Ist der C ein Pensionistenauto?

Mercedes C-Klasse W203

Liebe C Gemeinde!

ein Freund von mir verkaufte seinen Seat Leon TDI, und schaffte sich einen 220CDI T classic an. Leider ist der gute Mann recht unglücklich mit seiner Wahl, weil er sich über die gefühllose Lenkung und die seiner Meinung nach zu weiche Federung beschwert.
Seine Originalaussage war eben, dass sein neu erworbenes Schmuckstück ein Pensionistenauto sei. Dazu muss ich sagen: ich kenne den W203 kaum, bin noch nie einem W203 selber gefahren, nur im Taxi mitgefahren. Den Vorgänger kenne ich als C180. Der vermittelte in der Tat das typische Mercedes "schwere Wagen Fahrgefühl".

Grundsätzlich habe ich zu diesem Auto keine Meinung. Interessant finde ich aber schon, dass ein frisch gebackener Besitzer statt Stolzes, so eine Aussage trifft. Ist da am Ende was dran, oder muss ich sich der gute Mann nur mit dem gediegenen ungewpohnten Fahrgefühl vertraut machen?

49 Antworten

Dann sind wir uns mit dem Front- vs. Heckantrieb einig... da kann Audi seine Fahrwerke noch so hart machen... 😁

Aber zuerst müssten die mal ihre Kopflastigkeit beheben, deren Motoren sitzen einfach zu weit vorn...

Gruß.

Interessantes Thema. Ich fahre nämlich Seat Leon TDI neben dem C240 W203. Viel unterschiedlicher können Autos wohl nicht sein. Der Leon nagelt, rußt, stinkt, hoppelt über Straßenschäden, hat ein Turboloch und -bumms, Sportsitze und -lenkrad usw.. Der Benz säuselt, federt geschmeidig, beschleunigt gleichmäßig etc.. Und trotzdem mag ich beide Autos.

Ein Rentnerauto ist der 203er nicht. Aber er ist schon ein sehr komfortbetontes Auto. Das fällt erst recht auf, wenn man sonst ein sehr sportliches Auto wie den Leon gefahren hat. Ich hätte an seiner Stelle das ja mal vorher bei einer ausgiebigen Probefahrt erkundet. Fällt eigentlich schon nach ein paar hundert Metern jedem Menschen auf.

Zitat:

Original geschrieben von TheStig


@fatman:

Das klingt so als hätte dein Freund die Katze im Sack gekauft, sprich: er ist vorher nicht probegefahren. Und mit dem Classic ist schon von der Innenraumoptik her jede Sportlichkeit verflogen.

Ich bin jedenfalls noch recht jung, kenne die C-Klasse aber auch nur mit Sportpaket samt Sportfahrwerk und 17"-Mischbereifung. Diese Kombination vermittelt in meinen Augen nicht das "Schwere-Wagen-Gefühl", sondern fühlt sich ziemlich agil an, dazu kommt der Heckantrieb, mit dem ich allemal mehr Spaß habe als mit jedem Fronttriebler (ala Seat TDI z.Bsp.). Allerdings bietet gerade das Sportfahrwerk in meinen Augen jenen perfekten Kompromiss aus Komfort und Agilität, den derzeit kein anderes Fahrzeug der Klasse bietet! Sicher ist ein BMW noch agiler zu fahren, aber das Quentchen mehr an Agilität verschenkt er deutlich im Komfortbereich. Und die Audis sind meistens einfach nur noch hart und mit dem frontlastigen Fronttriebler wirklich sportlich fahren, geht auch nicht.

Kurzum: vllt. hat dein Freund einfach die falsche Ausstattung bestellt. Classic ist in meinen Augen sowieso die Opa- und Taxifahreraustattungslinie (hoffentlich werde ich dafür nicht zerhacktstückt hier.. 😁 )

*duckundganzschnellweg*

Gruß.

Guten Morgen!

Paßt schon. Der hat sich einen Jahreswagen übers internt geholt. Offenbar ist er wirklich nicht vorher Probe gefahren.
Ich finde auch ,dass der 3er zu unbequem ist, und mit der Kopflastigkeit der Audis sehe ich es genauso.
Da ich meinen Kameraden kenne, habe ich ihm auch zu einem 3er geraten, er wollte nicht hören, da ihm der Stern aus Prestigegründen sehr wichtig war.

ein mercedes wird immer einer weichere lenkung haben als jedes andere auto, da das lenkgetriebe mit gummilagern an den rahmen geschraubt ist und nicht wie z.b. bmw direkt.
einen leon kann man mit einem c sowieso niemals vergleichen, da es 2 ganz unterschiedliche konzepte sind. der c ist eine mittelklasse limo (oder kombi) der leon gehört in die golfklasse und will ehr sportlich sein...
für mich ist dein kumpel ein wenig beschr.... sorry! aber ohne eine probefahrt ein auto aus dem i-net kaufen was man nur von bildern her kennt, dann noch zu erwarten das es das gleiche oder besser ist als was man hatte...... naja.

