KFZ Mechatroniker-Ausbildung in einer freien Werkstatt oder Vertragswerkstatt?

Hallo liebes Motor-talk Team,
ich stehe zurzeit vor einer großen Entscheidung.

Ich absolviere zurzeit ein Praktika in einer Freien Werkstatt. Dort wird mir auch wahrscheinlich die Stelle angeboten.

Meine frage ist, ist es sinnvoll es in einer Freieinwerkstatt zu machen? Oder sollte ich doch lieber weiter nach einer Vertragswerkstatt Ausschau halten? Wo liegt der unterschied? Kann ich nach der Ausbildung auch ein Job in einer Vertragswerkstatt bekommen? Werden die "freien" Azubis genauso auf den Markt angesehen wie die aus einer Vertragswerkstatt?

Vielen Dank 🙂

Beste Antwort im Thema

Meine persönliche Meinung: wenn du in der Freien eine Anstellung bekommst, dann warte nicht.
Nächstes Jahr bewirbst du dich dann "in Konkurrenz" zu denen, die es dieses Jahr nicht geschafft haben UND den Neuen. Ist unter jungen Männern ein gefragter Beruf. Die meisten unterschätzen die an sie gestellten Anforderungen.
Mathe allein genügt nicht, Physik und Chemie sind ebenfalls ein Thema.
Ob du danach bei einem anderen Betrieb unterkommst hängt von der dann aktuellen Marktsituation ab. Bei Vertragswerkstätten ist es nur leichter, wenn man bei der gleichen Marke gelernt hat.

266 weitere Antworten
266 Antworten

Zitat:

@fehlzündung schrieb am 25. Dezember 2023 um 17:24:17 Uhr:


Und früher konnte jeder, der mit Abschluß die Schule verließ, einen Text lesen und verstehen und die Grundrechenarten. Auch ein Hauptschüler. Heute können laut Pisa ein Drittel der 15jährigen einen Text nicht lesen und verstehen.

Das bezweifle ich aber mal ganz stark.

Wie gut Leute der "alten" Generation (gesprochene) Texte Lesen und verstehen können, stellen sie jeden Tag bei Facebook unter beweis. Die meisten Schwurbler, die aus irgendwelchen Interview schnipseln, irgendwelche verdrehten Tatsachen heraus hören, sind doch 50+

Das mag der Grund sein, abe rman tut damit keinem einen Gefallen.

Ein Kind, was an der Realschule im Mittelfeld gut mitschwimmen würde, geht am Gynasium unter. Das ist frustrierend fürs Kind und nimmt jede Freude am Lernen.

Sinnvoller ist es, das Kind nach der jeweiligen Begabung und Interessen zu fördern. Und wer mit schulischen Sachen eben nicht soviel anfangen kann, aber handwerklich interessiert und talentiert ist, macht eben die Hauptschule und danach eine handwierkliche Lehre.
Aber auch dafür braucht man eben ein schulisches Grundwissen und zumindest früher war das auch vorhanden (man nannte das "ausbildungsfähig"😉.

Umgekehrt bringt es nichts, wenn der KFZ-Meister mit eigener Werkstatt seinen Sprössling gern als Nachfolger aufbauen will, der aber nichtmal einen Schraubenzieher richtig halten kann und auch kein Interesse daran hat.

Ich hab '99 Tests eingeführt. Für Ausbildung und Duale Studenten mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Unsere Personaler nahmen die auch als Teil des Bewerbungsgespräches in sanfter good/bad guy Manier. War sehr spannend und lehrreich zu sehen das die Besten nicht immer die Belastbarsten waren.
DAMALS waren Test da um der Bewerbermenge Herr zu werden. Heute um passende Bewerber zu finden.
Sie waren gute Leitfäden fürs Gespräch auf beiden Seiten. Was konnten wir bieten und welche Erwartungshaltung hatte die Firma und der Bewerber. Ging manchmal schnell und manchmal wurde eine zweite Meinung in einem 2ten Gespräch eingeholt.
Wir waren stolz auf geringe Abrecherquote und gute Ausbildungsergebnisse.
Für die neuen Mitarbeiter war das konstant lernen und sich an- und einzupassen. Für die Ausbilder in den Abteilungen oft auch nicht einfach. Vergütung war kein grosses Thema da Tarifvertrag. Aber besonderes Engagement und Erfolge wurde immer kompensiert. Besonders schwer, aber beliebt, ein langes Wochenende für 2 mit dem Oldtimer vom Seniorchef inkl 500km und gehobenes Hotel.
Bewirb Dich und halt Dir immer vor Augen das Geld und Mehrwert erwirtschaftet werden muss. Da passen Vorschläge mit besseren Produkten nicht unbedingt. Bescheidenheit und Zielstrebig Ergebnisse Liefern schon eher. Und wen es erstmal nur der sauberste Arbeitsplatz ist. Und später das beste Portfoliointeresse. Also Gewinn orientiert (LKW?/PKW?) Service oder Vertrieb.

@DB NG-80 Das kannst du bezweifeln, aber es war Grundvoraussetzung, um einen Hauptschulabschluß zu erlangen.

