Kaufhilfe Renault oder Skoda
Hallo,
leider habe ich von Auto's nicht viel Ahnung.
Ich habe jetzt einen Skoda Fabia 1.4 (8004/AOW) zur Probe gefahren und
einen Renault Megane Grandtour dci 110 (3333/AUF).
Der Skoda an sich ist schon toll, hat sich auch gut gefahren, aber die Sitze sind sehr unbequem und
die Rückbank ist sehr schmal.
Der Skoda soll 12.300€ kosten, hat ein Automatikgetriebe, Swing Radio ohne Navi.
Allwetterreifen sind dabei und Stahlfelge.
Der Skoda ist BJ. 11/2015
Der Renault hat sich gefühlt besser angefühlt, die Rückbank macht ein größeren Eindruck
und der Kofferraum ist genauso groß.
Der Preis liegt bei 13.490€, hat 2 Zonen Klima, LM Felgen und Winter/Sommerreifen.
Für 2 Erwachsene + 2 Kinder + Ab und Zu Schwiegermutter, kommt mir der Megane besser geeignet vor.
Mir wird aber öfters von Renault abgeraten und deswegen wollte ich mal fragen, ob man bei dem Renault
zuschlagen kann oder ob das ein schlechter Kauf ist.
Der Renault ist Bj. 06/2016
P.S, laut Internet ist der Renault im Innenraum 5cm breiter.
Vielen Dank
Lg. David
Beste Antwort im Thema
Moin,
Das fatale an dieser Diskussion ist, dass sie grundsätzlich dumm ist.
Erstens - weist diese Statistik Modelle als Gesamtheit aus. D.h. den Megane oder den 911er als Beispiele. Sie wirft eine Zahl raus - diese lautet X und wird mit anderen Zahlen X verglichen. Daraus wird ein Ranking erstellt. Dieses Ranking wird unterteilt in Altersklassen. Soweit so gut - es bietet durchaus einen ersten Blick. Als intelligenter Mensch, der etwas mit Zahlen und Statistiken vertraut ist bemerkt aber schnell, dass dieses Ranking Humbug ist. Man merkt sogar recht schnell, dass die Zahlen ansich diskutabel sind.
1.) Modellwechsel werden nicht sauber nachvollzogen, wenn im Altersfenster x-y ein Modellwechsel stattfand kann ein schlechtes Modell ein gutes runterziehen.
2.) Wird nicht nach Motoren unterschieden, obwohk dies sehr wichtig wäre. Beispiele - Fiats 1.2/1.4er Benziner sind überaus zuverlässig und selten von Pannen betroffen. Hingegen sind die 1.6er und 1.8er davon öfters betroffen gewesen. Diese Entscheidung kann man in den Pannenstatistiken nur in wenigen Ausnahmefällen entdecken. Anderes Beispiel - der Porsche 911 ist statistisxh überaus zuverlässig - dennoch haben mehrere Baureihen sehr oft mit defakto Motorschäden zu kämpfen - diese führen aber in der Regel nicht zu einer Panne. Ebenso VAG 1.4er TSI - bevor es zur Panne kommt, war man wegen des Krachs zweinal in der Werkstatt - Statistik sagt gut - Realität sagt katastrophale Anzahl an Motorschäden.
3.) Sagt die reine Anzahl an Pannen gar nicht so schrecklich viel negatives aus. Die meisten Pannen sind eher der Kategorie lästig/ärgerlich zuzurechnen wie z.B. die überaus empfindlichen Crashsensoren einer Renaults und Fiats, die dazu führten, dass ein starkes zuwerfen der Tür, den nächsten Startversuch unterband. Wer es wusste, drückte den versteckten Knopf selbst. Die realen und in der Regel teuren Probleme werden in diesen Statistiken meistens gar nicht erfasst, da sie der Werkstatt auffallen, dem Pannendienst hingegen nicht.
4.) Ein Teil der Pannen kann man der Wartungsmentalität zuordnen. Fahrzeuge die LANGE in erster Hand verbleiben oder die im Geschäftseinsatz sind werden deutlich länger Herstellergewartet als andere Fahrzeuge. Fahrzeuge mit schlechter Wartung schneiden typischerweise schlecht in der Pannenstatistik ab. Dies ist auch simpel nachzuvollziehen, wenn man minimal Verstand und technisches Verständnis besitzt. Dies belegt auch die TÜV Statistik regelmäßig.
