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Kaufberatung 190 SL

Themenstarteram 23. April 2018 um 12:15

Hallo liebe 190 SL-Experten,

ich möchte mir in den kommenden Monaten einen Kindheitstraum erfüllen und einen 190 SL erwerben. Vor 3 Jahren bin ich bisher das erste und einzige Mal einen 190 SL, damals über das Wochenende, gefahren. Dennoch oder gerade deswegen kenne ich mich mit den Details, Tricks und Kniffen nicht wirklich aus. Informationen im Internet sind mau. Was ich bisher herausgefunden habe:

- Es gibt US- und EU-Versionen (unterschiedliche Tachos oder auch mehr?)

- Man soll auf "Matching-Numbers" achten - nur Motor und Getriebecode? Was beduetet das genau?

- Die Solex-Vergaser gehen häufig kaputt und Ersatzteile gibt es nicht?

Die Farbkombination Silber außen und Rot innen hat es mir angetan.

- Wo außer mobile.de und autoscout24.de kann ich noch suchen?

- Wie sind die Preise momentan?

- Gibt es Experten, die ich zu einem Kauf mitnehmen kann?

Schöne Grüße

deriden

Beste Antwort im Thema

Aha. Der Krückenmotor macht auf der Autobahn Krach dass einem die Ohren wegfliegen, dabei sitzt man gefühlt mitm Arsch aufm Bodenblech, die Trommelbremsen sind Scheisse, die Lenkung ohne Servo geht viel zu schwer, also wenn ich damit Reisen müsste, ich würde Bahn fahren ^^

... upps - Der Vergleich hinkt wohl etwas. Ich persönlich reise lieber mit dem alten Auto nach Frankreich, Italien oder innerhalb Deutschlands. Da weiß ich das ich ankomme - und vor Allem wann. Bei der Bahn bin ich mir nicht so sicher.

Trotzdem - danke für diesen wertvollen Hinweis. Den Krach habe ich bisher noch nicht mitbekommen werde bei Gelegenheit darauf achten. Bei mir sind Motorhaube und Vorderbau im Innenraum gedämmt, vielleicht liegt es daran. Im Vergleich ist da mein Alfa-Spider (Typ 115) lauter, zumindest subjektiv.

Was Bremsen und Lenkung betrifft waren die damals besser als der "Stand der Technik". So ein Fahrzeug sollte man vorausschauend fahren, denn die Bremswerte wie bei heutigen Fahrzeugen sind damit nicht zu erreichen.

Komisch - auch der 300SL kam mit Trommelbremsen zurecht, selbst bei den harten Panamericana-Touren. Wer möchte, kann den 190SL natürlich auf Scheibenbremsen umbauen. Passende Sätze werden angeboten.

Achso - sensible Menschen können selbstverständlich auch eine Servolenkung nachrüsten. Und ein Windstop. Wird alles gegen Geld angeboten.

Aus meiner Sicht sollten sich solche Leute die Frage stellen, ob ein Oldtimer das Richtige für sie ist und evtl. dann doch lieber am Wochenende mit den für wesentlich weniger Geld erhältlichen Plastikschüsseln herumfahren. Die haben dann meist altersgerechte Sitze und Einstiegsmöglichkeiten, Fahr-Assistenzsysteme, Servolenkung, Automatikgetriebe, Airsafe und und und...

 

Den Oldtimerfahrern und -Besitzern in diesem Forum wünsche ich gute Fahrt und viel Spaß dabei !

sSternchen

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Wie schon gesagt, der Motor läuft für heutige Verhältnisse relativ unkultiviert, selbst mit Augen zudrücken wegen Oldiebonus. Das könnten andere schon damals besser. Hinzu kommt die elende Pendelachse hinten, die mehr trampelt als abrollt. Mag sein, dass der Wagen auf Diagonalreifen besser läuft.

Damals als ich so einen hatte hatte ich eine Freundin, die mit Florentiner Hut eistieg und da war es sowieso nicht möglich auf den Pinsel zu treten.Oldtimer Fahrer machen sowieso etwas was man entschleunigen nennt.

