Ist "Vision Zero" geeignet, die Verkehrssicherheit in Deutschland zu erhöhen?
Hier möchte ich zur Diskussion stellen, ob "Vision Zero" geeignet ist, die Verkehrssicherheit in Deutschland zu erhöhen.
Um eine konstruktive Diskussion zu ermöglichen, bitte ich alle Teilnehmer, sich zunächst mit den Hintergründen (im link des DVR oder in der Zusammenfassung im angehängten pdf) vertraut zu machen.
Ich bin auf Eure Einschätzungen und sachlich fundierte Meinungen gespannt!
Grüße, südwikinger
Beste Antwort im Thema
Die Frage ist - so man überhaupt den Sinn einer Vision Zero sehen möchte - in welchen Bereichen des Lebens eines solche überhaupt berechtigt bzw. rational begründbar wäre.... und wodurch.
Dies entspricht Artikel 3 der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte (UNO 1948): „Jeder Mensch hat das Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit der Person.“
Cool - und wer hat jetzt da die "und" gestrichen? Eine sehr platte Begründung, welche auch noch der Definitionen der Begriffe zwischen den "und" entbehrt.
Erweitern wir den Anspruch doch bitte auf alle Lebensbereiche und streichen wir jede Relationsbetrachtung - so lässt sich auf dieser Basis begründen:
Um Menschen vor aller Unbill des Lebens und ihrer Fehler zu befreien, werden wir die Zeugung in Hochsicherheitslaboratorien verlegen, eine genetische Selektion und Ergänzung im Sinne des Weltbevölkerungsnutzens gewährleisten und das beginnende Leben während seiner Entwicklungszeit in einer Nährlösung wachsen lassen und gottgegebene verzichtbare oder suboptimale Eigenheiten während dieses Vorgangs "entfernen", wie auch durch neue Technologien den Verstand und den Charakter nach höchsten Ansprüchen vorprogrammieren. Nach einem im Vergleich zur Natur um 6 Monate verkürztem "Produktionsprozess" hat der "Homo perfectus maximalis" alle körperlichen, geistigen und charakterlichen Eigenschaften eines Gottes bereits zu Beginn seines irdischen Weges- an der Unsterblichkeit arbeiten wir noch.
Lebenssimmulationen ergaben jedoch, dass auch dieser perfektionierte - da programmierte - Mensch in seiner Normalumgebung schädlichen Einflüssen ausgesetzt ist und diese zu Schäden, verkürzter Lebensdauer und weiteren Störgrößen führen. Selbst Abweichungen von der Vorprogrammierung waren zu beobachten. Aufgrund ethischer Basiswerte wurde hierfür eine Lösung erdacht, welche unser Produkt umfassend schützt. Statt der Entnahme nach der Reifung aus der Nährlösung, erfolgt nunmehr ein berührungsloser Transfer in eine Biospärekapsel, in welcher das "Produkt" von der Umwelt isoliert bleibt, optimal ernährt und somit von Schadeinflüßen geschützt leben kann. Via Realitätssimmulation direkt ins das Gehirn des "Produkts" ist während dessen kpl. Lebensphase (welche auf das genetisch vorgebene Maximum erhöht ist) die Einhaltung der vorprogrammierten geistigen und psychischen Sollparameter garantiert - eigen- und fremdschädliche Entscheidungen und Fehler wie auch charakterliche Fehlentwicklung und Begehrlichkeiten oder gar persönliche Wertmuster konnten so völlig zum Wohle des "Produkts" ausgeschlossen werden.
Ausblick - nach erfolgreicher Umstellung der Produktinitialisierung auf synthetische DNA Konstruktion und Automatisierung des Gesamtprozesses kann als Krönung auf den Homo visonalis absurdus verzichtet werden.
Fakt ist schlicht - jedes System hat nunmal auch unvermeidbare Fehlerkomponenten. Und vermeidbare.
Der Verkehr, die Ernährung, eine Beziehung und alles andere auch - sogar das Leben per se.
Die vermeidbaren Fehlerkomponenten auszuschalten klingt logisch, ist aber nur bis zu einem gewissen Maß möglich (ausser man lässt die Sache ganz) und sinnvoll. Allein schon, weil dies idR mit Nutzen im Wettbewerb stehen kann.
In welchen Bereichen man tätig werden sollte und wie weit man dabei auch die Freiheit der Menschen, sich auch Fehler selbst aussuchen zu dürfen beschneidet, ist eine Frage der Relevanz und Relation.
Nun - 48 % aller Todesfälle in Deutschland sind auf Erkrankungen des Kreislaufssystems zurückzuführen. Die zweithäufigste Todesursache, Krebserkrankungen, zeichnet für ein weiteres Viertel aller Todesfälle verantwortlich, sämtliche anderen Todesfälle stellen das letzte Viertel. Nur rund 4,1% aller Todesfälle sind "nichtnatürliche Sterbefälle"... und davon gibts dann doch einige Arten mehr ausser den Verkehrstod.
