Ich bin frustriert
Hallo Zusammen,
ich muss hier nur mal meinen Frust loswerden. Am Wochenende ist mir beim aufräumen, der Prospekt unseres ersten Opel Corsa’s von 1997 in die Hände gefallen. Ich habe ihn mir dann auch ganz entspannt angeschaut und speziell die technischen Daten.
Hier mal zu Vergleich:
VW Polo 1,2 12V TL(2010) Opel Corsa 1,0 12V Adv.(1997)
Hubraum: 1198 973
Zylinder: 3 3
Leistung: 60PS 55PS
Leergewicht: 1067kg 965kg
Höchstgesch.: 157km/h 150km/h
Verbrauch:
Innerorts 7,3 7,5
außerorts 4,5 4,7
kombiniert 5,5 5,7
CO2 g/km 128 136
Eins vorweg: Ich weis, es gibt TSI Motoren und DSG Getriebe. Diese interessieren mich aber momentan nicht (weder 1,2TSI mit 105PS, noch zukünftig mit 85PS), für uns langt max. 70PS als Zweitwagen und ich bin nicht bereit für eine Motorleistung zu bezahlen, welche ich nicht möchte. Da kann ich ja nur sagen, dass die Entwicklung in den letzten 13 Jahren ja richtig voran gegangen ist. Sicherlich ist der Polo schwerer geworden, hat neue Sicherheitsfeatures, mehr Komfort. u.s.w.. Trotzdem halte ich den Fortschritt der letzten 13 Jahre für mehr als erbärmlich (gilt speziell in der Form nur für die 60/ 70PS Benzin Motorisierung). Es wird auch dadurch nicht besser, dass die anderen Hersteller speziell bei den kleinen Motorisierungen genauso beschissen dastehen und auch sich dort im Verbrauch eigentlich nicht nennenswert verbessert haben. Bei unserer jährlichen Fahrleistung und auch dem Streckenprofil macht ein Diesel einfach keinen Sinn und erst recht keiner mit einem der „ausgereiften“ Partikelfilter. Ich habe im Januar einen POLO 1,2 70PS CL bestellt (unser aktueller Corsa (BJ 2004) ist leider eine Dauerbaustelle und ich hatte irgendwann die Faxen dicke und meine Frau wollte halt einen POLO) und wusste natürlich damals um den Verbrauch dieser „Spritsparmotoren“. Ich verstehe nicht, warum die Hersteller (NICHT nur VW) sich nicht auch mal um die Einstiegmotoren kümmern und dort mehr oder weniger Steinzeittechnik anbieten. Aber offensichtlich ist die Marge bei 180PS verlockender (kann es ja auch geben, aber der Großteil der Kunden ist sicherlich woanders zu finden). Nachdem ich den POLO definitiv zu schnell bestellt habe und mir mittlerweile nach einem bisschen Abstand nach der Bestellung der Spass an dem Auto ziemlich vergangen ist, werde ich im April/Mai irgendwen suchen welcher das Fahrzeug übernimmt und dann auch in WOB abholen kann. Ich habe mittlerweile echt keinen Bock mehr, fast 15000Euro in ein Auto zu stecken, was sich verbrauchstechnisch auf dem Stand von vor 13 Jahren befindet, > 70 sind nicht gefragt! Ja, ich habe dies alles vor dem Kauf gewusst. Ich habe mich von der Begeisterung meiner Frau und dem Rest des Fahrzeuges mitreisen lassen aber jetzt kommt halt die bittere Realität zum Vorschein. Ich könnte mich für meine Blödheit in den Ar.... treten.
Ich musste dies leider loswerden und möchte auch keinem sein Fahrzeug madig machen. Ich halte den Polo sonst immer noch für ein hervorragendes Fahrzeug und wünsche noch einen fröhlichen Tag.
Beste Antwort im Thema
Einfache Mittel, um Sprit zu sparen, will offensichtlich niemand. Es muss alles mit Technologie gelöst werden.
Selbstverantwortung (Beschränkung bei der Modellwahl, Beschränkung bei der Motorisierung, Einschränkung beim Fahren) möglichst Null.
Einige "Techniken" sind spritsparmässig sogar eher als Rückschläge zu bezeichnen.
Als damals der geregelte Kat kam, stieg der Durchschnittsverbrauch. Jetzt haben wir Dieselpartikelfilter, die ebenfalls Extra-Sprit kosten (plus manchmal Motoröl, wenn dieses wegen Verdünnung gewechselt werden muss).
