Inspektion bei Gebrauchtwagen sinnvoll?
Liebe Foren-Mitglieder,
vor einigen Monaten habe ich mir einen 10 Jahre alten Yaris mit 100.000 KM auf dem Buckel zugelegt. Nun steht bald die nächste Inspektion an. Nach einigen Kostenvoranschlägen fiel ich fast vom Stuhl. Deshalb meine Frage: Ist eine Inspektion wirklich notwendig?
Ölwechsel kriege ich bei meiner freien Werkstatt für 30 Euro (+ ca. 25 fürs mitgebrachte Öl). Zündkerzen, Luftfilter, Innenraumfilter wechsel ich entsprechend der vorgegebenen Hersteller-Intervalle selbst. Prüfung bzw. Wechsel der Bremsflüssigkeit ließen sich ebenso wie weitere vorgegebene Wartungsarbeiten günstig einzeln in einer Werkstatt durchführen lassen. Desweiteren lasse ich bei meinen Autos schon immer im Zuge des Reifenwechsels die recht günstigen Winter- bzw. Frühjahrschecks (in der Regel um die 15 Euro) durchführen. Hierbei werden Bremsanlage, Fahrwerk, Flüssigkeiten, Batterie, Beleuchtung und Keilriemen überprüft. Auch kommt ja alle zwei Jahre noch die Hauptuntersuchung hinzu.
Ist unter diesen Gesichtspunkten eine Inspektion wirklich noch sinnvoll? Werden dort wirklich noch solch eingehende und sinnvolle Sichtprüfungen durchgeführt, die den für so ein altes Auto im Verhältnis doch hohen finanziellen Aufwand rechtfertigen würden?
Über Erfahrungen und Hinweise würde ich mich sehr freuen.
Besten Dank!
Beste Antwort im Thema
Zitat:
@olsql schrieb am 13. Dezember 2017 um 17:11:50 Uhr:
Mein Tipp fürs nächste mal
- Sich informieren
- 10 Jahre alten Yaris mit 100.000 KM auf dem Buckel zugelegen
Wenn Du dich sicher fühlst und TÜV bekommst, ist das doch deine Sache.
dir gehts aber gut,was schreibst du denn dauernd für ein wirres Zeug??
84 Antworten
hast du vieleicht ein Kumpel der dir das zeigen kann?
Beim Ölwechsel in der freien Werkstatt Deines Vertrauens, kann der Mitarbeiter mal unter den Rest des Fahrzeuges schauen. Bremsbeläge, Gelenkwellenmanschetten, Auspuff, Reifen, Stoßdämpfer, mal an der Achsaufhängung wackeln, ist ja in 5 min solange das Öl abläuft erledigt. Kleinen Obolus in die Kaffekasse, und gut ist. Gibt leider auch Fälle, da werden einem gerade diese Sachen zu erneuern aufgeschwatzt.
Kerzen, Keilriemen, Luftfilter traust Du Dir ja selber zu.
Wichtig ist, der letzte Zahnriemenwechsel (wenn er hat), ob gemacht oder nicht.
Zitat:
@Timothy007 schrieb am 13. Dezember 2017 um 17:50:42 Uhr:
Zitat:
@schelle1 schrieb am 13. Dezember 2017 um 17:44:48 Uhr:
So eine Prüfliste ist ja auch nur für Unwissende und sollten das machen lassen. Wissende machen das selbst.
Und was wäre da jetzt deine Frage ? Soll hier jemand entscheiden, was du von der Liste weglassen kannst oder soll dir erklärt werden, wie du das alles unwissend ohne Erfahrung selbst machen kannst ?Genau 🙂. Selbst prüfen traue ich mir nicht zu. Die Frage ist deswegen, ob diese Sichtprüfungen so relevant bzw. Reperatur-vorbeugend sind, dass es wirtschaftlich wäre, sie extern durchführen zu lassen.
.
Wer soll das entscheiden ? Ebenso könnte man sich fragen, ob der TÜV so Reparatur-vorbeugend ist, daß er aller 2 Jahre durchgeführt werden muß ??
- Ventilabstände anhand sensorischen Verfahrens überprüfen.
Wann ist dies lt. Wartungsplan fällig? Wann wurde dies zuletzt gemacht?
Wie lange willst du den Wagen fahren? 2-3 Jahre? Dann sch... drauf!
Dürfte die kostspieligste Überprüfung sein. Oft aber auch ohne Befund.
Ansonsten kann auch eine freie Werke das Ventilspiel prüfen.