5.) Zeigen ALLE Statistiken, dass es ziemlich jedes Auto heute gut ist. Eine Zuverlässigkeitsikone ist z.B. der Mercedes W124 und der Toyota Corolla E11. Schaut man sich die Daten so ziemlich aller Autos an, die in den letzten 10-15 Jahren so gebaut wurden - dann stellt man ziemlich überraschend fest - dass selbst Fahrzeuge im hinteren Drittel (auch im Altersfenster >5-7 Jahre ähnlich zuverlässig oder gar zuverlässiger als diese Autos (und dies auch statistisch, als diese jünger waren).
Am Ende des Tages ist das also viel Hype um fast gar nichts. Und wer sich hinstellt und sagt - das erleben des EINEN Citroen Fahrers sei unwesentlich und dann das Erleben einer Renaultfahrerin sei im Gegenzug wesentlich vergisst dabei etwas - die Signifikanz beider Aussagen ist absolut IDENTISCH, da die Stichproben beide gleich groß sind. Denn bei beiden wissen wir nicht, wer, wie, was und wieso - also ob ein besonders guter oder ein besonders schlechter Motor vorhanden war, wir wissen nicht ob man sich an alle Vorschriften gehalten hat usw.pp. Die Aussage, dass ein Skoda grundsätzlich besser als ein Renault sei ist jedenfalls sicherlich quatsch. Ein bestimmter Renault z.B. ein Megane Scenic I 2.0 16V mit AT Getriebe - der ist sicherlich drastisch schlechter als ein Fabia I 2.0 mit Schaltgetriebe. Ein Megane III 1.2 Turbo mit Schaltgetriebe hingegen wird im Schnitt sicherlich besser sein als ein Fabia 1.4TSI mit DSG Getriebe. Und wiederum ein 1.9 TDI wiederum ist sicherlich besser als der durchschnittliche 2.2dci. Wenn man simplen Pauschalaussagen folgen mag - dann kommt man auf simple Weise zu einer fehlerhaften Subsummation, der schlicht und einfach Tiefe und Detailebene fehlt. Gilt aber in die Gegenrichtung/Argumentation ganz genauso.
Zweitens - wäre Zuverlässigkeit der einzige Aspekt, welcher zu hohem oder niedrigem Wertverlust führen täte, dann wundert es einen doch, wieso bekanntermaßen ziemlich unzuverlässige Fahrzeuge wie ein Audi 2.5 V6 TDI mit erheblichen technischen Mängeln nach wie vor hohe Preise verglichen mit deutlich zuverlässigerem Material wie z.B. einem Toyota oder Alfa Dieselmotor. Preisbildung bei Autos hat meiner Erfahrung absolut gar nichts mit objektivierbaren Fakten zu tun, sondern meistens viel mehr mit Subjektivität.
Drittens - die Verkaufszahlen von Fahrzeugen sind auch selten an die Zuverlässigkeitsniveaus gekoppelt. Toyota und Lexus beweisen dies, einige der schlechten Mercedes und VW Baureihen beweisen das exakte Gegenteil. Daraus kann man die Qualität eines Fahrzeuges auch ganz sicher nicht ableiten und die Kundenzufriedenheit in der Regel auch nicht, da diese abgesehen von ganz krassen Aussetzerm von vielen anderen Faktoren mit beeinflusst wird.
LG Kester
32 Antworten
Zitat:
@CivicTourer schrieb am 5. Mai 2017 um 14:27:16 Uhr:
Zitat:
@Katharin a schrieb am 5. Mai 2017 um 14:12:13 Uhr:
Du zeigst mit deinem Beitrag, dass Du von ersterem keine Ahnung hast.
Und letzteres kannst Du, mit Verlaub, nicht beurteilen.Jetzt musste ich schmunzeln, ehrlich ...
Aber da Du ja - aus diversen Fachzeitschriften angelesen wie Du selbst ja mal mitgeteilt hast - "Ahnung" hast, kannst Du mir folgende Fragen beantworten:
- wie finden Pannenfälle in der ADAC-Statistik Berücksichtigung, bei denen der Fahrer die Hersteller-Pannenhotline anruft?