Rund 850.000 Sterbefälle gibts pro Jahr - 4000 davon im Verkehr, mit sinkender Tendenz. In den 70ern waren es 21.000 und 10 Personen je 10.000 Fahrzeuge (heute nicht mal mehr 1/10.000). Alles bei wachsenden Verkehrsströmen usw. usf.
Anders gesagt - betrachtet man alle Lebensrisiken, so ist das Risiko im Verkehr fast schon erfrischend gering. Und so stellt sich doch die Frage: Warum ausgerechnet dort irgendwelche (daran/davon verdienende?) Leute meinen, mit ihren allg. Motivationsbegründungen eine "Vision Zero" mit erheblichen Einschränkungen bei den "und" proklamieren zu müssen bzw. rechtfertigen zu können?
Allein schon, weil der Verkehr hinreichend und umfassend durch verbindliche Regeln ein sicheres System darstellt - wenn sich Leute an unfallrelevante Regeln nicht halten, helfen auch noch mehr Regeln nichts? Ich mein... Ernährungsregeln gibts auch, aber die haben nur Empfehlungscharakter, deren Missachtung allerdings fatalere Folgen (s.o.).
Analog zu Vision Zero könnte der TÜV quasi eine HU vor jedem Fahrtantritt fordern - so schauts aus.
"Vison Zero" passt einfach in unsere Zeit - man konstruiere ein Problem bzw. theatralisiere ein vorhandenes und fordere dafür eine Lösung. Und schwups.... fertig sind x neue "Experten"runden", Studienaufträge und Gelder dafür usw. usf.
Bla bla bla.... sonst nix. Verwerflich finde ich daran besonders - die wahren Ursachen interessieren dabei nicht, bleiben erhalten und so.. sichert man sich die nächste "Studien"arbeit 🙄
"Vison Zero" bedeutet einfach "Wir können ewig damit weiter machen, praktisch alles damit begründen und haben die optimale Schuldkeule in der Hand".
148 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von R 129 Fan
Oder eine Religion gründen, hat sich bisher finanziell immer gelohnt 😁 . Da kommt mir ein Verdacht......😰Zitat:
Original geschrieben von där kapitän
Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen.
Womit wir mal wieder beim Thema Sektierer und einem Zitat aus Deiner Signatur wären...😉
Zitat:
Original geschrieben von där kapitän
Hab das Thema gerade erblickt.Und ohne das PDF im ersten Post gelesen zu haben, fällt mir bei dem Wort "Vision" immer Helmut Schmidt, Alt-Bundeskanzler a.D., ein:
Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen.
cheerio
Wie, ist der Schmidt wieder im Amt? 😁
wow,
also die werbung bzw. das auftreten dieser "vision" ist echt das letzte.
erleichternd ist allerdings, dass die meisten auch schnell begreifen, dass es garnicht um sicherheit geht, sondern schön umgarnt mit sätzen wie z.b.
"Dabei ist zu berücksichtigen, dass der Mensch, auch wenn er die Verantwortung für sein Tun hat, nicht ohne Fehler ist. Bei der Gestaltung unserer Mobilität und unseres Verkehrssystems muss diese Tatsache immer mit beachtet werden, damit Fehler keine fatalen Folgen haben und nicht mit dem Tode bestraft werden.
Die Gestaltung der Verkehrsmittel und der Verkehrswege muss dieser Erkenntnis entsprechen und die Regelwerke zur Teilnahme am Straßenverkehr sind entsprechend anzupassen. "
für mehr bevormundung und noch weniger selbständiges handeln im straßenverkehr geworben wird.
hier wird alles schön über einen kamm geschoren und liebgeredet....
niemals tausche ich meine selbständigkeit als person für irgendetwas ein.....schon garnicht für vorwands-sicherheiten....
grüße
Zitat:
Original geschrieben von 320erlpg
wow,
also die werbung bzw. das auftreten dieser "vision" ist echt das letzte.
erleichternd ist allerdings, dass die meisten auch schnell begreifen, dass es garnicht um sicherheit geht, sondern schön umgarnt mit sätzen wie z.b."Dabei ist zu berücksichtigen, dass der Mensch, auch wenn er die Verantwortung für sein Tun hat, nicht ohne Fehler ist. Bei der Gestaltung unserer Mobilität und unseres Verkehrssystems muss diese Tatsache immer mit beachtet werden, damit Fehler keine fatalen Folgen haben und nicht mit dem Tode bestraft werden.