Warum müssen Autos einer bestimmten Kategorie eigentlich fast ausnahmslos ständig größer werden?
Der Polo ist jetzt auf Kompaktklasseniveau von Mitte der neunziger Jahre (Golf 3).
Ein Passat, früher eher so ein 08/15 Puschenpauli-Auto, hat langsam Oberklasse-Dimensionen und Premium-Ausstattung.
Durch das höhere Gewicht und die größere Querschnittsfläche (die bei weitem nicht immer durch einen besseren CW-Wert ausgeglichen wird) muss zwangsläufig mehr Energie zum Fahren aufgewendet werden.
Da rudert man dann mit Kleinkram (Start-Stopp-Automatik, effizienteren Motoren und rollwiderstandsarmen Reifen, die aber wiederum den Nassgrip verschlechtern!) gegen an.
Die meisten Autos, fahren nicht mit 5 Personen und könnten daher eigentlich schmaler werden. Im Smart kommt man anscheinend auch gut mit 125cm Innenbreite hin.
(Ein Kompaktwagen hat mittlerweile 20cm mehr Innenbreite und trotzdem sitzt man hinten mit 3 Personen nur sehr bescheiden.)
Ein schmales Auto will aber keiner fahren!
(Wie so etwas ausehen würde (inkl. der sehr schmalen Reifen), kann man an einigen Prototypen mit alternativen Antrieben sehen. Schön, nach heutigem Verständnis, ist so was nicht und "einen auf dicke Hose machen" kann man damit auch nicht.)
Wenn ich z.B. den riesigen, protzigen Klotz sehe, der sich bei einigen größeren Autos (z.B. Touareg) zwischen Fahrer und Beifahrer befindet und in erster Line den Schalthebel beherbergt, kann ich mir einfach nicht vorstellen, dass Leute die auf so etwas Wert legen, zum ernsthaften Spritsparen neigen. Mit so einem Mega-Instrumententräger muss man zwangsläufig ein breites Auto haben.
Es wird immer mehr "tolle" Technik eingebaut, um die Kunden in Kauflaune zu halten.
Ledersitze mit 20-fach Einstellung, 4-Fach-Speicher und Belüftung für die Sitzfläche, Sitzheizung und noch einem warmen Fön, der den Nacken verwöhnt, bringen nun mal Gewicht!
Das gleiche gilt für flexible Sitzkonstruktionen, mit denen noch der eine oder andere VDA-Quader mehr in den Kofferaum gepresst werden kann.
So was ist schwer!
Mein Meriva wiegt fast 1,5T leer. Mein früherer VW-Bus T3 war gerade mal 100kg schwerer!
Alle möglichen Extras wiegen etwas. Verzichten möchte trotzdem keiner auf "seine individuelle" Ausstattung.
Wenn der Kunde es ernsthaft wollte und ihm nicht immer von der Industrie (und der von ihr manipulierten Politik (inkl. Autoclub's)) vorgegaukelt wird, dass man alles mit noch effizienteren Motoren usw. erreichen kann, wären auch Modelle verkäuflich, die erheblich bessere Voraussetzungen zum Sparen mitbringen, als das, was heutzutage hauptsächlich auf den Straßen herunfährt.
Die wären aber kleiner, etwas unbequemer und hätten bei weitem nicht die Flut an Extras.
Entscheidend ist wohl, dass man mit solchen Modellen nicht richtig Geld verdienen kann.
Der EC-Zyklus ist für mich so ein Beispiel.
Da wird ein großer Aufwand betrieben um diesen Test durchzuführen.
Die Hersteller verbessern permanent die Verbräuche nach dieser Norm.
Die Politik macht diesen Sport mit und besteuert Fahrzeuge sogar nach dieser Norm, obwohl jeder weiß, dass es sich praktisch bei jedem Fahrzeug immer nur um den Minimalverbrauch handelt, den kaum einer erreicht.
Alle Fahrzeuge werden fast nur noch auf diesen EC-Zyklus hin getrimmt. (Da baut man sogar Gangempfehlungen ins Auto, weil die Norm das belohnt.)
Nur beim EC-Zyklus muss man sensationelle Werte aufweisen können und nur danach bemisst sich der Flottenverbrauch.
Der Praxisverbrauch (und damit der "echte" CO2-Ausstoß) hängt, kfz-steuerlich unbeachtet, größtenteils vom unkalkulierbaren Verhalten der Fahrer ab.
Was für eine schwachsinnige Entwicklung!