Zitat:

@mike cougar schrieb am 26. April 2018 um 13:32:27 Uhr:

Zitat:

@Taxifan schrieb am 26. April 2018 um 05:53:27 Uhr:

Ja, früher waren 190 SL Neubesitzer nach 1-2 jähriger Restauration in Eigenregie oft enttäuscht, weil das Fahrgefühl völlig anders war als erwartet.

Das sportliche Aussehen des 190 SL lässt vermuten, dass man damit im heutigen Straßenverkehr zumindest einigermaßen mithalten kann.

Das ist nicht so. Sogar Kleinwagen hängen einem auf der Stoßstange, wenn man anfährt. Es dauert ne Weile, bis das Teil in Bewegung kommt.

Was erwartet man denn bei 105 PS aus 1,9 literchen ? Hinzu kommt wahrscheinlich, daß sich der neue Eigentümer nach 2 jähriger Restaurationszeit nicht traut, den Pinsel richtig runter zu drücken. Es könnte ja was kaputt gehen. Bei der hohen Investition hat er wahrscheinlich auch Recht.

Zitat:

@Mark-86 schrieb am 26. April 2018 um 09:57:41 Uhr:

 

Von Sportwagen hat das nicht viel, ist nur schön an zu gucken...

Mark,

irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass du irgendwie nicht verstehst, was es bedeutet 190 SL zu fahren!

Da geht es nicht um Pendelachse oder Trommelbremsen und schon gar nicht um Sportwagen!

Ein Bugatti Royale hatte auch nur 4 Trommelbremsen..........und war mit zwischen 13000 und 15000 ccm Hubraum auf der Vorderachse vermutlich auch etwas "irre schwerfällig"!

Ich hätte trotzdem nichts dagegen, wenn einer von denen bei mir in der Garage stehen würde!:rolleyes:

am 28. April 2018 um 8:26

Zitat:

@greenline87 schrieb am 28. April 2018 um 03:12:32 Uhr:

Zitat:

@Mark-86 schrieb am 26. April 2018 um 09:57:41 Uhr:

 

Von Sportwagen hat das nicht viel, ist nur schön an zu gucken...

Mark,

irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass du irgendwie nicht verstehst, was es bedeutet 190 SL zu fahren!

Da geht es nicht um Pendelachse oder Trommelbremsen und schon gar nicht um Sportwagen!

Ein Bugatti Royale hatte auch nur 4 Trommelbremsen..........und war mit zwischen 13000 und 15000 ccm Hubraum auf der Vorderachse vermutlich auch etwas "irre schwerfällig"!

Ich hätte trotzdem nichts dagegen, wenn einer von denen bei mir in der Garage stehen würde!:rolleyes:

Der Vergleich zwischen einem 190SL und einem moderneren Roadster ist schon etwas weit her geholt, da gebe ich dir Recht.

 

Ich glaube das Mark eher darauf hinaus ist, dass der Benz selbst für damalige Verhältnisse und für sein sportliches Aussehen doch etwas hinterher hinkt.

 

Ihr habt beide Recht und die Wahrheit liegt wie so oft irgendwo in der Mitte.

Ich hatte mehrere 190SL, die fuhren überhaupt nicht schlecht, allerdings waren die Motoren gemacht Vergaser neu überholt , man kam sogar an der Ampel weg damit .:)

Als Sportwagen habe ich den 190SL nie gesehen, das ist halt ein wunderschönes zweisitziges Cabrio und man kann prima damit offen cruisen, die Bremsen sind trotz 4 Trommeln sehr gut, Voraussetzung ist ein intakter Bremskraftverstärker , nicht wenige fahren mit einem kaputten rum und denken alte Karren bremsen halt schlecht .

Ich glaube, beim Thema Leistung braucht man nur mitdiskutieren, wenn man so Autos gefahren ist.

