Ich bin frustriert

VW Polo 5 (6R / 6C)

Hallo Zusammen,

ich muss hier nur mal meinen Frust loswerden. Am Wochenende ist mir beim aufräumen, der Prospekt unseres ersten Opel Corsa’s von 1997 in die Hände gefallen. Ich habe ihn mir dann auch ganz entspannt angeschaut und speziell die technischen Daten.

Hier mal zu Vergleich:

VW Polo 1,2 12V TL(2010) Opel Corsa 1,0 12V Adv.(1997)
Hubraum: 1198 973
Zylinder: 3 3
Leistung: 60PS 55PS
Leergewicht: 1067kg 965kg
Höchstgesch.: 157km/h 150km/h
Verbrauch:
Innerorts 7,3 7,5
außerorts 4,5 4,7
kombiniert 5,5 5,7
CO2 g/km 128 136

Eins vorweg: Ich weis, es gibt TSI Motoren und DSG Getriebe. Diese interessieren mich aber momentan nicht (weder 1,2TSI mit 105PS, noch zukünftig mit 85PS), für uns langt max. 70PS als Zweitwagen und ich bin nicht bereit für eine Motorleistung zu bezahlen, welche ich nicht möchte. Da kann ich ja nur sagen, dass die Entwicklung in den letzten 13 Jahren ja richtig voran gegangen ist. Sicherlich ist der Polo schwerer geworden, hat neue Sicherheitsfeatures, mehr Komfort. u.s.w.. Trotzdem halte ich den Fortschritt der letzten 13 Jahre für mehr als erbärmlich (gilt speziell in der Form nur für die 60/ 70PS Benzin Motorisierung). Es wird auch dadurch nicht besser, dass die anderen Hersteller speziell bei den kleinen Motorisierungen genauso beschissen dastehen und auch sich dort im Verbrauch eigentlich nicht nennenswert verbessert haben. Bei unserer jährlichen Fahrleistung und auch dem Streckenprofil macht ein Diesel einfach keinen Sinn und erst recht keiner mit einem der „ausgereiften“ Partikelfilter. Ich habe im Januar einen POLO 1,2 70PS CL bestellt (unser aktueller Corsa (BJ 2004) ist leider eine Dauerbaustelle und ich hatte irgendwann die Faxen dicke und meine Frau wollte halt einen POLO) und wusste natürlich damals um den Verbrauch dieser „Spritsparmotoren“. Ich verstehe nicht, warum die Hersteller (NICHT nur VW) sich nicht auch mal um die Einstiegmotoren kümmern und dort mehr oder weniger Steinzeittechnik anbieten. Aber offensichtlich ist die Marge bei 180PS verlockender (kann es ja auch geben, aber der Großteil der Kunden ist sicherlich woanders zu finden). Nachdem ich den POLO definitiv zu schnell bestellt habe und mir mittlerweile nach einem bisschen Abstand nach der Bestellung der Spass an dem Auto ziemlich vergangen ist, werde ich im April/Mai irgendwen suchen welcher das Fahrzeug übernimmt und dann auch in WOB abholen kann. Ich habe mittlerweile echt keinen Bock mehr, fast 15000Euro in ein Auto zu stecken, was sich verbrauchstechnisch auf dem Stand von vor 13 Jahren befindet, > 70 sind nicht gefragt! Ja, ich habe dies alles vor dem Kauf gewusst. Ich habe mich von der Begeisterung meiner Frau und dem Rest des Fahrzeuges mitreisen lassen aber jetzt kommt halt die bittere Realität zum Vorschein. Ich könnte mich für meine Blödheit in den Ar.... treten.
Ich musste dies leider loswerden und möchte auch keinem sein Fahrzeug madig machen. Ich halte den Polo sonst immer noch für ein hervorragendes Fahrzeug und wünsche noch einen fröhlichen Tag.

Beste Antwort im Thema

Einfache Mittel, um Sprit zu sparen, will offensichtlich niemand. Es muss alles mit Technologie gelöst werden.

