Kaufberatung A2 Motorrad gebraucht
Ich habe vor kurzem meinen A2-Motorradführerschein bestanden und möchte mir jetzt ein gebrauchtes Motorrad zulegen. Da ich Student bin habe ich allerdings nur ein Budget von 1.000 bis max. 1.600€.
Ich habe mich bereits auf diversen Portalen erkundigt und mir habe folgende Motorräder in der näheren Auswahl: Honda CB500, Kawasaki ER5, BMW FS 650 und Suzuki GS500.
- Welches dieser Motorräder würdet ihr mir unter Berücksichtigung meines Budgets empfehlen?
- Wie alt sollte das Motorrad maximal sein und welche Laufleistung sollte jeweils nicht überschritten werden?
Ich suche vor allem ein Motorrad, das sehr zuverlässig ist, da es viel im Alltag benutzt werden soll. Ich brauche keine besonderen Extras und das Design ist auch eher nebensächlich. Allerdings möchte ich gerne auch manchmal längere Touren über mehrere Tage machen.
Vielen Dank!
32 Antworten
Bei den Drosseln hat sich einiges getan -> die Angaben von vor 6 bis 12 Monaten (welche zahlreich in den Foren zu finden sind) sollte man daher nicht blindlings übernehmen.
Einfach erst bei Alphatechnik schauen, eventuell ist ja doch was da. Siehe SV 650. 😉
Grüße, Martin
Zitat:
@nebukatonosor schrieb am 21. Dezember 2017 um 08:46:22 Uhr:
.....weil zur SV hätt ich auch geraten.
Da bin ich anderer Meinung. Der TE hat meiner Ansicht nach klug gewählt, denn er hat Mopeds ausgesucht, die von Haus aus die 35 kW oder maximal 37 kW haben. Ein Moped wie die SV 650 von 52 auf 35 kW zu drosseln bedeutet ein Zuschnüren in jeder Lebenslage. Man kann schließlich zu keiner Zeit mehr richtig Gas geben. Sind es Reduzierscheiben hat man wenigstens den gesamten Gasweg zur Verfügung, ist es ein Gaswegbegrenzer kommt noch die Reduzierung des Gaswegs hinzu - besch....eidener ist kein Moped zu fahren.
Um eine SV 650 mit 35 kW Drossel fährt man mit einer F 650 der ersten Generation (die hat ab Werk 35 kW) Kreise! Die neueren F 650 GS und F 650 CS haben nativ 37 kW, müssen also auch gedrosselt werden. Bei so einer geringen Drosselung wird die Motorcharakteristik sicher nicht übermäßig leiden.
Aber gut, dass das Thema Drosselung hier auftaucht: Wer eine jüngere 650er BMW mit dem herrlichen EInzylinder fahren möchte muss sie tatsächlich auch drosseln. Zwar nur um 2 kW, aber für die Drossel plus Gebühren sind auch um die 150 € plus Arbeit fällig.
Die CB 500 fällt für den TE wohl auch aus. Die mittlere Leistungsstufe der CB 500 hat laut Honda mal 36 und mal 37 kW. Es gibt zwar auch eine 35 kW Drossel von Alpha Technik für die 43 kW Version, aber die ab Werk sehr angenehme Charakteristik des Motors wird darunter auch leiden.
Auch die ER 5 braucht für den A2 eine Drossel, denn sie hat 36 kW. Ein absoluter Murks. Eines muss man sagen: Die Mopedindustrie hat richtig gute Lobbyarbeit betrieben als die Grenze bei 35 kW statt 37 kW gezogen wurde. Da hätte es einfach viel zu viele für den neuen Führerschein geeignete Gebrauchtfahrzeuge gegeben!