- wie findet das Wartungsverhalten der Nutzer Berücksichtigung in der ADAC-Statistik? Ich unterstelle mal einfach, dass der höhere Angestellte mit ABM-Dienstwagen weniger Probleme mit dem Bezahlen von Wartungen und Reparaturen hat als Klein Erna von nebenan, die nicht umsonst einen Dacia (zB) fährt und eventuell mal Arbeiten herauszögern muss weil es am Monatsende eng ist ...Ich bin auf Deine Antworten gespannt, weil das doch zentrale Dinge sind für eine solche Statistik.
Und natürlich kann ich nicht beurteilen, wieso ihr den Renault-Vertrieb aufgegeben habt. Aber der Regelfall ist, dass man etwas mit dem man Geld verdient nicht aufgibt. Und wenn das Produkt etwas anfälliger sein sollte - jippie, die Werkstatt ist voll. Also bin ich mir sicher - Samaritertum gegenüber dem Kunden war nicht der Grund, auch Du musst Deine Brötchen bezahlen.
Auch wenn es langsam etwas ermüdend ist:
davon, dass der durchschnittlich informierte Verbraucher von den herstellereigenen Pannenservices und der Tatsache, dass dort gemeldete Pannen nicht in der ADAC-Statistik auftauchen, weiß, würde ich einfach mal ausgehen.
Auch dass es zwischen der Existenz von Fahren 15 Jahre alter FIAT und der Pannenhäufigkeit gewisse Korrelationen gibt, würde ich mal als allgemein bekannt voraussetzen.
Niemand hat behauptet, dass die ADAC-Pannenstatistik das allein selig machende sei.
Ganz im Gegenteil habe ich z.B. empfohlen, mal Gebrauchtwagenhändler zu fragen.
Das sind nämlich (mehr oder weniger unabhängige) Fachleute.
Die haben in der Regel keine Sym- oder Antipathien bezüglich bestimmter Fabrikate, sondern können einfach rechnen.
Deine (falsche) Behauptung ist, dass die ADAC-Statistik nichts wert sei.
Sie ist sehr wohl hilfreich, als eine von möglichst vielen Quellen.
Aber selbstverständlich nicht als einzige Datenbasis.
Und man muss sie zu lesen verstehen und die richtigen Schlüsse ziehen können, klar.
Jetzt verstanden?
Dass Du unser "Samaritertum" nicht verstehst, sei Dir unbenommen.
Es ist mir auch ziemlich egal.
Mir ist wichtig, dass unsere Kunden zufrieden sind.
Nicht nur, weil zufriedene Kunden wieder kommen, aber auch.
Nicht nur, weil zufriedene Kunden die Werbetrommel rühren (und somit Kosten ersparen helfen) aber auch.
Ich möchte aber auch, wenn ich fünf Jahre nach dem Kauf einem Kunden im Schwimmbad oder an der Kinokasse begegne, ihm ins Gesicht schauen können.
Mit gutem Gewissen.
Und ich möchte mich freuen, wenn er mit dem bei uns gekauften Auto zufrieden ist.
Auch wenn wir es nicht gebaut haben.
Die Haltung "Pannenautos füllen ja die Werkstatt ("jippie"😉, finde ich niederträchtig und widerlich.
Willst Du so behandelt werden?
Ich weiß, dass diese Haltung sehr verbreitet ist, gerade unter den Nachfahren der Pferdehändler.
Ich kenne einige in unserer Branche, die alles verkaufen, Hauptsache Umsatz.
Bei uns ist das anders.
Wir haben gewisse Ansprüche an die Autos, die wir verkaufen.
Es gibt so was wie eine Kaufmannsehre, das wird Dir unbekannt sein, das schließe ich aus Deinen Äußerungen.
Mein Großvater war bereits Kaufmann, der legte da sehr großen Wert drauf und scheint mir das vererbt zu haben.
Vielleicht informierst Du Dich bei Gelegenheit mal über die (heute nicht mehr sehr verbreiteten) Grundsätze und Gepflogenheiten hanseatischer Kaufleute, dann bekommst Du vielleicht so eine vage Ahnung, worum es mir geht.