Selbstverantwortung (Beschränkung bei der Modellwahl, Beschränkung bei der Motorisierung, Einschränkung beim Fahren) möglichst Null.

Einige "Techniken" sind spritsparmässig sogar eher als Rückschläge zu bezeichnen.

Als damals der geregelte Kat kam, stieg der Durchschnittsverbrauch. Jetzt haben wir Dieselpartikelfilter, die ebenfalls Extra-Sprit kosten (plus manchmal Motoröl, wenn dieses wegen Verdünnung gewechselt werden muss).

Warum müssen Autos einer bestimmten Kategorie eigentlich fast ausnahmslos ständig größer werden?
Der Polo ist jetzt auf Kompaktklasseniveau von Mitte der neunziger Jahre (Golf 3).
Ein Passat, früher eher so ein 08/15 Puschenpauli-Auto, hat langsam Oberklasse-Dimensionen und Premium-Ausstattung.

Durch das höhere Gewicht und die größere Querschnittsfläche (die bei weitem nicht immer durch einen besseren CW-Wert ausgeglichen wird) muss zwangsläufig mehr Energie zum Fahren aufgewendet werden.
Da rudert man dann mit Kleinkram (Start-Stopp-Automatik, effizienteren Motoren und rollwiderstandsarmen Reifen, die aber wiederum den Nassgrip verschlechtern!) gegen an.

Die meisten Autos, fahren nicht mit 5 Personen und könnten daher eigentlich schmaler werden. Im Smart kommt man anscheinend auch gut mit 125cm Innenbreite hin.
(Ein Kompaktwagen hat mittlerweile 20cm mehr Innenbreite und trotzdem sitzt man hinten mit 3 Personen nur sehr bescheiden.)

Ein schmales Auto will aber keiner fahren!
(Wie so etwas ausehen würde (inkl. der sehr schmalen Reifen), kann man an einigen Prototypen mit alternativen Antrieben sehen. Schön, nach heutigem Verständnis, ist so was nicht und "einen auf dicke Hose machen" kann man damit auch nicht.)

Wenn ich z.B. den riesigen, protzigen Klotz sehe, der sich bei einigen größeren Autos (z.B. Touareg) zwischen Fahrer und Beifahrer befindet und in erster Line den Schalthebel beherbergt, kann ich mir einfach nicht vorstellen, dass Leute die auf so etwas Wert legen, zum ernsthaften Spritsparen neigen. Mit so einem Mega-Instrumententräger muss man zwangsläufig ein breites Auto haben.

Es wird immer mehr "tolle" Technik eingebaut, um die Kunden in Kauflaune zu halten.
Ledersitze mit 20-fach Einstellung, 4-Fach-Speicher und Belüftung für die Sitzfläche, Sitzheizung und noch einem warmen Fön, der den Nacken verwöhnt, bringen nun mal Gewicht!

Das gleiche gilt für flexible Sitzkonstruktionen, mit denen noch der eine oder andere VDA-Quader mehr in den Kofferaum gepresst werden kann.
So was ist schwer!
Mein Meriva wiegt fast 1,5T leer. Mein früherer VW-Bus T3 war gerade mal 100kg schwerer!
Alle möglichen Extras wiegen etwas. Verzichten möchte trotzdem keiner auf "seine individuelle" Ausstattung.

Wenn der Kunde es ernsthaft wollte und ihm nicht immer von der Industrie (und der von ihr manipulierten Politik (inkl. Autoclub's)) vorgegaukelt wird, dass man alles mit noch effizienteren Motoren usw. erreichen kann, wären auch Modelle verkäuflich, die erheblich bessere Voraussetzungen zum Sparen mitbringen, als das, was heutzutage hauptsächlich auf den Straßen herunfährt.

Die wären aber kleiner, etwas unbequemer und hätten bei weitem nicht die Flut an Extras.
Entscheidend ist wohl, dass man mit solchen Modellen nicht richtig Geld verdienen kann.