Angesichts des Budgets würde ich mich an der Stelle des TEs auf eine BMW F 650 der ersten Generation konzentrieren. Die sind für 1.000 bis 1.500 € in großer Auswahl zu bekommen. Eine gute mit nachvollziehbarer Historie in ordentlichem Pflegezustand sollte nicht zu schwer zu finden sein. Die F 650 von BMW gehört in der Klasse bis 37 kW definitiv zu den robustesten und zuverlässigsten Motorrädern, die man finden kann. Auf ABS muss man dann aber verzichten. Auf Fahrspaß und viel Dampf aber nicht, denn der Motor bietet einen tollen Durchzug.
Ich bringe deshalb noch die Aprilia Pegaso 650 ins Rennen. Das ist die Halbschwester der BMW F 650. Die beiden Modelle wurden sogar gemeinsam produziert.
Trotzdem ist die Aprilia in einigen Punkten spürbar anders: Die Aprilia hat zwar im Kern den gleichen 650er Motor von Rotax, aber BMW und Aprilia haben den Basismotor von Rotax jeweils in Eigenregie überarbeitet. Die Charakteristik der Motoren ist ganz anders! Als ich mir eine Aprilia zulegte hat mich der deutliche Unterschied zu meiner früher gefahrenen BMW sehr überrascht. Die Aprilia mag deutlich höhere Drehzahlen und verbraucht auch mehr.
Aber sie macht definitiv Spaß und zuverlässig ist sie auch. Allerdings sollte man beim Kauf unbedingt auf den Pflegzustand achten: Nach meinem Eindruck von nicht gekauften BMWs und Aprilias gibt es mehr heruntergekommene Aprilias und mehr gut erhaltene BMWs. Ich vermute, das liegt wohl eher nicht an der Qualität ab Werk sondern an der Pflege. Es sind halt andere Leute, die sich eine BMW kaufen. Da sind (und das meine ich jetzt nicht negativ!) wohl viel mehr Schönwetterfahrer dabei.
Aber Vorsicht: Die Aprilia Pegaso gibt es mit 35 kW, aber auch mit 36 kW! Und für die Version gibt es nur eine 25 kW Drossel. Für den A2 kommen also nur die frühen Baujahre mit 35 kW in Frage.
Gruß Michael
Von einer Maschine ohne ABS würde ich abraten. Einmal nicht aufgepasst, bzw. Schreckbremsung, und schon die ganze Preisvorteil 10x hin, von möglichen Verletzungen und Krankenhausaufenthalt nicht mal zu reden.
Im Grunde gebe ich Dir da Recht, aber ABS-Motorräder für weniger als 2.000 € sind sehr selten. Die meisten (oder alle?) müssen dann auch noch gedrosselt werden.
Wenn das Konto 2.000 € her gibt und das Budget nur 1.000 bis 1.600 € beträgt, weil das Geld auch für den Sommerurlaub mit der Freundin im Sommer reichen soll, dann würde ich zur F 650 CS mit ABS und einer billigen Tour mit Moped, Freundin und Zelt raten.
Gruß Michael
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Zitat:
@DoppelPfeil schrieb am 21. Dezember 2017 um 11:36:58 Uhr:
Einmal nicht aufgepasst, bzw. Schreckbremsung, und schon die ganze Preisvorteil 10x hin, von möglichen Verletzungen und Krankenhausaufenthalt nicht mal zu reden.
Das passiert auch mit ABS. Schön in der Kurve voll in die Eisen gehen (weil man das mit ABS ja machen kann weil ABS ist ja so toll), schon greift dein Szenario da sich die Maschine aufstellt.
ABS unterstützt - kann aber die Physik nicht vergackeiern. Daher: Nicht überbewerten.
Grüße, Martin
PS: War ohne und mit ABS unterwegs. Lebe noch.
Das Aufstellmoment wird mittlerweile ziemlich überbewertet. Moderne Fahrwerke, moderne Reifen, da stellt sich normal nicht viel auf. Das ist eher das reflexhafte Aufrichten des Fahrers, der das Motorrad dabei wieder gerade stellt, weil er einfach dem leichten Aufrichtimpuls vom Mopped folgt, statt aktiv etwas dagegen zu halten.
