HVO100 im 124er Diesel?

Mercedes E-Klasse W124

Da unsere Fahrzeuge mittlerweile gut 30 Jahr alt sind, wird des dafür vermutlich nie eine offizielle Freigabe geben. Ist es trotzdem möglich/sinnvoll HVO100 im OM60x zu fahren?

Vorteile sind ja höhere Cetanzahl, bessere Verbrennung, leisere Motorgeräusche, geringerer Feinstaub/Stickoxid Ausstoß, resistent gegen Bakterien (Dieselpest)

Nachteile fallen mir außer dem höheren Preis im Moment keine ein.

Was ist eure Meinung dazu, spricht etwas gegen den Einsatz von HVO100 im 124er Diesel?

80 Antworten

Zitat:

@Handgeschaltet schrieb am 14. Mai 2024 um 21:03:34 Uhr:


Deutsche sind ja immer extrem vorsichtig wenn's ums Auto geht.

Wenn es was neues gibt wird es erstmal verteufelt.

DaS koMmT miR NicHt In dEn TanK, was früher gut für mein Auto war ist auch heute gut.

Siehe bleifrei, E10, synthetisches Öl oder was weiß ich.

Ich hole jedenfalls mein Popcorn und beobachte die Debatte. Diesmal ganz entspannt, da ich Benziner fahren.
Wenn es mal ein Benzin E-Fuel gibt, würde ich es auf jeden Fall probieren.
Mein M103 mit Mengenteiler (ja Alu und Membran oh Gott) fährt jedenfalls wie etliche andere (siehe z.b. USA wo es das nur gibt) seit Jahren und Zehntausenden km fröhlich mit E10 😁

Da muss ich auch mal was zu sagen. Mein alter M111 E32 ML Motor ist wegen E10 verreckt und auch ein normaler M111 E22 eines bekannten. Wurde auch gesagt „ MaN KaNn dAs bEdEnKenLoS TaNkEn“ soviel dazu. Diese neuen Spritt sorten sollten liebe bei den Oldis nicht getankt werden. Egal ob Diesel oder Benzin. In meinen M112 E32 kommt das nicht, geht am ende auch noch drauf deswegen

Was genau ist den daran "verreckt" ?
Können ja eigentlich nur Teile der Kraftstoffversorgung gewesen sein wenn das E10 Gummidichtungen angreift. Der Mechanik an sich ist es egal ob E0, E5 oder E10. Brennt ja sehr ähnlich.

Ich denke es ist immer wichtig eine gute Begründung, die sich an belegbaren Fakten hält, für eine Aussage zu liefern. Ich sehe das HVO100 ja nicht ohne Grund skeptisch. Ich stelle mich nicht nur hin und behaupte "das funktioniert nicht" sondern ich habe gute Argumente dafür. Die müssen nicht zwingend richtig sein, ich kann mich auch irren, aber darüber kann man diskutieren. Jedenfalls ist es nicht nur daher gesagt.

Was immer blöd ist wenn so Aussagen fallen ohne dass man es gut argumentieren kann.

Mein M111 E22 fährt nur mit E10, wenn er nicht gerade auf Gas fährt. Und das bei mir mindestens seit 25.000km. Ohne Beanstandung.
Sogar mein alter Lada Niva säuft mit Vergaser E10.

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Zitat:

@BlackShadow schrieb am 28. Juni 2024 um 11:00:52 Uhr:


Da muss ich auch mal was zu sagen. Mein alter M111 E32 ML Motor ist wegen E10 verreckt und auch ein normaler M111 E22 eines bekannten. Wurde auch gesagt „ MaN KaNn dAs bEdEnKenLoS TaNkEn“ soviel dazu. Diese neuen Spritt sorten sollten liebe bei den Oldis nicht getankt werden. Egal ob Diesel oder Benzin. In meinen M112 E32 kommt das nicht, geht am ende auch noch drauf deswegen

Das ist natürlich Unfug.

Mehrere M102, M103, M104 und M111 haben wir gefahren. Alle mit E10. Ich hatte in der Richtung noch nie Probleme.

Lediglich unser 280 Strichacht Coupé bekam Super mit Ventilschutzadditiv hinterher. Weil der verbleites Benzin wollte… 😉

Übrigens sind die aggressiven Eigenschaften die man E10 immer zuschreibt sind ein Phänomen was bei Benzin mit geringer Ethanolbeimischung Auftritt. Da das alte E5 einen geringeren Beimischungsanteil hat ist es sogar "schlimmer". Juckt nur niemanden.
In der Realität wird Alu aber nur unter extrem hohem Druck angegriffen. Den gibt es bei keinem Oldie.
Die einzige negative Eigenschaft die E10 hat ist die nicht ganz so gute Alterungsbeständigkeit. Meinetwegen noch die minimal niedrigere Energiedichte (Der Preisvorteil überwiegt dennoch). Ansonsten verbrennt es sauberer und reinigt besser. Wenn nach dem Tanken von E10 irgendwas verreckt, dann höchtens weil es irgendwelchen Dreck gelöst hat und der Motor bzw ein Bauteil im Kraftstoffsystem eh schon kurz vorm Exitus stand.
Die Motoren um die es hier geht sind alle offiziell von Mercedes freigegeben. Glaubt ihr die würden das machen, wenn die nicht absolut sicher wären?

