Jemand hier, der Motor-Leistungsdiagramme lesen/bewerten kann?

Ford Mondeo Mk4 (BA7)

Hallo MK4-Freunde,

auf Grund von Antriebsruckeln (siehe anderer Thread) sowie leichter Leistungsprobleme in Verbindung mit einer unschönen Vorgeschichte des Fahrzeuges (Turboschaden nach 800km, Kat gewechselt) habe ich nun einen Motorleistungstest bei einem Bosch-Dienst auf einem professionellen Leistungsprüfstand machen lassen. Wer kann sowas lesen und vor allem auch technisch fundiert bewerten? Anbei das Messdiagramm von Bosch (Bild 1) sowie ein händisch eingezeichneter Vergleich mit dem Referenzdiagramm von Ford (Bild 2) für den betreffenden Motor (2.0 TDCI 120kW EU5). Die grünen Flächen kennzeichnen die Bereiche, in denen die Kurve oberhalb des Referenzdiagramms verläuft, die gelben bzw. roten Bereiche jene, wo sich die Messkurve unterhalb befindet.

Ich hatte bei meiner Ford-Werkstatt wegen einem recht großem Leistungsloch nach einer aktuellen Software für das Fahrzeug gefragt, die es auch gab und entsprechend eingespielt wurde. Jetzt läuft er subjektiv wesentlich besser, gerade aus dem Leistungskeller heraus. Die Messung erfolgte bereits mit der neuen Software.

Meine Fragen: Kann es sein, dass die verringerte Leistung laut Messdiagramm im niedrigen (unter 1500 U/min) sowie im oberen (ab 2700 U/min) Drehzahlbereich durch eine neue Software bewusst und in dem hier erkennbaren Maße "beschnitten" wird, um im mittleren Bereich mehr Leistungsreserven bereit zu stellen? Die Norm-Minderleistung gegenüber der Herstellerangabe beträgt nun 9,2% (109 kW/120 kW), was ja bereits stark grenzwertig zu einem erheblichen Fahrzeugmangel ist. Ist das normal oder sollte hier weiter nach einem physischen Fehler gesucht werden? Ein Messdiagramm von der alten Software habe ich leider nicht, so dass ich die tatsächlichen Änderungen durch die Software nicht beurteilen kann. Kann eine neue Motorsoftware allein solche Verschiebungen der Leistungscharakteristik verursachen?

Tausend Dank schonmal für Eure Meinungen.
Viele Grüße!

57 Antworten

Wurde es schonmal geraten ?
Werkstatt wechseln ............

Garantieansprüche können bei jedem Ford-Händlerbetrieb geltend gemacht werden.

Zitat:

Original geschrieben von Norbert-TDCi


Garantieansprüche können bei jedem Ford-Händlerbetrieb geltend gemacht werden.

Es ist jetzt bereits die 3. Werkstatt! Ich glaube auch nicht, dass das etwas hilft, wenn ich zur nächsten gehe. Es wurde ja schon 3x die selbe Prüfprozedur durchgeführt. Das wird auch in der 4. Werkstatt beim 4. Mal so sein. Die arbeiten das von Ford vorgegebene Programm ab (was offenbar unzureichend ist), geben mir das Auto zurück, zucken mit den Schultern, sagen "Wir können nichts weiter tun." und rechnen ihre Aufwände mit Ford ab - und ich steh wieder 2 Wochen ohne Auto da. Das ist ein Spiel, an dem die Händler verdienen und wo ich der Spielball bin.

Ich sehe die einzige Chance darin hier noch etwas zu erreichen, dass sich mal ein Ford-Mitarbeiter des technischen Kundendienstes das Fahrzeug selbst anschaut. Die Werkstätten sind dazu offenbar nicht in der Lage (Messmittel, Kompetenz, etc.).

Naja, wenn das Fahrzeug mit der Software nur 150PS hat dann kann der Händler da auch keine 13 PS mehr her zaubern.
Da ist die Ursache doch evtl. woanders zu suchen, weil andere Autos haben die Leistung ja mit derselben Software.

Leider können die Werkstätten aber meist nur Fehler finden die auch im Speicher als Fehler hinterlegt sind oder sichtbar da irgendwo die Suppe aus dem Motor tropft oder irgendwo was undicht ist.

Ist wirklich eine blöde Sache die fehlenden PS zu finden.

