Ist eine Monster alltagstauglich? Für einen Anfänger?

Ducati

Hi Ducatisti,

ich sag´s vorab: Das ist mein erster Beitrag und ich hab noch nicht mal den Führerschein. So, jetzt isses raus :-)
Die Idee, nach Jahren der 50er Vespa neben dem Auto dann doch mal den großen zu machen, kam mir schlauerweise doch erst im Oktober, pünktlich zum Saisonende....und vor April werd ich den nicht haben.

Also, was macht man in der Zwischenzeit? Yep, einlesen in Zeitschriften, im Netz und NATÜRLICH nach dem zukünftigen Bike umsehen. Bißchen kannte ich mich durch Freunde schon vorher aus.

Von vornherein kam für mich nur ein Naked Bike in Frage, da ist die Auswahl groß, aber dadurch, daß mir 2Zylinder besser gefallen als 4Z-Maschinen und mir viele Japanerinnen nicht wirklich gefallen, war die Auswahl dann doch überschaubar. Neben der Triumph Speed Triple (gut, die hat 3 Zylinder) blieb ich vor allem immer wieder bei der Ducati Monster hängen, was EUCH sicher nicht überrascht. :-)

Da ich mich trotz unbeschränktem FS und durchaus vorhandener Vernunft dann am Anfang doch erstmal selbst ein wenig selbst "beschränken" will, was Motorleistung angeht, kristallisiert sich immer mehr die M620 oder 695 heraus, die es ja auch für überschaubares Geld gibt.

Klar, sobald ich den FS habe, muß ich mal verschiedene Mopeds probefahren, auch ganz andere, aber ich würde gern Eure Meinung hören, bevor ich mich total auf das "falsche" Motorrad einschieße:

- Wie sieht es mit der Alltagstauglichkeit der "kleinen" Monster aus? Ich würde sie im Sommer für den Weg zur Arbeit und gelegentliche Ausflüge nutzen.
Ich brauche - mangels Bastelerfahrung - ein Moped, bei dem ich nicht jeden Morgen bangen muß, ob es anspringt, bei dem ich nicht jedes Wochenende irgendwas schrauben, justieren muß. (Klar, gepflegt werden muß sie, macht ja auch Spaß und hab ich bei meinem Roller auch (in Maßen) gemacht).
Bin ich da - beim Kauf einer scheckheftgepflegten - Duc mit z.B. Bj. 2003 mit 25.000km einigermaßen auf der sicheren Seite?

- Gehört die Monster zu den Motorrädern, bei denen man auch ohne Mechanikerausbildung einiges im Fall der Fälle (mit Hilfe eines kundigen Freundes) selbst machen kann oder braucht man für alles Spezialwerkzeug und Auslesegeräte? (Ich vermute: Nein)

- Kann ich davon ausgehen, daß die 620 i.e. durch die Einspritzung zuverlässiger ist als die Vergasermodelle oder ist das ein Trugschluß?

Ich würde mich freuen, wenn Ihr mir helfen könnt. (Bitte redet mir das Teil nicht aus, aber seid ehrlich :-) )

Grüße
Christian

Beste Antwort im Thema

Zitat:

Original geschrieben von WishboneX


Doofe Frage: Warum fährt man dann bei Stop&Go oder Stau nicht im 2. Gang, macht man ja beim Auto mit dem nervösen 1. Gang bei manchen Modellen auch so? :-)

Wurde ja schon geschrieben: Weil dann die Drehzahl noch tiefer in den Keller fällt. Außerdem haben die Ducs einen ziemlich lang übersetzten ersten Gang. D. h. bei Drehzahlen um die 3000, ab der die Motoren dann richtig schön und ruckfrei laufen, hat man schon ca. 30 km/h drauf. Drunter ist es halt ein bisschen gewöhnungsbedürftig.

V2 sind bei niedrigen Drehzahlen naturgegeben nicht so "schön" fahrbar wie ein Reihenvierer. Der unregelmäßige Zündabstand, die bei gleichem Gesamthubraum größeren Zylinder etc. Trotzdem kann es im Einzelfall durchaus besser sein, im zweiten Gang zu fahren, weil die Übergänge vom Schiebebetrieb zum Lastbetrieb weniger abrupt ausfallen. Aber das geht nur, wenn es einigermaßen "rollt" (z. B. Bergabkehren etc.) und es rüttelt ein wenig an der Kette.