Das einfachste und wirksamste Regulativ, den deutlich erhöhten Spritpreis, will man den Autofahrern nicht zumuten.
Da geht keiner ran. Das kostet definitiv Wählerstimmen.
Dann werden die Kunden nämlich erstmal kaufunwillig und das kann die Automobillobby niemals zulassen.
So ernst meint man es mit Sparen und CO2-Verhindern dann also doch nicht!
(wie lautet die Werbung einer Sparkasse:
dann versuchen wir es doch lieber mit den Fähnchen...).
Bei einem deutlich erhöhten Spritpreis wäre es mir von der Steuergerechtigkeit her völlig egal, ob einer mit seinem 2,5T-Geländewagen fährt oder nur einen Kleinwagen hat.
Kein Wagen könnte mehr schön gerechnet werden!
Wer in der Praxis viel braucht, bezahlt genau propotional zu seinem realen CO2-Ausstoß, entsprechend die CO2-Steuer.
Gerechter, einfacher und praxisnäher geht es nicht.
(wahrscheinlich müssten aber 200 EU-Beamte entlassen oder neuen Aufgaben zugeführt werden, die sich bisher in den EC-Zyklus verbeißen durften)
Jedes Fahrverhalten würde berücksichtigt werden.
Und dann (und nur dann), wenn es um reale Verbräuche ginge und nicht um Fantasiewerte, wäre die Industrie gezwungen, sich ernsthaft um Automodelle zu kümmern, die wenig brauchen und sich nicht mit verstopften Lufteinlässen und Start-Stopp-Automatiken abkaspern.
Was würden z.B. 1,2TDI und 1,2TSI in Autos brauchen, die die Form und das Gewicht von heutigen Prototypen für alternative Antriebe haben?
Da würde eine weitere Effizienzsteigerung der Motoren absolut gesehen nicht mehr viel bringen.
Der nächste Punkt, der eine deutsche Besonderheit darstellt, ist die unbegrenzte Höchstgeschwindigkeit:
Auch da verhindern die Automobilclubs und Autolobbyisten eine Begrenzung.
Auch da würden Politiker, wenn sie das denn ändern wollten, nicht mehr gewählt werden.
Dann wäre auf einmal auch weniger Geld zu verdienen, da man weiß, dass die persönliche Freiheit, (theoretisch) unbegrenzt schnell fahren zu können, vielen Zeitgenossen außerordentlich wichtig ist.
Und für seine persönliche Freiheit gibt man gerne mehr aus.
Es ist nun mal eine unbestrittene Sache, dass jemand der mit durchschnittlich z.B. 120km/h auf der AB unterwegs ist, erheblich weniger verbraucht, als jemand, der mit durchschnittlich 150km/h fährt.
Bei üblichen Kompaktwagen bringt das rund 30% Spritersparniss und das ohne jeglichen technischen Aufwand und ohne eine einzige Einschränkung bei der Bequemlichkeit.
So eine Spritersparniss werden wir die nächsten 10 Jahre mit Technik allein ganz bestimmt nicht erreichen.
Die Verbrennungsmotorentechnik ist ziemlich ausgequetscht, da ist nicht mehr viel zu holen. Andere Antriebstechnik ist noch längere Zeit nicht massenfähig.
Wenn kein Umdenken erfolgt, was die grundsätzlichen Fahrzeugeigenschaften (Windwiderstand, Gewicht) und vor allem das Fahrverhalten betrifft, wird sich, verbrauchsmässig, die nächsten Jahre nicht allzu viel tun.
Ungeachtet dessen, wird die Industrie die nächsten Jahre natürlich auch weiterhin irgendwelchen neuen Firlefanz anbieten, der angeblich spritsparend sein soll.
Sorry, ist etwas lang geworden.
141 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von Brunolp12
Nein, mit dem Kraftstoff hat das nix zu tun:
Die Energie, die im Kraftstoff enthalten ist, wird beim Ottomotor bestenfalls zu etwa 20 bis 30% genutzt, beim Diesel ist der Wert ein bisschen günstiger.
Es hat sehr wohl mit dem Kraftstoff etwas zu tun. Denn (achtung wiederholungsalarm) das ist immer noch die Quelle A, Die Nummer 1 von mir aus auch Muttersbrust^^ der ganzen geschichte.
Ohne Sprit geht garnichts. Keine bewegung und früher oder später auch kein Strom mehr im Auto da ohne laufenden Motor die Lichtmaschine die Batterie nicht mehr lädt.