Die Gestaltung der Verkehrsmittel und der Verkehrswege muss dieser Erkenntnis entsprechen und die Regelwerke zur Teilnahme am Straßenverkehr sind entsprechend anzupassen. "für mehr bevormundung und noch weniger selbständiges handeln im straßenverkehr geworben wird.
hier wird alles schön über einen kamm geschoren und liebgeredet....niemals tausche ich meine selbständigkeit als person für irgendetwas ein.....schon garnicht für vorwands-sicherheiten....
grüße
Große Worte.
Du hast dann wohl auch kein Problem mit VT die "selbständig" entscheiden, z.Bsp. dauerhaft die linke Autobahnspur zu benutzen oder mit Schrittgeschwindigkeit die gut ausgebaute Bundesstraße zu befahren, oder, oder, oder, ...
Munter wird es wenn das "selbständigkeits"-Denken überhand nimmt und jeder "selbständig" entscheidet ob er lieber Links- oder Rechtsverkehr praktizieren möchte.
Ähnliche Themen
Zitat:
Original geschrieben von Linus66
Große Worte.Du hast dann wohl auch kein Problem mit VT die "selbständig" entscheiden, z.Bsp. dauerhaft die linke Autobahnspur zu benutzen oder mit Schrittgeschwindigkeit die gut ausgebaute Bundesstraße zu befahren, oder, oder, oder, ...
Munter wird es wenn das "selbständigkeits"-Denken überhand nimmt und jeder "selbständig" entscheidet ob er lieber Links- oder Rechtsverkehr praktizieren möchte.
nunja,
das war jetzt nicht als freifahrtschein für irgendwelche idioten gedacht/zu verstehen, die sich am ende doch eh selber bestrafen (hierbei nur schade das dann oft auch noch unbeteiligte mit reingezogen werden).
meines erachtens ist die vorhandene stvo scho ein sehr großes buch, welches für fast jede situation eine antwort parat hat.
verbesserungsvorschläge landen allzuoft in der geschwindigkeits oder alle-sind-gleich schiene.
es gibt nunmal risikogruppen zu denen nicht die schnellfahrer zählen, sondern personen die den verkehr behindern, zu langsam reagieren (mitunter weil sies nicht mehr so gut können), mittelspurfahrer, lkw-rennfahrer, evtl. auch fahranfänger die ein zu groß motorisiertes auto besitzen oder generell personen die angst auf der schnellstraße oder autobahn haben.
die "vision" möchte alle diese "fehlerquelen" berücksichtigen.....mhh.....wie dürfte das wohl ausschauen, wenn die mehrheit der autofahrer aufgrund von diesen "fehlerquellen" regeln vorgeschoben bekommt, die einen noch weiter einschränken und bevormunden als es schon der fall ist?
ohne jetzt zu ot zu werden (wir haben ja auch noch nen atl fred), wäre es doch mal schön zu sehen, wenn auch mal an anderen ecken geschraubt wird, als nur an der geschwindigkeit und rücksichtsnahme.
evtl. sollte die regelung eines überholvorgangs weiter ausgeführt werden, sowohl für pkw alsauch lkw, radfahrer im straßenverkehr können mehr zur eigensicherheit beitragen, fahranfängern können alternative strafen oder programme angeboten werden, personen mit abnehmenden reaktionsvermögen/sehvermögen oder ängstens könnten (evtl. freiwilligen) tests unterzogen werden usw......alles als kleines brainstorming zu sehen.
tut mir leid, aber ich regel meine geschwindigkeit lieber selbst, ebenso fahre ich dann los wann ich möchte und komme gemütlich, gestresst oder eben garnicht an, das liegt an mir, so fährt man vorrausschauend und verhält sich dann auch dementsprechend. fehler können immer passieren, auch im gummiauto mit nur einem knopf und nem vmax von 5 km/h.
(kleiner nachtrag: ja, einiges überschneidet sich mit den forderungen von "vision zero", aber der ton macht die musik ...)
grüße
Tja suedwikinger - das zentrale Element dieser Vision ist nunmal schlicht "Verlangsamung". Inbrünstige Argumentation in epischer Breite konnte ich bis hierher eben nur beim Thema aTL sehen - warum wohl? Und 130 "ist ja nur der erste Schritt"... ich sagte ja schon: In der Art gehts ewig weiter.
Physische Grenzen, Folgenreduktion, langsam, alle doof - also regeln wir das mal, ist die Botschaft. Der Rest einfach nur blümerante Garnitur für die Kröte.
Wie immer bei solchen Agitatoren, werden grundlegende Rückfragen auf Basiselemente usw. einfach ignoriert und die Gebetsmühle angeworfen. Das langweilt... und offenbar wie auch zum guten Glück sind nur wenige doof genug, damit diese Gehirnwäschetaktik ankommen kann. 😉
Ja ja... die Visionäre und die wissenschaftlichen Propheten.