Zitat:

Original geschrieben von WishboneX


Muß man den V2 der Monster eigentlich mit fleißigem Gangwechsel versorgen (wie ich es bei manchen Japaner-R4s gelesen habe) oder kommt die auch mit z.B. dem 3. Gang von unten raus ganz gut weg? Klar, es ist keine 1700ccm Harley, bei der man den 5 Gang ganztägig drinlassen kann, aber Elastizität ist doch ein Kennzeichen von V2s, oder? (Nur zum Verständnis)

Das mit der Elastizität von V2 und R4 ist auch nicht unbedingt so. Es kommt eher auf die gesamte Auslegung und Abstimmung an. Und Monster ist nicht gleich Monster, genauso wie ein R4 in einer alten Honda CBR 400 anders ist, wie in der Yamaha XJR 1300. 😁 Monster gibt es so von 50 bis 140 PS. Wer eine kleine Monster fährt, muss schon im Getriebe rühren, um flott unterwegs zu sein, die größeren kann man wirklich recht schaltfaul fahren, zumal das nutzbare Drehzahlband recht breit ist (das vom R4 ist absolut gesehen natürlich noch viel breiter, aber die passende Getriebeübersetzung macht es halt, dass es bei der Ducati schon passt und man subjektiv eben Druck in allen Lebenslagen hat).

Und die Elastizität von Harleys ist - abhängig vom Modell natürlich - auch oft eher Mythos als Realität. (Bin mal hinter einer in gleichen Abstand hergefahren: Die wurde nach jeder Kurve lauter, aber mein Tacho hat keine nennenswerte Zunahme der Geschwindigkeit registriert 😉 )

Zitat:

Original geschrieben von WishboneX


Eine Neue könnte ich mir vielleicht sogar leisten, aber ich war noch nie ein Freund von Neuwagenkauf, weil mir da einfach zuviel Kohle flöten geht. Und als Anfänger will ich das finanzielle Risiko doch erstmal gering halten, auch wenn ABS sicherlich eine sinnvolle Sache ist.

Sehe ich prinzipiell auch so, aber gerade meine Motorräder habe ich fast alle neu gekauft. Es sind halt teilweise "Heizgeräte" und man weiß nie, wie der Vorbesitzer damit umgegangen ist.

Zitat:

Original geschrieben von WishboneX


Ach so, noch eine Frage: Bis zu welcher Km-Leistung würdest Du eine Monster suchen (guter Pflegezustand mal unterstellt)? Sollte ich die mit über 30.000km aussortieren oder sind die auch noch für paar Jahre und km mehr gut?

Grundsätzlich ist eine Monster auch mit über 30.000 km noch gut. Meine ehemalige 750 SS dürfte mittlerweile so um die 70.000 km draufhaben (fährt jetzt mein Bruder) und funktioniert ohne Probleme.

Ob ich mir eine Ducati mit 30.000 km kaufen würde? Kommt auf das Modell an. Bei einer älteren finde ich es eher verdächtig, wenn sie keine km drauf hat...

Wenn ich die Vorgeschichte des Mopeds kenne und diese passt, dann hätte ich wegen der km keine Bedenken. Das Problem ist halt, wenn man von Fremden kauft, kennt man nur das, was man erzählt bekommt. Ich hätte auch keine Probleme, bei einem Händler zu kaufen, wenn dieser einen guten Ruf in der "Szene" hat und das Motorrad über die Jahre hinweg betreut hat. Beim Privatkauf ist das schwieriger. Es gibt viele talentierte Schrauber, aber ich bin das nicht. Deshalb kann ich die Fähigkeiten anderer auch nicht wirklich einschätzen (vielleicht kann er es ja selbst nicht mal...).

Von allem, was "verbastelt" ist - damit meine ich jetzt nicht ein anderes Heck oder so - würde ich sowieso die Finger lassen. Sobald irgendwas nicht original ist oder zumindest nicht vom ausgewiesenen Fachmann umgebaut wurde, ist das nichts mehr für mich. Wenn da mal ein Fehler auftritt, ist die Eingrenzung des Problems und Reparatur in der Werkstatt oft ziemlich aufwendig und damit zeitintensiv und teuer. Aus einem Schnäppchen wird da schnell mal ein Groschengrab. Wenn Umbauten, dann nur mit Zugabe der Originalteile! Sonst kann es schwer werden, das Teil notfalls wieder loszuwerden.

Viele Grüße

Cephalotus

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Hi,

wie Du schon richtig geschrieben hast: auf's Fahren kommt's an. Probesitzen tut man Sofas, Motorräder fährt man. Denn beim Probesitzen nimmt man natürlich immer das Bequemste, und dass die Monster kein Sofa ist, ist ja klar.