Zitat:

Original geschrieben von Norbert-TDCi


Naja, wenn das Fahrzeug mit der Software nur 150PS hat dann kann der Händler da auch keine 13 PS mehr her zaubern.
Da ist die Ursache doch evtl. woanders zu suchen, weil andere Autos haben die Leistung ja mit derselben Software.

Norbert, deine Fähigkeit logisch zu schlussfolgern ist einzigartig ;-)

Der Händler soll auch nicht zaubern. Und ja, es ist ja offensichtlich, dass die Ursache woanders zu suchen ist. Ich frage mich nur, wieso das dann keiner tut? Spätestens wenn die Werkstätten mit den Standardprozeduren nicht mehr weiterwissen, der Fehler aber offensichtlich noch besteht, sollte doch der technische Kundendienst von Ford einspringen, oder? Erklär mir mal mit deiner messerscharfen Logik, wieso das nicht passiert.

Ähnliche Themen

Zitat:

Original geschrieben von Mickelback


Wenn das nach einem Jahr und einem offenbar unzureichend reparierten Turboschaden, der zudem beim Verkauf nicht angegeben wird, nicht mehr der Fall ist, der Motor zudem trotz Diesel-typischem Fahrprofil deutlich mehr Rußpartikel ausstößt als normal (sonst gäbe es ja die Probleme mit dem zugesetzten DPF nicht) und in bestimmten Fahrsituationen ruckelt, dann erwarte ich von Ford im Rahmen der Werksgarantie einfach, dass die Ursache dafür gesucht und behoben wird.

Sorry, aber in dem Fall ist die Antwort ein ganz klares Nein.

Die Werksgarantie deckt den Ausgangszustand ab, mit dem das Fahrzeug das Werk verlassen hat, nicht aber Folgeschäden einer unsachgemässen Reparatur. Das ist wohl bei jedem Produkt so.

Wenn es den Händler nicht mehr gibt, und auch keinen Rechtsnachfolger, ist das mit Sicherheit eine sehr unglückliche Situation, aber dafür jetzt den Hersteller verantwortlich machen zu wollen, ist nicht wirklich der richtige Weg. Schon gar nicht, unter Ausnutzung der Werksgarantie.

Zitat:

Original geschrieben von Mickelback


Norbert, deine Fähigkeit logisch zu schlussfolgern ist einzigartig ;-)
Erklär mir mal mit deiner messerscharfen Logik, wieso das nicht passiert.

Und pampig zu werden, wenn Dir jemand zu helfen versucht, ist in den allermeisten Fällen auch nicht sehr zielführend...

Zitat:

Original geschrieben von XLTRanger


Sorry, aber in dem Fall ist die Antwort ein ganz klares Nein.
Die Werksgarantie deckt den Ausgangszustand ab, mit dem das Fahrzeug das Werk verlassen hat, nicht aber Folgeschäden einer unsachgemässen Reparatur. Das ist wohl bei jedem Produkt so.
Wenn es den Händler nicht mehr gibt, und auch keinen Rechtsnachfolger, ist das mit Sicherheit eine sehr unglückliche Situation, aber dafür jetzt den Hersteller verantwortlich machen zu wollen, ist nicht wirklich der richtige Weg. Schon gar nicht, unter Ausnutzung der Werksgarantie.
Ich muss dir da vehement widersprechen.

Keiner hat von Folgeschäden einer unsachgemäßen Reparatur gesprochen! Ich vermute, dass der damalige Turboschaden weiteraus mehr Schäden verursacht hat, als im Rahmen der erfolgten Reparatur behoben wurden. Wenn schon, dann rede ich von einer

unvollständigen Reparatur

! Das ist ein großer Unterschied und die Werksgarantie deckt diese Schäden sehr wohl ab, da sie direkt auf den erfolgten Turboschaden zurückzuführen sind - sofern das die Ursache ist.

Andernfalls müsste ich sonst die Frage stellen, wie ich als Kunde denn dann noch eine Kaufentscheidung bei Ford treffen soll, wenn bereits erfolgte Garantiereparaturen durch von Ford autorisierte Werkstätten von der Garantie nicht mehr abgedeckt werden. Die Verkäufer haben keinen Zugriff auf den Teil des etis, in dem die Garantiereparaturen zu finden sind. Im Extremfall könnten also bei einem jungen Gebrauchten alle mögliche Dinge getauscht worden sein, ohne dass Verkäufer oder Käufer davon Kenntnis erlangen. Deiner Logik nach wäre das also das Risiko des Käufers, da Ford sich für diese Teile nicht mehr in der Verantwortung sieht und die Garantie ablehnt?

