HVO100 im 124er Diesel?
Da unsere Fahrzeuge mittlerweile gut 30 Jahr alt sind, wird des dafür vermutlich nie eine offizielle Freigabe geben. Ist es trotzdem möglich/sinnvoll HVO100 im OM60x zu fahren?
Vorteile sind ja höhere Cetanzahl, bessere Verbrennung, leisere Motorgeräusche, geringerer Feinstaub/Stickoxid Ausstoß, resistent gegen Bakterien (Dieselpest)
Nachteile fallen mir außer dem höheren Preis im Moment keine ein.
Was ist eure Meinung dazu, spricht etwas gegen den Einsatz von HVO100 im 124er Diesel?
80 Antworten
Kaltstart sehr ruhig, kein Nageln auf dem ersten Kilometer.
Ende nächster Woche kommt dann mal ein Bericht nach ein paar hundert Kilometern…
Nach gut einer Woche und rund 300km lässt sich auf jeden Fall sagen, dass der Kraftstoffverbrauch erhöht ist. Ich fahre das gleiche Profil wie sonst auch und nach ersten Hochrechnungen liege ich bei ca. einem Liter mehr auf 100km. Das in Kombination mit dem höheren Preis von HVO100 wirft dann doch wieder ein besseres Licht auf den Diesel…
Ich melde mich, wenn der Tank leer ist und ich voll tanke.
HVO ist jetzt leer und am Ende muss ich sagen, dass der Verbrauch mit 7,30L unerwartet doch sehr okay war.
Ich fahre jetzt mit dem aktuellen Tank und Normdiesel noch einmal das exakt gleich Profil.
Ausschließlich den Weg zur Arbeit, 2x25km NUR Landstraße, Tempomat 95, und durch ein paar Ortschaften, Tempomat 50. Viel Verkehr habe ich nie - daher ist das ziemlich brauchbar als Vergleich.
Ich lasse euch es wissen!
Was ich auf jeden Fall feststelle ist, dass der Om606 mit HVO deutlich sauberer im Leerlauf lief als mit herkömmlichem Diesel. Jetzt nagelt und klappert er hin und wieder im kalten Zustand. Mit HVO lief er immer seidenweich im Leerlauf.
Ähnliche Themen
Danke für den Versuch und vorallem das Feedback dazu!
Finde ich klasse dass jemand aktiv wurde.
Einen so messbaren Mehrverbrauch hätte ich jetzt nicht erwartet, zwar hat der HVO ja weniger Energiegehalt, aber ich hätte gedacht dass sich das durch die optimierte Verbrennung wieder ausgleicht.
Mich persönlich würde jetzt noch interessieren wie sich tatsächlich die Temperatur und Druck in der Vorkammer verhält. Aber das geht leider stark ins Ingenieurwissenschaftliche mit entsprechendem Testaufbau.
Grundsätzlich aber kann man wohl festhalten dass der HVO im Vorkammermotor recht gut funktioniert.
Langzeitauswirkungen (sofern vorhanden) mal außen vor gelassen.
Die DB hat dazu auch interessantes Material veröffentlicht: https://...ltigkeit.deutschebahn.com/.../hvo-messungen
Moin,
ich habe mal ein bekanntes KI-Modell nach seiner Meinung zu der Disskusion gefragt. Hier kommt die Antwort, für die ich natürlich keine Verantwortung übernehme:
Frage:
Meinst du der neue HVO100 Diesel läuft gut in einem w124 250 Diesel von 1990? Geh bitte auf die wissenschaftlichen ingenieurtechnischen Dinge ein und erläutere diese.
Antwort:
Die Verwendung von HVO100 (hydriertes Pflanzenöl) als Dieselersatz im Mercedes-Benz W124 250 Diesel von 1990 hat sowohl technische als auch chemische Aspekte, die man als Ingenieur berücksichtigen sollte. HVO100 ist ein biogener Kraftstoff, der aus pflanzlichen und tierischen Abfällen durch Hydrierung hergestellt wird. Er unterscheidet sich chemisch vom traditionellen Biodiesel (FAME – Fettsäuremethylester) und hat einige Vorteile, aber auch Herausforderungen, die man bei einem Fahrzeug wie dem W124 Diesel beachten sollte.
### 1. **Verbrennungseigenschaften und Motorverträglichkeit:**
- **Cetanzahl**: HVO100 hat eine höhere Cetanzahl (rund 70–90) als herkömmlicher Diesel (rund 51). Eine höhere Cetanzahl führt zu einer schnelleren und gleichmäßigeren Zündung, was zu einem ruhigeren Motorlauf und geringeren Emissionen führen kann. Dies könnte den alten OM602-Motor des W124 unterstützen, da der Motor effizienter läuft und weicher zündet.
