht zwingend, sofern die Laufleistung passt.
Was dagegen spricht, dass da was gedreht wurde: Auf 62.000 runter zu drehen wäre schon fast als dämlich zu bezeichnen, eben weil es so viel zu wenig ist, für Bj 2001. Wollte man wilde 259.000 beschönigen, würde man 145.623 davon machen...
Überleg es dir gut ;-)
Grüße!
Alles an dem Auto ist gut (so wie ich das beurteilen kann). Nur der blöde Sitz ist an der einen Stelle aufgerubbelt.
Kann man wirklich nix mit nem OBD2 Adapter machen?
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Zitat:
@Beard89 schrieb am 7. November 2018 um 20:38:24 Uhr:
Alles an dem Auto ist gut (so wie ich das beurteilen kann). Nur der blöde Sitz ist an der einen Stelle aufgerubbelt.
Kann man wirklich nix mit nem OBD2 Adapter machen?Zudem möchte der Händler den TÜV erst machen, wenn man das Fahrzeug kauft. Das finde ich auch merkwürdig
Auch Moin!
Keine weiteren Zettel oder Aufkleber am Auto gefunden? Z. B. Holm B-Säule links?
Die meisten Wagen haben doch wenigstens in den ersten Jahren einige Stempel vom Vertragshändler ins Serviceheft bekommen, und später oftmals von den Freien oder Ketten.
Gehört das Serviceheft denn auch zu diesem Golf? Den Datenaufkleber im Serviceheft S. 1 einmal mit dem im Koffcerraum unter dem Teppich abgleichen.
Alle jemals bei VW durchgeführten Arbeiten sind dort auch im System.
Beim Vorbesitzer mal anrufen oder vorbeigehen, falls möglich.
Insgesamt schon seltsam, im Zweifel Finger weg!
PS: Gibt es einen Link zum Wagen?
Mit dem Loch im Sitzwangenpolster kann schon sein, wenn sich ein alter Herr ins Auto hinein und rausdreht.
Wenn man bei einem Autokauf irgendwie Bauchschmerzen hat, sollte man es sein lassen.
Ich würde da garnichts nachprüfen ... einfach stehenlassen den Hobel!
In dem Alter kommen eh kleinere Reparaturen, die nicht unter die Gewährleistung fallen ... und 17 Jahre pro Jahr nur 411 km pro Jahr ist viel zu wenig. Absolute Wenigfahrer wie z.Bsp. ältere Frauen kommen meist schon auf 2000 km und bewegen das Fahrzeug praktisch trotzdem nicht ... Der Rentner hat für 7000 km mindestens 4500 € an Steuer, Versicherung und TÜV-Gebühren ausgegeben. Da kommt ja Taxifahren günstiger ... wenn er sinnvoll Wartung betrieben hätte, verschiebt sich die Rechnung nochmal zugunsten des Taxis. Mit Minimalstwartung bspw. Ölwechsel aller 4-5 Jahre hast du garantiert zukündtig teure Probleme. Ich wette bei der ersten Autobahnfahrt bzw. höheren Geschwindigkeiten deutlich jenseits der 120 km/h wirst du Zündaussetzer haben ... die wahrscheinlich nie gewechselten Kerzen werden die Änderung des Fahrprofils nicht vertragen. Und selbst wenn die keine Probleme machen, viel Spaß beim ersten Kerzenwechsel, die Wahrscheinlichkeit das das Gewinde vom Kopf mitkommt, ist hoch nach der Dauer.
... welche DOT haben z.Bsp. die Reifen, entweder sind die Erstausrüstung oder wurden von Europcar nochmal erneuert. Neuer wie 2001 dürfen die aber praktisch nicht sein oder müssten noch nahezu neuwertiges Profil haben (bspw. wenn der TÜV Risse bemängelt).
Es gibt leider keinen Link da der Wagen noch nicht offiziell verkauft wird (habe den Wagen zufällig beim Händler gesehen).
Ich werde das Auto nicht nehmen da mir das alles zu unplausibel erscheint. Danke für eure Antworten. Diese haben mein Gefühl bestätigt.
Frag mal nach dem Vorbesitzer, bei dem Preis einfach sehr genau anschauen, auch unten Gummilager, erster Auspuff,
Rost - der kann viel verraten. Mit 2 Jahren TÜV kann man bei dem Preis nicht viel falsch machen wenn man den richtig anschaut.
Danke Bitboy. Es ist so blöde. Das auto ist an sich ja gut. Ich kann mir nur nicht erklären warum der Sitz da so abgeschrammt ist und warum schon bei 62000 km das Motorlager im Arsch ist. Wobei 2700€ ja nicht wirklich viel Geld ist und ich den Wagen eh nur 1-2 Jahre fahren will. 🙂
Zitat:
... und 17 Jahre pro Jahr nur 411 km pro Jahr ist viel zu wenig. Absolute Wenigfahrer wie z.Bsp. ältere Frauen kommen meist schon auf 2000 km und bewegen das Fahrzeug praktisch trotzdem nicht ...
Einer meiner Passat 35i hab ich 12- Jährig mit ca. 80'000Km gekauft. Normalerweise kaufe ich keine Autos mit wenigen Kilometer, eben wegen der Gefahr der Kurzstrecken. Dieser hat aber im selben Ort gewohnt wie er gearbeitet hat, ist mit dem Rad zur Arbeit gefahren und das Auto wurde ausschliesslich für Urlaube und Verwandtenbesuche benutzt. Das war im Unterhalt mein günstigstes Auto, dass 20- Jährig mit 200'000Km seine erste grosse Reparatur gehabt hätte, wenn ich ihn dann nicht abgestossen hätte ;-)
Zitat:
... Der Rentner hat für 7000 km mindestens 4500 € an Steuer, Versicherung und TÜV-Gebühren ausgegeben. Da kommt ja Taxifahren günstiger ... wenn er sinnvoll Wartung betrieben hätte, verschiebt sich die Rechnung nochmal zugunsten des Taxis.
Meine Mutter hat einen Benz in der Garage stehen, der im Jahr vielleicht 1'500 Km gefahren wird (mehrheitlich von meinem Schwager und mir bewegt, dann aber auf Langstrecke), von meiner Mutter wird er, wenn er gefahren wird, auch nur für langstrecke benutzt. Für alles andere verwendet sie die Strassenbahn.
In das Auto wird viel Geld investiert (alle Reperaturen bei Mercedes inkl. den Jährlichen Kundendienst) und die Reperaturen sind nicht wenig, weil sie das Pech hat einen schlechten w203 erwischt zu haben, der seit 12 Jahren in Ihrer Garage vor sich hin rostet.
Aber Meiner Mutter ist es das Wert, dass wenn sie will, sie die Freiheit hat, mit dem Auto irgendwo hin zu fahren! Das ist Ihr Luxus im alter, den sie sich auch leisten kann.