Mit Verlaub, das ist Unsinn - und diese Aussage sollte auch nicht als Pampigkeit gewertet werden. Ich habe nur das Gefühl, dass hier einige Leute versuchen für Ford unangenehme Probleme gezielt kleinzureden bzw. diejenigen, die das Problem haben, zu diffamieren. Dagegen wehre ich mich, das muss erlaubt sein. Für sachdienliche Hinweise von anderen Forenteilnehmern, von denen ich schon enige gute Tipps bekommen habe, bin ich immer dankbar und versuche auch anderen hier konstruktiven Rat anzubieten. "Eine wirklich blöde Sache"- oder "Such doch mal eine andere Werkstatt auf"-Hinweise von Norbert, der das Thema hier und in einem anderen Forum bereits seit einiger Zeit mitverfolgt und als aufmerksamer Leser sicher mitbekommen hat, dass es bereits die 3. Werkstatt ist, gehören aus meiner Sicht nicht dazu.

Zwischenstand: Verhalten mit neuen, schmaleren Winterreifen

Ich habe vergangene Woche Winterreifen aufgezogen (neue 215/55 R16 Michelin Alpin A4 auf original Ford-Alufelgen). Das Ruckeln hat sich im Vergleich zu den originalen 235er Goodyear-Sommerrädern leicht verbessert. Vor allem innerorts ist das Fahrzeug jetzt vergleichsweise ruhig. Allerdings beginnt die Ruckelei auf der Autobahn ab 110-120 km/h aufwärts noch immer deutlich heftiger zu werden als bei langsamen Geschwindigkeiten bzw. bei einem anderen Mondeo BA7, den ich hin und wieder fahre. Das Schieberuckeln zwischen 1700-2000 U/min (vor allem im 4. Gang) ist mit den Winterreifen auch minimal schwächer geworden, jedoch noch immer deutlich wahrnehmbar und leider auch noch immer oberhalb der Toleranzschwelle (auf dem Heimweg von der Arbeit heute ruckelte es auch im vergrößerten Drehzahlbereich zwischen 1500-2100 U/min im 5. Gang). Die demontierten hinteren Sommerreifen sehen tatsächlich "platt" aus und sind beide deutlich sichtbar schräg nach aussen abgefahren (bin eher jemand, der das Fahrzeug um die Kurve trägt und hatte bei meinen vorherigen Fahrzeugen nie solche Probleme; bis 15t km war er allerdings auch als Mietwagen unterwegs). Hier werde ich wohl mal eine Achsvermessung durchführen lassen. Die Reifen hatten also sicher einen Einfluss, sind jedoch leider nicht hauptverantwortlich für das Ruckeln.

Bei einer längeren Autobahnfahrt mit den Winterreifen in den Norden vergangene Woche (2x >500km am Stück bei leistungsfreundlichen 8°C Aussentemperatur und niedriger Luftfeuchtigkeit) habe ich die Endgeschwindigkeit in regelmäßigen Abständen im Flachland getestet. Bis etwa 180 km/h Tacho i.d.R. zügiger Durchzug, bis 200 km/h Tacho dann träge, ab da quälend und falls die Bahn die nächsten 3km frei ist, erreicht er max. 215 km/h laut Tacho (effektiv können davon laut Navi 12-15 km/h abgezogen werden). Interessanterweise verhält sich der Durchzug dabei von Beschleunigungsphase zu Beschleunigungsphase unterschiedlich. Manchmal war bei Tacho 200 km/h auch ganz Ende Gelände und der Durchzug im mittleren Drehzahlbereich (von 140 bis 180) wirkte dann auch extrem zäh. Als wenn der Motor launisch wäre bzw. streckenweise jemand die Handbremse angezogen hätte.

Der Motor läuft seit dem Software-Update und sonstigen Arbeiten von Ford vor 2 Wochen subjektiv insgesamt ruhiger, hat praktisch kein Turboloch mehr und klingt weniger nach Diesel. Der Durchzug im mittleren Dehzahlbereich ist aber auch spürbar zurückgegangen. Insgesamt wirkt er jetzt sowohl vom Klang wie auch vom Ansprechverhalten her mehr wie ein Benziner.