Das ist ne andere Leistung als heute... Mein Opel Rekord mit 45PS fährt auch völlig souverän im Straßenverkehr mit, genau so Papas Ponton Limousine, und der ist deutlich schwerer und hat nur 68PS... Wobei der den eigentlich hauptsächlich zum Anhängerziehen nimmt, dürfte der einzige 180b sein, der 1,5 Tonnen ziehen darf :d

Fahren tut son 190SL schon, aber wie gesagt, der Motor ist relativ unkultiviert, es ist eben n Pontonmotor den man "hochgezüchtet" hat... Das Fahrwerk allgemein ist eben recht schwerfällig, passt alles mehr zu ner Limousine als zu nem "SL". Bremsen tun die Autos auch gut, keine Frage, nur, eben von den Bremswegen, Betätigungen & Co so, dass man dass jetzt nicht wie ne Scheibengebremste Pagode um die Ecken zierkeln kann, da liegen Welten zwischen...

Bzgl. "Technik" kann man da aber ruhig drauftreten, Motorenteile und Gebrauchtmotoren gibt es gunug und dass ist alles sehr günstig... Das ist nicht so ne Katastrophe wie n Motorschaden bei ner Pagode... Bei nem 190SL braucht man da keine "Angst" haben.

Alles in allem aber auch ne sehr relative Sache... Ich konnte mich mit 190SLs noch nie so richtig anfreunden, wenn ich auch schon ettliche davon Repariert habe, ich fahre halt lieber Pagoden :)

Um mal wieder zurück zum Topic zu kommen:

Das wichtigste an so nem Auto ist eigentlich die Karosserie.

Viele 190SLs sind eben nie richtig restauriert worden, sondern haben nur schönen chrom, schönes Leder (was allerdings passend sein sollte, richtig genäht, etc. und nicht Möbelleder aus irgend nem Katalog), und sind schön lackiert, aber unten drunter ist Karosseriemäßig nur Bruch und Dallas.

Grade vorne im Bodenbereich haben die Kisten doppelte Bleche, da sollte alles sauber sein, auch bei den A-Säulen, etc. Oft sind die Kisten mit Kiloweise Unterbodenschutz zusammen gepappt, worunter sich die üblichen Gebrauchtwagenreparaturschweißungen "Blech über Blech" befinden.

Wenn man mit den Autos n paar mal durch den Regen fährt, saugen sich diese Blechflicken voll Wasser und das Auto rostet im Zeitraffer, wird zur kompletten Dauerbaustelle...

Idealer Weise wurde son Auto richtig restauriert, Sandgestrahlt und in Wagenfarbe lackiert. Wenn man dafür einen 6-stelligen Preis ausgibt, sollte das zumindest so sein.

Ansonsten sollte das Auto zusammen passen, also in Sachen Bremsen, Bremskraftverstärker aber auch die Stoßstangenhörner / Kennzeichenbeleuchtungen sind Baujahresabhänig unterschiedlich, die Heckdeckel bei USA-Autos z.B. haben unterschiedliche Löcher, usw. usf.

Auch sollten die richtigen Räder drauf sein, und der Chrom in möglichst gutem Zustand sein. Was außen dran ist, ist nicht so dramatisch, Stoßstangen, Scheinwerfer, Lampenzierringe, Rückleuchten, etc. sind nicht besonders teuer, aber wenn drinnen alles angegammelt ist, dann gehts richtig zur Sache, weil das aufwändig ausgebaut und nachverchromt werden muss, etc.

Das Instrumentarium ist eigentlich sehr langlebig, allerdings sind die Fernthermperaturanzeigen öfter mal defekt, wobei dort mitlerweile bezahlbarer Ersatz kaufbar ist.

Was die Bremsanlage angeht, sollte die in Ordnung sein und der Bremskraftverstärker natürlich ebenso funktionieren, denn wenn es da krankt, gehts richtig ins Geld. Die Autos haben ne Selbstnachstellende Trommelbremse, eine Überholung der Radbremsen mit neuen Bremszylindern, Achs/Radlagerdichtungen, Schläuchen, Backen, Federn und Nachstellreibscheiben kostet mal schnell 3.000€ plus...