Entwickelt sich dieser aber nicht mit, was biologisch und wohl auch physikalisch nicht möglich ist, bleibt doch nur der Motor selbst. Das habe ich weiter oben schon geschrieben.
Und hier gibt es ganze zwei wege: Weg 1 ist, vorscichtig mit einem alten Medium versuchen den Verbrauch und Emission zu senken und dabei die Haltbarkeit zu wahren. Das ist der logische weg und der wird z.Zt. Umgesetzt.
Oder auf teufel kom raus Spritparmotoren zu bauen die technische Zusammensetzungen haben die gerade so für Austellungen und Vorführungen bzw. Studien reichen da es sich aufgrund der Haltbarkeit bzw. der aufwendigen fast immer um handgefertigten Einzestücke handelt und damit ein Vermögen kosten.
Ich sehe absolut keinen Stillstand im Motorenbereich der letzten Jahre, denn nicht nur die Verbraucher haben immer wieder andere anforderungen gestellt an die Hersteller sondern auch polotisch mußten sie die Motorenbauer immer wieder auf neue Sachen ( Feinstaub, Euro 4,5 & 6, Co2-Norm usw.) einstellen und in einem Zeitfenster diese Regelungen einhalten. Vieleicht wäre es auch mal anders gelaufen oder läuft mal anders wenn sich nicht zwischendurch immer wieder um solche sahen gekümmert werden muß. Diese sachen sind natürlich absolut notwendig, nicht falsch verstehen 😉
Die effizienz der Verbrennung selbst ist natürlich nicht berauschend, da brauchen wir nicht drüber diskutieren. Die Frage ist doch nur: Kann man diese mit dem Medium überhaupt steigern ???
Mit anderen wie Gas oder Ethanol funzt das ja, aber geht da überhaupt noch was mit Benzin, denn wie gesagt ist die Energie Benzin ja auch schon die jahre gekommen...
EDIT: Sorry wegen der fehlenden oder falschen Zeichen/Buchstaben. ich schreibe gerade vom Lappi und da ist Tastatur kleiner als am PC.....😁
Zitat:
Original geschrieben von Spacefly
Es hat sehr wohl mit dem Kraftstoff etwas zu tun. Denn (achtung wiederholungsalarm) das ist immer noch die Quelle A, Die Nummer 1 von mir aus auch Muttersbrust^^ der ganzen geschichte.
Ohne Sprit geht garnichts. Keine bewegung und früher oder später auch kein Strom mehr im Auto da ohne laufenden Motor die Lichtmaschine die Batterie nicht mehr lädt.
Ich denke aber, daß wir nicht über verbesserten Energiegehalt des Kraftstoffs nachzudenken brauchen, wenn dieser im Motor ohnehin nur zu 20 bis 30% wirklich umgewandelt wird und dreiviertel verpuffen.
Dein Beitrag, heute 14:52:01 Uhr:
"Die Kraftstoffe welche die Ernergie liefern und quasi das A und O bei der ganzen Geschichte sind, da eben genau diese die Energie enthalten"
(Die Kraftstoffe enthalten 4 mal mehr Energie als ein Ottomotor letztlich wirklich in Antrieb verwandelt)
@Brunolp12
Ich glaube wir drehen uns im Kreis😁
Die energieeffiziens der Verbrennungsmotoren ist auf dem papier für den Popo bei 20 %
Nur von uns wird keiner beantworten können ob sich diese effiziens überhaupt steigern läßt mit benzin. Mit anderen test´s hat man ja gesehen das es auch anders geht (ethanol z.B.) Da wurde bei gleicher technik mehr rausgeholt.
Und das was ich die ganze zeit versuche zu sagen ist, das es vieleicht garnicht geht (ablauf der verbrennung, gemischverhältniss, wärmeerzeugung oder was auch immer) diesen Wert zu steigern um bei gleichem Motor mehr Leistung rauszuholen bei gleichem Sprit, oder im optimal falle gleiche Leistung bei weniger Sprit. Denn der Verbrennungvorgang mit allen Stadien an sich ist schon physikalisch eine Sache. Aber läßt sich dieser mit den seit Jahren festen physikalischen eigenschaften des Benzins, da sich ja nicht viel verändert hat, dieser Verbrennungvorgang einfach verändern/verbessern ohne das diese Kette zum abriß kommt bzw. es physikalisch nicht mehr möglich ist.
in der Tat seh ich das pragmatischer:
Der Wirkungsgrad ist schlecht. Umso größer wäre folglich das Verbesserungspotential.