Nächste Woche ist eine gemeinsame Probefahrt mit dem Niederlassungsleiter "meiner" derzeitigen Ford-Werkstatt angesagt, bei der mir dann vorgeführt werden soll, wie er problemlos und zügig auf 225km/h hochzieht, was ja drei Werkstattmeister unabhängig voneinander festgestellt hätten... Danach folgt der nächste Zwischenstand.

Auswertung Leistungsmessung bei Ford-Werkstatt

Ich hatte ja berichtet, dass "meine" Ford-Werkstatt angeblich eine signifikante Leistungsverbesserung durch ein Softwareupdate erreicht hätte. Ich habe mir heute das Leistungsdiagramm, was mir bei der Fahrzeugrückgabe als Beleg nur kurz gezeigt wurde, zufaxen lassen, um es etwas genauer analysieren zu können. Zu meiner Überraschung hat man es mir ohne Umschweife zukommen lassen. Das Ergebnis macht mich allerdings ziemlich baff...

Anbei eine Gegenüberstellung der Messung durch die Werkstatt am 25.10. (links) und meine Messung am 7.11. (rechts) (siehe angehängte Abbildung). Die Normleistung bei einer Messung der Ford-Werkstatt betrug tatsächlich 158PS. Als ich am 7.11. meine Messung habe dort durchführen lassen, war diese Messung jedoch nicht im Prüfstand gespeichert; dafür aber eine andere, (wie ich jetzt erfahren habe) genau 4 Minuten später durchgeführt und mit in Bezug auf die früheren Messungen unveränderten Leistungswerten. Auf Nachfrage bei der Ford-Werkstatt hin, wie das sein kann und ob diese auf einem anderen Prüfstand gewesen seien, wurde mir mitgeteilt, man sei natürlich wieder dort beim betreffenden Bosch-Dienst gewesen, aber das Diagramm sei anschließend gelöscht worden. Wieso wurde nicht gesagt, da kann ich nur spekulieren, aber ein Blick auf die Gegenüberstellung der beiden Messdiagramme spricht eine für mich recht eindeutige Sprache.

Ich habe die relevanten Bereiche in den angehängten Diagrammen mit Buchstaben (A-D) markiert; folgendes ist auffällig:

A: Bei der Messung durch die Ford-Werkstatt wurde ein mir unbekannter Korrekturfaktor verwendet, der sonst nicht zum Einsatz kommt (mehrere Diagramme verglichen).

B: Die Messung war eine von mehreren, kurz nacheinander durchgeführten Messungen zu einem einzigen Testtermin.

C: Die Ansaugluft-Temperatur war mit knapp 50°C stark erhöht (sonst immer <~20°C bzw. im Bereich der Umgebungstemperatur). Die Ladeluftkühlung muss bei dieser Leistungsfahrt ausgesetzt haben bzw. der Abgasanteil deutlich erhöht worden sein (denkbar: LLK-Bypass aktiv, erhöhte AGR, Kühlgebläse am Prüfstand ausgeschaltet, manuelle Korrektur des Wertes, ...).

D: Bei der Messung der Ford-Werkstatt wurde die rotierende Fahrzeugmasse um 10kg (14%) erhöht, was auf Grund der Überzeichnung der tatsächlichen Masse das Messergebnis zusätzlich (wenn wohl auch nur geringfügig) nach oben verfälscht.

Mein Fazit: Offenbar bestanden bei der 158PS-Messung (Normleistung) ungültige Messbedingungen. Ob bewusst oder unbewusst (durch einen bestehenden Defekt) herbeigeführt, möchte ich hier mal bewusst offen lassen. Die effektive Motorleistung war sogar geringer, als bei meiner Messung. Die 158PS Normleistung kommen nur dadurch zustande, dass die Korrekturrechnung nach DIN 70020 auf Grund der stark abweichenden Parameter (insbes. C, aber auch A und D) stark überzeichnet. Diese Rechnung liefert aber nur bei Messungen unter definierten Bedingungen belastbare Werte, die bei dieser Messung offenbar nicht vorgelegen haben. Das ist auch eine Erklärung, wieso die Messung nicht gespeichert wurde - sie war einfach ungültig und hat massiv überzeichnet. Um sie mir als Beleg für die tolle Leistungsverbesserung vorlegen zu können, kam sie aber wohl gerade recht.