Kann natürlich gut sein, dass man damals auch den ein oder anderen durchgeschleust hat, der es nicht konnte, aber das waren Ausnahmen.

Alle in meinem Alter (plus minus 3 Jahre), die ich so kenne und die die Hauptschule abgeschlossen haben, haben danach eine handwerkliche Lehre angefangen und auch abgeschlossen.

Selbst mein Cousin, der gerade beim Lesen und Schreiben zu Schulzeiten wirklich schlecht war, hat es sich soweit draufgeschafft, dass er damit eine Lehre als Landmaschinenschlosser absolvieren konnte. Und die hat er auch recht gut bestanden. Eben ein typischer Fall von handwerklicher Begabung, nicht von schulischer. Aber auch sein Leseverständnis muß ausgereicht haben, die Ausbildung zu machen.

Ähnliche Themen

Zitat:

@fehlzündung schrieb am 25. Dezember 2023 um 17:50:42 Uhr:



Ein Kind, was an der Realschule im Mittelfeld gut mitschwimmen würde, geht am Gynasium unter. Das ist frustrierend fürs Kind und nimmt jede Freude am Lernen.

Die Gymnasien sind voll davon. Und die Schüler gehen dann mittendrin zurück auf die mittlere Stufe.
Schau mal rein in die Realschulen. Schau wie riesig die Klassen sind.
Die Realschule ist voll mit resignierten Schülern des Gymnasiums und überforderten Schülern der Hauptschule.

Und so sieht der Arbeitsmarkt später aus.
Alles hausgemacht.

Übrigens, einen Schraubenzieher gibt es nicht… 😉

Zitat:

@Steven4880 schrieb am 25. Dezember 2023 um 16:49:53 Uhr:



Zitat:

@A346 schrieb am 25. Dezember 2023 um 15:55:19 Uhr:



Tut mir leid, aber mit einem Hauptschulabschluss wirst Du weder gute noch überdurchschnittliche Kenntnisse in diesen Fächern erworben haben.

Eigentlich wollte ich nichts mehr schreiben hier.
Aber was da oben steht ist absoluter Unsinn.
...
Es ist schon frech einem Hauptschüler zu unterstellen er habe generell keine guten Kenntnisse in Mathematik oder Physik.
Hier geht es nicht um ein Physikstudium oder einen Maschinenbauingenieur direkt nach der Oberstufe.

Ich bin recht erschüttert das hier zu lesen.
...

Dann schaue Dir doch einfach mal die Lehrpläne der Hauptschulen für Mathematik und Naturwissenschaften an,
bevor Du mir hier Unkenntnis unterstellst.

Gute oder gar überdurchschnittliche Kenntnisse können damit sicher nicht vermittelt werden.
Da ist nach Klasse 9, max. Klasse 10 eben Schluss mit Mathematik und Physik, während es bis zum Abitur noch bis Klasse 13 zur Vertiefung der Kenntnisse weitergeht.

Ich bin selbst Hauptschüler gewesen, ein richtig guter sogar. Aber von guten oder überdurchschnittlichen Kenntnissen in Mathematik oder Physik war ich weit entfernt von Realschülern und Gymnasiasten.

Was zu meiner Zeit galt, gilt auch heute noch so. Die Unterschiede in der Qualität der Schulformen haben sich sogar noch verschärft.

@lex-golf So einen Test mußte ich firmenintern machen, als ich mich auf eine Fortbildung beworben habe.

Da prüft man natürlich nicht, ob derjenige Rechnen und Lesen kann (das kann er ja, er hat ja die Ausbildung abgeschlossen).
Da wird dann gezielt geprüft, ob man sich schnell in etwas einarbeiten kann, schnell sich aneignen und auch weitergeben kann, usw.

Man mußte nach einem Thema und zwanzig Minuten Vorbereitung dann eine Präsentation zu dem Thema machen und es erklären. Danach kamen einige Fragen, darunter auch Dinge, die man einfach nicht weiß. Das war auch so gewollt, die wollten gucken, wie reagiert man auf Stress, wie auf Frustration, usw.

Ich bin Ausbilder, und weiß was vermittelt wird.

Gute Kenntnisse für was?

Es geht hier nicht um den Vergleich der Schularten. Es geht um die Anforderungen einer Berufsausbildung.

Bitte kein pauschales herabsetzen des Hauptschulabschlusses ohne Bezug.

@Steven4880 Da hast du vollkommen recht mit, aber hier (vielleicht regional bedingt?) sagt jeder Schraubenzieher. Schraubendreher ist in der Umgangssprache nicht existent.

@A346 Keine Schulform kann überdurchschnittliche Kenntnisse in einem Fach vermitteln. Dafür gibt es zu viele Fächer und zu viele Ausbildungsberufe.

Die Schule dient der Vermittlung von Grundkenntnissen. Wenn man von der Schule abgeht und in Physik schonmal was von Volt, Watt und Ampere gehört hat, reicht das.

Der Elektrikerlehrling wird es genauer lernen in der Lehre. Die Frisörin braucht es nicht und vergißt es auch wieder.

