Kampf gegen die Baustellen – lohnt sich das noch bis TÜV?

VW Golf 4 (1J)

Hallo zusammen,

ich brauche mal eure Einschätzung – ich bin gerade unsicher, ob sich der Aufwand noch lohnt oder ob ich das Auto aufgeben sollte.

Fahrzeugdaten:

(Golf 4 1.9 TDI baujahr 2002 101 PS. Kilometerstand: 310.000. Auf dem alten Luftfilter stand 369.000 - 2018... wurde vielleicht manipuliert...)

Der aktuelle Stand:

  • Die Wasserpumpe ist undicht – wollte sie tauschen und dafür den Spanner lösen, um sie ohne neuen Zahnriemen zu wechseln.
  • Den Kühlwasserflansch habe ich schon ersetzt.
  • Der Turbolader verliert inzwischen deutlich sichtbar Öl, man sieht es direkt auf dem Motorblock von unten.
  • Im Ladeluftschlauch ist ebenfalls einiges an Öl – nicht nur ein leichter Film.
  • Das Ausrücklager ist laut (klackert beim Kuppeln) und müsste auch bald gemacht werden.
  • TÜV läuft im Oktober ab.

Ich hab schon einiges an Arbeit reingesteckt, aber so langsam frage ich mich:

Lohnt es sich überhaupt noch, den Zahnriemen/Wapu zu machen, die Kupplung zu zerlegen, und evtl. sogar den Turbo anzugehen? Oder wäre das nur noch eine reine Geld- und Zeitvernichtungsaktion?

Vielleicht kennt jemand diese Abwärtsspirale – man macht eins, das nächste kommt direkt hinterher.

Was meint ihr? Würdet ihr das Auto nochmal aufbauen oder eher aufgeben und verkaufen/verschrotten? Bin über jede Meinung dankbar!

25 Antworten

Ich überlege mir das Ganze mit dem Kauf des Passats noch einmal.

Mir ist eben beim Golf aufgefallen, dass Wasser am Motorblock unterhalb der Nockenwelle entlangläuft.

Ich konnte nicht genau erkennen, ob die Wasserpumpe auf der rechten Seite das Wasser zur linken Seite drückt.

Es tropft jedenfalls genau an der Ecke zur Rückseite des Motors hinunter.

Könnte dort eventuell noch ein anderer Schlauch zur Kühlung verlaufen?

Oder habe ich möglicherweise ein gekühltes AGR-Ventil?

Zitat:
@cockie_1 schrieb am 13. Juli 2025 um 22:23:18 Uhr:
Eine neue Hinterachse sollte kein Grund sein, einen ansonsten erhaltbaren Golf 4 abzustoßen. Die Dinger gibt es doch für relativ kleines Geld und man kann sie mit überschaubarem Aufwand selber vorm Haus wechseln.

Servus!

Klar, wenn es nur eine vergammelte Hinterachse ist, sollte man die natürlich erneuern und den Wagen deswegen nicht abstoßen.

Aber hast du den Ausgangsbeitrag des Fragestellers gelesen? Es gibt etliche Baustellen an dem Wagen plus einen in drei Monaten ablaufenden Tüv. Er ist sowieso schon deutlich am zweifeln, ob sich das überhaupt noch lohnt. Und wenn dann noch zusätzlich eine vergammelte Hinterachse getauscht werden müsste, würde es das Pendel schon Richtung "abstoßen" ausschlagen lassen, denke ich.

Sicherlich, alle mechanischen Komponenten sind austauschbar. Aber in der Summe aller Einzelbaustellen muss es dem Fahrzeugeigentümer halt unterm Strich noch sinnvoll erscheinen.