Bei meinem Mondeo war das vor kurzem auch lt. Wartungsplan fällig. Hab ich nicht gemacht, da es vor 3 Jahren als ich den Ventildeckel runter hatte, ohne Befund war. (Hab es bei der Gelegenheit gemessen, als der Deckel eh schon runter war!)
- Kühlsystem, -schläuche und -anschlüsse überprüfen.
Sind die Kühlmittelschläuche ohne Scheuerstellen und "trocken"? Wasserspuren zu sehen?
- Kühler & Kondensator auf Partikel und Anzeichen von Schäden überprüfen
Ignorieren! Kühler kannst du selber auf "Steinschlag" prüfen. Aber, solange kein Wasser verloren geht, ist das nicht so wichtig!
- Kupplungsflüssigkeit überprüfen
Ignorieren! Ist i.d.R. Bremsflüssigkeit und wird beim Bremsflüssigkeitswechsel mit gemacht!
Da reicht nachschauen, ob oben auf dem Getriebe Flüssigkeit ist.
- Lenkrad, Lenkgetriebe und -gestänge überprüfen
Hat dein Lenkrad Spiel? Kreuzgelenk der Lenkung sollte beachtet werden! (Mechaniker oder TÜV-Prüfer)
- Antriebswellen einschließlich Antriebswellenmanschetten kontrollieren
Manschetten an der Antriebswelle kannst du selber auf Risse und Fettaustritt kontrollieren! (Macht aber auch der TÜV-Prüfer!)
- Kugelgelenke und Staubschutzmanschetten kontrollieren.
Kugelgelenke soll der Mechaniker beim Ölwechsel kurz prüfen oder der Prüfer bei der HU (TÜV)! (Macht aber auch der TÜV-Prüfer!)
Manschetten an der Lenkung kannst du selber auf Risse und Fettaustritt kontrollieren! (Macht aber auch der TÜV-Prüfer!)
- Aufhängung vorn & hinten überprüfen.
Schau, ob an der Radaufhängung irgendwas komisch ausschaut! Sonst, soll der Mechaniker kurz schauen! Rest sagt dir der Prüfer bei der HU!
- Auspuffsystem auf Sitz und Dichtigkeit prüfen.
Klappert der Auspuff? Ist dieser lose?
Wenn du den Auspuff bei laufendem Motor mit einem Tuch 3-5 Sek. zu drückst, muss sich Druck aufbauen. (Beim loslassen schießt dann ordentlich Abgas raus aus dem Auspuff!) Dann ist dieser auch dicht!
- Aktivkohlebehälter überprüfen.
Ignorieren!
- Tankdeckel, Kraftstoffdampf-Steuerventil und Kraftstoffleitungen überprüfen.
Tankdeckel kannst du selber prüfen!
Den Rest kannst du ignorieren, oder dem TÜV überlassen. (Sofern es im Umkreis deines Wagens nicht nach Sprit stinkt!)
Aber, selber kannst du am Tank und Tankstutzen schauen, ob dieser trocken ist und kein Benzin ausschwitzt!
- Höhe des Bremspedals und Funktion des Feststellbremshebels prüfen.
Funktioniert die Bremse und rollt dein Auto weg, wenn du die Handbremse anziehst und dein Wagen am Hang steht? Sind die Bremsscheiben blank und ohne Riefen und Rost?
Die Beläge und Scheiben kann sich der Mechaniker beim Ölwechsel anschauen! (Machen sie meist eh!)
- Fahrzeug auf Korrosion überprüfen.
Das kannst du selber! Taschenlampe schnappen, Rost suchen!
- Öl im Schaltgetriebe kontrollieren
Drauf geschissen! Wenn du kein Öl am Getriebe und den Wellen hängen hast, ist das sicher i.O.! Wo soll das Öl sonst hin?
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Ich sag mal, wie es oft ist: 80% der Prüfungen wird eine Werkstatt bei deinem altem Hobel eh nicht machen, sondern nur abhaken und dafür kassieren! Die Prüfungen werden kurz optisch nach oben genannten Methoden geprüft. Da macht keiner die Schraube vom Getriebe auf und schaut, ob da noch genug Öl drin ist! Das wird abgehakt und gut ist!
MfG
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Was auch wichtig ist, die Bremsbeläge mal heraus zu nehmen und die Belagführungen zu reinigen. Dann mit Bremsenpaste die Beläge wieder einsetzen. So bleiben die Beläge immer schön gangbar und setzen sich nicht fest. Dadurch verschleißen die Bremsscheiben und Beläge nicht vorzeitig. Mache ich an der Vorderachse und Hinterachse 1x jährlich.