Bremstrommeln sind auch nicht grade günstig, und Bremskraftverstärker in der Regel reparabel, aber das ist sehr Arbeitsintensiv und damit wiederum teuer. Gelenkwellen und Getriebereparaturen ebenso wie Sachen an der Kupplung oder Schaltung sind nicht all zu teuer, eine heulende Hinterachse kann aber ein großes Loch in die Kasse reißen (5k€)... Überholungen von Lenkgetrieben sind aber dank fehlender Servolenkung nicht all zu teuer, ebenso Reparaturen an den Achsschenkeln, die Reparatursätze kosten fast nichts und die Arbeiten sind in einer Werkstatt die sich auskennt eigentlich standard.

Beim Motor sollte man neben der Vergaser beachten, dass vorne alle Riemenscheiben fluchten...

Viele 190SLs haben Pontonmotoren drinnen. Das an sich ist nicht das große Problem, die etwas zahmere Nockenwelle und schlappere Verdichtung merkt man in der Praxis beim Fahren nicht. Allerdings sind viele Motoren zusammengestückelt, man sollte darauf achten dass der richtige Zündverteiler drin ist, und dass die Originalen Vergaser drauf sind.

Grade in den USA hat man die Autos oft auf Weber DCOE umgebaut. Das funktioniert aber sehr selten zufriedenstellend. Die DCOE Vergaser haben ein sehr "schlappes" Kaltstartprogramm und laufen Kalt eigentlich nicht vernünftig, das ist Rennsporttechnik. Wenn man so ein Auto als Oldtimer fahren will, dann hat man damit nur Theater. Mal eben umparken, 3x umgeparkt sind die Kerzen hin, mal wo hin fahren, ein Eis essen, weiterfahren, fährt die Kiste schon morgends kalt los, auch nach dem Eis läufts oft wieder nicht richtig bis es alles warm ist, also das ist Murks. Das Problem ist, das gebrauchte 190SL Vergaser sehr teuer sind. Meistens fehlt den Autos aber nicht nur der richtige Vergasersatz, sondern auch noch der Luftsammler und der Luftfilterkasten, Halter, etc. was die Amis beim Einbau von DCOE Vergasern gerne alles weggeworfen haben.

Die Anschaffung originaler Vergaser, Luftsammler, Zubehörteile, etc. sowie die idr. notwendige Überholung kann schonmal schnell mit 10-15.000€ zu Buche schlagen. Das sollte man bedenken, wenn man nen 190SL mit Webervergasern kauft.

Ferner haben die Motoren ausm Ponton andere Riemenscheiben, eine andere Wasserpumpe und ein anderes Gehäuse, etc. Es gilt also auf jeden Fall einmal vorne am Motor lang zu gucken, dass die Riemenscheiben alle Fluchten. Läuft der Riemen links rechts links über die Scheiben, wurde da was gebastelt. Wasserpumpen sind zwar nicht teuer, aber ich habe schon viele 190SLs gesehen, die mit nem falschen Wasserpumpengehäuse ausgerüstet sind... Das richtige Wasserpumpengehäuse damit der Riemen fluchtet, kostet teures Geld.

Auch ist das so dass die eine Pumpe in das andere Gehäuse passt (ich weis aber nicht mehr wie rum), dann aber das Pumpenrad nicht richtig fluchtet und nicht genug Wasser gefördert wird, was zur Überhitzung des Motors führt...

Ersatz von Kühlern und Heizungskühlern ist gut verfügbar und nicht teuer, allerdings haben die Autos eine aufwändige Lüftung, die im ganzen Funktionieren sollte, vor allem was alle Verstellhebel, Drahtseile, etc. anbelangt... Auch das Verdeckgestänge sollte man sich anschauen, das klappt nämlich über den Türscheiben. In geschlossenem Zustand sollten hinten am Verdeck links und rechts keine Ecken hochstehen, wobei ein Verdeckbezug nicht all zu teuer ist. Das Einlagige Verdeck ist da recht günstig zu ersetzen. Problematisch wird es, wenn die Seitenscheiben nicht richtig anliegen, weil z.B. Gleitbacken im Fensterhebermechanismus verschlissen sind, etc. Das sind dann sehr arbeitsintensive Reparaturen. Ganz doof ist jedoch, wenn das Verdeckgestänge keine über der Fensterscheibe ordentliche, grade zur Scheibe passende Linie macht. Verschleißbedingt knicken die Dinger da irgendwann ein. Dass kann manchmal nur ein defekter / verschlissener Verdeckbolzen sein, der sehr einfach zu ersetzen ist, aber manchmal auch ein Krummer Verdeckgestänge, was dann in eine größere Baustelle ausarten kann und nach einer teuren und aufwändigen Instandsetzung des Verdeckgestänges idr. einen Neubezug erfordert, was dann alles in allem auch mal mit 5.000€ zu Buche schlagen kann, bis man bei Geschlossenen Fenstern KEINEN Finger mehr zwischen Scheibe und Dichtung durchstecken kann.