In den 70ern war zu lesen "Im Jahr 2000 stehen am Stachus Palmen und Autos werden fliegen" ... soso..
Vor 37 Jahren war Konsens, dass der Energiebedarf in max. 15 Jahren nicht mehr gedeckt werden kann und die Ressourcen erschöpft sind.... jaja...
Über Jahrzehnte waren sich die ach so schlauen Chefökonomen sicher, dass eine Krise wie die laufende unmöglich sei... aha.
Und Wald... haben wir eh keinen mehr... öhm.
Und erst das Klima... nedwahr... blöderweise haben wir jetzt ein Klimagate... ups, die schönen "Zahlen" *schnüf*
Ich liebe solche "Spezialisten-so-wirds-sein" Geschichten mit Wissenschaftsbeweis suedwikinger - sie waren allesamt so amüsant wie die deinen (stellvertretend für "Vison Zero"😉, vor allem rückwirkend betrachtet 😉
Ich liebe "Visionen" suedwikinger - deine erinnerten mich grad vollumfänglich an die genannten - allerdings nenn ich das nicht "Vision", sondern "Rauschbild"/Rückschritt/Unfug 😉
Menschen haben z.B. Bohrmaschinen entwickelt, welche nicht nur große Löcher bohren können... sondern dabei schon mal jemand um die Maschine wickeln. Visionäre entwickeln Halterungen, welche das verhindern... und fordern nicht die Beschränkung der Lochgröße. 😉
Ich hab auch ne Vision, ich weiß es geht nicht, aber der Wille zählt: Ich werde Schweine das Fliegen lehren und meiner Katze das Reden. 😁
Fakt ist - wirhaben 4000 Todesopfer, davon 400 auf ABen welche 33% des Gesamtverkehrs abwickeln und darunter zwischen 100 und 150 überhaupt bei Tempi über den Limitvorschlägen.
Langsamer? Kleinere Löcher... also? Aha, echt "visionär" 🙄
Nochmal und konsequent bitte - die derzeitige Technik und der menschliche Körper lassen keine Vs über 25 bzw. 40 zu - Vison ZERO, schon vergessen?
Entzerrung der Verkehrsbelastungen (sehr weites Feld!), Ausbau der Infrastruktur auf die Anforderungen und Verzicht auf die Spaltung der Gesellschaft, der Hetzerei/Stigmatisierung und damit negativen Konditionierung. Begleitet von einer "Werbekampagne" für forgiving system, Können und Gemeinschaftsgefühl. Und die Akzeptanz der Realität - UNfälle sind nicht vermeidbar, sondern irdischer Zwang.
Die Frage ist nämlich "Wie wird der gesamte Verkehr sicherer, wie wird schnell sicherer und wie können wir die Leistungsfähigkeit der individuellen Anforderung anpassen"
Wenn ich mir so ansehe was aus den " Visionen " der Vergangenheit geworden ist, speziell der 60 er und 70 er wird mir eh schlecht. Diese " Visionäre " haben es geschafft ein einst blühendes Land an den Rand des Abgrundes zu wirtschaften. Aber damit fallen wir jetzt in Europa wenigstens nicht mehr negativ auf 🙄 . Ich frage mich aber noch eins: Wieso gilt diese tolle " Vision " nicht für alle Verkehrsmittel, also Bahn, Flugzeug, Schiff ? Werden da auch aTL eingeführt ? Frisch ans Werk in Brüssel, es gibt noch viel zu verschlimmbessen.Z.b. eine Gurtpflicht für Kreuzfahrtschiffe - es könnte ja mal wieder eine " Monsterwelle " kommen....😁
@tempomat,
Zitat:
"Stimmt, aber wenn zuerst alle guten Geister der abendländischen Kultur bemüht werden, bevor ein Straßenschild aufgestellt wird, dann ist das auch nicht besonders schlau.
Es könnte es sein, dass es dem Hobby-Kultur-Historikern nicht um Sicherheit im Straßenverkehr geht, sondern um ihr ach so wichtiges und verzweifelt aufgeblasenes kleines Ego."
Siehst Du, das ist eben auch allgemeine Lebenserfahrung:
Alle, die andere (gegen deren ausdrücklichen Wunsch) ordnen, "behelfen", korrigieren, retten, schützen,
beraten, begleiten, führen wollen, neigen dazu, bei Gegenwind, Widerstand, Rückfrage (die immer als Angriff
erlebt werden), aggressiv, entwertend, zynisch, oder feindselig zu werden: deformation "professionel".
Tempomat, paß' auf, daß ich Dich hier nicht subsummieren muß...
