Italienische Presse verspottet Schumi
Hallo,
Ich kann dazu nur sagen, das es nicht das erste mal ist das die Italiener einem oder den Deutschen in den Rücken gefallen sind. Was meint ihr ?
Beste Antwort im Thema
Zitat:
Original geschrieben von Eierhals
....
Allein die zählbaren Erfolge sind es aber offensichtlich eben auch nicht. Sonst hätte MSC die Wahlen gewinnen müssen, abgehalten von Buchhaltern und Mathematikern ;-) Um mehr ging's ja gar nicht ... weil die 7 Titel hier oft als das ultimative Totschlagsargument herangezogen werden.
Hi Eierhals
Peter Sauber hat mal sinngemäss gesagt: Wenn Du Deinen ersten Punkt machst, Dein erstes Rennen gewinnst, kommen sie alle vorbei, und klopfen Dir der Reihe nach auf die Schulter. Du kannst Dich vor Glückwünschen der Mitbewerber kaum noch retten. Wenn Du das aber wiederholst und plötzlich um die Meisterschaft fährst, dann will Dir plötzlich jeder nur noch das Messer in den Rücken jagen.
Nun ja, als Totschlagargument würde ich die 7 Titel nicht sehen, sie sind nun mal Fakt, und die meisten User hier - davon dürfen wir wohl ausgehen - lieben Fakten, egal, welche Brille sie aufhaben. Insofern ist da nichts falsches dran, wenn man sich in der Argumentation dieser Titel bedient. Es wird ja auch oft genug versucht, mit allen möglichen und unmöglichen Mitteln diese 7 Titel so zu ergründen versuchen, als seien sie mehrheitlich wenn nicht gar ausschliesslich aufgrund von fehlender Konkurrenz, überlegenem Material, Bezahlung der FIA, rücksichtsloser Fahrweise und ungehörigem Auftreten vor den Medien zustande gekommen. Das sind dann teilweise lustige, teilweise leider auch fast schon hilflos anmutende Versuche, die Geschichte umbiegen zu wollen. Ob man das nun gut findet oder nicht, er ist nun mal der erfolgreichste Fahrer aller Zeiten. Und wie schon früher einmal gesagt. Man kann mit Glück, Unvermögen des Gegners, unglaublicher Dreistheit und temporär überlegenem Material durchaus EINMAL Weltmeister werden, da muss ich Euch nun keine Beispiele aufzählen ... 😉
Aber 7mal geht nun mal nicht. Auch 3mal nicht. Ab dem 2. Mal, wie bei Alonso oder Häkkinen, erfährt der Fahrer den Ritterschlag, der ihm gebührt. Und .... der 2. Titel ist, entgegen vieler Unkenrufe, eben doch immer der schwerste. Es ist quasi wie die 2. Saison nach dem Aufstieg, wie der 2. Grand-Slam Titel im Tennis, wie der 2. Nummer 1 Hit in der deutschen Hitparade. Eintagsfliege oder eben doch Superstar. Die Bestätigung des einmal Geleisteten fällt vielen Sportlern schwer, siehe auch Englands Fussballteam. Und um zu erklären, dass die Brasilianer besser Fussball spielen als die Engländer, kann gegen einen wirklich fanatisch argumentierenden Engländer eben oft auch nur noch die stolze Zahl von fünf Titeln der Seleçao herhalten. Aber halt, die haben ja auch fehlende resp. unfähige Konkurrenz, das beste Material (tja, der Brasilianer per se ist nun mal gelenker und von Haus aus talentierter als der durchschnittlich käseweisse und oberstaksige Mitteleuropäer 😉), hinzu kommt das unmögliche und oft auch arrogante Auftreten vor den Medien und die fielen fiesen Tricks, wie etwa Beinschüsse, Übersteiger und andere Dribbel-Künste, mit welchen sie ihre Gegner regelmässig vorführen.