Auch der Schließung darf eine Probeschließung nicht verwehrt bleiben. Idr. haben die Autos min. 3 Schlüssel, einen für die Zündung, einen Türen/Kofferdeckel/Handschuhfach und Tankdeckel.

Oft haben die Autos auch mal n Schlüssel mehr, wenn etwas ersetzt wurde. Manche haben aber auch n ganzen Hausmeisterschlüsselbund.

Die Schließungen kann man anpassen, auch Ersatzteile sind problemlos verfügbar, wobei das Anpassen der Nachgefertigten Schlösser teilweise nicht immer möglich ist und ich auch von min. 2 Verschiedenen Schließungen weis, die sich auf Grund unterschiedliche Schlüsselrohlinge dann nicht anpassen lassen. Türgriffe sind recht teuer...

Das wichtigste ist und bleibt aber eine gute / gut restaurierte Karosserie... Und die ist bei den meisten 190SLs auf dem Markt selten... Selbst bei angeblich "vollrestaurierten" Autos ist der Begriff einer Vollrestauration sehr relativ, oft findet sich dann trotz deutlich 6-stelligem Preis unten drunter viel Bitumen, was man den Autos als Laie von außen gar nicht ansieht und dann gehts nach ein paar Jahren schnell wieder los, mit dem Thema Rost.

Wer meint, mit einem Zustand 3- Auto das große Schnäppchen zu schießen, weil auch die Autos augenscheinlich schön lackiert sind, nettes Leder dran haben und glänzenden Chrom, sollte sich darüber im klaren sein dass unter Umständen der nächste Tüv wo jemand mal genau nachschaut, der vorerst letzte sein kann...

Restaurationskosten für nen 190SL in Zustand 4 liegen je nach Basis bei 80-150.000€...

Oft fängts mit nem Loch beim TÜV an und dann kommt manchmal die Feststellung, dass die von außen chick aussehenden Autos von unten so weggerostet sind, dass man selbst mit maximaler Kreativität keine Substanz mehr hat, um noch ein Blech an zu schweißen.

Je nach dem wie durch son Auto ist, kann man die Teilweise "reparieren", teilweise bleibt aber auch nicht mehr viel von übrig... Die Instandsetzung einer 190SL Karosserie kann daher ab 30.000€ anfangen (incl. Lackierung), aber auch schnell mal 50 oder 60.000€ kosten... Und das war dann nur eine Karosserie, an die kaum jemand dass was er ausgebaut / abgeschraubt hat ohne weitere Folgeinvestitionen wieder dranbauen wird... Aufwändige Karosseriearbeiten erfordern dann auch einiges an Erfahrung sowie Werkzeug und ne Rahmenrichtbank mit Richtwinkelsatz, was auch in normalen Karosseriebaubetrieben eher selten zu finden ist, und nebenbei sind lange Wartezeiten von mehreren Jahren derzeit eher die Regel als die Ausnahme...

@Mark-86

also, nach dem ich Deinen Beitrag gelesen habe, steht für mich eins fest. Ich werde mir nie einen 190 SL kaufen, denn wenn man es tut ist man verraten und verkauft, ganz egal für welches Geld.

Zitat:

wenn man es tut ist man verraten und verkauft, ganz egal für welches Geld.

Nein, ist man nicht.

Wenn die Autos gut restauriert sind, hat man weder mit Rost ein Problem, noch mit der Technik, die fahren sehr zuverlässig und machen dann auch in Sachen Reparaturen & Unterhalt keine Probleme...