Ich hatte übrigens immer das Gefühl, dass zwischen Hauptschule (zumindest nach der 10.Klasse) und Realschule kein sooo riesiger Unterschied im Wissen besteht. In der Realschule sicher etwas schwieriger alles, aber das Grundgerüst ist das gleiche.
Der Unterschied war, dass die Realschule ein etwas höhere Niveau hatte, da dort eben nur Realschüler waren, die eben zum Besuch der Realschule schon vorher eine gewisse Leistung bringen mußten, während auf der Hauptschule auch die waren, deren Leistungen weit unterdurchschnittlich waren, was das Niveau natürlich nach unten zog.

Aber ein guter Hauptschüler hätte (vielleicht mit ein bisschen mehr Lernen) damals auch die Realschule packen können.

Mich hat es immer umgehauen wenn Bewerber einfachste Fragen nach 20% nicht beantworten konnten. Wie bewerten die Werbung oder Kreditkosten.

Zitat:

@lex-golf schrieb am 25. Dezember 2023 um 18:19:04 Uhr:


Mich hat es immer umgehauen wenn Bewerber einfachste Fragen nach 20% nicht beantworten konnten. Wie bewerten die Werbung oder Kreditkosten.

Mit check24 oder verivox 😁

Ja, Prozentrechnung, Dreisatz, da kommen tatsächlich viele schon an ihre Grenzen.

Mit Zinseszins, usw. braucht man da nicht mehr kommen.

Wobei das ja etwas ist, was jeder auch im späteren Privatleben gebrauchen kann.

Wenn der Abiturient Vektorenrechnung usw. beherrscht, ist das zwar gut, aber für die allermeisten Ausbildungsberufe dann doch nicht erforderlich.

In der Ausbildung zum Mechatroniker sind ja hauptsächlich Formeln zu beherrschen und diese umstellen zu können sowie Schaltpläne berechne soweit ich weis und diese zu stecken aber für vieles kann man ja das U-R-I Dreieck nutzen

Zitat:

@DB NG-80 schrieb am 25. Dezember 2023 um 17:46:16 Uhr:



Zitat:

@fehlzündung schrieb am 25. Dezember 2023 um 17:24:17 Uhr:


Und früher konnte jeder, der mit Abschluß die Schule verließ, einen Text lesen und verstehen und die Grundrechenarten. Auch ein Hauptschüler. Heute können laut Pisa ein Drittel der 15jährigen einen Text nicht lesen und verstehen.

Das bezweifle ich aber mal ganz stark.

Wie gut Leute der "alten" Generation (gesprochene) Texte Lesen und verstehen können, stellen sie jeden Tag bei Facebook unter beweis. Die meisten Schwurbler, die aus irgendwelchen Interview schnipseln, irgendwelche verdrehten Tatsachen heraus hören, sind doch 50+

Na vielen dank auch 😉

Zitat:

@Steven4880 schrieb am 25. Dezember 2023 um 18:02:36 Uhr:


Ich bin Ausbilder, und weiß was vermittelt wird.

Gute Kenntnisse für was?

Es geht hier nicht um den Vergleich der Schularten. Es geht um die Anforderungen einer Berufsausbildung.

Bitte kein pauschales herabsetzen des Hauptschulabschlusses ohne Bezug.

Der Bezug von mir war das, was die Bewerber um einen Ausbildungsplatz als Mechatroniker bei Mercedes an Qualifikationen mitbringen sollten. Das ist deren Anforderung an die Berufsausbildung für Mechatroniker.
Nicht gelesen?

Du bist Ausbilder, ich war Personalchef, habe Auswahlverfahren für Auszubildende begleitet und letztlich entschieden, wer einen Ausbildungsvertrag bekommt.

Du musst mir nicht erzählen, welche Anforderungen bereits im Vorfeld einer Ausbildung gestellt werden müssen, damit während der Ausbildung keiner der Beteiligten böse überrascht wird.

Und nein, ich setze den Hauptschulabschluss nicht herab, aber für manche Ausbildungen fehlen halt die in einer Hauptschule vermittelten erforderlichen Qualifikationen.

Zitat:

@fehlzündung schrieb am 25. Dezember 2023 um 18:10:58 Uhr:



...
@A346 Keine Schulform kann überdurchschnittliche Kenntnisse in einem Fach vermitteln. Dafür gibt es zu viele Fächer und zu viele Ausbildungsberufe.

Die Schule dient der Vermittlung von Grundkenntnissen. Wenn man von der Schule abgeht und in Physik schonmal was von Volt, Watt und Ampere gehört hat, reicht das.
....

Grobe Einteilung von wegen nur Grundkenntnisse vermitteln:

1. Die Hauptschule vermittelt den Schülerinnen und Schülern eine grundlegende allgemeine Bildung.

2. In der Realschule erwerben Schülerinnen und Schüler eine erweiterte allgemeine Bildung.

3. Die allgemeinbildenden Gymnasien vermitteln Schülerinnen und Schülern eine breite und vertiefte Allgemeinbildung

Deine Antwort
Ähnliche Themen