Was sagt uns das? Muss man alles erstmal können, oder? Und jeder ist doch herzlich eingeladen, sich diese Eigenschaften auch anzueignen, um dereinst ähnliche Erfolge feiern zu dürfen. Und an all die Gutmenschen da draussen gerichtet: Natürlich zeugt es von Stil, sich niemals und zu keiner Zeit "unlauterer" Mittel zu bedienen, um ans Ziel zu gelangen, wo auch immer dieses sein mag. Aber all jene, die diesen Weg wirklich gehen, diese zweifellos bewundernswerte Art zu leben gewählt haben, sind sicherlich nicht jene, die dann täglich rumjammern, wenn andere dies offensichtlich anders sehen und damit, in irdischer Hinsicht, auch noch Erfolg haben. Da geht's dann nicht mehr um Stilfragen, da geht's nur noch um eine konsequente Lebenseinstellung. Ein buddhistischer Mönch bspw. würde Schumi vermutlich einfach zu seinen 7 Titeln gratulieren und sie ihm auch alle von Herzen gönnen. Und er würde ihn dafür respektieren. Genauso wie er Chandhok für seine Leistungen respektieren würde. Und DAS hat dann wirklich Stil.
Und genau DORT sehe ich den Unterschied zwischen Wein trinken und Wasser predigen, Glashütten bewohnen und Steinen werfen.
Salut
Alfan
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Zitat:
Original geschrieben von winni2601
Na das ist ja genauso ein Blödsinn. Es wird deshalb so viel über ihn diskutiert, weil er einerseits der beste Rennfaher aller Zeiten ist und andererseits unfaires Verhalten, ausgelöst durch übersteigerten Ehrgeiz, gezeigt hat. Letzteres schmälert nicht seine Leistungen und andererseits macht es auch keinen "Gott" aus ihm, sondern einen Menschen mit Fehlern und Schwächen.
Er war vielleicht der erfolgreichste F1-Fahrer (wenn man nur die Erbsen zählt). Zum besten Fahrer aller Zeiten ist Senna nach seinem Ableben von aktuellen/ ehemaligen Fahrern, Teambesitzern, Journalisten und weiteren Insidern gewählt worden. Wenn man bedenkt, dass zumindest eine dieser Wahlen nach der Erfolgsphase von MSC durchgeführt wurde, sagt das auch eine Menge aus. Eigentlich ein Schlag ins Gesicht des 7-fachen, der zeigt, dass neben der puren Anzahl von Punkten, Siegen und Titeln eben noch ganz andere Faktoren den Ausschlag geben.
Senna war ein genialer Fahrer, letztlich aber deutlich rücksichtsloser als MSC - bei welchem Rennen hat er doch gleich versucht bei Vollgas auf der Zielgeraden Prost in die Mauer zu drängen? Das war hart am versuchten Totschlag, gerade beim Sicherheitsstandard der damaligen Autos (und was mich bei ihm stets abgestossen hatte war seine Bigotterie: Abseits der Piste hat er den tiefgläubigen Christen gegeben, auf der Piste aber war ihm Leben und Gesundheit der Kollegen sowas von wurscht...).
Aber das war ebenso Teil seines Erfolgs wie es das später bei MSC war, wer Senna im Rückspiegel hatte machte automatisch früher oder später einen Fehler, jeder wusste dass Senna nicht lange fackelt...so wie eben auch MSC. Was die Kompromisslosigkeit angeht hat er definitiv die F1 auf eine neue Stufe gehoben.
Gruss
Toenne
Zitat:
Original geschrieben von toenne
Senna war ein genialer Fahrer, letztlich aber deutlich rücksichtsloser als MSC - bei welchem Rennen hat er doch gleich versucht bei Vollgas auf der Zielgeraden Prost in die Mauer zu drängen? Das war hart am versuchten Totschlag, gerade beim Sicherheitsstandard der damaligen Autos (und was mich bei ihm stets abgestossen hatte war seine Bigotterie: Abseits der Piste hat er den tiefgläubigen Christen gegeben, auf der Piste aber war ihm Leben und Gesundheit der Kollegen sowas von wurscht...).