Es gibt einige wenige Maschinen, die mehr Wirkungsgrad haben. Der Verbrennungsmotor an sich hat in dem Bereich prinzipbedingte Nachteile, das ist klar.
und:
Wo wir stehen könnten, das mag auch ich nicht beurteilen, da sind wir uns einig.
Das hat aber nichts damit zu tun, daß der Trend zu schwer, stark, schnell hinsichtlich Energieverbrauch eine Fehlentwicklung ist.
Die führt (egal bei welchem Wirkungsgrad des Motors) auf jeden Fall immer zu Mehraufwand und ist auch ein Teufelskreis:
Denn ein schweres Auto wird auch dadurch nochmal wieder schwerer, daß Motor und viele Aggregate stärker (und schwerer) sein müssen.
Hier hätte man schon längst in eine völlig andere Richtung arbeiten können (besonders bei dem Führungsanspruch, den die deutschen Hersteller erheben).
Ach, immerwieder diese Vergleiche, daß früher die Autos viel ebsser und sparsamer waren.
Die Hersteller wenden viel Arbeit auf, um die letzten Zehntel rauszuquetschen. Und das ist in den letzten JAhrzehnten nicht einfacher geworden. Kat, Partikelfilter, Crashnormen, Abgasnormen, Gewichtszunahme des Grundfahrzeuges, mehr Extras. Das ist natürlich nicht besonders gut für den Verbrauch. Dazu kommt, daß größeres Gewicht meist zu größeren Rädern führt, also mehr Rollwiderstand, Stirnfläche und schlechterer cw-Wert.
Vieles liegt aber an den Fahrern selber. Die Leute wollen mit kleinen Motoren und Autos, die viel größer und schwerer sind als früher die gleichen Fahrleistungen und den gleichen Verbrauch haben. Meistens geht aber nur eines davon: Entweder, man ist einfach langsamer und träger unterwegs als früher und schafft auch ähnliche Verbräuche...oder andersrum.
Das einzige was wirklich traurig ist, daß solche Sachen wie ein glatter, verkleideter Unterboden oft nicht Serie ist. Sowas kostet nicht viel, bringt aber schon was, hat einfach ein gutes Preis-Leistungsverhältnis.
Davon ab, sind die Wrikungsgrade in den "guten" Betriebspunkten bei Motoren von über 30% schon ziemlich gut.
Zitat:
Original geschrieben von CaptainSlow
Ach, immerwieder diese Vergleiche, daß früher die Autos viel ebsser und sparsamer waren.
Das geht auch anders:
Mein erstes Auto, Bj1958, hatte 40 PS, eine Spitze von knapp 120 km/h und einen Verbrauch von 11 L , und zwar Zweitaktgemisch 1:40.
Mein jetziges hat 100 PS mehr, und der Verbrauch ist exakt die Hälfte.
MfG
Wolfgang
Zitat:
Original geschrieben von Brunolp12
in der Tat seh ich das pragmatischer:
Der Wirkungsgrad ist schlecht. Umso größer wäre folglich das Verbesserungspotential.
Es gibt einige wenige Maschinen, die mehr Wirkungsgrad haben. Der Verbrennungsmotor an sich hat in dem Bereich prinzipbedingte Nachteile, das ist klar.
und:
Wo wir stehen könnten, das mag auch ich nicht beurteilen, da sind wir uns einig.
Hihi, ich sag ja wir beide meinen eigentlich fast das gleiche, diskutieren nur aus verschiedenen Richtungen 😉
Eine verbesserung des Wirkungsgrades ist mit sicherheit der beste weg ohne jedenzweifel.
Nur das wie und woher nehmen falls man, und das ist eben meine Vermutungund gleichzeitig Befürchtung, mit dem Brennstoff Benzin da einfach nicht mehr rausholen kann. Warum auch immer, sei es die zusammensetzung, der Verbrennungsprozess an sich oder der mechanische Ablauf des Motor´s bei der Verbrennung.
Sollte man z.B. auch nur 10 % Effiziens mehr rausholen können wäre das ein Riesen sprung, wenn man bedenkt das man bei 20-30 % z.B. aus einen Polo TSI 105 PS holen kann bei 5,8 Liter im Schnitt(zumindest laut VW)
Vielleicht sollten hier doch mal einige ein Physik Lehrbuch in die Hand nehmen...
Glaubt ihr wirklich, dass im Verbrennungsmotor noch 10 % Wirkungsgrad drinnen stecken?!?!?
