Kaufberatung und meine ersten Fahreindrücke mit dem Evoque TD4 Automatic

Land Rover Range Rover Evoque L538

Seit Anfang November 2012 besitze ich einen neuen RR Evoque TD4 Automatic in der Dynamic-Version in rot mit den Zusatzpaketen P2, P3 und P4. Hier meine eigenen persönlichen Erfahrungen dazu:

Im Forum hatte ich wahre Horrormeldungen über den Evoque gelesen und war deshalb monatelang im Zweifel, das richtige Auto bestellt zu haben. Doch der Übergang vom bisherigen Lexus RX 450h (auch ein SUV) auf den Evoque war einfach und geradezu lustvoll.

Vorab: Der Verkaufsprospekt und die Preisliste sind unlogisch, verworren und deshalb total unübersichtlich, und daher eigentlich nur schwer durchschaubar. Beides muß von einem sehr kranken Hirn konzipiert worden sein. Aber vielleicht ist es auch nur (die falsche) Verkaufstaktik. Für mich müssen solche Prospekte und Ausstattungsvarianten leicht lesbar und erkennbar sein.
Meine Note dafür: 5 (Wie in der Schule: 1 = sehr gut, 6 = ungenügend).

Einsteigen: Die Verstellung der bequemen Sportsitze erfolgt wie gewohnt in allen Ebenen. Auch die Sitzneigung. Das Leder fühlt sich vielleicht etwas kälter und etwas härter an als bisher. Die Sitzheizung ist gut. Die Lenkradheizung ist ausgesprochen schnell – und angenehm.
Note 2.

Verbrauch: Nach über dreitausend Kilometern in bergiger Gegend überzeugende 8,6 Liter Diesel auf 100/km als Gesamtverbrauch. Hier beziehe ich mich auf die Angabe im Auto. Der echte Verbrauch ist natürlich geringfügig höher. (Der Hybrid-Lexus hat sich deutlich mehr gegönnt, meist so um die zehn Liter Super.) Im Flachland dürfte eine vordere 7 durchaus machbar sein.
(Ich fahre meistens ca. 60% Autobahn, 20% Landstraße und 20% Stadtverkehr. Ich bin gerne flott unterwegs, fahre aber in der Regel auch vorausschauend. Reisegeschwindigkeit, wo es geht, bis ca. 150 km/h, selten mal bis 170 km/h.)
Dieseltanken ist weniger unangenehm als vorher befürchtet.
Note 2.

Die Standheizung läuft mit 20 Minuten wirklich zu kurz und ist daher nicht ganz so effektiv wie bisher gewohnt.
Note 3

Das Fahren an sich: Wirklich sehr komfortabel und leicht bedienbar. Es gibt Autos, bei denen bedauert man es, schon am Ziel angekommen zu sein. Der Evoque gehört für mich dazu.
Note 2

Das Wählrad („Drehschalter“) geht OK. Man muß beim Drehen aber stets auf die Anzeige im Display oder am Wählrad achten. Leichter wäre die Bedienung mit dem üblichen Wählhebel.
Note 2-3

Infotainment: Die Lautstärke zwischen Radio, TV und USB ist sehr unterschiedlich, deshalb muß man beim Wechseln jedesmal nachstellen. Der Klang ist einwandfrei. (CD bzw. DVD habe ich bisher noch nicht probiert. Brauche sie dank USB-Stick eigentlich auch nicht mehr.)
Der schon zur Übernahme des Autos mitgebrachte USB-Stick mit ein paar hundert Titeln wurde sofort erkannt und arbeitet völlig einwandfrei.
Fernsehen (im Stand) über DVBT ist wirklich deutlich besser als früher analog und terrestrisch. Das Bild ist mir allerdings zu blaß. (Kann man in der Werkstatt vielleicht noch einstellen.)
Note 2

Das Navi ist völlig OK. Ja, das Eingeben der Zielbuchstaben hakt bei jedem Tastentipp geringfügig und nervt dadurch etwas, aber sonst arbeitet es ganz zufriedenstellend. Es gibt portable Geräte, die noch deutlich unfreundlicher zu bedienen sind. Und die Grafik ist auch hier etwas blaß, das könnte man besser machen.
Note 3

Das Handy (Samsung Galaxy II) arbeitet einwandfrei und total unauffällig.
Note 2

Ablagefächer sind definitiv zu wenig vorhanden. Jeweils eins in den beiden Türen und eins in der Mitte mit den beiden Becherhaltern. Schade, daß man dort den (festgeklebten) Einsatz nicht rausnehmen kann. Und schade, daß es keine richtig passende Ablage für Handy und Kleinkram gibt.
Note 4

