ID.7 oder Passat B9 - Der Versuch eines Vergleichs

VW ID.7 ED

Ich hatte gestern relativ spontan die Möglichkeit einen Passat B9 Probe zu fahren, während sich der Gutachter unseren aktuellen B8 kurz vor Leasingende angesehen hat. Danach übernehmen wir dann unseren ID.7 (Limo).

Und auch wenn ich den ID.7 eher als elektrischen Nachfolger des Arteon sehen würde, vergleiche auch ich den B9 zwangsläufig mit dem ID.7. Mir persönlich gefällt auch das Design des B9 sehr gut und zum ersten Mal würde ich hier auch die Ausstattungsvariante „R-Line“ bevorzugen. Was beim B8 aus meiner Sicht noch pseudo-sportlich wirkte, wirkt beim B9 für mich stimmig und harmonisch. Größter Kritikpunkt am Design des ID.7: der silber-matte Dachbogen. Warum? Alles Geschmacksache.

Am meisten hat mich die Verarbeitung des B9 überrascht. Türen fallen satt ins Schloss. Geil, steh’ ich drauf. Wirkt super solide. Das klingt im direkten Vergleich für mich deutlich besser als beim auch guten ID.7. Im Innenraum sind die Platzverhältnisse wirklich fürstlich, deutlich besser als im B8 und fast so gut wie im ID.7, welcher speziell hinten m.E. noch großzügiger ist. Insgesamt machen beide Autos hier einen hervorragenden Job. Ich könnte keinem Favoriten ausmachen.

Und, HUD hin oder her, die Instrumente im B9 sind nicht mit der Minianzeige im ID.7 zu vergleichen. Die würde ich mir so auch im ID.7 wünschen. Für mich ist das auch optisch im B9 attraktiver. Hinterm Lenkrad des ID.7 fehlt mir da irgendwie etwas. Aber sicherlich auch Geschmacksache.

Ein Segen: reale Knöpfe am Lenkrad im B9. Mit den kapazitiven Sch… im ID.7 stand ich schon bei der Probefahrt auf Kriegsfuß. Ich hoffe das sich das im Alltag noch ändert und ich mich damit arrangieren kann.

Der B9 ist beim Kofferraum echt nicht zu schlagen und ich habe mich gewundert, dass man auch den Unterschied zum B8 so deutlich sieht. Mal gucken wie ich im ID.7 zurecht komme. Dachbox für den Urlaub ist jedenfalls gesetzt. Neidisch werde ich dann auf die Stützlast von 90 kg beim B9 im Vergleich zu den 75 kg des ID.7. Drei E-Bikes wären mit dem B9 kein Problem. Von der max. Zuladung des B9 ganz zu schweigen, da sieht der ID.7 alt aus.

Zum Fahreindruck: Bei konstantem Tempo oberhalb von 50 km/h kann ich kaum Unterschiede zum ID.7 erkennen. Bei beiden dominieren Abroll- und Windgeräusche. Auch vom verbauten Motörchen (150 PS-TSI) ist im B9 nix zu hören. Fahrspaß kommt hier natürlich kaum auf. Wobei das Ansprechverhalten des kleinen TSI viel besser ist als bei meinem 2.0 TSI mit 272 PS. Aber beides nix gegen Elektro-Power. Mit mehr Leistung würde sicherlich auch mehr Fahrspaß im B9 aufkommen. Stellt man das DCC auf max. Komfort (meine Standardeinstellung) dann federt der B9 extrem gut. Bei der Probefahrt mit dem ID.7 im Dezember hatte ich nicht das Gefühl, dass der Unterschied zum B8 so groß ist wie jetzt beim B9.

Aus meiner Sicht macht der B9 nichts falsch und man findet in seinem Segment schwer ein besseres Auto. Die Unterschiede zum B8 sind enorm und man merkt dem B8 durchgehend sein Alter an. Lustig wird’s hier insbesondere beim Infotainment des B8. Lassen wir das…

Umso erstaunlicher finde ich wie es VW geschafft hat aus dem Stand (ohne Vorgänger) einen ID.7 hinzulegen, welcher in vielen Disziplinen mit dem B9 mithalten kann und teilweise auch besser ist.

Würde ich einen B9 kaufen? Nein, auf keinen Fall. Denn an einer Stelle stimmt für mich die Technik nicht: im Motorraum. Ob TSI oder TDI. Beides Technik aus dem letzten Jahrtausend. Ich habe einfach keine Lust mehr auf ruckelnde DSG, auf Ölwechsel, auf Kaltstartnageln, Spritpreise jenseits der 1,90 €.

Deswegen hat mich die kurze Erfahrung mit dem B9 auch nochmal bestärkt, dass die Entscheidung für den ID.7 richtig war.

Den Zukunftsverweigerern dagegen kann man den B9 sicherlich empfehlen. Wer einen B8 fährt wird sich wundern wieviel besser es geht. Für alle anderen war der B9 wahrscheinlich sowieso nie eine wirkliche Option zum ID.7. Mich eingeschlossen.

83 Antworten

Ausserdem hast Du die Plastik-Auflagepunkte. Einfach mal testen- das ist nicht vernünftig ohne Boden nutzbar.

Den B9 habe ich jetzt nicht vor Augen und habe das von meinen Erfahrungen mit B8, ID.4 und Tiguan 2 abgeleitet.
Sorry, wenn es beim B9 ganz anders aussieht.
Beim ID.7 ist es ähnlich ID.4 und da geht es ohne Ladeboden.