Wenn das noch drinnen wäre, dann gäbe es mindestens einen Hersteller, der das auch versuchen würde und dann solche Kunden wie Euch bedienen würde... oder glaubt ihr etwa, dass ALLE Automobilhersteller ein Gentlemen-Agreement haben, dass sie KEINE spritsparenden Motoren bauen???
Lest mal bei Wiki was über den Carnot'schen Kreisprozess, da wird Euch dann mal was aus thermodynamischer Sicht klar. Für diejenigen, die das nicht lesen wollen eine Kurzzusammenfassung:
Der Carnot-Prozess beschreibt die MAXIMAL mögliche Umwandlung von Wärme (Verbrennung) in mechanische Energie (Bewegung). Dabei handelt es sich um einen idealen Prozess, welcher keine Reibung etc. berücksichtigt.
Der Carnot'sche Wirkungsgrad hängt nur von der Anfangs- und End-Temperatur im Kreisprozess (beim Auto der Verbrennungsvorgang) ab und ist definiert als w = 1-T(end)/T(anfang), wobei die Temperaturen in Kelvin angegeben sind.
Jetzt rechnen wir mal spasseshalber eine Verbrennungstemperatur (Anfang) von 800Kelvin (also ca. 527°C, was nicht gigantisch, aber schon ganz ordentlich ist) und eine Auslasstemperatur (end) von 500 Kelvin (227°C, was jetzt auch nicht sooo heiß ist...). Das ergibt 1-(500/800) = 0,375 oder 37,5%. Um nun 5% mehr (idealen) Wirkungsgrad zu erhalten, muss z.B. die Verbrennungstemperatur um etwa 69,6° erhöhen. Und jetzt erzähl mir mal, dass es soooo einfach ist, diese erhöhte Verbrennungstemperatur von etwa 70° "einfach so" zu bewerkstelligen... da müssen neue Werkstoffe für Motorblöcke, neue Kolben, neue Ventile, neue Öle etc. entwickelt werden. Gleichzeitig muss man aber aufpassen, dass die Gasauslasstemperatur nicht höher wird. Falls sie das wird (was in der Regel IMMER der Fall ist), verliert man nicht nur Wirkungsgrad, sondern muss gleich nochmal nen neuen Turbo, einen neuen Abgaskrümmer, eine neue Auspuffanlage usw. entwickeln. Dummerweise kann ich die Anfangstemperatur nicht beliebig hochschrauben, da sich sonst das Benzin selbst entzündet (=klopfen, das erklärt übrigens auch, warum man aus Diesel mehr rausholen kann: Bei Diesel erreicht man höhere Drücke und damit Temperaturen als bei Benzin, weil es sich nicht selbst entzündet...). Soll heißen, man muss den Motor so gestalten, dass man an das Maximum bei der Verbrennungstemperatur rankommt, ohne in die Gefahr der Selbstentzündung zu kommen, und versuchen während des Arbeitsganges dem Verbrennungsgas möglichst Viel Energie abzuluxen...
Und glaubt mir, bei Motoren- und Turbinenentwicklung wird um jeden halben °C gefeilscht!!
Also lasst mal gut sein mit "früher warn die Autos sparsamer". Das stimmt so einfach nicht.
Zitat:
Original geschrieben von ed-o-mat
Vielleicht sollten hier doch mal einige ein Physik Lehrbuch in die Hand nehmen...
Glaubt ihr wirklich, dass im Verbrennungsmotor noch 10 % Wirkungsgrad drinnen stecken?!?!?
Wenn das noch drinnen wäre, dann gäbe es mindestens einen Hersteller, der das auch versuchen würde und dann solche Kunden wie Euch bedienen würde...
Gut dann nimm du deine Brille wenn ich das Physik Lehrbuch nehme 😁
Denn ich habe geschrieben:
Zitat:
Sollte man z.B. auch nur 10 % Effiziens mehr rausholen können wäre das ein Riesen sprung, wenn man bedenkt das man bei 20-30 % z.B. aus einen Polo TSI 105 PS holen kann bei 5,8 Liter im Schnitt(zumindest laut VW)
Da steht nix davon das es möglich, machbar oder sonstwas wäre... Ich meinte damit nur, das wenn es theoretisch gehen würde die Effiziens um weitere 10 % zu steigern wäre das nicht ein Riesen sprung, das wäre ein quatnensprung 😉
Denn das würde ein plus von 30-50 % sein im vergleich Krafstoff-Leistung von Heute. Oder für alle Spritsparjunkies: Der TSI würde dann mit 105 PS nur noch ca. 3,5-3,6 L verbrauchen.