Wir haben mal Citroen verkauft, Picasso hießen die damals, weil wir die mit enormer Ersparnis anbieten konnten und das Konzept ganz pfiffig erschien.
Als aber der vorletzte Kunde nach drei Tagen eine Öllache in seiner Garage vorfand und der letzte auf dem Heimweg mit Totalausfall der Elektrik auf der Autobahn liegen blieb, war Schluss.
Über die Heckklappen, die sich schon im Neuzustand nicht nur auf und nieder, sondern auch nach horizontal bewegen ließen und die auch ansonsten schlampige (eben französische) Verarbeitung, hatte ich mich zuvor schon ständig geärgert.
Mit Renault war es so ähnlich, mit Alfa auch.
Die Wahrscheinlichkeit, sich mit 3.-Reihe-Fabrikaten zufriedene Kunden zu schaffen, ist einfach geringer als mit z.B. Skoda.
Und bevor jetzt einige Schlicht-Denker wieder "Schleichwerbung" rufen: wir sind kein Skoda-Vertragshändler, ganz bewusst nicht.
Wir sind frei in unseren Entscheidungen, diese oder jene Marke zu verkaufen.
Und wir verkaufen die, die unsere Ansprüche erfüllen.
Ich bin zum Beispiel im Lauf der Jahre vom Ford-Gegner, der ich früher war, zum Ford-Fan geworden.
Ja, auch auf Grund der Lektüre von Fachzeitschriften.
Aber auch auf Grund von Kundenecho, Gesprächen mit Händlerkunden (wir haben viele Vertrags- wie freie Händler in der Kundschaft), eigenen Erfahrungen als Ford-Fahrer etc.
Carlos Ghosn, der Renault-Chef, hat vor ca. zehn Jahren eine Qualitätsoffnsive gestartet, die offenbar gefruchtet hat.
Immerhin hat Renault eine Zeitlang in deutschen Medien mit dem Abschneiden in der Pannenstatistik (ja ich weiß, die is nichts wert) geworben.
Was den Autos aber nach wie vor fehlt, ist die Wertstabiltät. Weil sich die zurück gekehrte Zuverlässigkeit noch nicht in den Köpfen der deutschen Verbraucher verbreitet hat und die nicht bereit sind, für einen fünf Jahre alten Mégane ähnlich viel zu zahlen wie für einen sechs Jahre alten Octavia.
Wertstabilitität gehört aber zum perfekten Auto dazu.
Und wenn die wieder gegeben ist, werden wir auch wieder Renault verkaufen (mit dem Clio kann man es schon wieder wagen).
Wenn man in der FIAT-Fabrik in Turin sieht, wie dort Autos "produziert" werden (ich war da vor einigen Jahren mal), wenn FIAT-Vertragshändler einem bestätigen, dass schiefe Hauben, schlampige Lackierung und Wassereinbruch bei Neuwagen dieser "Marke" normal seien, wenn der Werkstattmann nach der kurzen Schilderung "hier steht ein Punto mit eingeschraubter Abschleppöse, knapp 100.000 km" spontan "Kopfdichtung" ins Telefon raunzt, wenn zwei Jahre alte FIAT 500 immer wieder massive Probleme mit Radaufhängung und verrosteten Antennen haben und wenn das dann nicht die einzigen Dauermacken sind, dann überlegt man sich irgendwann sehr, ob man seinen Kunden sowas antun will.
Nur weil die Autos billig sind.
Oder weil man was daran verdient.
Aber das sieht nicht jeder so.
Wenn ich hier gelegentlich erwähne, dass wir viele zufriedene Skodakunden haben, dann deswegen, um dem Informationen suchenden Foristen zu verdeutlichen, dass die Empfehlung "Skoda" (oder "Ford" oder "VW" oder oder) nicht von einem markenbegeisterten Einzelkämpfer stammt, sondern von jemandem, der einen gewissen Überblick über den Markt hat.
Ich bin wahrlich kein großer VW-Fan, aber die Autos sind unter'm Strich schon nicht ganz schlecht, vor allem, wenn Skoda sie baut (bei SEAT sieht es übrigens, obwohl baugleich, deutlich schlechter aus).
Das bestätigt einfach die tägliche Praxis.