Ich verweise auch nochmal auf die USA, wo es seit den 80ern ausschließlich E10 an der Tankstelle gibt. Das ist der ganz normale Sprit da (Viele EU Länder ziehen ja mittlerweile nach). Die Karren verrecken da ja auch nicht. Das wurde sogar damals schon bei der Entwicklung berücksichtigt. Einfach mal nachdenken und sich nicht von Stammtisch Panikmache beeinflussen lassen.
Ob E10 sinnvoll ist, darüber kann man sich streiten, aber nicht darüber ob unsere Motoren davon verrecken.

Egal, zurück zum Diesel, ich entschuldige mich.

https://forum.mercedesclub.de/index.php?...

Da hat’s zumindest mal jemand probiert

https://w201.com/index.php?thread/94891-hvo-100-diesel/

Interessant... Theoretischen Überlegungen zufolge müsste die Motoren ja wie hier diskutiert aufgrund der früheren Zündung mehr nageln, zumindest unter vollast und ab gewisser Drehzahl.

Die beiden Praxiserfahrungen scheinen das nicht zu bestätigen und es wird nichts davon gesagt, dass der förderbeginn verändert wurde.

Es müssten sich vllt mal ein paar mehr dieselfahrer rantrauen und sehen, ob sie die Erfahrungen bestätigen können...

Grüße

Patrik aus der Halle 77 hat es in einen Wirbelkammer-Passat gefüllt, seiner Einschätzung nach klang der Motor sehr nach Frühzündung, vibrierte stärker und hatte auf dem Prüfstand weniger Leistung. Ich denke, dass der FB dort auch vorher schon auf recht früh eingestellt wurde (max. Leistung). Insofern könnte das bei unseren VK-Dieseln natürlich schon ein kleines Tuning sein, gehe aber weiterhin davon aus, dass es unter Dauervolllast nicht lebensdauerzuträglich ist. Weniger Ruß kann auch für früheren Zündbeginn = höhere Spitzentemperaturen = weniger Ruß (und mehr Stickoxide) sprechen.
Wenn die Verbrennung trotzdem leiser ist, was mich wundert, umso besser 🙂

Gruß,
Lasse

Zitat:

@Handgeschaltet schrieb am 18. September 2024 um 09:04:42 Uhr:


Interessant... Theoretischen Überlegungen zufolge müsste die Motoren ja wie hier diskutiert aufgrund der früheren Zündung mehr nageln, zumindest unter vollast und ab gewisser Drehzahl.

Die beiden Praxiserfahrungen scheinen das nicht zu bestätigen ...

Ich sehe die theoretische Diskussion hier und die Praxiserfahrung nicht grundsätzlich gegensätzlich.
Ein Dieselmotor nagelt ja weil der Druckanstieg zu schnell erfolgt, entweder weil der Kraftsoff schlecht zerstäubt wird und dann nicht gleichmäßig abbrennt oder weil zu früh eingespritzt wird und die Druckwelle der Verbrennung auf den erst langsam ablaufenen Kolben trifft.
HVO müsste aufgrund der höheren Cetan-Zahl zwar minimal früher Zünden, aber ob das den "Zündzeitpunkt" so sehr beeinflusst dass es pauschal zu naglen kommt muss ja nicht sein. Wenn ich dann an meine frühere Theorie anknüpfe und die Vorkammer würde mehr Hitze/Druck durch die "Vorverbrennung" des HVO bekommen, bedeutet das auch dass der Hauptteil des Kraftstoffs kraftvoller (=besser durchmischt?!) in den Zylinder geschossen wird. Dadurch könnte dann die Hauptverbrennung gleichmäßiger sein.

Wirbelkammer und Vorkammer muss man ggf. nochmal getrennt betrachten.

Ist auf jedenfall ein sehr interessantes Thema. Interessant wird das ganze wenn mal jmd mehrere 100km mit 100% HVO fährt, und dabei auch mal Vollast. Ganz interessant wäre dabei die Temperatur der Vorkammer zu messen (ginge ja evtl. indirekt) und ob sich diese Temperatur gegenüber Dieselbetrieb sehr ändert.

Ich werde es testen und berichten. Im OM606.
Kerngesunder Motor
Ab kommender Woche.

HVO100 ist drin. 57L - also quasi HVO 85.
Gepanscht mit 0,375L Monzol5c

Erster Eindruck an der Säule: schäumt überhaupt gar nicht, riecht nicht.
Jetzt wird gefahren.

Ausführlicher Bericht folgt…

- Wagen rußt überhaupt nicht mehr
- Auspuffgase riechen nach nichts
- Verbrennung klingt „sanfter“
- Im Stand war er schon sehr ruhig (Motorlager neu MB…), jetzt fühlt man so gut wie gar keine Vibrationen im Stand
- Beschleunigung wie immer.

Morgen früh mal schauen, wie der Kaltstart ist. Erstmal alles positiv (nach 20km), aber jetzt auch kein Unterschied wie „Tag und Nacht“, aber der OM606 ist ja ohnehin eine Sänfte.

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