Ich habe meine Rückschlüsse schon an die Ford-Werkstatt geschickt und bin auf die Erklärung gespannt. Vielleicht täusche ich mich ja und es gibt tatsächlich eine plausible, unverfängliche Erklärung. Bis dahin hält sich hartnäckig der Eindruck, dass man dort tatsächlich glaubt, ich würde die Hosen mit der Kneifzange anziehen. Vor allem: Wenn man diese Kreativität nur bei der Problemanalyse am Fahrzeug an den Tag legen würde, wäre die wahre Ursache womöglich schon längst gefunden und behoben...

Zitat:

Original geschrieben von Mickelback


C: Die Ansaugluft-Temperatur war mit knapp 50°C stark erhöht

Da könnte schon der gesuchte Korrekturfaktor liegen.

Die Norm-Leistung Pnorm wird ja per SW nach den in der entspr. DIN-Norm normierten Randbedingungen errechnet.
Soll heißen, wenn die Messung z.B. bei 20°C als Normaltemperatur vorzunehmen ist, zum Meßzeitpunkt aber 30°C herrschten, wird die Leistung entspr. hochgerechnet.
Wenn man nun dem Temperatursensor der Ansaugluft absichtlich eine höhere Temperatur vorgaugelt, als die Ansaugluft tatsächlich hat, wird eine höhere Leistung berechnet als der Motor wirklich hat.

habe vor einiger Zeit mal ergoogled:
Temperatur[°C]....Luftmasse [kg/qm]
25........................1.18
15........................1.22
5...........................1.26
-5.........................1.30
-15.......................1.34

Die Beziehung ist in diesem Bereich also linear. Bei einem Temperaturunterschied von 30°C macht das ~10% Unterschied bei der Sauerstoffmenge.
Eine Manipulation am Ansaugluft-Temperatursensor wäre also eine sehr einfach Maßnahme, um das Leistungsdiagramm zu tunen.

Danke für die Infos, gobang. Ich denke, dass für so ziemlich jeden hier, der die Vorgänge in einer Gesamtschau betrachtet, die Angelegenheit recht klar danach aussieht, dass von Seiten der Ford-Werkstatt wissentlich getäuscht wurde. Eigentlich eine richtige Schande für Ford, wobei ich der Werkstatt gern noch die Möglichkeit zur Erklärung einräume, bevor ich womöglich voreilige Schlüsse ziehe. In jedem Fall ist hier das letzte Wort noch lange nicht gesprochen.

Zum Fahrzeug: Jetzt bei niedrigeren Temperaturen (um den Gefrierpunkt) ist neben dem Leistungsdefizit auch das Ruckeln im Schubbetrieb wieder ausgeprägter und tritt zudem auch im Teillastbereich sowie über den 1700-2000 U/min Drehzahlbereich hinaus auf. Ich tippe, und das habe ich den Herren bei Ford auch schon mehrfach erzählt, auf nicht behobene Restschäden vom Turboschaden, möglicherweise im Bereich LMM, AGR oder LLK. Mein Ansatz wäre: AGR vorübergehend stillegen, probehalber neuen LMM einbauen und damit auf den Prüfstand. Das hat (laut Web-Recherche) bei einem Diesel einer anderen Marke mit ähnlicher Vorgeschichte und Symptomatik zum Erfolg geführt und die Ursache konnte so weiter eingegrenzt werden.

Vielleicht entsinnt sich Ford ja doch noch seines "Markenversprechens", was man in der Fahrzeugbroschüre unter dem Stichwort "Qualität" nachlesen kann: "Bei Design und Fertigung Ihres Ford legen wir viel Wert darauf, dass sich Ihr Fahrzeug nach vielen Jahren noch immer wie am ersten Tag anfühlt ... und genauso gut fährt."

Ergo: Entweder sind Ruckeln und Leistungsdefizit beabsichtigte Eigenschaften (by design) oder aber dieses Versprechen ist schlichtweg keinen Pfifferling wert.

In diesem Sinne, ich bin gespannt (und werde natürlich weiter hier berichten).

Hast du mal nach einem Dieselspezialisten in deiner Nähe gesucht? Wenn es denn so einen gibt in deiner Nähe, fahre doch mal hin und unterhalte dich mit dem über deine Probleme. Nicht unbedingt, um auf deine Kosten zu reparieren. Sondern um überhaupt erstmal den Fehler zu finden. Wir haben im meiner Heimatstadt zum Beispiel einen, der gehört zu Bosch. Der hat uns schon zweimal relativ preiswert bei Firmenfahrzeugen geholfen, als Renault nur noch eine teure Einspritzpumpe einbauen wollte. Die haben meist auch ganz andere Messtechnik und können dadurch ganz anders prüfen, als es die Fordhändler.

me3

Zitat:

Original geschrieben von me3


Hast du mal nach einem Dieselspezialisten in deiner Nähe gesucht?