Es gibt Motorräder, die ein wirklich starkes Aufstellmoment haben, aber das sind keine 500er Einsteigermoppeds.
Ausgerechnet die Aprilia Pegaso?
Frag mal den Moppedsammler, was er von dem Ding hält.
Die würde ich keinem Einsteiger in Hinsicht der Wartung antun wollen.
Bist Du die SV mit 35kw schon mal gefahren? Wohl eher nicht.
Ich behaupte, die wird sich prima fahren lassen.
Ich hatte nämlich den direkten Vergleich zwischen meiner offenen SV und der 34PS-SV meiner Freundin. Von letzterer war ich positiv überrascht.
Also wird die 48PS Variante wohl gerade noch zu ertragen sein.
Abgesehen davon: Wer um wen Kreise dreht hängt in erster Linie immer noch vom Fahrer ab.
Bei uns fährt ab und zu mal die Tochter eines Kumpels mit ihrer gedrosselten SV mit. Es ist immer wieder erstaunlich wie das 50 kg Mädel mit ihrer SV mithält. Die ist auf Landstraßen nicht abzuhängen.
Die Karre hat auch noch einen schönen Klang und eignet sich offen sicher als "Allzeckwaffe".
Meiner Meinung nach spielt das Teil aber eh in einer anderen Liga als die vom TE favorisierten Karren.
Zur SV 650 mit 25/35 kW: Nein, ich bin noch keine SV 650 mit Drossel gefahren. Ich habe meine Er"fahr"ungen (wörtlich) von anderen Mopeds übertragen. Ich bin überzeugt, dass eine gut (!) gedrosselte SV sogar mit 25 kW Spaß machen dürfte. Es gab zumindest für einige SV 650 Modelle nämlich brauchbar abgestimmte Umbausätze. Da waren dann meines Wissens Bedüsung und Schieber der Vergaser anders. Die perfekte Lösung gab es auch: Die SV 650 mit 25 kW dank anderem Steuergerät. Besch...eiden sind nur die Billigdrosseln von Alpha Technik.
Die simpelsten Drosseln sind Reduzierblenden im Ansaugtrakt oder Gasanschläge. Die Reduzierblenden sind für die Motorcharakteristik sehr nachteilig, da sie in allen Lastbereichen stören bzw. die Leistung mindern, bei den Gasanschlägen kommt die Reduzierung des Gaswegs hinzu. Das nervt extrem, wenn man den Gasgriff viel weniger als normal drehen kann.
Anders sieht es bei Werksdrosselungen oder wenigstens minimal abgestimmten Drosseln aus. Die Vergaserlösung ist da schon besser als eine Billigdrossel, die früher beliebten anderen Nockenwellen sind um Welten besser, optimal ist ein anders programmiertes Steuergerät. Teilweise kommen auch angepasste Kettensätze hinzu. Der Vorteil dieser Drosseln liegt darin, dass die Leistung im unteren und mittleren Drehzahl- und Tempobereich weniger reduziert wird. Beim Steuergerät ist es sogar möglich, dem Motor die volle Leistung in den unteren Drehzahlbereichen zu lassen und nur die Spitzenleistung zu begrenzen.
In den letzten Jahren (na ja, fast Jahrzehnten) haben sich immer mehr die einfachen Billigdrosseln durchgesetzt. Billig, einfach ein- und ausgebaut. Oft gleich nach der Änderung der Papiere. Da war dann der üble Motorlauf mit Drossel auch egal. Im Gegenteil, viele der illegalen Entdrosseler machen das, weil die Karre mit der Simpeldrossel so besch...eiden zu fahren ist. Was eben nichts mit der Spitzenleistung, sondern mit der Charakteristik des gedrosselten Motors zu tun hat. Als Faustregel kann man sagen, je größer der Leistungsunterschied zwischen mit und ohne Drossel ist, desto nachteiliger ist eine der Alpha Technik Billigdrosseln für die Motorcharakteristik.