Wir haben ein paar Flottenkunden, die ganz von sich aus dem kompletten Fuhrpark auf Skoda umgestellt haben.
Warum wohl?
Hingegen ist mir kein Flottenkunde (auch nicht von befreundeten Kollegen) bekannt, der einen Citroen- oder FIAT-Fuhrpark unterhält.
Schöne Grüße aus Samarien
K.
Ganz hervorragend und sachlichen wie fachlich fundiert geschrieben, vielen Dank hierfür.
Ich war schon mehrfach über Monate nicht hier präsent, weil ich das VW-Bashen zum Brechen fand.
Momentan ist aber mein Führerschein zur Kur und ich habe bisschen Zeit, mich hier umzusehen.
Super!
Moin,
Dein Beitrag zeigt, trotz der vielen Versuche besonders pfiffig und Objektiv zu wirken, dass du erhebliche Probleme hast zwischen Marketing, Zahlenhokuspokus, Statistik und deren jeweiliger Signifikanz zu unterscheiden. Du siehst etwas und nutzt es, ohne es wirklich zu verstehen und die Hintergründe mit zu inkooperieren. Witzig finde ich, dass du das gleiche Material nutzt um zwei sehr gegensätzliche Positionen zu argumentieren.
Es dürfte kaum jemanden geben, der ernsthaft behaupten würde, dass Megane II, Clio II und Laguna II gute und durch die Bank weg zuverlässige Fahrzeuge wären. Es wird auch kaum wen geben, der Renault so um 2002/2003 nicht attestiert hätte, dass sie in vielerlei Hinsicht den Anschluss an das Marktniveau verloren gehabt hätten. Daher war eine Qualitätsoffensive - was immer man darunter verstehen mag - sicherlich notwendig. Und dass man als Unternehmen mit so ziemlich jeder Statistik Werbung betreibt, in der man gut dasteht ist normal und wenn der Kunde die Statistik auch noch positiv eingestuft hat, ist dies besonders gut. Das ist also pures Marketing. Sind dir z.B. vor diversen Suoermärkten Schilder aufgefallen auf denen steht "Händler des Jahres xyz"?! Oder Arbeitgeber des Jahres oder xy% der Verbraucher bewerten uns als gut? Kleiner Tipp - schau dir das Datenmaterial mal an - die eine Umfrage wurde im Auftrag der Suoermarkts durchgeführt, der eine Zertifkatsgeber gehört der gleichen Holding wie der Supermarkt, oder es wurdem gleich direkt 100 Kunden im Supermarkt befragt - und die Fragen bei solchen Umfragen sind oftmals suggestiv. Sprich - es gilt - trau schau wem und verstehe die Signifikanz bzw. Faktische Bedeutung. Zahlen sind erst einmal etwas sehr schönes, etwas hartes und belastbares. Das spannende ist - wie sie vergleichbar gemacht werden, welche Aussage sie eigentlich wirklich haben und welche Schlüsse man dann aus ihnen zieht. An der Stelle wird es manchmal abenteuerlich - AUCH wenn man das ganze dann undifferenziert macht oder probiert damit irgendwas herbeizureden. Denn in eine Zahl wie z.B. 20 kann man ALLES hinneininterpretieren. Sowohl ins Positive als auch ins Negative.
