Hyundai i20 Baujahr 2010 Erfahrung Gasannahme

Hyundai

Hallo,

ich habe da 2 Fragen zum Hyundai i20.

Man liest immer wieder das der I20 Probleme mit dem Gaszug hat. Angeblich verklemmt da irgend etwas weil der Gaszug ziemlich verwinkelt verbaut ist. Hyundai hat das angeblich bis heute nicht im Griff.

Könnt Ihr das bestätigen ?

Wie sieht es mit dem Verbrauch aus ? Sind 6 Liter bei 80 % Landstraße 20 % Stadt realistisch ?

Ist ein Hyundai I20 bit 37000 km Baujahr 2010 77PS generell eine Kaufempfehlung ?

Danke für Eure mühen im vorraus.

Gruß

CASSK

16 Antworten

Naja, hab' da eher andere Erfahrungen - kenne den VAG 1,4-16V als 80PS Version aus Golf 5 und Polo. Motor ist in Ordnung, sehe aber im Alltag keinen echten Vorteil. Durch rund 150 ccm mehr sollte er unten rum minimal kräftiger sein. Meine Freundin fährt einen Hyundai Getz 1.4 mit 97PS - der geht in der Tat ein klein wenig besser, Interessanterweise finde ich den 1.4er Getz subjektiv unter 2000 U/min zäher als meinen i20. Laut einem Testbericht ist der Getz von 80 bis 120 im 5. Gang 1,7 Sekunden schneller .... unwichtig. Habe da noch einen Vergleichstest zwischen Fiesta 1,25 und i20 auf meinem Rechner - bei den Messwerten sind beide sowohl in der Beschleunigung als auch im Durchzug praktisch gleich. Wenn man's ganz genau nimmt (Nachkommastellen !) ist der i20 sogar minimal schneller.
Als ich den i20 gekauft habe, bin ich am gleichen Tag noch einen Mitsubishi Colt mit 95PS und einen Daihatsu Sirion mit 91PS gefahren. Im vor mir bevorzugten Drehzahlbereich (1500-3500) war der i20 am angenehmsten zu fahren. Ab 5000 U/min gingen Colt und Sirion aber deutlich besser - für mich uninteressant. Mein i20 läuft zu über 80% auf der AB und kann im normalen Verkehr - mehr als Tacho 130 fahre ich praktisch nie - auch an Steigungen locker mitfahren. Ab 140 wird das Ding dann schon deutlich lauter.

Gruss

knochiknacki

Zum Vergleich Fiesta-i20:

In der Tat ist der i20-Antrieb da schon minimal besser gemessen worden. Allerdings gibt es etwas, was diese Testwerte nicht ausdrücken können: Subjektivität. Ein Motor kann durchaus schlechtere Messwerte haben, aber trotzdem den lebendigeren, kraftvolleren Eindruck vermitteln. Andersherum geht das genauso.

So schlecht finde ich die Performance von unserem offiziell nur 78 PS starken i20 nicht. Auf 100 km/h rennt er aus dem Stand in ca. 12,3 Sekunden (Werksangabe: 12,9 Sekunden; Testwerte in Fachzeitschriften ähnlich) und die eingetragenen 165 km/h übertrifft er - per GPS gemessen - locker mit einer Spitze von 173 km/h, unter optimalen Bedingungen (Temperatur, Luftdruck, Luftfeuchtigkeit) waren auch schon 182 km/h drin. Alles in der Ebene und sogar noch mit Beifahrer. Bergab kriege ich den kleinen Basismotor oft in den Begrenzer, der bei 190 km/h greift. Schneller muss ein Basismotor nicht gehen... (bei voller Leistungsanforderung wird der Verbrauch jedoch auch auf Langstrecke zweistellig). Ganz ehrlich: Ich hatte mich früher schon ab und zu gefragt, ob da nicht aus Versehen der 1.4 drin steckt. 😉 Selbst bei schlechter Tagesform erreicht er die vom Werk versprochenen Fahrleistungswerte.

Aber ich meinte eben dieses schnarchige Ansprech- und Drehverhalten, das mir jede Lust raubt. Dabei klingt der Motor unangenehm metallisch und dünn. Überzeugend finde ich den Motor bislang eigentlich nur im Sommer bei drehzahlschonender, gleichmäßiger und damit beschleunigungsarmen Fahrweise, die in wirklich gute Verbrauchswerte (4,0-4,5 Liter! - innerorts 5,0 Liter/100 km) resultiert und den Motor akustisch verdeckt arbeiten lässt. Bei höherer Drehzahl und höherem Tempo wird er ansonsten schon sehr laut und klingt überfordert und unmotiviert.

Trotz der gelungenen Motor-Getriebe-Kombination - wie gesagt: der 5. Gang kann auf der AB eigentlich immer drin bleiben und dieser dürfte weder länger noch kürzer gestuft sein - sehe ich für den i20 1.2 wenig Platz auf der Autobahn. Komfort-, Leistungs- und Verbrauchsdefizite lassen stärkere Kompaktklasse-Modelle (mit minimal mehr Leistung) deutlich geeigneter erscheinen. In der Stadt braucht es ja nicht viel Leistung, aber trotzdem nervt die Anfahrschwäche und dieser lästige (und zeitverzögerte) Bonanza-Effekt bei kurzem Gasimpuls etwas. Richtig hässlich wird es dadurch dann im Stau - die Gaspedalkennlinie hat Hyundai wirklich unharmonisch abgestimmt. Auffällig ist hierbei, dass bereits sehr wenig Gaspedalweg recht viel Kraftstoffzufuhr bewirkt und es praktisch keinen Unterschied macht, ob ich das Gaspedal nun zur Hälfte oder komplett durchtrete. Das etwas lethargische Dreh- und Durchzugsverhalten wollte man hier offensichtlich durch eine offensive Gaspedalkennlinie kompensieren und damit das persönliche Empfinden manipulieren. Ein Auto, dass ich stets nur mit Halb- oder Viertelgas bewegen muss, wirkt eben kraftvoller, da es scheinbar noch Kraftreserven bietet.

Den i20 1.4 fand ich damals übrigens auf einer kurzen Probefahrt nicht wesentlich kraftvoller, die über 20 Mehr-PS waren praktisch nicht auffindbar. Aber wenn man den über 4000 U/min dreht, sollte schon etwas mehr als beim Basisbenziner kommen. Im aktuellen i30 hat der 1.4 bei einer Testfahrt keinen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Der alte VAG 1.4 Liter 16V ist nicht herausragend und nicht viel besser - aber er zeigte zumindest ein erfassbar besseres Bild trotz seines Alters. Oben heraus ging ihm auch die Puste aus und auch er wird laut, aber zeigt sich motiviert und angenehm durchzugstark. Vor allem aber läuft er auch im unteren Drehzahlbereich etwas stämmiger dank 142 cm³ mehr Hubraum.

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