Aber das war ebenso Teil seines Erfolgs wie es das später bei MSC war, wer Senna im Rückspiegel hatte machte automatisch früher oder später einen Fehler, jeder wusste dass Senna nicht lange fackelt...so wie eben auch MSC. Was die Kompromisslosigkeit angeht hat er definitiv die F1 auf eine neue Stufe gehoben.Gruss
Toenne
Mir ging es bei dem Statement darum, dass ich nicht allein mit der Ansicht bin, dass es neben den zählbaren Aspekten noch ganz andere Faktoren gibt.
Ich meine mich zu erinnern, dass MSC die Nummer auf der Zielgeraden sogar mit seinem Bruder veranstaltet hat. Und bei den Geschwindigkeiten kann man auch in der heutigen F1 nie 100-%-ig sicher sein, dass so etwas glimpflich abgeht. Das Risiko fährt also auch heute noch mit und macht so eine Aktion um keinen Deut besser. Der Tatbestand "versuchter Totschlag" dürfte dann - wenn überhaupt - wohl hier wie da gelten.
Insgesamt habe ich den Eindruck, dass bei Dir da einige wenige Manöver haften geblieben sind, die nun Dein Bild von Senna prägen. Die ganze F1 war damals noch härter ... allein schon wegen der noch nicht annähernd so perfekten Sicherheitssysteme waren Themen wie Verletzungen oder gar mehr noch viel stärker im Bewusstsein verankert und prägten die Einstellung der Fahrer zu diesem Sport. Eines ist aber klar - und da bietet sich Dein Zielgeraden-Vergleich perfekt an .... gehe ich in einem Open-Wheeler so an den Gegner ist mein Risiko bei 50:50.
Senna aber zu unterstellen, dass ihm das Leben und die Gesundheit der Kollegen wurscht war, stimmt eben nicht. Nicht erst an seinem eigenen Unglückswochenende hat er sich stark für das Schicksal anderer Fahrer und die Sicherheit der F1 interessiert. Das Beispiel Boutsen belegt dies exemplarisch.
Er war mit Sicherheit auch ein gläubiger Mensch, aber er hat den Fehler gemacht damit an die Öffentlichkeit zu gehen und von dem Moment an wurden ihm von der Boulevardpresse Dinge in den Mund gelegt, die bis heute ihre Wirkung nicht verfehlen.
K.A. ob z.B. bei youtube was zu finden ist, aber wenn du beide Szenen vergleichst wirst du feststellen dass das eine ganz andere Qualität als bei den Schumachers war. Und nein, nicht nur diese Szene hat meinen Eindruck von ihm gefestigt, das hat sich über all die Jahre die er gefahren ist gefestigt. Zwischen dem was er abseits der Strecke getan und gesagt hat und seinem Verhalten auf der Strecke gabs eine massive Diskrepanz, das Wort Pharisäer nehme ich jetzt lieber nicht in den Mund da Kritik an ihm noch weitaus eher als Gotteslästerung angesehen wird als bei MSC 😉. Wobei es auch abseits der Rennstrecke bei der Durchsetzung seiner persönlichen Vorteile mit der christlichen Nächstenliebe nicht mehr allzu weit her war, allerdings gings dabei dann wenigstens nicht um die Gesundheit seiner Gegner.
Aber egal, als Rennfahrer war er auf jeden Fall einer der Grössten, ihm zuzuschauen war ohne Frage ein Genuss. Ein direkter Vergleich mit MSC ist jedoch genauso müssig wie ein Vergleich mit Fangio, sie sind dafür zu kurz direkt gegeneinander angetreten.