Der EC-Zyklus ist für mich so ein Beispiel.

Da wird ein großer Aufwand betrieben um diesen Test durchzuführen.
Die Hersteller verbessern permanent die Verbräuche nach dieser Norm.
Die Politik macht diesen Sport mit und besteuert Fahrzeuge sogar nach dieser Norm, obwohl jeder weiß, dass es sich praktisch bei jedem Fahrzeug immer nur um den Minimalverbrauch handelt, den kaum einer erreicht.

Alle Fahrzeuge werden fast nur noch auf diesen EC-Zyklus hin getrimmt. (Da baut man sogar Gangempfehlungen ins Auto, weil die Norm das belohnt.)
Nur beim EC-Zyklus muss man sensationelle Werte aufweisen können und nur danach bemisst sich der Flottenverbrauch.

Der Praxisverbrauch (und damit der "echte" CO2-Ausstoß) hängt, kfz-steuerlich unbeachtet, größtenteils vom unkalkulierbaren Verhalten der Fahrer ab.
Was für eine schwachsinnige Entwicklung!

Das einfachste und wirksamste Regulativ, den deutlich erhöhten Spritpreis, will man den Autofahrern nicht zumuten.
Da geht keiner ran. Das kostet definitiv Wählerstimmen.
Dann werden die Kunden nämlich erstmal kaufunwillig und das kann die Automobillobby niemals zulassen.
So ernst meint man es mit Sparen und CO2-Verhindern dann also doch nicht!
(wie lautet die Werbung einer Sparkasse:
dann versuchen wir es doch lieber mit den Fähnchen...).

Bei einem deutlich erhöhten Spritpreis wäre es mir von der Steuergerechtigkeit her völlig egal, ob einer mit seinem 2,5T-Geländewagen fährt oder nur einen Kleinwagen hat.
Kein Wagen könnte mehr schön gerechnet werden!

Wer in der Praxis viel braucht, bezahlt genau propotional zu seinem realen CO2-Ausstoß, entsprechend die CO2-Steuer.
Gerechter, einfacher und praxisnäher geht es nicht.
(wahrscheinlich müssten aber 200 EU-Beamte entlassen oder neuen Aufgaben zugeführt werden, die sich bisher in den EC-Zyklus verbeißen durften)

Jedes Fahrverhalten würde berücksichtigt werden.
Und dann (und nur dann), wenn es um reale Verbräuche ginge und nicht um Fantasiewerte, wäre die Industrie gezwungen, sich ernsthaft um Automodelle zu kümmern, die wenig brauchen und sich nicht mit verstopften Lufteinlässen und Start-Stopp-Automatiken abkaspern.

Was würden z.B. 1,2TDI und 1,2TSI in Autos brauchen, die die Form und das Gewicht von heutigen Prototypen für alternative Antriebe haben?
Da würde eine weitere Effizienzsteigerung der Motoren absolut gesehen nicht mehr viel bringen.

Der nächste Punkt, der eine deutsche Besonderheit darstellt, ist die unbegrenzte Höchstgeschwindigkeit:

Auch da verhindern die Automobilclubs und Autolobbyisten eine Begrenzung.
Auch da würden Politiker, wenn sie das denn ändern wollten, nicht mehr gewählt werden.
Dann wäre auf einmal auch weniger Geld zu verdienen, da man weiß, dass die persönliche Freiheit, (theoretisch) unbegrenzt schnell fahren zu können, vielen Zeitgenossen außerordentlich wichtig ist.
Und für seine persönliche Freiheit gibt man gerne mehr aus.

Es ist nun mal eine unbestrittene Sache, dass jemand der mit durchschnittlich z.B. 120km/h auf der AB unterwegs ist, erheblich weniger verbraucht, als jemand, der mit durchschnittlich 150km/h fährt.
Bei üblichen Kompaktwagen bringt das rund 30% Spritersparniss und das ohne jeglichen technischen Aufwand und ohne eine einzige Einschränkung bei der Bequemlichkeit.