Ist aber nix für den Laien! Zumal: Wenn es richtig eingebaut wurde (Führungen nicht verrostet, gereinigt und gefettet!) und die Beläge nicht verkanten, passiert da aber auch nicht viel. Da sollte der Laie nicht experimentieren.
MfG
Vielen Dank für deine ausführliche Einschätzung Johnes. Die Messung der Ventilabstände ist lt. Wartungsplan erstmals nach 90 000 KM fällig und dann wieder bei 180 000. Da der Wagen zuletzt bei 60 000 eine Inspektion gesehen hat, wurde das noch nie gemacht.
Deine Einschätzung, dass viele dieser reinen Sichtungsarbeiten wohl ohnehin in vielen Betrieben eher halbherzig angegangen werden, habe ich schon vermutet.
Entsprechend werde ich es dann wohl beim regelmäßigen Ölwechsel + günstigen Winter- bzw. Frühjahrscheck + HU belassen, den Rest (Zündkerzen, Luftfilter, Innenraumfilter, Kleinkram kontrollieren) selbst machen und auf alles Weitere verzichten.
Vielen Dank!
@Johnes:
Was heißt da passiert dann nicht viel?
Auch wenn die Beläge richtig eingesetzt sind sollte man von Zeit zu Zeit die Führungen reinigen.
Bei 20000Km jährlich sammelt sich schon ganz gut Bremsstaub/Dreck über 2Jahre an. Dann kommt noch der Winter dazu mit dem Salz auf den Straßen.
Das alles zusammen macht es schon erforderlich zumindestens alles 2 Jahre Hand anzulegen.
Ich mache es immer beim Reifenwechsel im Herbst wenn die Wintersocken wieder drauf kommen. Ist vorne und hinten in einer Dreiviertelstunde erledigt.
Und 40 Mio. Fahrzeuge fahren ohne diese Prozedur in Deutschland rum. Ohne Schäden!
Daher: Warum sollte der Laie diese Prozedur machen und seine Gesundheit riskieren? Schließlich ist nicht jeder in der Lage dies ordnungsgemäß zu erledigen?
MfG
Woher willst du das wissen das es 40 Millionen Fahrzeuge sind?
Übrigens macht eine vernünftige Werkstatt bei einer Inspektion dies auch. Zumindestens die ich kenne.
Im großen und ganzen freuen sich die Hersteller über schlecht gewartete und gepflegte Fahrzeuge. Jedes schlecht gewartete Fahrzeug das einen Motorschaden aufgrund von keiner Wartung erleidet, ist ein weiteres Fahrzeug was verkauft wird.
Eigentum verpflichtet egal ob Haus oder Auto.
Das macht eine Werkstatt nur, wenn’s im Wartungsplan steht.
Bei meinem A6 steht das nicht drin. Beim Corolla Verso davor auch nicht, ebenso nicht beim Opel Zafira, nicht beim Golf, nicht beim 3er BMW, nicht beim Peugeot 806 und nicht beim 306. Eigentlich bei keinem Auto – es sein denn, dass eine Fehlkonstruktion den Aufwand dafür notwendig macht. Freiwillig zahlen wird das kein Kunde.
Ausserhalb von Garantie/Kulanz kann man, handwerkliches Geschick und nötiges Werkzeug vorausgesetzt, soviel Wartungspunkte wie möglich mit Qualitätsteilen selbst erledigen.
Hilfreich sind Reparaturhandbücher (Tipps, Drehmomente usw.).
Werkstattarbeiten (Bremsen, Lenkung usw.) dann gezielt beauftragen.
Sichtkontrolle dem TÜV überlassen.
Meine beiden Stamm-Prüfer wissen darüber Bescheid und das ich für jeden Hinweis dankbar bin und diese sofort erledige (n lasse).
Damit fahre ich seit Jahren mit gutem Ergebnis zum guten Preis.
Zitat:
@Varapilot schrieb am 13. Dez. 2017 um 21:0:17 Uhr:
Übrigens macht eine vernünftige Werkstatt bei einer Inspektion dies auch. Zumindestens die ich kenne.
Das wage ich zu bezweiflen! Steht es nicht im Wartungsplan, zahlt der Kunde dies oft nicht! Auch kostet es Zeit, die den Gewinn schmälern und ggf. können dabei Folgefehler auftreten, für die die Werke aufkommen muss.
MfG
Trotz aller Gluchscheißer und Alleskönner ist mir am MB ein Vorderrad abgefallen, zum Glück noch auf der Hofausfahrt und nicht auf der Autobahn. Muß jeder selber wissen, auf wessen Geschwätz er hört.