- **Viskosität und Dichte**: HVO100 hat eine geringere Dichte und Viskosität als herkömmlicher Diesel. Das bedeutet, dass das Kraftstoffsystem des W124 möglicherweise eine etwas höhere Menge Kraftstoff einspritzen muss, um die gleiche Leistung zu erzielen. Dies kann allerdings auch zu einer besseren Kraftstoffzerstäubung führen, was die Verbrennung verbessert.
### 2. **Schmierfähigkeit**:
- Eine der Sorgen bei der Verwendung von HVO100 ist seine geringere Schmierfähigkeit im Vergleich zu herkömmlichem Diesel. Bei älteren Motoren, wie dem im W124 verbauten OM602, ist die Schmierung der Einspritzpumpe und der Injektoren von entscheidender Bedeutung, da diese Bauteile noch mechanisch betrieben werden und auf den Schmierfilm des Dieselkraftstoffs angewiesen sind. Moderne Kraftstoffe enthalten Zusätze, die die Schmierfähigkeit verbessern, und es ist ratsam, auf Additive zu achten, falls der HVO100-Kraftstoff keine ausreichende Schmierfähigkeit besitzt.
### 3. **Kompatibilität mit Kraftstoffsystemen**:
- **Dichtungen und Schläuche**: Fahrzeuge aus den 1990er Jahren wurden nicht mit der Annahme entwickelt, dass sie Biokraftstoffe oder Alternativen wie HVO100 verwenden. Gummi- und Kunststoffdichtungen in den Kraftstoffsystemen könnten unter Umständen aufquellen oder verhärten, wenn sie langfristig mit HVO100 in Kontakt kommen. Dies ist jedoch ein größerer Nachteil von FAME-Biodiesel und nicht unbedingt von HVO100, da dieser chemisch dem fossilen Diesel ähnlicher ist. Trotzdem sollte man die Alterung der Dichtungen im Auge behalten.
### 4. **Emissionen**:
- **Partikel und NOx**: HVO100 verbrennt sauberer als herkömmlicher Diesel, was zu niedrigeren Partikelemissionen und möglicherweise geringeren Stickoxidemissionen (NOx) führt. Da der W124 keine moderne Abgasnachbehandlung wie Partikelfilter oder SCR-Katalysatoren besitzt, kann dies einen positiven Einfluss auf die Emissionswerte des Fahrzeugs haben.
### 5. **Leistung und Kraftstoffverbrauch**:
- **Leistung**: Da HVO100 eine etwas geringere Energiedichte als fossiler Diesel hat (etwa 8-10 % weniger), könnte es zu einem minimalen Leistungsabfall kommen. Allerdings hängt dies von der genauen Abstimmung des Motors und der Einspritzpumpe ab, und in vielen Fällen fällt dieser Leistungsabfall kaum auf.
- **Kraftstoffverbrauch**: Aufgrund der geringeren Energiedichte könnte der Verbrauch von HVO100 im Vergleich zu herkömmlichem Diesel etwas ansteigen. Dieser Anstieg ist jedoch meist gering und wird in der Praxis nicht immer bemerkt.
### 6. **Langzeitnutzung**:
- **Langzeitschäden**: Die Langzeitwirkung von HVO100 auf ältere Motoren wie den OM602 im W124 ist noch nicht vollständig dokumentiert, da dieser Kraftstoff erst in jüngerer Zeit populär wurde. Allerdings deuten Studien darauf hin, dass HVO100 für ältere Motoren eine sicherere Option ist als Biodiesel, da er chemisch reiner ist und weniger problematische Verbindungen enthält, die zu Ablagerungen oder Verkorkungen führen könnten.
### Zusammenfassung:
HVO100 ist technisch gesehen eine vielversprechende Alternative für den Betrieb eines Mercedes W124 250 Diesel von 1990. Die höhere Cetanzahl, sauberere Verbrennung und geringeren Emissionen sind vorteilhaft, während die geringere Schmierfähigkeit und eventuelle Auswirkungen auf Dichtungen in Betracht gezogen werden müssen. Der Kraftstoff scheint insgesamt eine gute Option für einen W124 zu sein, allerdings mit der Voraussetzung, dass man regelmäßig die Dichtungen überprüft und gegebenenfalls Schmieradditive hinzufügt.
Ende der Antwort.
Ich finde es deckt sich relativ gut mit den Erfahrungen die hier geteilt wurden.
VG Rob
Verrückte neue Welt.
Beeindruckend und gruselig zugleich.
Kann so eine KI auch Reparaturhinweise geben bzw. bei Problemlösungen hilfreich sein?