So eine Spritersparniss werden wir die nächsten 10 Jahre mit Technik allein ganz bestimmt nicht erreichen.
Die Verbrennungsmotorentechnik ist ziemlich ausgequetscht, da ist nicht mehr viel zu holen. Andere Antriebstechnik ist noch längere Zeit nicht massenfähig.
Wenn kein Umdenken erfolgt, was die grundsätzlichen Fahrzeugeigenschaften (Windwiderstand, Gewicht) und vor allem das Fahrverhalten betrifft, wird sich, verbrauchsmässig, die nächsten Jahre nicht allzu viel tun.
Ungeachtet dessen, wird die Industrie die nächsten Jahre natürlich auch weiterhin irgendwelchen neuen Firlefanz anbieten, der angeblich spritsparend sein soll.

Sorry, ist etwas lang geworden.

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Den Corsa-B mit der Maschine hatten wir auch , kostete 1995 ca. 18.000 DM, ohne Klima, LM und all den Schnickschnack, aber mit schon mit 2 Airbags. Im Spritverbaruch war der wirklich gut und so gesehen seiner zeit fast voraus.

Der nöchste Corsa-B, etwas besser ausgestattet, gleiche Motoreihe aber mit 4 Zylindern und mehr PS, kostete 97 20.000 DM und ca. 1 L im Schnitt mehr Sprit.

Dann Corsa C mit 75 PS und Klima, 2002, 12.500 Euro.

Aktuelle Corsa-D, 14.500, 100 PS, viel Schnick und Schnack, und er barucht nicht mehr als der 75 PS, fährt sich wie ein Großer, also Opel hat es verstanden ..., zumindest sind die Motoren sparsam.

(Fahre selbst A6, hatte auch wg. Polo überlegt, bin dann aber bzw. meine Frau bei Corsa geblieben).

Richtig ist und die Beobachtung teile ich, dass die Innovation mehr in Richtung größer, schwerer, Komfort usw. ging und wenig in Richtung Spritverbrauch.

Zitat:

Original geschrieben von robby_wood


Aktuelle Corsa-D, 14.500, 100 PS, viel Schnick und Schnack, und er barucht nicht mehr als der 75 PS, fährt sich wie ein Großer, also Opel hat es verstanden ..., zumindest sind die Motoren sparsam.

so schwer es mir als VW'ler fällt. Was diesen Bereich der Motoren betrifft muss ich dir leider Gottes recht geben, auch wenn sich mir die Nackenhaare stellen.....

Das mit den Anpreisungen der "super" spritsparenden Motoren kann ich manchmal auch nicht nachvollziehen.
Wenn ich meinen Renault Scenic (107PS) von 1999 sehe, den ich im Sommer mit 7,4 l (im Moment 8l) Super fahren kann ohne zu schleichen. Und er wiegt jenseits 1300 Kg, hat Klima, Arschheizung, beheizbare Frontscheibe, Soundanlage mit Bassbox und und und. Und habe noch ein Fahrwerk mit 225er Reifen!!
Zwei Arbeitskollegen haben sich letztes Jahr einen Golf VI zugelegt und liegen trotz TSI Motoren bei 7-7,5 Liter. Klar liegt es auch an der Fahrweise, aber trotzdem hat die Entwicklung beim Spritberbrauch in den letzten 10 Jahren stagniert.
Noch ein Beispiel, mein Bruder fährt seit 20 Jahren Diesel, meistens Passat jetzt Golf Variant. Komisch nur das der 15 Jahre alte Passat den er bis vor ein paar Jahren gefahren hat der verbrauchsärmste im Feld war.

mfg Ralf

Schon wieder solche Vergleiche, die einfach hinken...
Vergleicht doch mal ein 15 Jahre altes Auto, welches das gleiche DREHMOMENT, die gleiche LEISTUNGSENTFALTUNG, eine identische Anzahl an ENDVERBRAUCHERN sowie das gleiche GEWICHT mitbringen. Verpasst denen dann mal eine moderne ABGASNACHBEHANDLUNG, damit sie die EURO5 Norm kriegen, und seht dann, ob sie noch verbrauchsärmer sind...