Und natürlich gibt es Flottenkunden bei z.B. Renault. Zum einen die Telekom, die Autovermietung Enterprise usw. Weiterhin fahren unglaublich viele Pflegedienste Citroen C1 oder Renault Twingo. Auch viele Kleinbetriebe fahren Berlingo, Kangoo oder Ducato. In der Regel Betriebe die Autos en Block kaufen und bis zum "Tod" fahren oder solche, die nicht in den Genuss der Leasingkonditionen kommen, die VAG und einige andere Hersteller bieten, weil sie durch Mischkalkulationen über die Masse und die z.T. sehr hohen Restwertkalkulationen sehr gute Leasingkonditionen im Direktvertrieb ermöglichen können. Über meinen Arbeitgeber bekomme ich z.B. ohne große Diskussionen 30% auf den Listenpreis und Zusatzleistungen umsonst wie Wartungsverträge, Garantieverlängerungen und Sonderzinssätze, dass so ziemlich jedes andere Auto unattraktiv wird - da dort noch ein Importeur und ein Händler mitleben müssen. Fakt ist - ab einer gewissen Unternehmensgröße ist es wirtschaftlich attraktiver eine C-Klasse oder einen Passat zu fahren als einen Auris oder einen Megane. Warum man auf Skoda umstellt? Ganz einfach - weil sie zwischen 10 und 20% billiher als VW sind - ein ziemlich simples Geheimnis, zudem bieten Skoda ziemlich viel Nutzwert. Neuere Richtlinien für Flottenfahrzeuge engen Käufer in größeren Unternehmen vielfach stärker ein, als noch vor 5-6 Jahren - bei uns z.B. sind mittlerweile Coupes und sportlich positionierte Ausstattung untersagt und da überlegt man sich doch schneller als vorher, ob man wirklich einen Audi braucht, wenn man das was man gerne hätte eh nicht bekommt. Das ist also kein Zeichen dafür, dass ein Auto.extrem gut sei.
Wären Zuverlässigkeit und ggf. Werterhaltung die WESENTLICHEN Faktoren für den Fuhrpark dann müssten Toyota, Lexus, Volvo und Mazda in den Flotten drastisch stärker vertreten sein. Sie sind es aber nkcht, da sie finanziell viel zu teuer sind.
Schön finde ich auch, dass du Macken anderer Marken massiv kritisierst wie z.B. Kopfdichtungsprobleme von Fiat - diese betrafen zu 75% den 1.1L Motor im Punto 176 - dieser wurde 1998 eingestellt - wir schreiben das Jahr 2017. Waseereinbrüche in den Punto waren ein Problem von zwei Jahrgängen des Grandepunto bei Einführung - liegt auch so runde 7-8 Jahre zurück. Der 500er hat Probleme mit den Radlagern - bekannt, aber tragisch, wenn man alle 80-100.000 km oder alle 6-7 Jahre eine Reparatur von 150€ hat? Ich meine - kollabierende Getriehe beim Octavia I 1.6, regelmäßig versagende Fensterheber, defekte Kolbenringe beim 2.0L Motor, defekte 7G DSG Getriebe, eine Steuerkettenhaltbarkeit von 30-40.000 km bei frühen 1.2/1.4 TSI Motoren - später bis auf 60/70.000 km gestiegen, defekte Laderkupplungen beim Fabia RS, permanente Defekte am ABS/ESP Steuergerät des Fabia I (die Teile sind gebraucht mittlerweile bei 300€ angekommen, weil so ein wirklich knapp sind), defekte Ölsteigrohre bei V6 Superben der ersten Generation, extrem hoher Ölverbrauch bei einem.substanziellen Anteil an 1.4TSI, 1.8TSI und 2.0 TSI, defekte ZK bei 2.0 TDI-PD, Steuerketten und gerissene ZK bei den 3-Zylindern.. Wenn man ein bisschen nachssieht und sich etwas von Vorurteilen löst - tun sich die Hersteller alle im großen und ganzen gar nichts. Jeder baut dann und wann Mist und Dinge die ganz gut sind. Und du schilderst einen wichtigen Aspekt selbst - Skoda, VW und Seat verkaufen einem fast durchgehend das gleiche - die Technik ist quasi gleich. Teilweise unterscheidet sich nur der Einbauort - wie soll es da an den gleichen Teilen zu unterschiedlichen Qualitäten kommen? Die Motoren und Getriebe werden teilweise ja sogar im gleichen Werk produziert - die Unterschiede liegen in den Haltern begründet. Skoda wird deutlich stärker in Flotten verwendet, ist deutlich häufiger in der Hand besser situierter Personen - sie erhalten Wartung. Der Seat kommt früher in die Hand der weniger begüterten und weniger pflegenden - also ist er früher dran. Wer aufpasst kann also früh neuralgische Problemzonen an einem.Skoda identifizieren, wenn er Seats beobachtet.