Zitat:
@Reaper451 schrieb am 13. Juli 2025 um 22:41:34 Uhr:
Ich überlege mir das Ganze mit dem Kauf des Passats noch einmal.
Mir ist eben beim Golf aufgefallen, dass Wasser am Motorblock unterhalb der Nockenwelle entlangläuft.
Ich konnte nicht genau erkennen, ob die Wasserpumpe auf der rechten Seite das Wasser zur linken Seite drückt.
Es tropft jedenfalls genau an der Ecke zur Rückseite des Motors hinunter.
Könnte dort eventuell noch ein anderer Schlauch zur Kühlung verlaufen?
Oder habe ich möglicherweise ein gekühltes AGR-Ventil?

Servus !

Schau dir auf jeden Fall mal den Schlauchsatz mit der Teilenummer 1J0122447ER an. Der wird beim AXR TDI im Alter gerne porös/ undicht und dann läuft dort Kühlmittel aus.

War bei meinem auch schon der Fall.

Ganz kurz gesagt würde ich den Golf nur soweit reparieren bis er die HU besteht. Mir steht solch eine Frage auch aktuell seit 2 Wochen an, da hat die WSS gleich 2 nicht reparable Steinschläge sehr knapp außerhalb Sichtfeld (kein TK vorhanden), beide Federn + Dämpfer + Staubschutz und Puffer hinten, 2x Stoßdämpfer + Domlager vorn, beide Koppelstangen und Bremsen mit Klötze hinten sind für die HU zu machen.. Die Kiste hat schon 2 sichtbare Unfälle jeweils links und rechts einen Streifschaden. Es ist alle gemacht bis auf die WSS die geschätzt 500€ kosten wird. Mal sehen was der Prüfer sagen wird. *klopf auf Holz

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Guten Abend,

muss man unbedingt beim Zahnriemenwechsel an die Drehmomente achten?

Oder kann man die Schrauben einfach so festschrauben?

Wie sieht es mit der braunen Pest aus? Der Rest der Technik ist ok? Spurstangen, Lenkgetriebe, Hinterachse, Querlenker, Bremsen, Radlager?

Wenn das Blech gut ist, könnte man drüber nachdenken, den nochmals durch zu reparieren, voraus gesetzt du muss das nicht alles bei VAG machen lassen.

---
Zitat:
@Reaper451 schrieb am 14. Juli 2025 um 23:20:44 Uhr:
Guten Abend,
muss man unbedingt beim Zahnriemenwechsel an die Drehmomente achten?
Oder kann man die Schrauben einfach so festschrauben?

Ist schon besser nach Drehmomente anziehen.

Zitat:
@asiasnack schrieb am 14. Juli 2025 um 06:08:21 Uhr:
Ganz kurz gesagt würde ich den Golf nur soweit reparieren bis er die HU besteht. Mir steht solch eine Frage auch aktuell seit 2 Wochen an, da hat die WSS gleich 2 nicht reparable Steinschläge sehr knapp außerhalb Sichtfeld (kein TK vorhanden), beide Federn + Dämpfer + Staubschutz und Puffer hinten, 2x Stoßdämpfer + Domlager vorn, beide Koppelstangen und Bremsen mit Klötze hinten sind für die HU zu machen.. Die Kiste hat schon 2 sichtbare Unfälle jeweils links und rechts einen Streifschaden. Es ist alle gemacht bis auf die WSS die geschätzt 500€ kosten wird. Mal sehen was der Prüfer sagen wird. *klopf auf Holz

hier ist die WSS günstiger (falls nicht zu weit weg): https://www.ebay.de/itm/354493356913

Danke das ist ein echt gutes Angebot aber leider geht es in meinem Fall um einen Ford Focus C-Max.

Hallo Themenstarter,

ein Golf 4 ist für jemanden, der mit "Autoschrauben" beginnt, ein perfektes Auto.

Die Technik ist noch überschaubar, die Teile sind günstig und es gibt einen riesengroßen Support, was bei Büchern, wie "Jetzt helfe ich mir selbst" beginnt, Freunde und Bekannte sein können und natürlich das Internet mit Foren und auch Reparaturanleitungen per "pdf-Datei" bis hin zu Videos.