Ich würde diese Frage so beantworten:

Die C-Klasse ist kein Rentnerfahrzeug, wird aber gerne von Rentnern gefahren. Also von Menschen, die - zumindest tendenziell - nicht mehr jeden modischen Schnickschnack mitmachen müssen und mehr Wert auf Qualität als auf Effekthascherei legen. Dieses Denken findet man allerdings nicht nur bei Senioren; Paquito fasst es mit „ein Auto für kultivierte Menschen jeden Alters“ trefflich zusammen.

Ich selbst bin Mitte 40 und als ich im Freundeskreis über meine Kaufabsicht sprach, wurde mir vorzeitige Vergreisung attestiert. Ähnlich ging es mir aber auch schon 15 Jahre zuvor, als ich meinen ersten Audi 100 hatte. Das sind einfach Klischees, die sich hartnäckig halten.

Das Fahrgefühl in der C-Klasse hat mich bei der Probefahrt total begeistert. Man hat den Eindruck, in einem wesentlich größeren Wagen zu sitzen und fühlt sich einfach sicher. Komfortabel und leise kann man entspannt dahingleiten und wenn’s im Gasfuß kribbelt, dann ist ein 230K erstaunlich spritzig und macht enorm Spaß. Und das ganze bei moderatem Verbrauch. Für mich derzeit am meisten Auto bezogen auf den Kaufpreis.

Vor den Probefahrten mit diversen anderen Fabrikaten habe ich in fast allen Mittelklassefahrzeugen Probe gesessen . Im Benz habe ich mich sofort zuhause gefühlt. Seine „inneren Werte“ waren letztendlich kaufentscheidend: Zeitlos, wertig und unaufdringlich elegant. Außerdem kompatibel mit großen Fahrern (1,92 m) und Rückenproblemen.

Gruß

Kai

Vielleicht hat dein Kumpel ja auch Rückenprobleme? Die Sportsitze bei Seat sind zwar besser als bei MB, aber das Fahrwerk teil schon einige Schläge aus.

Ist eben alles Ansichtssache! Ich habe mich für eine C-Klasse entschieden, gerade weil ich keinesfalls wieder eine Oma-Schaukel wollte (die hatte ich vorher, es war ein Vectra).
Man ist ja auch nicht dazu gezwungen die biedere Classic-Ausstattung zu nehmen; mein Auto weist jedenfalls keinerlei Holzteile auf. Durch das Sportfahrwerk hält es sich auch einigermassen auf der Strasse ...
Aber wer weiss schon wirklich, warum ich es gekauft habe, vielleicht hat's ja auch nur meinen weiblichen Geschmack ein bisschen besser getroffen, als die Konkurrenz mit dem männlichen Macho-Image 😉

Warum Österreichisch?

Ja.
Er ist ein Rentnerauto. Ein Vertreterauto. Ein Massenauto. Wie Opel Vectra, Ford Mondeo u. VW Passat.
Das macht sich auch beim Wiederverkauf bemerkbar.

Es werden zu viele hergestellt. Der Markt ist voll.

Ich finde die C-Klasse (W203) vom Design her als frisch und modern. Jedoch fühlte ich mich bei meinen Probefahrten in einem Vormopf mit(!) Sportfahrwerk wie in einer Sänfte, also durchaus auch als "Rentnerauto" geeignet.

In meinem jetzigen Mopf mit Sportpaket empfinde ich das Fahrwerk wie hier schon mehrfach beschrieben als perfekte Mischung zwischen Sportlichkeit und Komfort.

Ich kann mir die Erfahrung des Freundes des Threaderstellers nur mit einem Vormopf Serienfahrwerk erklären...

Anderer Aspekt:

mir fällt immer wieder auf, dass der Heckantrieb als "sportlicher" empfunden wird.
Soweit kann ich das nachvollziehen, dass das heck kommen lassen halt geiler ist, als wenn der Wagen dröge über die Vorderräder schiebt.
Ohne ESP reicht oft ein Lupfen des Gaspedals und er schwenkt schon hinten aus.
Dennoch waren sehr erfolgreiche Rallywägen wie der Mini, der Saab 93, Fronttriebler.
Auch die rezenten Rallyautos sind durch die Bank konzeptionelle Fronttriebler mit Allrad.
Die Rundenzeiten, Slalomzeiten usw. sind mit Fronttreiblern nicht signifikant schlechter.
Das einzige was dagegen spricht, ist die Tatsache, dass angetriebene Vorderräder bei hohen Leistungen mit der doppelten Aufgabe überfordert sind. außerdem verscheibt sich bei großen Kombis oft die Radlastverteilung nach hinten.
bei kleineren autos halte ich aber den Frontantrieb dem Heckantrieb aus vielen Gründen für überlegen.

Man kann kein Auto generell als Rentnerauto abstempeln.

Der Bora bzw. die Jetta-Modelle wurden auch immer als solche abgestempelt.

Für die alten Jetta´s mag das noch zustimmen, für den Vento bedingt und für den Bora oder den neuen Jetta auf gar keinen Fall mehr. Mein Opa fährt zwar auch den neuen Jetta, allerdings auf mein Drängen hin, vorher fuhr er immer Audi (80er, 100er, A4 etc.).