Der Ponton von meinem Vatter ist auch schon wieder über 10 Jahre im Straßenverkehr, am Anfang gabs n paar Startschwierigkeiten die man nach ner Vollrestauration eben so hat, mit der Lichtmaschiene / Befestigung, hier und da ein paar sich setzende Schrauben, aber ansonsten ist da nix mehr großartig dran gewesen. Mal n Blinkrelais, ansonsten wechselt man da mal das Öl, schmiert die Kiste ab, alle paar Jahre 4 neue Kerzen, Unterbrecherkontakt, Ventile einstellen und mal die Bremse ausblasen, das wars. Kann nicht sagen, dass die Autos ne Dauerbaustelle sind, immer kaputt sind, liegen bleiben oder ähnliches...

Man muss das Thema nur richtig angehen und es muss einem bewusst sein, dass man sich über 50 Jahre alte Technik kauft. Die funktioniet heute wie vor 50 Jahren. Um damit zu fahren, muss man sich ein bisschen drum kümmern (kümmern lassen) und natürlich auch ein bisschen Verständnis dafür mitbringen.

Die Unterhaltskosten sind dann wirklich zu vernachlässigen, paar Liter Öl, n Ölfilter, bisschen Schmierfett, verdienen kann man an so nem Auto als Werkstatt später fast nix mehr...

Am besten beraten ist man, wenn man beim Kauf solch eines Autos einen Sachverständigen der sich WIRKLICH auskennt zu Rate zieht. Wer weis schon, wann die Kennzeichenbeleuchtungen auf dem Abschlussblech und wann ins Stoßstangenhorn gehören, was für Klammern und Clipse so unter der Motorhaube überall hin gehören, wie die Karosserienähte wirklich aus zu sehen haben, wo Schweißpunkte zu sehen sein müssen und wo nicht, etc. Das, worauf der Laie schaut, Chrom Lack und Leder sieht immer gut aus...

Ich muss sagen ein fundierter und lesenswerter Bericht den der Autoflüsterer geschrieben hat.Ein strich achter soll nächstes Jahr wieder gerettet werden. Es ist so eine Rostgrotte Loch an Loch und hält doch aber mein Freund meint unverdrossen bis nächstes Jahr habe ich alle Blechteile und dann geht es los.

Das hörte sich aber gerade eben etwas anders an.

Hier nur 2 Beispiele:

Zitat:

Selbst bei angeblich "vollrestaurierten" Autos ist der Begriff einer Vollrestauration sehr relativ, oft findet sich dann trotz deutlich 6-stelligem Preis unten drunter viel Bitumen, was man den Autos als Laie von außen gar nicht ansieht und dann gehts nach ein paar Jahren schnell wieder los, mit dem Thema Rost.

 

Wer meint, mit einem Zustand 3- Auto das große Schnäppchen zu schießen, weil auch die Autos augenscheinlich schön lackiert sind, nettes Leder dran haben und glänzenden Chrom, sollte sich darüber im klaren sein dass unter Umständen der nächste Tüv wo jemand mal genau nachschaut, der vorerst letzte sein kann...

Restaurationskosten für nen 190SL in Zustand 4 liegen je nach Basis bei 80-150.000€...

Zitat:

oft findet sich dann trotz deutlich 6-stelligem Preis unten drunter viel Bitumen, was man den Autos als Laie

Daher:

Zitat:

Am besten beraten ist man, wenn man beim Kauf solch eines Autos einen Sachverständigen der sich WIRKLICH auskennt zu Rate zieht.

Als Profi hat man das schnell raus, ob top oder flop.

Das Problem sind nur die Käufer, die das tolle Schnäppchen machen wollen (als ob jemand was zu verschenken hat) und bei nem Auto für zig tausende von Euro noch zu geizig sind die Sachverständigenkosten von ein paar hundert Euro aus zu geben...

Moin,

Mark hat ja schon gut ausgedrückt: Ein Showntimer! - Was ich nicht negativ meine. :-)

Es ist ein wunderschönes Auto mit eher unterdurchdurchschnittlichen Fahrleistungen und Fahrverhalten.

Ich habe einmal einen vor 20 Jahren gefahren und war geheilt.