Nicht das das nur ein Traum wäre, aber spätestens bei der Erfimdung hätten die Scheichs alle Marken aufgekauft 😁
Aber, wie ich auch schon geschrieben habe, glaube ich selbst auch nicht mehr daran das in der Kombination Verbrennungsmotor und Benzin viel mehr machbar ist als das was jetzt schon geht, zumindest ohne technische Hilfsmittel wie Turbo´s oder Kompressoren oder technicken die kommen werden.
Ich finde, du brauchst nicht frustriert zu sein:
Ich habe auch 2 dieser kleinen, rütteligen Corsa 3-Zylinder besessen.
Laut Opel-Originalkatalog von 1999 brauchte der 1,0L Corsa übrigens bei allen 3 Verbrauchswerten 0,1L mehr.
Gesamtverbrauch daher: 5,8L/100km
Es kommt immer drauf an, was man vergleicht:
Der 70PS-Polo hat den gleichen Verbrauch, wie der 60PS-Polo und schon hört es sich gar nicht mehr so frustrierend für den neuen Polo an, wenn ein 100kg leichterer Wagen, der zudem über 4cm tiefer und über 7cm schmaler ist, 21% weniger Leistung hat und über schlechtere Abgaswerte verfügt, trotzdem über 5% mehr verbraucht.
Nächster Vergleich:
Der kleine Corsa B hat den gleichen Verbrauch, wie der aktuelle 1,4l-Polo mit 85PS!
Der gleiche Verbrauch bei einem wesentlich größeren Motor mit über 50% mehr Maximalleistung (und über 60% mehr Drehmoment!).
Das finde ich schon ganz ordentlich.
Der dem 1,4L-Polo-Motor ähnliche 1,4L-Corsa B-Motor (mit 90PS) hatte übrigens im Corsa einen Gesamtverbrauch von immerhin 7,5L!
Also knapp 30% Mehrverbrauch zum aktuellen Polo 1,4L mit 85PS.
Keine Entwicklung erkennbar?
Vom 105PS-starken TSI der 8% weniger Verbrauch hat, als der gut halbstarke 1L-Corsa mal ganz abgesehen.
Für mich ist das schon eine deutliche Entwicklung.
Die Frage ist nur, was man daraus macht. Sparpotential ist auf jeden Fall vorhanden, wenn man aber nicht entsprechend fährt, bringt auch neue Technik nichts.
Wer die 30-Mehr-PS des Polo 1,4L gegenüber dem Corsa B-1L öfters ausnutzt, wird niemals den gleichen Verbrauch des kleinen Corsas erreichen.
Je besser das Sparpotential eines Autos ist, desto mehr kommt es auf den rechten Fuß des Fahrers an.
Mit entsprechender Fahrweise und hohen Geschwindigkeiten, schafft man es auch bei modernsten Motoren verbrauchsmäßig wieder zurück in die Steinzeit.
Frustrierend ist für mich daher eher das Fahrverhalten einiger Fahrer, nicht die Technik.
Mein erstes Auto, ein Käfer 1,2 Liter, Baujahr 1962, verbrauchte immer 10 Liter, auch nach dem er getunt wurde. Was er da an PS hatte weiß ich nicht. Mein IBI mit 1,4 Litern und 86 PS verbraucht im Schnitt 6,3 Liter, da hat sich schon etwas getan.
MfG aus Bremen
also, mir sind diese grundsätzlichen Dinge über den Wirkungsgrad im Wesentlichen bekannt.
Ich sehe nur nicht, was das zum Beispiel mit der Frage nach dem Sinn des jahrelangen, einzigen Trends für Leistung, Größe und Gewicht zu tun hat: Nach oben
Weiterhin sind die Probleme mit dem Prinzip-bedingen Wirkungsgrad-Problem eines Kolbenmotors keine Entschuldigung. Nicht zuletzt gibts ja auch noch andere Antriebe.
Noch dazu kann man -abgesehen vom Wirkungsgrad der Verbrennung im Motor- andere Dinge optimieren.