Vieles, was Menschen verkauft oder "wohlmeinend" aufgezwungen werden soll, dient nur der Befriedigung,
Bereicherung, Absicherung, Bequemlichkeit oder Selbstherrlichkeit derer, die es fordern. Es gibt einfach
Charaktere, die sind der Ansicht, wo ich bin, ist vorne und wenn andere das nicht anerkennen, dann werd'
ich aber mal...ICH gebe hier die Marschrichtung vor.
Eine Geisteshaltung, in der Menschen "nützlich" oder "schädlich" keineswegs aber würdig und wert sind.
Für mich ist das ein fundamentales Unterscheidungsmerkmal: einer, der wirklich führen, verbessern,
reformieren will, das Wohl aller im Sinn, zeichnet sich durch folgende Eigenschaften/Fähigkeiten aus:
- Realitätssinn, maßvolle Bewertung,
- Fleiß und Geduld, Unermüdlichkeit,
- er gibt sich selbst weder perfekt noch unfehlbar, ist kritisierbar,
- Begeisterungsfähigkeit und Überzeugungskraft,
- er kann (um)werbend und motivierend eine "gute Sache" vertreten,
- er pflegt ein offenes Wort, hat aber auch genug Menschenkenntnis, sein Gegenüber nicht zu überfordern,
- er sucht Zustimmung und Kooperationsbereitschaft und nicht "Unterwerfung",
- er ist an Qualität, weniger an Quantität interessiert,
- er würdigt und achtet, auch wenn er "weiter weiß",
- to continue...
Niemals aber stellt er andere bloß, degradiert sie, entwertet sie oder ist ihnen gegenüber gleichgültig oder brutal.
Ich halte sehr viel von Menschen, die ich beobachten kann, wie sie über Jahre in stabiler Arbeit für einen gut
begründeten Zweck einstehen und hart dafür arbeiten. Denen nehm' ich etwas ab, selbst wenn es mir nicht
ganz "schmeckt" bei der Erstverkostung.
Für mich ist so jemand z.B. Helmut Schmidt, dem ich die Verfassungstreue und den echten Demokraten ebenso
abgenommen habe, wie die "Führungskraft" im Sturm. Und es erfüllt mich mit Genugtuung, daß es offenbar viele
Zeitgenossen so sehen, sonst würden sie den über Neunzigjährigen nicht dauernd zur "Lage der Nation" hören wollen.
Im Dschungel des Lobbygeschwafels und der interessengeleiteten "Positionspapiere" und "Projekte"
ist es reine Erholung, dem "Alten" zuzuhören.
Was hat das Gesagte mit "Vision Zero" zu tun? Es erfüllt nicht die oben genannten "Vermittlungskriterien",
wer immer es verfasst hat, und wie "gut gemeint" die Motive sein mögen, er hat ein "oben-unten-Weltbild
und will schnell und sicher einen nach den eigenen Kriterien bemessenen ERFOLG verbuchen, um....? Wer weiß!
Apropos Demokratie: Ich halte einen Autobahnstau bei Schnee (also Tempo 0) für eine der lehrreichsten
Veranstaltungen im Sinne der Bürgerbildung:
im Stau (vor dem Gesetz) sind alle Menschen gleich. Die Natur hat die Kraft "Ihro Unentbehrlichkeiten" zu
stoppen. Und sie können alle ihre, ansonsten unterentwickelte, Frustrationstoleranz üben.
Dauert der Stau noch etwas länger und sie brauchen Tee, Zwieback und warme Decken von Anwohnern,
Polizei, THW und Feuerwehr, dann gibt's sogar noch eine "soziale Kompetenz" Lektion obendrauf...
und die Freude an einem wunderbar organisierten Gemeinwesen
wächst mit jeder Minute! Und bei dem ein oder anderen stellt sich vielleicht sogar ein gewisses
Gefühl der Zufriedenheit ein.
Na, Tempomat, was sagst Du jetzt, um welche Art von SICHERHEIT geht's mir hier?
Gruß,
GO
Mit deinem Beitrag Golf Oma ist es wie mit dem "Alten" - eine Freude zuzulesen 🙂
Und wer weiß... vielleicht wäre es für die Volksseele sogar ganz gut, wenn der Winter noch etwas für "Aha.. und das gefällt mir" Gefühle und Eindrücke sorgen würde? 😉
tec-doc, freut mich, wenn's Dich freut!🙂
Für mich ist Schmidt "DER KANZLER". Der einzige,
der, was das Wohl des Landes betrifft, an den
"frühen" Adenauer (erste zwei Legislaturperioden)
heranreicht. Und das in einer Zeit, wie sie chaotischer nicht sein konnte...
inclusive Wirtschaftskrise ("Ölkrise"😉 und "Kalter Krieg".