Beim B9 ist es wie beim B8…

Der B8 hatte für mich immer genug Kofferraum und Traglast. Deswegen ist mir das wahrscheinlich nie aufgefallen ;-) .

Dann stellen wir also schon einmal fest, dass dieser Teil von „früher war alles besser“ Unsinn ist.

Wir sind aber hier doch im ID Forum und bei denen kann man den Ladeboden auch herausnehmen. Das Fach unter dem Kofferraum hat eine eigene Klappe.

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Ahhh stimmt! Der Boden, wo eigentlich das Kabel liegt, richtig? Diese schmale „Nische“.
Wusste nicht, dass das Unterteil so stabil ist. Sehr gut zu wissen 🙂

VW bestätigt das auch auf Nachfrage nicht. Habe ich längst hinter mir. Schiebt man auf diese Fläche einen schweren Gegenstand, beschädigt man die Führungselemente des Bodens. Keine brauchbare Dauer-Lösung für uns.

Wir lassen den Boden deshalb drin und unterfüttern den Zwischenraum. Rechter Murks zwar, doch fiel Händler und uns nichts besseres ein.

Bist Du jetzt hier, beim ID, oder wieder beim Passat?
Wir sind hier im ID Forum und das geht alles munter durcheinander.

Hohlräume abzustützen ist bei sehr hohen (!) Lasten natürlich immer eine gute Idee.

ID.7.
Herausnahme des Ladeboden löst das Problem eben NICHT. Deshalb werden wir improvisieren. Von wegen sehr hohen Lasten: 70kg! 75 kg. Unser Fluggepäck war früher höher. Die Hälfte der Spanien-Urlauber dürfte das erreichen. Vier Kisten Bier 0,5l Flaschen sind schwerer (84 kg).

Ich fragte deshalb oben, ob das beim Passat inzwischen auch so gelöst ist. Oder ist das ein MEB Thema?
B7 war unser letzter Passat, seither kein VW mehr. Der B7 war noch Lademeister. Offen gesagt bin ich mit dem ID.7 zum ersten Mal überhaupt mit dem Thema konfrontiert- nach rund 30 Autos in meinem Leben.

Dann aber nur, weil Du es ignoriert hast, oder die anderen es nicht sauber ausgewiesen haben. So ein Ladeboden ist doch seit diversen Jahren bei allen Marken Stand der Technik.

Dein Problem beim 7er verstehe ich nicht. Beim 4er gibt es den unteren Boden, der auf dem Blech aufliegt und der damit extrem belastbar ist und den oberen Boden, den ich herausnehmen kann. Ist das beim 7er anders gelöst?

Es geht doch aber auch um Punktlasten und nicht darum, dass man insgesamt nur 70 kg einladen darf. Das kann nicht stimmen, weil das Auto mindestens gemäß Zulassung 125 kg verkraften muss und ja auch eine höhere Zuladung hat.

Habe ich ganz bewusst nie bestellt, um mehr Ladehöhe zu haben. Die letzten 10 Jahre nur BMW und Mercedes gefahren.
Ich kenne den 4er nicht, habe nur den 7er vor der Bestellung genau untersucht und u.a. auch den Kundenservice dazu befragen lassen. Die Lösung sieht ein wenig nach Kinderspielzeug aus, wenn ich das mit einem S213 vergleiche, zumal auch eine Carbox-Matte nicht helfen würde. Wir puffern das aus und verlieren dadurch Stauraum. Muss und wird wohl gehen - ist aber leider Murks.

Es ist das Gesamtgewicht- 75 kg sorry, leider schlechte Bild-Qualität in der Vorschau. Original Antwort des VW Service angehängt.

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Das ist ne Sperrholzplatte, die in finschigen Aufhängungen hängt. Dass die überhaupt 75kg aushalten, wundert mich schon.

Passat B8:

3 dicke Reise-Trolleys à 20 KG: Check
2 Standup Paddles à 25 KG + Bier + Werkzeugkoffer + Kabeltrommel: Check

Das waren jeden Mal mehr als 75 KG und mein Boden ist heile. Er war sogar „oben“, also nicht abgesenkt. Ich achte aber immer drauf, die Ladung dort sanft abzulegen und nicht zu schmeissen. Weder der B7 noch der B8 hatte da Probleme.
Das wird beim ID.7 und B9 auch so sein.

Ich stolperte halt über den Warnhinweis im Kofferraum- sonst wäre mir das vielleicht nicht aufgefallen.

Es ist keine Sperrholzplatte sondern ein faserverstärktes Sandwichmaterial welches wohl teilweise einen Pappkern besitzt.
Deutlich leichter und biegesteifer als Sperrholz.

Ich bin die letzten 10 Jahre auch so 100 bis 200 verschiedene Automodelle gefahren und solche Ladeböden sind absoluter Standard geworden. Lediglich bei einigen günstigeren Modellen findet man einen Teppich, der direkt auf dem Blech liegt. Oder bei manchen Hybridfahrzeuge, da dort eh kein Platz für einen doppelten Ladeboden ist.
Bei Kombis sind die Böden oft noch unterteilt und manchmal auch nicht so lang bzw. schmal, da noch Befestigungsschienen verbaut sind. So können diese dann etwas mehr Last vertragen.

Es sind die Haltepunkte, die mir Sorgen bereiten. Dadurch wird die Last auf eine sehr kleine Fläche verteilt. Ich konnte das Gebilde beim Stabilitätstest sehr leicht verformen. Da mein Mitarbeiter dort die nächsten Jahre etwa 100 kg transportieren wird, werde ich kein Risiko eingehen.

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