Gruss
Toenne
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Zitat:
Original geschrieben von toenne
K.A. ob z.B. bei youtube was zu finden ist, aber wenn du beide Szenen vergleichst wirst du feststellen dass das eine ganz andere Qualität als bei den Schumachers war. Und nein, nicht nur diese Szene hat meinen Eindruck von ihm gefestigt, das hat sich über all die Jahre die er gefahren ist gefestigt. Zwischen dem was er abseits der Strecke getan und gesagt hat und seinem Verhalten auf der Strecke gabs eine massive Diskrepanz, das Wort Pharisäer nehme ich jetzt lieber nicht in den Mund da Kritik an ihm noch weitaus eher als Gotteslästerung angesehen wird als bei MSC 😉. Wobei es auch abseits der Rennstrecke bei der Durchsetzung seiner persönlichen Vorteile mit der christlichen Nächstenliebe nicht mehr allzu weit her war, allerdings gings dabei dann wenigstens nicht um die Gesundheit seiner Gegner.
Aber egal, als Rennfahrer war er auf jeden Fall einer der Grössten, ihm zuzuschauen war ohne Frage ein Genuss. Ein direkter Vergleich mit MSC ist jedoch genauso müssig wie ein Vergleich mit Fangio, sie sind dafür zu kurz direkt gegeneinander angetreten.Gruss
Toenne
Ein Vergleich hinkt immer ... ist es die unterschiedliche Zeit in der Fahrer erfolgreich waren oder das unterschiedliche Material.
Allein die zählbaren Erfolge sind es aber offensichtlich eben auch nicht. Sonst hätte MSC die Wahlen gewinnen müssen, abgehalten von Buchhaltern und Mathematikern ;-) Um mehr ging's ja gar nicht ... weil die 7 Titel hier oft als das ultimative Totschlagsargument herangezogen werden.
Zitat:
Original geschrieben von Eierhals
....
Allein die zählbaren Erfolge sind es aber offensichtlich eben auch nicht. Sonst hätte MSC die Wahlen gewinnen müssen, abgehalten von Buchhaltern und Mathematikern ;-) Um mehr ging's ja gar nicht ... weil die 7 Titel hier oft als das ultimative Totschlagsargument herangezogen werden.
Hi Eierhals
Peter Sauber hat mal sinngemäss gesagt: Wenn Du Deinen ersten Punkt machst, Dein erstes Rennen gewinnst, kommen sie alle vorbei, und klopfen Dir der Reihe nach auf die Schulter. Du kannst Dich vor Glückwünschen der Mitbewerber kaum noch retten. Wenn Du das aber wiederholst und plötzlich um die Meisterschaft fährst, dann will Dir plötzlich jeder nur noch das Messer in den Rücken jagen.
Nun ja, als Totschlagargument würde ich die 7 Titel nicht sehen, sie sind nun mal Fakt, und die meisten User hier - davon dürfen wir wohl ausgehen - lieben Fakten, egal, welche Brille sie aufhaben. Insofern ist da nichts falsches dran, wenn man sich in der Argumentation dieser Titel bedient. Es wird ja auch oft genug versucht, mit allen möglichen und unmöglichen Mitteln diese 7 Titel so zu ergründen versuchen, als seien sie mehrheitlich wenn nicht gar ausschliesslich aufgrund von fehlender Konkurrenz, überlegenem Material, Bezahlung der FIA, rücksichtsloser Fahrweise und ungehörigem Auftreten vor den Medien zustande gekommen. Das sind dann teilweise lustige, teilweise leider auch fast schon hilflos anmutende Versuche, die Geschichte umbiegen zu wollen. Ob man das nun gut findet oder nicht, er ist nun mal der erfolgreichste Fahrer aller Zeiten. Und wie schon früher einmal gesagt. Man kann mit Glück, Unvermögen des Gegners, unglaublicher Dreistheit und temporär überlegenem Material durchaus EINMAL Weltmeister werden, da muss ich Euch nun keine Beispiele aufzählen ... 😉
Aber 7mal geht nun mal nicht. Auch 3mal nicht. Ab dem 2. Mal, wie bei Alonso oder Häkkinen, erfährt der Fahrer den Ritterschlag, der ihm gebührt. Und .... der 2. Titel ist, entgegen vieler Unkenrufe, eben doch immer der schwerste. Es ist quasi wie die 2. Saison nach dem Aufstieg, wie der 2. Grand-Slam Titel im Tennis, wie der 2. Nummer 1 Hit in der deutschen Hitparade. Eintagsfliege oder eben doch Superstar. Die Bestätigung des einmal Geleisteten fällt vielen Sportlern schwer, siehe auch Englands Fussballteam. Und um zu erklären, dass die Brasilianer besser Fussball spielen als die Engländer, kann gegen einen wirklich fanatisch argumentierenden Engländer eben oft auch nur noch die stolze Zahl von fünf Titeln der Seleçao herhalten. Aber halt, die haben ja auch fehlende resp. unfähige Konkurrenz, das beste Material (tja, der Brasilianer per se ist nun mal gelenker und von Haus aus talentierter als der durchschnittlich käseweisse und oberstaksige Mitteleuropäer 😉), hinzu kommt das unmögliche und oft auch arrogante Auftreten vor den Medien und die fielen fiesen Tricks, wie etwa Beinschüsse, Übersteiger und andere Dribbel-Künste, mit welchen sie ihre Gegner regelmässig vorführen.