Natürlich verbraucht ein 15 Jahre alter Diesel ohne Schnickschnack weniger, als ein moderner Diesel mit Kat, DPF, Klima, Sitzheitzung, ESP, ABS, etc. Dafür darf man aber mit dem modernen Diesel in die Innenstädte reinfahren und das auch noch sehr komfortabel. Mit den alten hingegen...

Außerdem kann man ohne weiteres einen BM oder BMT Polo kaufen, auf sämtliche Extras und Gewicht verzichten. Dann hat man ein extrem sparsames Auto. Aber wer will denn heute noch ein Auto ohne Klima, Radio und sonstigen Schnickschnack??

Zitat:

Original geschrieben von ed-o-mat


Schon wieder solche Vergleiche, die einfach hinken...
(...)
Natürlich verbraucht ein 15 Jahre alter Diesel ohne Schnickschnack weniger, als ein moderner Diesel mit Kat, DPF, Klima, Sitzheitzung, ESP, ABS, etc.

ich weiss nicht, ob man dabei immer so relativieren sollte. Warum kann man nicht einfach mal fragen:

Wo stehen wir? Warum sind wir heute nicht weiter, was den Verbrauch angeht?

Ich denke, da wäre sicherlich mehr gegangen, wenn man mehr Aufwand darauf verwendet hätte.

@Ed-O-Mat
Ich habe aber auch meinen Scenic Baujahr 1999 mit kompletter Vollausstattung und mit grüner Plakette und auch noch 225 Reifen als Beispiel genannt. Und das kann man schon als Vergleich gelten lassen. Dies ist aber nicht Polo Spezifisch sondern betrifft ALLE Hersteller.

mfg Ralf

Hallo Zusammen,

natürlich haben die Autos heutzutage mehr Gedöns an Bord. Nur leider ist die ganzen letzten Jahre zu beobachten, dass die auch die Motorleistung der Fahrzeuge immer weiter steigt. Fahrleistungen, welche für viele Menschen vor 10-15 Jahren ausreichend waren, laufen heutzutage unter Wanderdüne. Es gibt meiner Meinung nach einen nicht zu unterschätzenden Markt für schlank ausgestattete Fahrzeuge. Das beste Beispiel ist Dacia. Und selbst dieser kriegt 138 CO2 mit 75PS (Sandero, 1050kg Leergewicht) hin. VW wie auch andere Hersteller treten technologisch und qualitativ sicherlich mit einem ganz anderem Anspruch an (vor allem auch preislich !!!!!!) und da finde ich das Ergebnis der klassischen Hersteller bei den Einstiegsmotorisierungen einfach erbärmlich.

Schönen Tag noch.

Zitat:

Original geschrieben von friitzii


Fahrleistungen, welche für viele Menschen vor 10-15 Jahren ausreichend waren, laufen heutzutage unter Wanderdüne

hier gut zu beobachten, wenns um den 85PS/1.4 geht. Wird vereinzelt so dargestellt, als sei man damit von Haus aus ein Verkehrshindernis.

Zitat:

Original geschrieben von friitzii


VW wie auch andere Hersteller treten technologisch und qualitativ sicherlich mit einem ganz anderem Anspruch an (vor allem auch preislich !!!!!!) und da finde ich das Ergebnis der klassischen Hersteller bei den Einstiegsmotorisierungen einfach erbärmlich.

ich würds garnicht nur an der "Einstiegsmotorisierung" festmachen. "State of the Art" (was ist möglich) wird sicherlich nicht für den Einsteiger entwickelt. Sollte aber irgendwann auch in der Klasse verfügbar werden.