Angela Merkel hätte Spuren hinterlassen
können, weil sie eine unnarzißstische Person mit den
oben genannten Qualitäten sein kann.
Aber ich fürchte, sie vergeigt es gerade:
sie wollte die Wirtschaft für ihre Politik und hat Guido gekriegt...
Schade, schade!
Zitat:
Original geschrieben von Golf Oma
@tempomat,
Zitat:
"Stimmt, aber wenn zuerst alle guten Geister der abendländischen Kultur bemüht werden, bevor ein Straßenschild aufgestellt wird, dann ist das auch nicht besonders schlau.
Es könnte es sein, dass es dem Hobby-Kultur-Historikern nicht um Sicherheit im Straßenverkehr geht, sondern um ihr ach so wichtiges und verzweifelt aufgeblasenes kleines Ego."Siehst Du, das ist eben auch allgemeine Lebenserfahrung:
Alle, die andere (gegen deren ausdrücklichen Wunsch) ordnen, "behelfen", korrigieren, retten, schützen,
beraten, begleiten, führen wollen, neigen dazu, bei Gegenwind, Widerstand, Rückfrage (die immer als Angriff
erlebt werden), aggressiv, entwertend, zynisch, oder feindselig zu werden: deformation "professionel".
Tempomat, paß' auf, daß ich Dich hier nicht subsummieren muß...Vieles, was Menschen verkauft oder "wohlmeinend" aufgezwungen werden soll, dient nur der Befriedigung,
Bereicherung, Absicherung, Bequemlichkeit oder Selbstherrlichkeit derer, die es fordern. Es gibt einfach
Charaktere, die sind der Ansicht, wo ich bin, ist vorne und wenn andere das nicht anerkennen, dann werd'
ich aber mal...ICH gebe hier die Marschrichtung vor.
Eine Geisteshaltung, in der Menschen "nützlich" oder "schädlich" keineswegs aber würdig und wert sind.Für mich ist das ein fundamentales Unterscheidungsmerkmal: einer, der wirklich führen, verbessern,
reformieren will, das Wohl aller im Sinn, zeichnet sich durch folgende Eigenschaften/Fähigkeiten aus:
- Realitätssinn, maßvolle Bewertung,
- Fleiß und Geduld, Unermüdlichkeit,
- er gibt sich selbst weder perfekt noch unfehlbar, ist kritisierbar,
- Begeisterungsfähigkeit und Überzeugungskraft,
- er kann (um)werbend und motivierend eine "gute Sache" vertreten,
- er pflegt ein offenes Wort, hat aber auch genug Menschenkenntnis, sein Gegenüber nicht zu überfordern,
- er sucht Zustimmung und Kooperationsbereitschaft und nicht "Unterwerfung",
- er ist an Qualität, weniger an Quantität interessiert,
- er würdigt und achtet, auch wenn er "weiter weiß",
- to continue...
Niemals aber stellt er andere bloß, degradiert sie, entwertet sie oder ist ihnen gegenüber gleichgültig oder brutal.Ich halte sehr viel von Menschen, die ich beobachten kann, wie sie über Jahre in stabiler Arbeit für einen gut
begründeten Zweck einstehen und hart dafür arbeiten. Denen nehm' ich etwas ab, selbst wenn es mir nicht
ganz "schmeckt" bei der Erstverkostung.
Für mich ist so jemand z.B. Helmut Schmidt, dem ich die Verfassungstreue und den echten Demokraten ebenso
abgenommen habe, wie die "Führungskraft" im Sturm. Und es erfüllt mich mit Genugtuung, daß es offenbar viele
Zeitgenossen so sehen, sonst würden sie den über Neunzigjährigen nicht dauernd zur "Lage der Nation" hören wollen.
Im Dschungel des Lobbygeschwafels und der interessengeleiteten "Positionspapiere" und "Projekte"
ist es reine Erholung, dem "Alten" zuzuhören.
Was hat das Gesagte mit "Vision Zero" zu tun? Es erfüllt nicht die oben genannten "Vermittlungskriterien",
wer immer es verfasst hat, und wie "gut gemeint" die Motive sein mögen, er hat ein "oben-unten-Weltbild
und will schnell und sicher einen nach den eigenen Kriterien bemessenen ERFOLG verbuchen, um....? Wer weiß!Apropos Demokratie: Ich halte einen Autobahnstau bei Schnee (also Tempo 0) für eine der lehrreichsten
Veranstaltungen im Sinne der Bürgerbildung:
im Stau (vor dem Gesetz) sind alle Menschen gleich. Die Natur hat die Kraft "Ihro Unentbehrlichkeiten" zu
stoppen. Und sie können alle ihre, ansonsten unterentwickelte, Frustrationstoleranz üben.