Die Käuferschicht beim Bora war z.B. eher so mitte 30, trotzdem hat sich dieses Klischée hartnäckig gehalten.

Ich selbst bin noch unter 20 und darf einen Bora mit Automatik und Walnußholz mein Eigen nennen. Edelholz+Stufenheck-Bora+Automatik, lt. Vorurteilen aber absolut Rentner.

Nur mir gefällt es genauso. Der Vorbesitzer des Fahrzeuges war auch erst Anfang 30.

Der C-Klasse geht es ähnlich, früher wurde Mercedes eher von älteren Leuten gefahren, man muss sich so ein Auto ja auch erstmal erarbeiten oder leisten können (heutzutage finanzieren oder leasen ja eh fast alle).

Mein Onkel fuhr jahrelang BMW (525tds Touring und Limo) und kaufte dann einen W202 C200 CDI Limo und danach einen W202 C220 CDI als T-Modell.

Da wurde er auch immer von allen erstmal schief angeguckt, "was für eine Oma-Schaukel". Und ob er mit Ende-40 denn schon "so weit sei" ^^

Danach kaufte er sich einen MB W203 C320 Elegance Aut. mit 218PS und schon fanden alle den Wagen super und nicht mehr Rentnermäßig. Vom Fahrwerk ein Traum 🙂

Naja, jetzt fährt er einen MB W211 E240 Avantgarde Automatik, auch wieder als Limo.

Ich würde mal sagen, alle Mercedese ab W203 und W210-Facelift hatten nichts Rentnermäßiges mehr an sich.

PS: Elegance-Edelholz gehört für mich aber genauso in einen Mercedes wie die Automatik 🙂 (Obwohl das Vogelaugenahorn auch super ist)

MFG Markus

@ fatman:

Beim Heckantrieb geht es mir nicht um das Ausbrechen, sooo sportlich fahre ich im öffentlichen Verkehr dann doch nicht. Aber die Lenkung ist frei von Krafteinflüssen aus dem Antrieb, unter solchen Situationen einfach präziser und v.a. angenehmer, ohne Rubbeln, Ziehen und Zerren. Dazu kommt die angesprochene zumeist durch die Antriebsstrangkonfiguration vorbestimmte Gewichtsverteilung. Es geht auch nicht darum, dass ein Audi quasi die gleichen Slalom und Handlingzeiten erreicht. Es geht darum, wie bescheiden sich das mit der Kopflastigkeit dann anfühlt. Das wirkt im C oder 3er-BMW einfach ruhiger..., unaufgeregter.

Und was große Personen im C angeht... Nunja, ich passe da sehr gut rein. Ich habe auch schon von vielen größeren Menschen gehört, sie könnten sehr gut im C sitzen, bis auf dass so ziemlich alle die Innenbreite bemängelten, viele mit der linken Schulter zu nah an der Tür sind oder schon anliegen...

Gruß.

und die kleineren sitzen auch wunderbar (1,68) 😉

Zitat:

Original geschrieben von TheStig


Beim Heckantrieb geht es mir nicht um das Ausbrechen, sooo sportlich fahre ich im öffentlichen Verkehr dann doch nicht. Aber die Lenkung ist frei von Krafteinflüssen aus dem Antrieb, unter solchen Situationen einfach präziser und v.a. angenehmer, ohne Rubbeln, Ziehen und Zerren. Dazu kommt die angesprochene zumeist durch die Antriebsstrangkonfiguration vorbestimmte Gewichtsverteilung. Es geht auch nicht darum, dass ein Audi quasi die gleichen Slalom und Handlingzeiten erreicht. Es geht darum, wie bescheiden sich das mit der Kopflastigkeit dann anfühlt. Das wirkt im C oder 3er-BMW einfach ruhiger..., unaufgeregter.

Schließe mich an.

Vor einiger Zeit hatte ich in Schottland einen Volvo (ich glaube, er heißt S 60) als Mietwagen. Eigentlich ein feines Auto mit schöner Ausstattung, aber das Fahrverhalten war echt unangenehm. Man hat die Antriebseinflüsse in der Lenkung deutlich gespürt, vor allem bei Regen (was gerade in Schottland ein wesentliches Manko bedeutet 😁 ). Das Lenken auf den dortigen engen Straßen erforderte deutlich mehr Aufmerksamkeit als bei einem Hecktriebler.

Bis zur Golf-Klasse ist Frontantrieb OK - aber bei einem größeren Auto möchte ich ihn nicht.

Der S60 ist sowieso ein Fahrzeug, dass in dem Punkt nach meiner Erfahrung besonders auffällig ist. Gerade beim starken Diesel verhärtet die Lenkung ja regelrecht, wenn man in ner engen Kehre mal ordentlich Gas gibt. Dazu kommt ein riesiger Wendekreis, der auf engen Straßen auch nicht gerade hilfreich ist...^^

Gruß.

Deine Antwort