Ja, die Leistungstests habe ich bspw. immer bei einem

Bosch Diesel-Spezialisten

machen lassen und bei der Gelegenheit auch das Gespräch mit den Mitarbeitern dort gesucht. Die haben mir auch bei dem letzten Test bestätigt, dass sich seit meinem ersten Test dort nichts signifikantes am Messergebnis verändert hat (ich sowie die Werkstätten waren bisher immer auf dem betreffenden Prüfstand und die bisherigen Messergebnisse sind dort noch gespeichert).

Als mögliche Ursachen für die Leistungsproblematik unter Berücksichtigung der Vorgeschichte kommen demnach aber eine ganze Reihe an Dingen in Frage. Ein defekter DPF, den die Werkstätten zunächst als Ursache im Blick hatten, weil er trotz Diesel-typischem Fahrprofil stark zugesetzt war, würde sich bspw. auch im Leistungstest eher auf den gesamten Drehzahlbereich auswirken und nicht nur "hinten raus". Zudem wurde gesagt, dass der DPF leider oft als Sündenbock für tiefer liegende Probleme herhalten müsste, die den Motor mehr Rußpartikel ausstoßen lassen als normal, wodurch im Ergebnis auch der DPF nicht mehr ordnungsgemäß arbeitet. Das kann z.B. dann passieren, wenn das tatsächliche Luft-Kraftstoffgemisch von dem abweicht, was das Steuergerät gerade auf dem Schirm hat. Liefert irgendein Sensor also bspw. versetzte (nicht komplett unsinnige) Werte, dann regelt eben auch das Steuergerät - ich nenne es immer - "neben der Spur". Konkret wurde der LMM genannt, der Öl abbekomme haben könnte und womöglich nur gereinigt und nicht getauscht wurde. Auch die Bereiche AGR und LLK wurden angesprochen.

Dinge wie Kompressionsprüfung, Düsenrücklaufprüfung etc. wurden meines Wissens von Ford bereits durchgeführt. Von einem systematischen Komponententausch ist mir bisher aber nichts bekannt. Ford verlässt sich bisher auf die elektronischen Messwerte im Rahmen von Standardprüfprozeduren, was offensichtlich jedoch nicht ausreicht, da das Problem weiter besteht.

Die Bosch-Leute würden mir sicher weiterhelfen, dann müsste ich aber zahlen und Ford hätte einen Grund auf womöglich fehlerhafte Arbeiten fremder Werkstätten zu verweisen. Das ist mir zu heiß. Ich habe Werksgarantie und sehe hier ganz klar Ford in der Verantwortung. Das hat mir der Kundendienst von Ford auch telefonisch bestätigt - nur bei den Werkstätten ist das noch nicht angekommen.

Zitat:

Original geschrieben von Mickelback


Mein Ansatz wäre: AGR vorübergehend stillegen, probehalber neuen LMM einbauen und damit auf den Prüfstand. Das hat (laut Web-Recherche) bei einem Diesel einer anderen Marke mit ähnlicher Vorgeschichte und Symptomatik zum Erfolg geführt und die Ursache konnte so weiter eingegrenzt werden.

Hab mal noch etwas recherchiert: Bei den EURO5 Dieseln ist das Stilllegen des AGR-Ventils wohl nicht mehr ohne weiteres möglich. Damit fällt der Ansatz wohl aus.

kleiner Zwischenstand

Mein Händler hat nach meiner erneuten Beanstandung (siehe vorige Beiträge) nach eigenen Angaben tatsächlich erreicht, dass mein Fahrzeug zu Ford nach Köln geholt und dort untersucht bzw. repariert wird. Ein Lichtblick am Ende des Tunnels! Habe es letzte Woche Mittwoch abgegeben. Es wurde dann laut Angabe des Händlers mit dem nächstmöglichen Transporter nach Köln verbracht und ich werde es wohl im Laufe der kommenden Woche wieder bekommen. Bin gespannt, aber insgesamt guter Dinge, da sich Ford hier sicher nichts nachsagen lassen wird. Weiteres dazu, sobald ich ihn wieder habe.

Deine Antwort
Ähnliche Themen