Zitat:
Original geschrieben von Spatenpauli
Mein erstes Auto, ein Käfer 1,2 Liter, Baujahr 1962, verbrauchte immer 10 Liter, auch nach dem er getunt wurde. Was er da an PS hatte weiß ich nicht. Mein IBI mit 1,4 Litern und 86 PS verbraucht im Schnitt 6,3 Liter, da hat sich schon etwas getan
37% in 48 Jahren... wenn man -wie ich- Fortschritte aus der IT-Welt gewohnt ist, dann ist das echt wenig 😁 da gilt das Mooresche Gesetz (das eigentlich mehr ne "Faustformel" ist):
Ungefähr alle 2 Jahre Verdopplung der Integrationsdichte - ohne nennenswerten Einfluß auf die Kosten
Den Trend zu Leistung und Größe wollten die Fahrer.
Der Trend zu mehr Gewicht kam indirekt auch von den Kunden (mehr Ausstattung, mehr Sicherheit).
Kleine, leichte, leistungsschwache Autos (z.B. der 3L-Lupo) waren von der Masse der Autofahrer nie gewünscht (und auch teuer)
Etwas praktikableres und bezahlbareres, als den Kolbenmotor gibt es offenbar noch nicht.
Damit müssen die meisten Normalverbraucher leben.
@Brunolp12:
"Noch dazu kann man -abgesehen vom Wirkungsgrad der Verbrennung im Motor- andere Dinge optimieren."
Diese Optimierungsmöglichkeiten werden beim Kolbenmotor aber immer geringer.
Die Optimierungsmöglichkeiten beim Fahrer sind dagegen nicht annähernd ausgeschöpft (und immer noch auf dem gleichen Entwicklungsstand, wie 1950)
Was bringt also mehr?
Hallo,
erstmal besten Dank erst mal für die vielen Antworten und rege Beteiligung. Sicherlich haben die älteren Autos tendenziell teilweise erheblich mehr verbraucht als heutzutage. Ich meinem speziellen Fall ist dies halt leider nicht der Fall. Ich denke ein Toyota Aygo, Citroen C1 und Peugeot 107 zeigen, was mit vertretbarem Aufwand möglich ist. Sicherlich sind diese Fahrzeuge ca. 50cm kürzer und weniger komfortabel als der Polo. Aber selbst mit einer Länge von ca. 3,8m wären diese Fahrzeuge, meiner Meinung nach, immer noch merklich sparsamer als ein Polo, Fiesta oder auch Corsa und Co.. Die Werte im Spritmonitor sind schon echt gut und eigentlich sollte auch VW in der Lage sein solche Ergebnisse zu erzielen. Denn ein Aygo/C1/107 besitzt nun wirklich keine exotische Technik und ist auch kein Fahrzeug für Lebensmüde, dokumentiert aber was mit relativ simpler Technik preisgünstig möglich ist. Es waren ja einige aufbauende Beiträge dabei und ich hatte heute Abend noch einen Bekannten mit seinem Seat Ibiza mit 1,2l Motor mit 60PS getroffen und er fand den Motor total toll.
Mal sehen wie es mit meinem Polo weitergeht.
Dann noch einen fröhlichen Resttag.
Zitat:
Original geschrieben von navec
Den Trend zu Leistung und Größe wollten die Fahrer
dazu hab ich ja schon Stellung genommen, nochmal die Kurzform:
sicher? und wenn ja: warum? (Stichwort: Marketing oder "wer hat nach SUVs verlangt?"😉.
Zitat:
Original geschrieben von navec
Der Trend zu mehr Gewicht kam indirekt auch von den Kunden (mehr Ausstattung, mehr Sicherheit).
hätte man halt an anderer Stelle entgegen wirken müssen (leichter bauen)
Zitat:
Original geschrieben von navec
Kleine, leichte, leistungsschwache Autos (z.B. der 3L-Lupo) waren von der Masse der Autofahrer nie gewünscht (und auch teuer)
s. oben
Zitat:
Original geschrieben von navec
Etwas praktikableres und bezahlbareres, als den Kolbenmotor gibt es offenbar noch nicht.
Damit müssen die meisten Normalverbraucher leben.
(...) Diese Optimierungsmöglichkeiten werden beim Kolbenmotor aber immer geringer
um mal mit einem ExChef von mir zu sprechen:
"Erzählen Sie mir nicht dauernd, wie es
nichtgeht!"
Zitat:
Original geschrieben von navec
Die Optimierungsmöglichkeiten beim Fahrer sind dagegen nicht annähernd ausgeschöpft (und immer noch auf dem gleichen Entwicklungsstand, wie 1950) Was bringt also mehr?
wie ich schon schrieb: Optimierung an anderer Stelle, ich rede keineswegs nur vom Motor und weiss auch nicht, wie Du darauf kommst (s. oben)