Was sagt uns das? Muss man alles erstmal können, oder? Und jeder ist doch herzlich eingeladen, sich diese Eigenschaften auch anzueignen, um dereinst ähnliche Erfolge feiern zu dürfen. Und an all die Gutmenschen da draussen gerichtet: Natürlich zeugt es von Stil, sich niemals und zu keiner Zeit "unlauterer" Mittel zu bedienen, um ans Ziel zu gelangen, wo auch immer dieses sein mag. Aber all jene, die diesen Weg wirklich gehen, diese zweifellos bewundernswerte Art zu leben gewählt haben, sind sicherlich nicht jene, die dann täglich rumjammern, wenn andere dies offensichtlich anders sehen und damit, in irdischer Hinsicht, auch noch Erfolg haben. Da geht's dann nicht mehr um Stilfragen, da geht's nur noch um eine konsequente Lebenseinstellung. Ein buddhistischer Mönch bspw. würde Schumi vermutlich einfach zu seinen 7 Titeln gratulieren und sie ihm auch alle von Herzen gönnen. Und er würde ihn dafür respektieren. Genauso wie er Chandhok für seine Leistungen respektieren würde. Und DAS hat dann wirklich Stil.
Und genau DORT sehe ich den Unterschied zwischen Wein trinken und Wasser predigen, Glashütten bewohnen und Steinen werfen.
Salut
Alfan
Zitat:
Original geschrieben von toenne
Abseits der Piste hat er den tiefgläubigen Christen gegeben, auf der Piste aber war ihm Leben und Gesundheit der Kollegen sowas von wurscht...
Womit er letzten Endes nur konsequent war. Die Geschichte hat schon immer gezeigt, daß die Gleichung "Christen == Menschenfreunde" einfach nicht aufgeht.
Wenn's um Macht, Erfolg, Geld oder Triebe geht, dann geraten die frommen, schmückenden Sprüche ganz schnell in Vergessenheit. War früher so, ist heute so, wird morgen auch noch so sein.
Zitat:
Original geschrieben von Alfan
Hi EierhalsZitat:
Original geschrieben von Eierhals
....
Allein die zählbaren Erfolge sind es aber offensichtlich eben auch nicht. Sonst hätte MSC die Wahlen gewinnen müssen, abgehalten von Buchhaltern und Mathematikern ;-) Um mehr ging's ja gar nicht ... weil die 7 Titel hier oft als das ultimative Totschlagsargument herangezogen werden.
...