Kommt immer auf die Formulierungen an. Außerdem muss man sich ein wenig mühe geben, die nötigen Basisinformationen bereitzustellen. Aber die KI weiß da mehr als man glaubt. Auch über unsere alten Schätzchen. 🙂
Ich finde die Anworten von der KI eher vage. Letzendlich werden da auch nur Infos aus dem www zusammengezogen. Man kann auf verschiedenen Seiten lesen dass der Vebrauch etwas steigt und ggf. Dichtungsmaterial mit dem Kraftstoff nicht harmoniert (siehe PÖL), etc. Die KI setzt die Infos aus den verschiedensten Seiten zusammen und schreibt halt OM602 von der Anfrage mit rein. Ob die KI wirklich berücksichtigt dass der OM602 ein Vorkammermotor ist geht aus den Antworten nicht hervor.
Ich habe mir deshalb mal den Spaß gemacht und explizit gefragt wie sich HVO100 auf die thermische Belastung der Vorkammer, bei einem Dieselmotor der nach dem Vorkammerprinzip arbeitet auswirkt.
Erwartungsgemäß ist die Antwort aber auch hier vage, bzw. kann sich jeder selbst denken:
Zitat:
"Die thermische Belastung der Vorkammer eines Dieselmotors, der nach dem Vorkammerprinzip arbeitet, könnte durch die Verbrennung von HVO100 im Vergleich zu normalem Dieselkraftstoff unterschiedlich sein. HVO100 hat eine höhere Cetanzahl und eine andere chemische Zusammensetzung, was zu einer effizienteren und schnelleren Verbrennung führen kann.
Dies könnte theoretisch die Temperatur in der Vorkammer erhöhen, jedoch sind moderne Motoren in der Regel darauf ausgelegt, mit verschiedenen Kraftstoffen zu arbeiten. Es ist wichtig, die spezifischen Betriebsbedingungen und Empfehlungen des Herstellers zu berücksichtigen. Generell sollte eine Überprüfung der thermischen Belastung bei langfristiger Nutzung von HVO100 erfolgen, um mögliche Schäden zu vermeiden."
Im Prinzip das Gleiche wie hier im Forum: Könnte, eventuell, ... und sofort der schwenk auf "moderne Motoren" wo keiner so recht weiss ob der OM60X damit gemeint ist. Fragt man wiederrum nach der Definition "moderner Motoren" wird es wieder vage und beschreibt "Motoren die in den letzten 2 bis 3 Jahrzehnten entwickelt wurden [...] mit fortgeschrittenen Motorsteuersystemen, die präszisere Einspritzung und bessere Regelung der Verbrennung ermöglichen. Demnach würde der OM60X wieder rausfallen, da Entwicklung eher in den 80er Jahren.
Also für mich tappt die KI auch nur im dunkeln, mixt ein paar Infos zusammen verweisst gleich mal sicherheitshalber auf den Hersteller. Im Prinzip so wie wir hier im Forum.
Nicht falsch verstehen: Ich finde es grundsätzlich klasse was KI kann und wo die Entwicklung hingeht. Das soll sich jetzt nicht so lesen als würde ich jetzt die KI schlecht finden. Die KI kann auch nicht zaubern und mehr schreiben als das www an Infos hergibt. Aber genau deshalb braucht man, glaube ich, in diesem Fall auf die Antworten nicht all zu viel geben. Die KI ist in dem Fall eher dazu da sich die Infos zusammen suchen zu lassen, nicht um eine tatsächliche Aussage in Bezug auf unsere Motoren zu bekommen.
Deshlab wäre ich mit der Aussage "die KI weiss da mehr als man glaubt" sehr sehr vorsichtig - nicht dass man glaub die KI wisse wirklich mehr. Die weiss im Prinzip nämlich gar nix, ist nur zig mal schneller im Suchen und Verknüpfen von Infos und man muss höllisch aufpassen welche Infos da alles verknüpft werden. Nicht dass man nachher allgemein gehaltene Antworten zu sehr auf seine Eingangsfrage bezieht.
Künstliche Intelligenz gegen natürliche Blödheit.
Den Satz finde ich witzig. Hat nichts mit dem Thema zu tun, fiel mir nur gerade wieder ein.
Da bin ich lieber natürlich blöd. :-)
Ich habe heute getankt…
Diesel 7,7L
HVO 7,3L
Sicherlich keine wissenschaftlich verlässliche Messung, aber wieder ein Punkt mehr für den HVO Kraftstoff.
Für mein Hypermiling-Projekt (siehe anderer Thread) habe ich mich jetzt dazu entschlossen, „HVO50“ zu tanken - also 50% Diesel plus 50% HVO.
Ich hätte einfach immernoch bedenken wegen den Dichtungen und der höheren Temperatur in der Verbrennung.... 😁 ....wahrscheinlich zu vernachlässigen