Ist der Quattro nicht mehr aktuell?
Artikel aus der AMS 11/06:
E 350, 530 xi, A6 3,2 quattro, Honda Legend: Drei-Wetter-Haft
Als Meister der Drehmoment-Verteilung tritt der neue Honda Legend auf und verspricht Super-Haftung. Fährt er den allradgetriebenen Versionen von Audi A6, BMW Fünfer und Mercedes E-Klasse bei jedem Wetter um die Ohren?
Mit seinem Allrad-System SH-AWD kennt der neue Legend 3.5 V6 scheinbar alle Traktions-Tricks und stopft sämtliche Schlupf-Löcher. Damit müsste er der einfacher gestrickten deutschen Allrad-Konkurrenz den Marsch blasen, egal ob Audi A6 3.2 FSI Quattro, BMW 530 xi oder Mercedes E 350 4-Matic.
Dank nahezu voll variabler Kraftverteilung an die einzelnen Hinterräder soll der Legend keck ums Eck tänzeln. Dazu lassen sie sich via Planeten-Getriebe unabhängig voneinander antreiben, was der Honda als Untersteuer-Verminderer einsetzt: Droht die Vorderachse in einer Rechtskurve die Haftung zu verlieren, beschleunigt das kurvenäußere linke Hinterrad. Der Honda dreht ein. Das geschieht zu einem Zeitpunkt, wenn der geübte Fahrer bereits ebenfalls Maßnahmen gegen die schiebende Vorderachse einleitet und dann leicht verwirrt ein Eigenleben und -lenken seines Autos registriert.
Wie es gehen kann, zeigt der Mercedes
Und das mit scheinbarer Low-Tech: Die 4-Matic umfasst lediglich ein ungesperrtes Mitten-Differenzial (40:60) sowie eine hervorragend abgestimmte Traktionshilfe. Sie bremst die Räder einzeln ab, simuliert eine Sperrwirkung und reduziert die Motorleistung. So einfach wie effektiv: beste Rundenzeit im Nass-Handling-Parcours. Die Konkurrenz blickt dem Allrad-Oldie hinterher, genau wie im Fahrwerkskapitel.
Im Audi A6 ist definiertes Fahren im Grenzbereich schwierig. Er ist der Kopflastigste im Quartett, doch an der Haftgrenze wechselt der Allrad-Haudegen scheinbar vom Zufallsgenerator bestimmt zwischen Unter- und Übersteuern - mit der vorprogrammierten Kraftverteilung des selbstsperrenden Torsen-Differenzials (50:50 Prozent) werden die Übergänge ruppig, der Fahrstil nervös.
Fahrspaß ist eine Domäne des BMW
Die härtere Feder-Dämpfer-Abstimmung des Legend konterkariert den Cruiser-Charakter - und hinterlässt nicht einmal ein sportliches Gefühl. Das ist nach wie vor Domäne des BMW, mit dessen Direktheit der willige und laufruhige Sechszylinder bestens harmoniert. Doch mit den kürzeren und härteren Federn des Avantgarde-Fahrwerks sowie den 18 Zoll-Felgen kommt die E-Klasse dem bayerischen Fahrspaß-Ideal nahe wie nie zuvor - und bietet dennoch den besten Komfort. Gerade hier bringt die knöchern ansprechende Luftfederung des Audi nicht den erhofften Vorteil.
Wieder einmal kommt das perfekt geschnürte Paket nicht aus Japan, sondern aus Stuttgart. Es mag wie eine Wiederholung klingen: Der Mercedes ist teuer, aber rundum gelungen - und das Quäntchen besser als der BMW. Wogegen der Allrad-Nimbus des Audi entzaubert ist. Doch bevor der Honda der deutschen Konkurrenz gefährlich werden kann, muss er noch einige Abstimmungs-Schleifen drehen.
135 Antworten
@ap11: Ich kenne Deinen Vater nicht, aber würde der dann auch mitmachen, wenn die fans von Rüsselsheimer oder Wolfsburger Automobilen bei Treffen einen Schrottwagen der jeweils anderen Marke demolieren? Die lachen dabei auch herzhaft.
@ Dennie
also ich meine nicht,daß er schenkelklopfend drauflosgebrüllt hätte und dabei sein Guten-Morgenbier an die Wand spucken würde.Wir sind schon zivilisierte Leute und dummes Anmachen von Fahrern anderer Autos gehört ganz bestimmt nicht zu seinem (unserem ) Auftritt.
Du hast völlig Recht-Verkäufer sollten die Stärken de eigenen MArke kennen und nicht auf den Wettbewerbern rumhacken.Wollte schonmal fast einen Benz kaufen-da hat sich der Verkäufer bei mir zuhause derartig darüber belustigt,daß manche Idioten Opel fahren können,daß ich ihn freundlichst weggeschickt habe-nicht ohne ihn noch einen Blick auf meinen Omega machen zu lassen.
ich kann aber auch mal über mich ,mein Auto usw. lachen.Das scheint aber ,auch hier,nicht allzu verbreitet zu sein.
Alex.