Die Honda XBR der ersten Generation war z. b. ab Werk gedrosselt (also mit anderer Nockenwelle usw. ausgeliefert) im Stadtverkehr und mit Landstraßentempo spürbar flotter als die offene Version, weil der Motor gedrosselt untenrum und bei mittleren Drehzahlen einen besseren Durchzug hatte.
Eine SV 650 hätte also mit 35 kW ganz sicher mehr als genug Leistung, nur ist eben die Frage, wie die SV von 52 auf 35 kW gebracht wurde. Nach meiner Ansicht gute Drosseln gibt es für die SV 650 aber nur auf 25 kW und nicht auf 35 kW, deshalb rate ich von der SV ab. An sich ist das ein tolles Moped mit einem Sahnemotor, nur wird davon nicht mehr viel übrig bleiben, wenn man den Motor falsch drosselt. Auf das "wie" kommt es an.
Gruß Michael
Zitat:
@WorldEater666 schrieb am 21. Dezember 2017 um 12:50:29 Uhr:
Ausgerechnet die Aprilia Pegaso?
Frag mal den Moppedsammler, was er von dem Ding hält.
Brauch ich nicht, ich hatte selber eine. Außerdem kenne ich drei weitere Exemplare aus dem Bekanntenkreis. Die vier Mopeds waren alle trotz der 5 Ventile genauso zuverlässig und robust wie die BMW F 650, die ich auch mal hatte. Ich schrieb es aber selber schon: Bei den Aprilias finden sich mehr herunter gekommene Exemplare als bei den BMWs.
Zitat:
@WorldEater666 schrieb am 21. Dezember 2017 um 12:50:29 Uhr:
Bist Du die SV mit 35kw schon mal gefahren? Wohl eher nicht.
Ich behaupte, die wird sich prima fahren lassen.
Ich hatte nämlich den direkten Vergleich zwischen meiner offenen SV und der 34PS-SV meiner Freundin. Von letzterer war ich positiv überrascht.
Also wird die 48PS Variante wohl gerade noch zu ertragen sein.
Nein. Warum ich das meine habe ich im vorigen Post erläutert. Eine gut gedrosselte 25 KW SV 650 wird nach meiner Überzeugung weit angenehmer zu fahren sein als eine 35 kW SV 650 mit Drossel von Alpha Technik.
Zitat:
@WorldEater666 schrieb am 21. Dezember 2017 um 12:50:29 Uhr:
Abgesehen davon: Wer um wen Kreise dreht hängt in erster Linie immer noch vom Fahrer ab.
Dem widerspreche ich nicht. Ein guter Fahrer kommt auch mit schlechterem Material zurecht. Der verfügbare Durchzug bestimmt allerdings zu sehr großen Teilen den Fahrspaß.
Gruß Michael
Zitat:
@cng-lpg schrieb am 21. Dezember 2017 um 14:43:37 Uhr:
Brauch ich nicht, ich hatte selber eine. Außerdem kenne ich drei weitere Exemplare aus dem Bekanntenkreis. Die vier Mopeds waren alle trotz der 5 Ventile genauso zuverlässig und robust wie die BMW F 650, die ich auch mal hatte. Ich schrieb es aber selber schon: Bei den Aprilias finden sich mehr herunter gekommene Exemplare als bei den BMWs.Zitat:
@WorldEater666 schrieb am 21. Dezember 2017 um 12:50:29 Uhr:
Ausgerechnet die Aprilia Pegaso?
Frag mal den Moppedsammler, was er von dem Ding hält.
Du hast bei Deinem Zitat ja meinen letzten wichtigen Satz einfach weg gelassen. Mir ging es weder um die Zuverlässigkeit, noch um die Qualität der Pegaso.