Dann muss man nach der Signifikanz der Gespräche fragen - da sind wir schnell bei JD Power und was sagt uns das wirklich über das Auto. Bedeutet aktuelle Zufriedenheit mit einem Auto auch tatsächlich, dass das Auto IMMER gut ist? Oder heißt es - bisher war es gut oder heißt es eventuell auch - war zwar nicht alles Top, aber wer hat sich gekümmert? Tatsächlich kann dies alles drei richtig sein. Die Motivation bzw..die Assoziation des Auskunftgebenden ist z.B. wichtig - Beispiel "fährt das Auto gut?" - Die Frage kann man selbst dann noch mit Ja beantworten, wenn das Auto mit einem Motorschaden in der Werkstatt steht - denn die Frage bedeutet je nach Person mehr als nur "es fährt zuverlässig und ohne defekte" - es kann auch bedeuten - mir gefällt wie das Auto fährt und.welchen Charakter das Auto hat. Dann ist auch der Zeitpunkt wichtig - Besitzer sind bei kleineren Defekten meist nicht unzufrieden (außer sie häufen sich dramatisch), da dies nunmal zum Benutzen dazu gehört. Sauer sind sie erst bei teuren Defekten. Die treten aber bei Erstbesitzern nicht so oft auf und der Erstbesitzer hat in der Regel eine Garantie. Sofern es da also keine drastische Massierunh gibt - ist der Kunde dennoch in Summe oft zufrieden - und wie du richtig sagst, es trifft ja nie ALLE, sondern entweder Einzelfälle oder in schlimmen Fällen mal so bis zu 10%. Ich habe also eine mehr als faire Chance in ein Ladaautohaus zu gehen und dort 80-90% zufriedener Kunden zu treffen. Rede ich.mit Haltern von 8-9 Jahre alten Modellen ist die Erkenntnislage eventuell eine andere.
Der Werterhalt oder der Restwert ist eigentlich relativ egal. Das ist mehr so eine Marotte. Denn im Allgemeinen sindndie Fahrzeuge mit einem höheren Wertverlust am Ende auch meist deckungsgleich mit denen, die besonders gute Rabatte mitliefern. Am Ende des Tages interessiert aber nicht, wie.groß der Erlös ist, sondern wie groß die Differenz aus Anschaffung und Verkauf ist. Sprich - wenn Fahrzeug A 25000€ kostet und nach 3 Jahrem 15.000€ liefert ist das ein Verlust von 10.000€, Fahrzeug B, dass mir 17000€ bringt, aber beim Kauf 27.000€ gekostet hat - hat den gleichen Verlust von 10.000€ generiert. Hier muss.man schon verflucht genau hinsehen und da man in der Regel mit festem Budget kauft kommt noch diese Einschränkung dazu, welche z.B. einen Einfluss auf die Ausstattungsbereinigung hat - heißt eventuell hätte ich das Auto, welches mir 17500€ im Verkauf bringen würde aber 26500€ gekostet hätte gar nicht leisten können und das Modell, das ich da bekommen hätte - bringt beim Verkauf dann ebejnwegen fehlender Ausstattung ABC nur noch 16200 und war dann am Ende teurer. Sprich - hier muss man aufpassen, dass man sixh nicht blenden lässt von Zahlen, die weniger wichtig sind als andere.
Am Ende stellt man bei nüchterner Betrachtung fast immer fest - sofern man seine Scheuklappen ablegt - das meiste ist Zahlenspielerei und hat isoliert betrachtet nicht viel Wert. Jeder der ein NEUES Auto kauft geht ein Risiko ein. Ein Risiko, dass irgendwo ein Fehler drin war, das irgendwo ein noch nicht entdeckter Konstruktionsfehler drin ist oder, dass irgendwer vorher dek Auto übel mitgespielt hat. Alle Statistiken und Erfahrungen können einem sinnvolle Hilfsmittel sein - in einigen Fällen helfen sie einem auch Totalausfälle zu identifizieren - aber das ist eher nützlich für den, der ein Auto kaufen will, dass schon ein bisschen bewegt wurde und nicht noch fast neu ist und dessen Technik noch nicht länger am Markt ist.
Ohne.tiefere Analyse ujd Verständnis kommt das, was uns in DE an Statistiken angeboten wird nicht viel weiter als ein grober Hinweis zu sein mit dem.man.weiter recherchieren muss. Sonst lässt man sich ziemlich aufs Glatteis führen und manche Schlussfolgerung sollte man nochmal überdenken.
LG Kester