Nun ja, als Totschlagargument würde ich die 7 Titel nicht sehen, sie sind nun mal Fakt, und die meisten User hier - davon dürfen wir wohl ausgehen - lieben Fakten, egal, welche Brille sie aufhaben. Insofern ist da nichts falsches dran, wenn man sich in der Argumentation dieser Titel bedient. Es wird ja auch oft genug versucht, mit allen möglichen und unmöglichen Mitteln diese 7 Titel so zu ergründen versuchen, als seien sie mehrheitlich wenn nicht gar ausschliesslich aufgrund von fehlender Konkurrenz, überlegenem Material, Bezahlung der FIA, rücksichtsloser Fahrweise und ungehörigem Auftreten vor den Medien zustande gekommen. Das sind dann teilweise lustige, teilweise leider auch fast schon hilflos anmutende Versuche, die Geschichte umbiegen zu wollen. Ob man das nun gut findet oder nicht, er ist nun mal der erfolgreichste Fahrer aller Zeiten. Und wie schon früher einmal gesagt. Man kann mit Glück, Unvermögen des Gegners, unglaublicher Dreistheit und temporär überlegenem Material durchaus EINMAL Weltmeister werden, da muss ich Euch nun keine Beispiele aufzählen ... 😉...
Salut
Alfan
Aus Gründen der besseren Übersichtlichkeit will ich mal auf den Absatz konzentrieren, in dem Du auf MEINE Aussage eingehst. Der Rest mag zutreffen ... auf einige hier ... hat aber mit meiner Intention recht wenig zu tun. Ich kann mich im übrigen auch nicht daran erinnern, das einmal ein Titelgewinn der Brasilianer großartig Neider auf den Plan gerufen hätte. Fußballerisch waren sie ja meist eine Größe für sich ...
Wenn ich sage, dass es für mich - und da scheine ich nicht ganz allein zu sein - noch weitere Punkte neben den zählbaren Fakten gibt, die die Klasse eines F1-Fahrers ausmachen, muss das ja erst einmal nachvollziehbar sein. Damit sage ich ja praktisch auch schon, dass es andere gibt, die sich eher an Ergebnislisten und Statistiken ergötzen können. Jedem Tierchen sein Plaisierchen ...
So wäre es ja reichlich inkonsequent von mir diese 7 Titel in irgendeiner Diskussion als Argument anzuerkennen.
Du sprichst hier von z.B. verdienten und unverdienten Titeln und noch weiteren Punkten die MSC entgegengehalten werden. Die habe ich aber gar nicht angesprochen und auch nicht gemeint.
Versteh es nicht falsch, aber mir ging es um diesen einen Aspekt. Den Rest hast Du in die Aussage interpretiert oder wolltest sie einfach mal loswerden.
Zitat:
Original geschrieben von Eierhals
.... Ich kann mich im übrigen auch nicht daran erinnern, das einmal ein Titelgewinn der Brasilianer großartig Neider auf den Plan gerufen hätte. Fußballerisch waren sie ja meist eine Größe für sich .........So wäre es ja reichlich inkonsequent von mir diese 7 Titel in irgendeiner Diskussion als Argument anzuerkennen.
.... Den Rest hast Du in die Aussage interpretiert oder wolltest sie einfach mal loswerden.
Hi Eierhals
Tja, mit dem Interpretieren ist das so ein Sache. Ein schmaler Grat zwischen der Betrachtung des Geschriebenen und dessen, was zwischen den Zeilen noch so mitgegeben wird.
Ich persönlich habe nirgends von Neid bezüglich des fussballerischen Schaffens von Brasilien gesprochen. Wenn Du den Absatz nochmals durchgehst, wirst Du das feststellen. Ergo hast Du da was hineininterpretiert. Verfänglich ist aber dann die Anmerkung, dass Du Dich nicht daran erinnern kannst, dass die Brasilianer irgendwann mal grossartig Neider auf den Plan gerufen hätten. Heisst nun mal im Umkehrschluss, dass Du dieses Beispiel bezogen auf MSC als nicht adäquat betrachtest und damit sagst Du - sicherlich eher ungewollt - dass die jahrelange Dominanz von MSC durchaus Neid hervorgerufen hat. Und Neid ist nun mal ein ganz schlechter Ratgeber in einer konstruktiven Auseinandersetzung über erbrachte Leistungen von Personen des öffentlichen Interesses.