Sondern um die Wartung. Scheint ein sehr "schrauberunfreundliches" Motorrad zu sein, wenn man es für (eigentlich) harmlose Wartungsarbeiten zur Hälfte zerlegen muss. Das ist dann nix wo sich ein Anfänger rantraut und in der Werkstatt wird's auch unnötig teuer.
Zitat:
@cng-lpg schrieb am 21. Dezember 2017 um 14:43:37 Uhr:
Nein. Warum ich das meine habe ich im vorigen Post erläutert:Zitat:
@WorldEater666 schrieb am 21. Dezember 2017 um 12:50:29 Uhr:
Bist Du die SV mit 35kw schon mal gefahren? Wohl eher nicht.
Ich behaupte, die wird sich prima fahren lassen.
Ich hatte nämlich den direkten Vergleich zwischen meiner offenen SV und der 34PS-SV meiner Freundin. Von letzterer war ich positiv überrascht.
Also wird die 48PS Variante wohl gerade noch zu ertragen sein....bei den Gasanschlägen kommt die Reduzierung des Gaswegs hinzu. Das nervt extrem, wenn man den Gasgriff viel weniger als normal drehen kann....
Ich glaube Du solltest das aus einem anderen Blickwinkel betrachten.
Dich und mich mag das vielleicht nerven, aber der Einsteiger, der nix anderes kennt, mag damit durchaus zufrieden sein.
Und der Drehwinkel an der "Anschlag"-gedrosselten SV war gar nicht mal so klein, wie hier immer orakelt wird.
Außerdem hat er den unbestrittenen Vorteil, dass man kein "offenes" Steuergerät für die Hälfte des Zeitwerts des Motorrads kaufen muss, wenn die Klasse A in der Tasche ist.
Zitat:
In den letzten Jahren (na ja, fast Jahrzehnten) haben sich immer mehr die einfachen Billigdrosseln durchgesetzt. Billig, einfach ein- und ausgebaut. Oft gleich nach der Änderung der Papiere. Da war dann der üble Motorlauf mit Drossel auch egal. Im Gegenteil, viele der illegalen Entdrosseler machen das, weil die Karre mit der Simpeldrossel so besch...eiden zu fahren ist.
Davon hast Du schon oft geschrieben, und jetzt muss ich einfach mal fragen:
Wieviele "illegale Entdrosseler" kennst Du denn?
Die Aprilia Pegaso Garda ist unter den über 130 Motorrädern, die ich bislang hatte "the biggest bullshit ever".
Fahrwerk: Beschissen. Weich und wabbelig
Motor: Born to be kaputt
Gemischaufbereitung: 2 Vergaser, Ansaugstutzen als Verschleißteil: 190 Euro ! Ersatzteilversorgung: Katastrophal.
Wartungsfreundlichkeit: Super. Zum Ausbau der Vergaser bzw. des Luftfilterkastens muss man nur ein paar Kleinigkeiten abbauen:
Hinterrad
komplette Schalldämpferanlage
kompletten Heckrahmen...
Qualität: Unterirdisch. Lenkungslager (made in Bulgaria) nach 7000 km im Eimer.
Ich habe noch nie einen solchen Mistbock gesehen. Bei dem Wort "Aprilia" bekomme ich Hautausschlag.
Tipps zu den anderen Motorrädern will ich keine geben. Ist ohnehin müßig. Immer dasselbe.
Preise:
GS 500 : 350 Euro
ER5: 450 (einige Schäden zu reparieren)
SV 650 S (1999) habe ich für 1200 gekauft.
BMW F 650 GS Dakar bekommt man (incl. Variokoffer) für 2000, normale GS (ohne das "Dakar"😉 für 1500.
Ich habe mir gerade eine NX 650 für 1200 gekauft. Muss man für A2 nichts rumdrosseln.
Dr. BIG: 900.