Letztlich liegt auch viel am Markt, also an dem, was der Kunde (angeblich?) will. Sachen, mit denen man Kunden und Testzeitschriften beeindruckt.
Aber ich frag mich eben manchmal, ob "der Markt" (das, was der Kunde will) nicht letztlich auch beeinflussbar ist und durch Marketing-Macht geformt wird.
Gedanke/Beispiel:
was war eher da:
Der Q7 oder ein Kunde, der dringenst genau den Q7 brauchte?

Zitat:

Original geschrieben von friitzii


...
was war eher da:
Der Q7 oder ein Kunde, der dringenst genau den Q7 brauchte?

OT:

^^Touareg bzw. Cayenne... und daraus entstand dann wohl die Einstellung im Marketing: Jede Konzerntochter muss ein Modell auf der Basis anbieten können ...und sei es für den Fall, dass VW nicht für die GF in Frage kommt und Porsche zu hochtrabend ist, hauptsache der Kunde kauft.

Jetzt mal ne Frage:
Wer von euch würde einen Polo mit 45 PS, 1000 kg Leergewicht und als Ausstattungsmerkmale ABS, ESP, Airbag (keine Kopf/Seitenairbags) und Radio (nicht mehr) in der Trendline Version kaufen, welche aus Leichtplastik, Carbon und superleichtmetall Frame ist, mit aerodynamik Paket und Leichtlaufreifen, wenn der Verbrauch bei 4,5l Super liegt, und der Wagen 22.000€ kostet?

Ganz ehrlich, wer würde den kaufen? Und jetzt nicht sagen: KLAR! Sondern rechnen, ob sich das lohnen würde. Machbar ist das ohne Probleme. Also, wer würde den kaufen?

Ich bin ganz ehrlich: ich nicht.

Nur noch mal zum Vergleich:
Renault Scenic Baujahr 1999
1325kg,107PS, ca.7,5l Verbrauch Super, G-Kat grüne Plakette, Klimaanlage, Sitzheizung, beheizte Frontscheibe, 225er Reifen, Soundsystem mit Bassbox, großer Kofferraum, ausreichend Platz für 5 Personen

Jetzt
Polo V Baujahr 2010
ca. 1067kg; PS??, Verbrauch ca. 6,5-7Liter Super (lt. Spritmonitor.de), Klimaanlage?,Sitzheizung?, Reifen?, Sound?,
Kofferraum klein, Platz für 5 Personen unzureichend.

Ich will das hier nicht nur auf den Polo generieren, aber meine Meinung wie die auch vieler Anderer ist eben die, das sich in Punkto Verbrauch in den letzten Jahren zu wenig getan hat. Und die Werksangaben bezüglich Verbrauch der TSI Motoren kann man meiner Erfahrung nach vergessen.
Dies ist aber auch bei anderen Herstellern ebenso.
Habt ihr euch schon mal Gedanken über die Haltbarkjeit der "hochgezüchteten" Motoren gemacht? Wie lange hält ein Turbolader?
Als Beispiel kann ich nennen, wir haben schon Jahrzehnte in unserer Firma Sprinter von Mercedes. Die neueren Jahrgänge haben alle einen Turbolader, die wirklich nach ca. 250000 bis 300000 Kilometern den Geist aufgeben und einen Motorschaden verursachen. Dies war bei den "alten" Motoren ohne Turbolader nicht so. Diese Motoren schafften auch bis zu 600000 Kilometer Laufleistung. Ich muß aber zu Gute halten das man mit den heutigen Sprintern locker auf der linken Fahrspur "mithalten" kann. Aber die Laufleistung der Motoren gibt einen bitteren Beigeschmack.
Und wie sieht es heutzutage bei den doppelt aufgeladenen Motoren aus??

mfg

Ich verstehe hier einige nicht so wirklich, bzw. verstehe ich nicht so ganz was einige sich vorstellen bezüglich der Weiterentwicklung der Motoren und deren Verbrauch.