Zu den PHH Versagern nur soviel:

Ich habe die selber im Auto (BMW 2002ti) - und die sind immer wieder ein Quell der Freude! :-)

Selbst neu ausgebuchste Versager verstellen sich gerne selber. Die Biester sind gut wenn sie laufen und wenn sie denn mal im Einklang sind!

Im 190SL kommt noch hinzu, das sie dort als Registerversager laufen - Mit Unterdrucksteuereung!

Wer sich den Blödsinn einfallen lassen hat... Mir reichen die parallel laufenden schon mit viel Einstellaufwand und ewiger Nachstellerei! - Aber Gut. Ist halt ein Oldie.

VIele Grüße

Carsten

Es war früher, grade in den 50ern für die meisten Autofahrer normal, dass man mal die Haube aufgemacht hat, dass man hier und da n Tropfen Öl dran gemacht hat, dass man mal den Leerlauf dem Wetter angepasst hat und nachgestellt hat, dass man mal eine Schraube nachgezogen hat, etc.

Das heute gesagte "man konnte noch alles selber machen" heißt Übersetzt "man musste ständig was dran machen damit man fahren konnte".

Nun ists bei Mercedes so, dass man die Haube schon lange zu lassen kann und die Autos sehr gut und zuverlässig funktionieren und man nicht unbedingt selber schrauben können muss, um damit überall an zu kommen.

Aber, ein bisschen technisches Grundverständnis sollte man schon haben, und bei so nem Auto auch mal jemanden in der Nähe, der einem "mal eben" n Handgriff machen kann, wenn man es nicht selbst kann...

Beim 190SL blockiert da mitlerweile oft der hohe Fahrzeugwert, weshalb viele dass nicht mehr anfassen wollen, aber im Grunde genommen kann ein normaler Wartungsdienst in jeder KFZ Werkstatt durchgeführt werden.

Wenn die noch ne Abschmierpresse haben (sonst schenkt man denen eine für 40€) und man nem Lehrling im 3. Lehrjahr nen Schmierplan in die Hand drückt, sollte jeder KFZ Mechatroniker in der Lage sein, nen 190SL ab zu schmieren, daran n Ölwechsel aus zu führen, etc.

Auch das Einstellen von Zündanlage, Ventilen, erneuern eines Unterbrecherkontaktes oder Austausch von Zündkerzen sollte keinen Käfer oder Opelschrauber vor irgend ein Problem stellen...

Was das Vergaserthema angeht, sind die natürlich auch n bisschen Wetterfühlig, entweder klappen die bei heißen Sommertemperaturen, oder im Frühjahr und im Herbst, dafür drehen sie im Sommer wieder zu hoch, etc.

Das ist halt so bei der Technik und erfordert eben ab und an kleinere Nachjustierungen, und wenn man dabei einen erwischt der damit überfordert ist läuft das Auto hinterher schlechter als vorher, aber kaputt geht davon ja auch nichts... Im Ende ist und bleibt es auch trotz der hohen Kaufpreise nur n Auto mit Blech, Leder und ner relativ einfachen, alten Technik.

Dafür braucht es aber bei normalen Wartungsarbeiten und kleineren Reparaturen keine teuren "Spezialisten"...

Zitat:

@mike cougar schrieb am 28. April 2018 um 19:33:49 Uhr:

@Mark-86

also, nach dem ich Deinen Beitrag gelesen habe, steht für mich eins fest. Ich werde mir nie einen 190 SL kaufen, denn wenn man es tut ist man verraten und verkauft, ganz egal für welches Geld.

Das stimmt nicht.

Man muss erst mal vom Gedanken Abstand nehmen, man bekäme ein gutes Auto für wenig Geld.

Gute Autos kosten gutes Geld, wie immer.

Und weil das so ist gibts viele Blender.

Eine Toprestauration kostet 120.000€, Verkaufskosmetik ein Fünftel davon und das Auto sieht auf den ersten Blick nicht viel schlechter aus.

Daher Augen auf und immer jemanden mitnehmen der (modellspezifisch!) in der Lage ist solche zu erkennen.

Als Laie kann mans nicht.

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