Ich gebe zu, seit es mich mit 19 oder 20 einen Motor gekostet hat, weil ich meinen damaligen Opel in eine Vertragswerkstatt zur Ventileinstellung gegeben hatte (die Ventile wurden auf Nullspiel eingestellt, was den Kopf und mehrere Ventile killte; ersetzt bekam ich den Schaden nicht), bin ich in Sachen Ventile eher zurückhaltend.
Ich habe bei zig Fahrzeugen (Auto und Motorrad) die Erfahrung gemacht, dass sich korrekt eingestellte Ventile an einem gut laufenden Motor eigentlich nie verstellen. Die ersten Jahre habe ich das Ventilspiel meist noch kontrolliert, aber die letzten 20 Jahre nicht mehr.
An den Aprilias die ich kenne/kannte waren nur die üblichen Wartungsarbeiten nötig. Der übelste Mist ist der Kerzenwechsel, aber der ist nicht schlimmer als bei diversen japanischen Mopeds: Tank runter und dazu muss auch die Verkleidung ab. Die übelste Zugänglichkeit kenne ich von verschiedenen Kawas, aber es gibt auch andere mit miesem Zugang zu den Kerzen.
Die genannten drei Aprilias waren täglich geschundene Alltagsmopeds, die eigentlich gar nicht gepflegt wurden. Eine der drei hatte damals bereits einen sechsstelligen Kilometerstand. Pflege: Nur Flüssigkeitswechsel, Kettenöl für den Scotoiler nachfülllen und über die Jahre ab und an mal ein neues Lämpchen, ein paar Bremsbeläge oder Kettensatz. Aber selten. Noch seltener wurde das Moped geputzt. Zitat: "Die soll gut fahren, nicht gut aussehen!"
Ich bin sicher, dass der Sammler weiß, was er sagt, aber man kann es auch anders sehen: Die Dinger sind echt robust und überleben daher auch ohne Pflege... *lach*
Das Fahrwerk meiner Pegaso war evtl. nicht original, das war bretthart und unkomfortabel. Das Fahrwerk meiner F 650 war definitiv erheblich besser. Genau die richtige Mischung aus Komfort und Schluckvermögen.
Die Aprilia ist meiner Ansicht nach keine grundsätzlich schlechte Wahl, aber meist eine schlechtere als die BMW F 650. Nur darf man in dem Alter nicht Baureihen vergleichen, man muss sich immer das einzelne Fahrzeug ansehen. Deshalb kann eben auch eine Aprilia ein guter Kauf sein. Kann, muss nicht!
Zu den Entdrosslern: Es ist sicher nicht repräsentativ und ich kenne erheblich mehr Motorräder als junge Fahrer, aber ich muss tatsächlich einräumen, dass ich nicht einen (!) persönlich kennenlernen durfte, der ein dickes Moped mit Drossel tatsächlich mit Drossel fuhr bzw. fahren wollte. Die "braveren" Jungs und Mädchen haben ausnahmslos Mopeds gewählt, die nicht gedrosselt zu werden brauchten. Was ich nicht nur für klüger, sondern vor allem auch für spaßbringender halte.
Ich räume aber ein, ich gehe da von mir und meinen Erfahrungen aus. Ich habe ja ständig andere Mopeds gehabt, von nicht einmal 0,9 PS bis zu 99 kW. Mir haben ungedrosselte Mopeds mit weniger Leistung im Zweifel immer besser gefallen als kastrierte, eigentlich stärkere. Wie gesagt, für mich ist das eine Frage des Fahrspaßes, den ich für wichtiger als den großen Auftritt halte.
Gruß Michael
Aprilia Pegaso Garda, EZ 2001, 7000 km:
Super. 😁
Die 2001er Garda ist das Auslaufmodell der zweiten Baureihe gewesen. Ich hatte und kenne das Vormodell. Aber ich kann nachvollziehen, warum der Sammler vom biggest Bullshit schreibt...
Gruß Michael