Dauert der Stau noch etwas länger und sie brauchen Tee, Zwieback und warme Decken von Anwohnern,
Polizei, THW und Feuerwehr, dann gibt's sogar noch eine "soziale Kompetenz" Lektion obendrauf...
und die Freude an einem wunderbar organisierten Gemeinwesen
wächst mit jeder Minute! Und bei dem ein oder anderen stellt sich vielleicht sogar ein gewisses
Gefühl der Zufriedenheit ein.Na, Tempomat, was sagst Du jetzt, um welche Art von SICHERHEIT geht's mir hier?
Gruß,
GO
Hi Golf Oma,
ich mache es kurz; es geht Dir natürlich darum, auch das Verkehrsgeschehen in einen Evolutionären Humanismus mit aller natürlichen Ethik im allgemeinen und der bisherigen Lebenserfahrung im speziellen/besonderen mit einzubeziehen.
Da sind wir dann auch gleich bei der Fairness gegen jedermann, wie von Dir erwähnt/angemahnt.
Das kann ich nur begrüßen und hoffen, das Deine schreibende Anwesenheit als positives Regulativ wirken wird.
Deine persönlichen Ansätze und Ansprüche in Richtung Kategorischer Imperativ sind ja schon von Dir genannt - ich persönlich hab da hin und wieder meine liebe Mühe.
Blätter doch einfach mal ein paar Seiten zur Orientierung des fairen Treibens zurück.
Ablaus hier zu bekommen, ist ganz einfach.
Vorgeben, man sei hochgradiger und freiheitsliebender Individualist und eine Mehrheit hier bestätigen. Ist doch vielerorten fast überall so.
Du wirst es am Applaus feststellen.
BTW: Unabhängig von seinen Taten, war und ist der Alte ein begnadeter Polit-Schauspieler in Sachen Visionen.
Er vermittelt beim Zuschauer die Vision: He is the only one, der wirklich weiss, wo's lang geht - ich find's teilweise amüsant wie er diesen seinen Visionsverkauf tarnt, indem er wahre und dringend benötigte Visionäre kategorisch zum Arzt schicken möchte.
Zitat:
"Applaus hier zu bekommen, ist ganz einfach.
Vorgeben, man sei hochgradiger und freiheitsliebender Individualist und eine Mehrheit hier bestätigen. Ist doch vielerorten fast überall so.
Du wirst es am Applaus feststellen.
BTW: Unabhängig von seinen Taten, war und ist der Alte ein begnadeter Polit-Schauspieler in Sachen Visionen.
Er vermittelt beim Zuschauer die Vision: He is the only one, der wirklich weiss, wo's lang geht - ich find's teilweise amüsant wie er diesen seinen Visionsverkauf tarnt, indem er wahre und dringend benötigte Visionäre kategorisch zum Arzt schicken möchte."
@Tempomat,
Ganz gleich, wie zustimmend und konziliant Deine statements klingen, man hört doch genau
die immer gleiche Melodie. Kann es sein, daß Du nur den alten Affen "Entwertung"fütterst,
wenn Du hier mitliest? Oder regt Dich auch etwas zum Weiterdenken an?
Und wenn, dann wäre es doch nützlich, wenn man sich "am Start" erstmal beim "kleinsten Nenner" trifft.
"Fairness gegennüber jedermann" scheint ja ein Begriff zu sein, den Du prinzipiell bejahen kannst.
Aber, es sinkt einem gleich wieder der Mut, wenn Du sofort den Konsens wieder brichst mit dem
"billigen Applaus" - Ding.
Solche Diskurse kenne ich ziemlich gut:
- da hat einer Ansichten, die er festgeklopft hat, Zaun drum und Schluß = Variante "unsicher"
- oder ein ehemaliger Idealist, der sich zu viel Frust reingezogen hat und jetzt nur noch glaubt, was er sieht,
= Variante "Misanthrop", Zyniker,
- oder es mangelt an Vorstellungskraft und Transferfähigkeit = Variante "begrenzte Verstandeskräfte"
- oder es geht einem am Bein vorbei, was andere überhaupt bewegt = Diagnose u. a. pathologischer Narzißmus,
- oder jemand ist jung und überträgt seine Erfahrung auf alles, was ihm begegnet = Variante "das wird noch",
- oder einer nutzt alle Tricks, Kniffe, Manipulationstechniken, Einschüchterungen und dergl. bis er sein
Gegenüber im Sack hat = Variante Macchiavelli,
- oder einer ist Ideologie- oder Sekten-hirngewaschen und hat Angst, daß ihn auf'm Häusel der Blitz trifft,
wenn er 'was anderes denkt = Variante Fanatiker,
- oder einer "mischt gerne andere auf, um zu sehen, was da 'raus kommt, wenn man lange genug am Zahn
bohrt" = Variante Provokateur, wird gerne mit Pubertät oder Identitätskrisen assoziiert,
....to continue... wie Du merkst, liebe ich Aufreihungen...also such Dir aus, was für Dich passt
oder definiere eine neue Kategorie.