Die Kraftstoffe welche die Ernergie liefern und quasi das A und O bei der ganzen Geschichte sind, da eben genau diese die Energie enthalten bzw. liefern welche im Motor zu einer andern Energien umgewandlet werden, haben sich in den letzten Jahren auch nicht mehr verändert. Da ist derzeit zumindest mit den normalen Produktionskosten auch nicht viel mehr rauszuholen, da Rohöl nun mal eine Eigenschaft/Zusammensetztung hat die so ist wie sie ist.

Jetzt hat man vor ein paar Jahren "Verbesserungen" in der Klopffestigkeit (Octanzahl) erziehlt durch zusätze im Kraftstoff ( 98 + 100 Octan)
Jedoch war das geschrei hiernach groß weil die Einsparungen bzw. verbesserungen für die meisten (eigentlich für alle 😉 ) in keinem verhältniss zum Aufpreis stand.

So und jetzt frage ich mal. Wo sollen denn bitte z.B. 25 - 50 % einsparung bei gleicher Leistung herkommen wenn das "Medium" welches diese Leistung zur verfügung stellt immer noch das gleiche ist wie vor 15 Jahren und so wie es derzeit aussieht sich auch so schnell nicht ändern wird.
Da bleibt also nur der Weg den hier schon gefühlte 364 Leute gepostet haben über verbesserung an der Verbrennung bzw.Motor. Aber diese verbesserungen sind schon so ausgereizt z.Zt.

Deshalb ist dieses Downszizing ja so in aller munde, weil man es geschaft hat durch einen kleineren Motor mit hilfsmittel vie Turbolader den Hubraum zusenken was zur folge hat das bei jeder Verbrennung weniger Sprit in dei Kammern kommt. Und das ganze hat man geschafft ohne Kraftverlust und hat eher noch vorteile gegen über normaler Einspritzung geschaffen zur eines größeren und gleichmäßigeren Drehmomentfenster.

Und das ganze eben mit dem "Fussel" den es vor 15 Jahren auch schon gab.

Ich will den TSI und die Technick hier nicht Lobpreisen, aber hier werden sachen verlangt wie inovative Technologien und Micro-Spritverbräuche und das ganze zu den Preisen von vor 15 Jahren obwohl, und da wiederhole ich mich jetzt selbst, sich die Energie die man reinsteckt seit Jahren nicht verbessert hat und biologisch wie auch technich wohl nicht verbessern wird.

auch ich kann dem TE nur beipflichten. An den kleinen Motorisierungen findet man kaum technischen Fortschritt. Das ist schade, denn 60 PS reichen für viele Automobilisten völlig aus.

Auch ich, der ca. 35.000 km pro Jahr fährt, lege meine Prioritäten auf geringe Motorleistung und geringe Kosten. Daher habe ich mich für das Auto mit dem derzeit sparsamsten Benziner entschieden: dem C1 (Baugleich mit Aygo und 107). Ursprünglich war ein Smart interessant. Dann stellte ich aber fest, dass der C1 mit dem famosen 1 Liter-Motor von Daihatsu viel effizienter ist und somit wurde es ein C1 (der Fox kann da in punkto Kraftstoffverbrauch überhaupt nicht mithalten). Es ist aber noch mehr drin, wenn die Hersteller sich bei der Entwicklung kleinerer Motoren mehr Mühe geben würden.

Ich sehe die Dinge sehr nüchtern: entscheidend ist für mich das Ergebnis, d. h. die Wirtschaftlichkeit. Da reichen mir auch 50 PS, auch wenn die Kiste 1 Tonne wiegt. Für viele Diskutanten sicherlich nicht vorstellbar. Ich fühle mich sogar auf BAB sehr wohl, habe aber keine Ambitionen, irgendwelche Speedduelle zu liefern. Für 100 km/h reicht so ein Auto allemal, da ich eh nicht schneller fahre.

