Keilriemen gerissen! Brauche bitte Hilfe!
Schönen Freitag Nachmittag!
Ich habe heute wieder meine Blödheit walten lassen. Hatte die Haube bei angeschaltetem Motor offen um einfach zu sehen ob alles läuft etc. und ein Mikrofasertuch am Luftfilter liegen, mit dem ich Motorhaube von innen etc. mal abwischen wollte. Ich will also den Motor ausmachen und hab es dabei irgendwie geschafft, dass das Tuch in den Motorraum fällt, sich schön um den Riemen wickelt und letztendlich irgendwo blockiert, der Motor war schon am stottern. Ich mach natürlich so schnell wie möglich den Motor aus, aber es war schon zu spät. Riemen hin, Tuch ganz.
Ansonsten sieht nichts kaputt aus, die Rollen sind alle noch fest.
Meine Frage ist nur:
Kann da etwas "gröberes" kaputt gegangen sein?
Kann ich kurz aus der Garage fahren, ohne das etwas kaputt geht?
Hat jemand ein Bild, wie der Riemen gespannt ist? Ich erinnere mich, zwar wage, aber zur Sicherheit wäre das super!
Vielen, vielen Dank im Voraus!
Beste Antwort im Thema
So, der Riemen ist gewechselt. Im Großen und Ganzen wirklich sehr schnell und einfach gemacht. Platz ist auch genug vorhanden, so dass keine Teile zusätzlich abgebaut werden müssen. Wer in ferner Zukunft den Keilriemen wechseln muss, findet in der Folge eine kurze Anleitung:
Man braucht den passenden Riemen je nach Fahrzeugausführung (6PK735, 6PK737, 6PK989, 6PK1000 etc. von Contitech) die Bezeichnung steht auf dem Riemen, eine 13er Nuss und einen 50er Torx.
Die "Spannrolle" ist eigentlich keine wirkliche Spannrolle mit Feder, sondern sitzt starr. Ohne Riemen kann man sie im Rahmen von ca. 270 Grad in sämtliche Positionen mit Hand drehen.
Um sie zu bewegen nimmt man mit einem Schlitzschraubenzieher die schwarze Schutzkappe ab. Anschließend sieht man von oben die 13er Mutter, fast genau vertikal darunter (auf ca. 7 Uhr) ist die Öffnung für den Torx. Man kann diese leider nur schwer sehen, aber gut spüren.
Bildlich hier: http://www.daparto.de/.../56384?... (Danke an Taubitz)
Nun dreht man die Mutter gegen den Uhrzeigersinn leicht eine halbe bis ganze Umdrehung an (Danke an 1895).
Danach setzt man den Torx an, am besten so, dass der Griff auf 5 Uhr steht, denn die Rolle wird jetzt gegen den Uhrzeigersinn nach oben gedreht. Man merkt den Punkt, ab dem die Rolle locker ist sehr deutlich (Torx-Öffnung auf ca. 3 Uhr), ab dann lässt sich die Rolle von Hand weiter nach oben bewegen.
Den Riemen kann man nun entnehmen, bzw. einsetzen. Das geht ohne Probleme, sämtliche Stellen sind gut zu erreichen.
Jetzt muss die Rolle und somit der Riemen wieder gespannt werden. Dafür braucht es etwas Kraft. Die Torx-Öffnung auf 12 Uhr drehen (einfach mit den Fingern) und den Torx so ansetzen, dass der Griff auch auf 12 Uhr steht.
Nun im Uhrzeigersinn, die Rolle "in den Riemen drehen". Der schwerste Punkt ist erreicht, wenn der Griff auf 6 Uhr steht, denn bei 7 Uhr rastet sie auf Anschlag ein.
Ich empfehle jetzt, den Riemen mit der Hand nochmals abzufahren und auf korrekten Sitz zu prüfen. Wenn alles passt, die Mutter wieder im Uhrzeigersinn fest drehen und den Deckel aufsetzen.
Fertig!
Für die Anleitung übernehme ich keine Gewähr! Eventuell kann es je nach Motorversion, Baujahr, mit/ohne Klima, mit/ohne Start-Stopp Unterschiede geben.
Übrigens hatte A.T.U. Keilriemen der Ausführungen 6PK737 und 1000 auf Lager. VW, Skoda und Seat Händler in der Nähe hatten keinen vorrätig. Wer es also eilig hat, kann es zuerst einmal bei den Werkstatt-Ketten probieren. eBay bietet natürlich auch alle Ausführungen an. Kosten um die 15€.
18 Antworten
Zitat:
@Taubitz schrieb am 23. Oktober 2015 um 19:49:19 Uhr:
Gibt es eine vorgeschriebene Laufrichtung des Keilrippenriemens oder kann man den beidseitig auflegen?
Eine Laufrichtung ist weder auf dem vom Werk aus verbauten, noch auf dem neuem Riemen offensichtlich - in Form von Pfeilen usw. - vorgegeben. Auch optisch gleichen sich die einzelnen Rippen, weshalb ich jetzt ehrlich sagen muss, dass ich der Laufrichtung keine weitere Beachtung geschenkt habe.
Danke, darum ging es mir ja, also zu wissen, ob da etwas zu beachten ist (nicht, Dir ggf. einen Fehler nachzuweisen!).
Zitat:
@Taubitz schrieb am 24. Oktober 2015 um 18:25:21 Uhr:
Danke, darum ging es mir ja, also zu wissen, ob da etwas zu beachten ist (nicht, Dir ggf. einen Fehler nachzuweisen!).
Das habe ich auch niemals gedacht! Ich bin mir nur ehrlich gesagt nicht sicher, sondern schließe es einfach aus fehlenden Anzeichen für eine bestimmte Laufichtung. So habe ich das gemeint :-)
Dann sind wir uns beide doch handelseinig! 😉
Danke für die nochmalige Bestätigung, dass es (von mir eigentlich auch nicht erwartet, aber man weiß ja nie...) keine vorgeschriebene Laufrichtung gibt, die zu beachten wäre.