Die Betonung auf das Vorderrad macht einen großen Teil davon aus, was eine Monster in meinen Augen so besonders macht. Die geht einfach durch die Kurven als gäb's kein Morgen mehr. Ein ehemaliger Kollege aus Italien hat die Shiver, die Speed Triple habe ich auch mal probegefahren, aber keine war auch nur annähernd so agil wie die Monster. Kommt halt darauf an, was man damit machen will. Die anderen Maschinen sind sicher nicht schlecht und haben auch ganz bestimmt in vielen Bereichen große Stärken gegenüber einer Duc, aber was mich letztlich überzeugt hat, war neben der Kurvenperformance das Herz - und da machen die Italiener einfach irgend etwas richtig. Ich brauch' nur den Motor zu starten und muss grinsen.

Möge Dein Herz die richtige Entscheidung treffen :-D

-- Tuckster

Hi,

mein Herz schlägt trotz Probesitzen und ohne Probefahrt eindeutig für die Monster, ganz sicher. Die Speed Triple ist ein wenig eifersüchtig. Der Gedanke an die ER6-N ist ganz unromantisch der Vernunft entsprungen (wobei sie durch die Bank als sehr gutes Einsteigerbike gepriesen wird).

Wie gesagt, alles wird ausprobiert und dann entschieden. Hach, wenn es doch ENDLICH schon Mai wäre!

Christian

Hi,

so, ich sollte Euch ja auf dem Laufenden halten, was den Entscheidungsprozeß angeht. Letztlich ist es - nachdem ich die neue Gebrauchte eines Kumpels erleben durfte - eine 2002er Speed Triple geworden, die mir in sehr gutem Zustand mit wenig Laufleistung für einen ziemlich fairen Preis angeboten wurde.

Total unvernünftig, ein Moped zu kaufen, bevor man überhaupt die Pappe hat, aber Unvernunft ist sowieso Motorradfahrers 2. Vorname, oder?

Trotzdem vielen Dank für Eure Hilfe bei der Beratung. Wenn sich die Triumph als unhandliche, langweilige Gurke herausstellen sollte, dann melde ich mich nochmal :-)

Grüße
Christian

Hey,

Herzlichen Glückwunsch und (hoffentlich bald) willkommen in der Biker-Community.

Die Speed Triple ist eine super Maschine und wird Dir sicherlich viel Freude bescheren! Und wenn Dich doch mal der Monster-Bug packt würde ich meine geliebte 2009er Monster 1100S vielleicht abgeben und mir stattdessen - auch wenn die Puristen jetzt aufschreien - eine 2010er mit ABS zulegen...

Viel Erfolg mit "der Pappe" und immer dran denken: geradeaus kann jeder schnell ;-)

Viele Grüße,

-- Tuckster

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Hi,

danke für die Glückwünsche. Ich kann vermelden, daß ich die Maschine vor einer Stunde in Empfang nehmen konnte. Mangels Zulassung/Nummernschild und natürlich Führerschein mußte ich mich aber drauf beschränken, sie einmal anzulassen und bißchen Krach zu machen, am Sonntag um 9.30 Uhr :-) Auf jeden Fall "sitzt" sie wie angegossen, sofern ist das vom Probesitzen sagen kann, genau die richtige aufrechte Haltung, Lenker und Rasten angenehm.
Die Maschine ist für 8 Jahre wirklich in Top-Zustand, bißchen polieren und sie sieht fast aus wie neu.

Die Zeit bis zum FS werde ich nutzen, mal alle Flüssigkeiten auszutauschen und mich um kleine Kratzer zu kümmern.

Mal ne allgemeine Frage, ich will keinen neuen Thread hierfür aufmachen:

Die Triple hat noch den Originalauspuff in Chrom dran. Der ist unten und am Endtopf ein wenig bräunlich angelaufen, wie bei vielen Mopeds. Bekomme ich das wieder weg? Habe bei Louis diese "Never Dull"-Watte gesehen, bringt die wirklich was?

Und zum Polieren: ein, zwei kleine Kratzer hat sie am Tank und an der hinteren Plastik-Verkleidung. Kann mir da jemand was empfehlen, wie ich da rangehe. Wachspolitur? Oder grobe und dann feine Schleifpolitur?

Das sind vielleicht dumme Fragen, aber ich hab noch nie selbst ein Kfz poliert, mein Auto lasse ich immer im Knast in Berlin wienern :-)

Grüße
Christian

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