Ein von Neid zerfressener Mensch ist schlicht nicht in der Lage, Geschehnisse in irgendeinem für ihn negativ empfundenen Kontext objektiv zu betrachten. Und weswegen gerade all die Ex-Fahrer allen Grund haben, neidisch zu sein, werde ich hier nicht wiederholen.
Nichts anderes wollte ich damit sagen.
Aber .... wir können uns gerne noch jahrelang im Kreis drehen. Die Fakten sprechen für MSC, alles andere ist der Versuch, die Geschichte nach eigenem Gusto so hinzubiegen, dass die persönliche Niederlage eines jeden einzelnen Schumi-Gegners - und nach nichts anderem sieht es hier eben des öfteren aus, weiss Gott warum ... - nicht ganz so dramatisch ausfällt und man sich an Sachen hochziehen kann, die nichts, aber auch gar nichts mit dem unbestreitbar einzigartigen Schaffen von MSC zu tun haben.
Oft hilft ein Beispiel: Für mich ist Usain Bolt der schnellste und somit beste und erfolgreichste 100m Sprinter aller Zeiten, Punkt. Ich persönlich mochte aber bspw. den Frankie Fredericks immer viel mehr. Ich geh aber doch deswegen jetzt nicht hin und sauge mir Geschichten über Bolt aus den Fingern (und die gäbe es zu Hauf, ich kenn da ein paar Puma-Leute), nur um seine Erfolge in dem Masse zu schmälern, die es mir dann persönlich leichter machen, ihn etwas weniger zu hassen. So kann man nicht diskutieren.
Ich kann Dir nur versichern: Den lieben, vertrauenswürdigen, kumpelhaften, loyalen, zuvorkommenden und nicht einfach nur auf sich und seine persönlichen Befindlichkeiten schauenden F1-Fahrer, den viele hier irgendwo mal zu sehen glaubten, gibt's nicht. Der wird auch nie geboren werden. Denn SO VIELE Leichen, wie jeder F1-Pilot auf dem Weg zur Superlizenz links und rechts der Strasse zurücklässt, lassen einfach nicht zu, dass auch nur einer von den Jungs irgendwann mal in den Himmel kommt. Das kann jetzt durchaus traurig erscheinen, ist aber so. 😎
Salut
Alfan
PS. So, jetzt kann noch einer kommen und sagen, aber der Schumi ist dafür der Böseste unter all den Bösen, mit dieser Betrachtung als quasi aussergerichtlichem Vergleich könnte man dann vielleicht sogar leben und im besten Falle könnten wir dann auch endlich diesen Thread hier in Frieden ruhen lassen.
man sollte sich hüten vor verweisen, die analogien zu anderen sportarten zum inhalt haben. der erfolg in der f1 ist gemittelt, und dies in einer ausprägung, die vielen anderen sportarten fremd ist. ein fußballer oder ein sprinter kann sich im wettkampf nur auf dreierlei verlassen, seine motorik, koordinatorik und antizipation. in der formel1 müssen diese drei aspekte um eine weitere dimension erweitert werden, die dann in diesem vierecksverhältnis sicherlich den größten raum einzunehmen pflegt - sie ist der garant des erfolges.
im umkehrschluss bedeutet dies, dass der persönliche erfolg eines fahrer genau um diese dimension geschmälert werden muss. ein sieg in der weltmeisterschaft ist primär ein kollektiver erfolg, erst auf der sekundären ebene ein persönlicher.
den kollektiven und den persönlichen anteil auseinanderdividieren, das ist es, was Eierhals hier macht. dies entspricht auch meiner herangehensweise. nicht alle titel von schumacher sind bei mir sauber in das bewusstsein eingemeißelt: einige brökeln stark, auf anderen befindet sich ein januskopf, bei dem sowohl die umrisse von schumi als auch von anderen fahrern sichtbar werden.