Die elektrische Heckklappe öffnet (und schließt) etwas langsam, da braucht man Geduld. Aber wenigstens ist sie lautlos und piepst nicht so unerträglich laut beim Auf- und Zufahren wie im Lexus.
Note 3

Der Kofferraum ist erstaunlich klein. Er ist deutlich schmaler und weniger tief als im Lexus.
Note 3

Die Rückfahrkamera ist lieblos platziert und muß ständig saubergewischt werden. Das war im Lexus deutlich besser. Obwohl dort an der gleichen Stelle untergebracht, mußte ich sie bisher niemals säubern.
Note 5

Die zusätzlich bestellten Features wie Einparkassistent, Garagentoröffner, Glasdach, Toter Winkel-Warnsystem im Außenspiegel usw. braucht man nicht unbedingt zum Leben, erfreut sich aber trotzdem daran. Ich würde sie jederzeit wieder mitbestellen und kann sie durchaus empfehlen.
Genauso die unabdingbare flache Gummimatte im Kofferraum – nichts rutscht herum. (Die blöden verschiebbaren Verzurrösen habe ich als erstes rausgenommen.)
Und das Keyless Entry – sehr bequem. (Ich kann mir schon lange kein Auto ohne dieses Extra mehr vorstellen.) Nur der Schlüssel ist viel zu dick, eine unauffällige Karte wie bei anderen Autos ist mir lieber.
Ich vermisse als Einziges das Radar beim Tempomat und das Head-Up-Display in der Frontscheibe.
Ohne Benotung

Von den beiden Auspuffrohren ist nur eines (das linke) aktiv; das rechte ist nur Show. Das finde ich doch etwas ungewohnt. Muß man sich halt damit abfinden. Mein Lebensmotto war stets: Mehr Sein als Schein. Hier ist es umgedreht.
Ohne Benotung

Mängel: Keine. (Bisher…)

Mein Fazit: Neunundneunzig Prozent der Negativ-Meldungen hier im Forum über den Evoque treffen für mein Modell bzw. auf meine Ausstattung gottseidank (bis jetzt) nicht zu. Ein Auto, das mich nach vielen teuren deutschen Autos (S-Klasse und SLs von MB und ein paar BMWs und Porsches) und zuletzt zwei Lexus-SUVs durchaus überzeugt. Bis jetzt denke ich, mit diesem englischen Auto nichts falsch gemacht zu haben. Ich würde das Auto immer wieder mit der großen Ausstattung bestellen. Und die 150 PS reichen beim jetzigen Verkehr eigentlich aus. Meistens. Obwohl ich die letzten vierzig Jahre kein so schwach motorisiertes Auto mehr hatte. Etwas schade: Leider bin ich (mit diesem Auto) kein Mitglied im 200er-Club mehr.

Und: Kein Auto ist vollkommen, an jedem könnte man noch einiges verbessern und praxistauglicher bzw. benutzerfreundlicher machen. (Konstrukteure machen sich offensichtlich bei allen Autos gern einen Spaß damit, ihre Kunden mit unbequemen Kleinigkeiten etwas zu piesacken…)

P.S. Nach einiger Zeit werde ich mich gerne hier im Forum noch einmal mit der einen oder anderen Ergänzung zu Wort melden.

Beste Antwort im Thema

Seit Anfang November 2012 besitze ich einen neuen RR Evoque TD4 Automatic in der Dynamic-Version in rot mit den Zusatzpaketen P2, P3 und P4. Hier meine eigenen persönlichen Erfahrungen dazu:

Im Forum hatte ich wahre Horrormeldungen über den Evoque gelesen und war deshalb monatelang im Zweifel, das richtige Auto bestellt zu haben. Doch der Übergang vom bisherigen Lexus RX 450h (auch ein SUV) auf den Evoque war einfach und geradezu lustvoll.

Vorab: Der Verkaufsprospekt und die Preisliste sind unlogisch, verworren und deshalb total unübersichtlich, und daher eigentlich nur schwer durchschaubar. Beides muß von einem sehr kranken Hirn konzipiert worden sein. Aber vielleicht ist es auch nur (die falsche) Verkaufstaktik. Für mich müssen solche Prospekte und Ausstattungsvarianten leicht lesbar und erkennbar sein.
Meine Note dafür: 5 (Wie in der Schule: 1 = sehr gut, 6 = ungenügend).