Wenn ich bedenke, dass man einen Citroen AX mit 60 PS aus 1990 (ja ja die Sicherheit) unter 5 l/100 km fahren konnte und sehe, was es heute am Markt gibt, dann ist die Situation einfach erbärmlich für die Autohersteller.

Franko

Zitat:

Original geschrieben von X-304



Zitat:

Original geschrieben von friitzii


was war eher da:
Der Q7 oder ein Kunde, der dringenst genau den Q7 brauchte?
Touareg bzw. Cayenne... und daraus entstand dann wohl die Einstellung im Marketing: Jede Konzerntochter muss ein Modell auf der Basis anbieten können

Das klärt meinen Gedanken aber nicht (und ne Frage wars übrigens keine) 🙄

Zitat:

Original geschrieben von ed-o-mat


Jetzt mal ne Frage:
Wer von euch würde einen Polo mit 45 PS, 1000 kg Leergewicht und als Ausstattungsmerkmale ABS, ESP, Airbag (keine Kopf/Seitenairbags) und Radio (nicht mehr) in der Trendline Version kaufen, welche aus Leichtplastik, Carbon und superleichtmetall Frame ist, mit aerodynamik Paket und Leichtlaufreifen, wenn der Verbrauch bei 4,5l Super liegt, und der Wagen 22.000€ kostet?
Ganz ehrlich, wer würde den kaufen? Und jetzt nicht sagen: KLAR! Sondern rechnen, ob sich das lohnen würde. Machbar ist das ohne Probleme. Also, wer würde den kaufen?

der Gedanke ist ja der, daß der Preis eben nicht dort wäre, wenn der Schwerpunkt beim Entwicklungsaufwand immer anders gewesen wäre.

Zitat:

Original geschrieben von Spacefly


Ich verstehe hier einige nicht so wirklich, bzw. verstehe ich nicht so ganz was einige sich vorstellen bezüglich der Weiterentwicklung der Motoren und deren Verbrauch.
Die Kraftstoffe welche die Ernergie liefern und quasi das A und O bei der ganzen Geschichte sind, da eben genau diese die Energie enthalten bzw. liefern welche im Motor zu einer andern Energien umgewandlet werden, haben sich in den letzten Jahren auch nicht mehr verändert

Nein, mit dem Kraftstoff hat das nix zu tun:

Die Energie, die im Kraftstoff enthalten ist, wird beim Ottomotor bestenfalls zu etwa 20 bis 30% genutzt, beim Diesel ist der Wert ein bisschen günstiger.

Zitat:

Original geschrieben von Eraser99


........wir haben schon Jahrzehnte in unserer Firma Sprinter von Mercedes. Die neueren Jahrgänge haben alle einen Turbolader, die wirklich nach ca. 250000 bis 300000 Kilometern den Geist aufgeben und einen Motorschaden verursachen. Dies war bei den "alten" Motoren ohne Turbolader nicht so. Diese Motoren schafften auch bis zu 600000 Kilometer Laufleistung. Ich muß aber zu Gute halten das man mit den heutigen Sprintern locker auf der linken Fahrspur "mithalten" kann. Aber die Laufleistung der Motoren gibt einen bitteren Beigeschmack.
Und wie sieht es heutzutage bei den doppelt aufgeladenen Motoren aus??

mfg

Hai

Dann denk doch mal an die Formel 1 Wie weit kommen die denn mit einem Motor.

Ja ne ist klar der Vergleich hinkt etwas.

Aber fahrt doch mal mit euren neuen Sprintern genauso schnell wie ihr es nur mit den alten konntet. Würde mich nicht wundern wenn ihr auf ähnliche Werte kämmt.

Bei den alten ohne Turbo haben die Fahrer einfach draufgetreten.

Bei den neuen mit Turbo denkt doch niemand daran den Motor erstmal warm zu fahren , ist doch nur nen Firmenwagen .Mir doch egal, das muß er abkönnen. Ist bei uns in der Firma genauso.

PS Die Sprinter taugen sowieso nix , die fast baugleichen LT`s sind qualitativ besser.

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