Zitat:
Original geschrieben von Machtder4Ringe
man sollte sich hüten vor verweisen, die analogien zu anderen sportarten zum inhalt haben. der erfolg in der f1 ist gemittelt, und dies in einer ausprägung, die vielen anderen sportarten fremd ist. ein fußballer oder ein sprinter kann sich im wettkampf nur auf dreierlei verlassen, seine motorik, koordinatorik und antizipation. in der formel1 müssen diese drei aspekte um eine weitere dimension erweitert werden, die dann in diesem vierecksverhältnis sicherlich den größten raum einzunehmen pflegt - sie ist der garant des erfolges.
im umkehrschluss bedeutet dies, dass der persönliche erfolg eines fahrer genau um diese dimension geschmälert werden muss. ein sieg in der weltmeisterschaft ist primär ein kollektiver erfolg, erst auf der sekundären ebene ein persönlicher.den kollektiven und den persönlichen anteil auseinanderdividieren, das ist es, was Eierhals hier macht. dies entspricht auch meiner herangehensweise. nicht alle titel von schumacher sind bei mir sauber in das bewusstsein eingemeißelt: einige brökeln stark, auf anderen befindet sich ein januskopf, bei dem sowohl die umrisse von schumi als auch von anderen fahrern sichtbar werden.
Perfekt, Danke!
Ich für meinen Teil möchte auf keinen Fall Schumachers Leistung schmälern. Er ist unumstritten ein absoluter Ausnahmefahrer, das sieht man nicht nur an den 7. Titeln.
Nur höre ich hier in den letzten Posts nur noch den Namen Schumacher und ich behaupte, dass die Namen Brawn und Byrne fehlen. Schumacher war zur richtigen Zeit am richtigen Ort und hat auch noch im richtigen Moment eine Truppe gefunden die zu ihm passt wie Männlein und Weiblein zueinander passen.
Anderen Fahrern war so eine Konstelation nicht vergönnt und so konnten sie auch nicht dermaßen ernten, wie es MS einst tat. Ich bin von einer FIA-Begünstgung seitens Ferrari überzeugt, ebenso von einer FIA-Erschwernis seitens Benetton. Die FIA lenkt, der Fan denkt. So ist es mal mehr und mal weniger.
Es gibt genug Gründe anzunehmen, ein Berylliumverbot sei zu Gunsten Ferraris ausgesprochen worden, dass hat nichts mit andichten zu tun und so sind auch für mich die Titel 2000 und evtl auch 2001 umstritten. Es ist zwar "was wären wenn" ,aber die Geschichte war nun einmal da, auch wenn Schumacher nichts dafür kann, war er dennoch Nutznießer.
Trotz alle dem muß man diese 7 Titel erstmal nach Hause bringen. (Irgendwie fällt mit jetzt der Name Gomez ein, aber das war ein anderes Thema)😁
Schumacher mag der erfolgreichste Fahrer der F1 sein, aber ob er der Beste ist, darf doch jeder für sich Entscheiden.
Zitat:
Original geschrieben von LKW-Reppi
Schumacher mag der erfolgreichste Fahrer der F1 sein, aber ob er der Beste ist, darf doch jeder für sich Entscheiden.
JA ... genau das wollte ich sagen ... danke! ;-)
Perfekte Zusammenfassungen in den letzten Posts!
Scheint, dass nun alle glücklich sind, so soll's auch sein.
😁
Salut
Alfan
PS. Wenn man denn schon frei von Fakten und belegbaren Ergebnissen entscheiden darf, wer denn nun der beste Fahrer der F1 ist, was ich überdies, isoliert betrachtet, ausnahmslos unterstütze, ist ja immerhin ein Menschenrecht, in der westlichen Hemisphäre zumindest, dann dürfte ich dann wohl auch selbst entscheiden, welcher Analogien ich mich bediene, weit bevor ich mich vor deren Benutzung hüten sollte. 😎
Daraus folgernd ...
@Macht der 4 Ringe
Deine These zum (Einzel-)sportler (wobei ich dort den Fussballer einfach mal weglassen tät'😉 würde ich nur allzugerne mit Dir gemeinsam erörtern. An dieser Stelle jedoch würde der Rahmen gesprengt werden und wäre komplett OT, vielleicht also bei anderer Gelegenheit.