Einsteigen: Die Verstellung der bequemen Sportsitze erfolgt wie gewohnt in allen Ebenen. Auch die Sitzneigung. Das Leder fühlt sich vielleicht etwas kälter und etwas härter an als bisher. Die Sitzheizung ist gut. Die Lenkradheizung ist ausgesprochen schnell – und angenehm.
Note 2.

Verbrauch: Nach über dreitausend Kilometern in bergiger Gegend überzeugende 8,6 Liter Diesel auf 100/km als Gesamtverbrauch. Hier beziehe ich mich auf die Angabe im Auto. Der echte Verbrauch ist natürlich geringfügig höher. (Der Hybrid-Lexus hat sich deutlich mehr gegönnt, meist so um die zehn Liter Super.) Im Flachland dürfte eine vordere 7 durchaus machbar sein.
(Ich fahre meistens ca. 60% Autobahn, 20% Landstraße und 20% Stadtverkehr. Ich bin gerne flott unterwegs, fahre aber in der Regel auch vorausschauend. Reisegeschwindigkeit, wo es geht, bis ca. 150 km/h, selten mal bis 170 km/h.)
Dieseltanken ist weniger unangenehm als vorher befürchtet.
Note 2.

Die Standheizung läuft mit 20 Minuten wirklich zu kurz und ist daher nicht ganz so effektiv wie bisher gewohnt.
Note 3

Das Fahren an sich: Wirklich sehr komfortabel und leicht bedienbar. Es gibt Autos, bei denen bedauert man es, schon am Ziel angekommen zu sein. Der Evoque gehört für mich dazu.
Note 2

Das Wählrad („Drehschalter“) geht OK. Man muß beim Drehen aber stets auf die Anzeige im Display oder am Wählrad achten. Leichter wäre die Bedienung mit dem üblichen Wählhebel.
Note 2-3

Infotainment: Die Lautstärke zwischen Radio, TV und USB ist sehr unterschiedlich, deshalb muß man beim Wechseln jedesmal nachstellen. Der Klang ist einwandfrei. (CD bzw. DVD habe ich bisher noch nicht probiert. Brauche sie dank USB-Stick eigentlich auch nicht mehr.)
Der schon zur Übernahme des Autos mitgebrachte USB-Stick mit ein paar hundert Titeln wurde sofort erkannt und arbeitet völlig einwandfrei.
Fernsehen (im Stand) über DVBT ist wirklich deutlich besser als früher analog und terrestrisch. Das Bild ist mir allerdings zu blaß. (Kann man in der Werkstatt vielleicht noch einstellen.)
Note 2

Das Navi ist völlig OK. Ja, das Eingeben der Zielbuchstaben hakt bei jedem Tastentipp geringfügig und nervt dadurch etwas, aber sonst arbeitet es ganz zufriedenstellend. Es gibt portable Geräte, die noch deutlich unfreundlicher zu bedienen sind. Und die Grafik ist auch hier etwas blaß, das könnte man besser machen.
Note 3

Das Handy (Samsung Galaxy II) arbeitet einwandfrei und total unauffällig.
Note 2

Ablagefächer sind definitiv zu wenig vorhanden. Jeweils eins in den beiden Türen und eins in der Mitte mit den beiden Becherhaltern. Schade, daß man dort den (festgeklebten) Einsatz nicht rausnehmen kann. Und schade, daß es keine richtig passende Ablage für Handy und Kleinkram gibt.
Note 4

Die elektrische Heckklappe öffnet (und schließt) etwas langsam, da braucht man Geduld. Aber wenigstens ist sie lautlos und piepst nicht so unerträglich laut beim Auf- und Zufahren wie im Lexus.
Note 3

Der Kofferraum ist erstaunlich klein. Er ist deutlich schmaler und weniger tief als im Lexus.
Note 3

Die Rückfahrkamera ist lieblos platziert und muß ständig saubergewischt werden. Das war im Lexus deutlich besser. Obwohl dort an der gleichen Stelle untergebracht, mußte ich sie bisher niemals säubern.
Note 5