Ich denke, daß der Golf 4 für dich auch ein gutes "Lernobjekt" ist und du bestimmt schnell auch Erfolgserlebnisse beim "Schrauben" haben wirst.

Aber du wirst auch feststellen, daß durch "schlechtes" oder nicht vorhandenes Werkzeug manche Reparaturen schlecht/aufwändig werden oder garnicht durchführbar sind.

Beispielsweise wirst du für den Zahnriemenwechsel "Absteckwerkzeug" benötigen, was zwar vom Preis her erschwinglich ist (um ca. 50€, je nach Qualität), aber auch mit "einzurechnen" ist. Danach sollte/ist noch der Förderbeginn mittels "Laptop" zu kontrollieren und gegebenenfalls einzustellen. Einen extrem falschen Förderbeginn erkennt man schon am schwarzen Qualm der Abgase und oft ist dessen Ursache minderwertiges Absteckwerkzeug. Sind die Abgase nicht mit schwarzem Qualm behaftet und der Motor läuft auch gut, so hat die Kontrolle und eventuelle Einstellung des Förderbeginns nicht "höchste Priorität", sollte aber doch gemacht werden. Das ist quasi so, daß man nach dem Tausch eines Spurstangenkopfes auch eine Achsvermessung tätigen sollte.

Nimmt man den "schlimmsten Fall" für den Motor an, so ist der Turbo defekt und auch die Zylinderkopfdichtung.

Ist der Zahnriemen demontiert, so ist auch recht schnell der Zylinderkopf abgebaut: Es sind alle Anschlüsse am Turbolader, Ansaugstutzen und dem Kopf zu lösen, anschließend das Hosenrohr am Abgaskrümmer zu demontieren und dann die Zylinderkopfschrauben. Dann kann man gemütlich den Kopf abnehmen, mit einem neuen Turbolader versehen und .... .

Ich will jetzt keine Reparaturanleitung schreiben - auch würde ich dann alles wesentlich detaillierter beschreiben.

Ich will damit nur sagen, so auch sowas kein "Hexenwerk" ist. An Kosten für Teile (Turbolader, Kopfdichtung, neue Schrauben, Ventildeckeldichtung, Dichtung für Hosenrohr, neuer Nockenwellendichtring, ... ) sollten 550€ reichen. Dann ist aber ein "erneuter" bzw "generalüberholter" Turbolader mit Garantie dabei.

Solltest du keinen ordentlichen Drehmomentschlüssel für solche Reparaturen haben, so rechne dafür noch ca. 130€ - das ist aber ein Werkzeug, was bei sachgemäßer Benutzung sehr lange halten wird.

Ich möchte dir damit keine Angst machen, was auf dich zukommen kann. Du sollst schon wissen, daß nicht alles einfach sein wird, aber machbar ist.

Zu deinem genannten Passat als Alternative zum Golf: Sollte es dort ein Problem mit der "Einspritzung" geben, so wirst du um ein professionelles Diagnosegerät/-software nicht drumherum kommen, da alles teuer ist und man natürlich nur defekte Teile tauschen will - manche Teile haben vierstellige Preise!

Im Bereich der Einspritzung, des Rails herrschen enorme Drücke. Will/muß man daran arbeiten, so muß man auch wissen, wie man dieses "drucklos" macht. Das ist "Arbeitssicherheit" und nichts für "Schrauberanfänger"!

Selbst sollte man nur "aus Versehen" solch ein Leitung lösen, so kann/wird dessen Strahl, wenn er einen trifft - auf die Haut - eine gnadenlose Konsequenz haben können: Der Dieselstrahl geht durch die Haut und gelangt dort sofort in die Blutlaufbahn, was eine umgehende Blutvergiftung zur Folge hat, woran man dann stirbt!

Und damit will ich dir Angst machen, an einem solchen Auto zu schrauben.

Sammle "Schraubererfahrungen" an deinem Golf 4 und erfreue dich an dessen gelungenen Reparaturen!

Grüsse.

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