Zu Schmidt: wer kein Selbstdarsteller sein kann, Du nennst es etwas anzüglich "Politschauspieler", hat
in einem öffentlichen Amt nichts verloren. Er muß sich dem Publikum vermitteln können. Schmidt und Strauss
z.B. waren große Matadoren und Rhetoriker. Heute dominiert der Typ Entertainer oder Darsteller (beim Zuhören
schlafen einem entweder die Füße ein oder man schaut verduzt auf die schlechte "Show"😉.
Ich kenne Schmidt sehr differenziert über Leute urteilend, er hat Menschenkenntnis.
Aber was noch besser ist, er kennt sich selbst!
Also Deine letzten Sätze meinen einen anderen Schmidt, oder Du bist wieder dem Entwertungsding
aufgesessen.
Sodala, jetzt habe ich mein "kleines aufgeblasenes Ego" wieder spazieren geführt oder Dir ein
Gesprächsangebot gemacht, ganz wie's beliebt.
Gruß,
GO
Zitat:
Original geschrieben von Golf Oma
Sodala, jetzt habe ich mein "kleines aufgeblasenes Ego" wieder spazieren geführt oder Dir ein Gesprächsangebot gemacht, ganz wie's beliebt.Gruß,
GO
Prima, und immer konziliant und fair und unter-/überstellungslos bleiben.
BTW: in diesem Zusammenhang hab ich mir von dem von Dir angebotenen nix ausgesucht. Nicht böse sein.
Gruß, Tempomat
Zitat:
Original geschrieben von Tempomat
Prima, und immer konziliant und fair und unter-/überstellungslos bleiben.Zitat:
Original geschrieben von Golf Oma
Sodala, jetzt habe ich mein "kleines aufgeblasenes Ego" wieder spazieren geführt oder Dir ein Gesprächsangebot gemacht, ganz wie's beliebt.Gruß,
GO
BTW: in diesem Zusammenhang hab ich mir von dem von Dir angebotenen nix ausgesucht. Nicht böse sein.Gruß, Tempomat
Bliebe noch die Variante mit der Selbstdefinition....😉,
aber das muß nicht sein, ist zu viel Privatsphäre!
Bei allem Engagement der (öffentlichen) Diskussion, hier gibt's ja Grenzen. 🙂
Gruß,
GO
Zitat:
Original geschrieben von suedwikinger
Um eine konstruktive Diskussion zu ermöglichen, bitte ich alle Teilnehmer, sich zunächst mit den Hintergründen (im link des DVR oder in der Zusammenfassung im angehängten pdf) vertraut zu machen.Ich bin auf Eure Einschätzungen und sachlich fundierte Meinungen gespannt!
Grüße, südwikinger
.
Zitat:
... Ziel von Vision Zero ist es, die Mobilität lebenswert zu sichern und unfallfrei zu gestalten und dadurch das Sicherheitsbedürfnis der Menschen zu befriedigen ...
.
Das Sicherheitsbedürfnis ist leider oft irrational:
.
Zitat:
Die große Gefahr, Risiken zu überschätzen
Menschen haben eine gestörte Risikowahrnehmung
http://www.wdr.de/.../003_sicherheit.jsp
.
Nun ist auch objektiv der Straßenverkehr gefährlicher als z.B. Fliegen.
Jedoch sehe auch hier Irrationalität. Jedefalls wenn man den Straßenverkehr als "Hauptbaustelle" zu sieht, aber ignoriert, daß jährlich z.B. 8000 tödliche Unfälle in den eigenen 4 Wänden pasieren, jährlich über 20000 Menschen an falscher Medikamentengabe sterben oder etwas 50000 an Keimen (MRE) in Krankenhäusern - aufgrund mangelnder Hygiene.
Alles in Deutschland wohlgemerkt.
Wenn dann die "Vision Zero" in der Relation zu anderen Risiken zu einem Kampf gegen Windmühlen wird halte ich den Ansatz die Bemühungen vor allem auf den Straßenverkehr zu konzentrieren für unvernünftig.
In diesem Sinne kann ich auch folgende Meinung nicht teilen:
Zitat:
Original geschrieben von Linus66
"Vison Zero" als Ziel für permanente Anstrengung kann man eigentlich nur bergüßen.
Und solch Phasen
Zitat:
Original geschrieben von Linus66
..., wie viele Tote und Verletzte sind für Euch akzeptabel, ... ?
sind überflüssig wie ein Kropf.