Die zusätzlich bestellten Features wie Einparkassistent, Garagentoröffner, Glasdach, Toter Winkel-Warnsystem im Außenspiegel usw. braucht man nicht unbedingt zum Leben, erfreut sich aber trotzdem daran. Ich würde sie jederzeit wieder mitbestellen und kann sie durchaus empfehlen.
Genauso die unabdingbare flache Gummimatte im Kofferraum – nichts rutscht herum. (Die blöden verschiebbaren Verzurrösen habe ich als erstes rausgenommen.)
Und das Keyless Entry – sehr bequem. (Ich kann mir schon lange kein Auto ohne dieses Extra mehr vorstellen.) Nur der Schlüssel ist viel zu dick, eine unauffällige Karte wie bei anderen Autos ist mir lieber.
Ich vermisse als Einziges das Radar beim Tempomat und das Head-Up-Display in der Frontscheibe.
Ohne Benotung

Von den beiden Auspuffrohren ist nur eines (das linke) aktiv; das rechte ist nur Show. Das finde ich doch etwas ungewohnt. Muß man sich halt damit abfinden. Mein Lebensmotto war stets: Mehr Sein als Schein. Hier ist es umgedreht.
Ohne Benotung

Mängel: Keine. (Bisher…)

Mein Fazit: Neunundneunzig Prozent der Negativ-Meldungen hier im Forum über den Evoque treffen für mein Modell bzw. auf meine Ausstattung gottseidank (bis jetzt) nicht zu. Ein Auto, das mich nach vielen teuren deutschen Autos (S-Klasse und SLs von MB und ein paar BMWs und Porsches) und zuletzt zwei Lexus-SUVs durchaus überzeugt. Bis jetzt denke ich, mit diesem englischen Auto nichts falsch gemacht zu haben. Ich würde das Auto immer wieder mit der großen Ausstattung bestellen. Und die 150 PS reichen beim jetzigen Verkehr eigentlich aus. Meistens. Obwohl ich die letzten vierzig Jahre kein so schwach motorisiertes Auto mehr hatte. Etwas schade: Leider bin ich (mit diesem Auto) kein Mitglied im 200er-Club mehr.

Und: Kein Auto ist vollkommen, an jedem könnte man noch einiges verbessern und praxistauglicher bzw. benutzerfreundlicher machen. (Konstrukteure machen sich offensichtlich bei allen Autos gern einen Spaß damit, ihre Kunden mit unbequemen Kleinigkeiten etwas zu piesacken…)

P.S. Nach einiger Zeit werde ich mich gerne hier im Forum noch einmal mit der einen oder anderen Ergänzung zu Wort melden.

46 weitere Antworten
46 Antworten

Warum man einen Evoque tieferlegt und dann auch noch härter macht, ist mir persönlich schleierhaft aber unser neuer Evoque Si4 Black Edition (MJ2019) ist recht gut in Kurven, was mich selbst erstaunt hat, zumal er schon auf Winterreifen (Dunlop Winter Sport 5 SUV H Speed Index in 235er Größe und 18 Zoll) fährt. Kann mich über eine mangelnde "Sportlichkeit" wirklich nicht beklagen und ich habe ja noch andere Fahrzeuge zur Verfügung, die richtig gut durch Kurven gehen. 😉 Habe also einen guten Vergleich. Gerade die Bodenfreiheit ist mir wichtig, vor allem jetzt im Winter (Bayern).

Zitat:

@Rennteam schrieb am 26. Oktober 2018 um 10:16:56 Uhr:


Warum man einen Evoque tieferlegt und dann auch noch härter macht, ist mir persönlich schleierhaft aber unser neuer Evoque Si4 Black Edition (MJ2019) ist recht gut in Kurven, was mich selbst erstaunt hat, zumal er schon auf Winterreifen (Dunlop Winter Sport 5 SUV H Speed Index in 235er Größe und 18 Zoll) fährt. Kann mich über eine mangelnde "Sportlichkeit" wirklich nicht beklagen und ich habe ja noch andere Fahrzeuge zur Verfügung, die richtig gut durch Kurven gehen. 😉 Habe also einen guten Vergleich. Gerade die Bodenfreiheit ist mir wichtig, vor allem jetzt im Winter (Bayern).

würde mit dem RRE nie ins Gelände fahren 😉 dafür haben wir andere Geräte: vom QUAD bis zum Unimog 😁

Jedem wie es gefällt - meinem Vater ist unser RRE auch zu hart - er schwärmt von seiner luftgefederten M-Klasse --> in der wird mir hingegen schlecht, in Komfortstellung für mich kaum fahrbar und in der "Sportstellung" poltrig... 😉

Schönes Wochenende, Gruß Daniel

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