Höchstgeschwindigkeit E320

Mercedes E-Klasse W211

Da die Maximalgeschwindigkeit des E320 knapp unter 250 km/h betragen soll könnten ohne Eingriff einer regulierenden Elektronik mehr drin sein als im E500 der entssprechend abriegelt.
Ist das denn so, oder hat der E320 ebenfalls eine elektronische Abriegelung bei 250 km/h?

Dino

30 Antworten

Leistung setzt sich aus Drehmoment und Drehzahl zusammen, also Drehzahl mal Drehmoment mal kein Ahnung was (nur noch ein Faktor, keine neue Einheit).
Wenn ein Motor also mehr Dremoment hat, braucht er nich mehr so hohe Drehzahlen als ein anderer, der höher dreht und weniger Drehmoment hat.

Zitat:

Original geschrieben von Tom35HH


Also Leute,

wovon reden wir jetzt, vom E 320 oder vom 320 CDI ?

Der Benziner zumindest ist jenseits der 220 km/h keinesfalls lahm und mit der Airmatic liegt er wie der bereits genannte Backstein.

Auch regelt er nicht bei 240 km/h ab, wie von Dig555 vermutet.

Ich fürchte hier reden einige aneinander vorbei.

Gruß, Tom

korrekt tom, ich meinte den diesel

bzgl fahrverhalten bleibe ich dabei - er liegt gut aber weit entfernt vom "brett". ein 1A fahrwerk in verbindung mit richtigem gewicht fährt bei 250 genauso sicher wie bei 100. das ist beim 211 definitiv nicht der fall.

vielleicht überragend im vergleich zu nem astra aber mehr wie bescheiden zu nem zuffenhausener. von daher sollte man nicht immer behaupten das der 211 das non plus ultra in sachen fahrwerk ist - davon ist er weit entfernt. was bei dieser art von auto aber auch nicht weiter tragisch ist.

Hallo Leute!

Ich habe lange gebraucht, um zu wissen, welcher 320-er überhaupt hinterfragt wird. 😉

Um das Ganze nicht in einen Streit Diesel vs. Benziner ausarten zu lassen, kann ich die zwei Modelle anhand meiner Erfahrung einmal darstellen.

Mein "Spezi" Sippi fährt einen E320 CDI mit H&S-Chiptuning. Der Wagen geht wie der Teufel von unten heraus und ich vermute, dass ich ihm mit meinem Benziner nur schwer folgen könnte. Das liegt am mangelnden Drehmoment des Benziners. Dieser entwickelt seine Leistung ab Drehzahlen von 3000 Umdrehungen aufwärts. Dann aber umso deutlicher, weil er nicht schwächer wird, wenn die Drehzahl bis 6000 U/min zunimmt. Das ist ganz anders beim Diesel. Dieser dreht nur unwesentlich über 4000 U/min (insbesondere) im fünften Gang und dabei verliert er schon an Kraft, weil die längere (und schwerere) Übersetzung ihn zunehmend abbremst.

Im Klartext: Der Diesel ist bis Tempo 200 für alle Fahrzwecke ideal, aber sportliches Fahren und Beschleunigen oberhalb von 180 km/h ist die Domäne des Benziners. Wer das nicht glauben kann, egal aus welchen Gründen, dem ist leider nicht zu helfen.

Beim Verbrauch hat der Diesel schließlich auch fast überall die Nase vorne, obwohl Sippi und ich bei vernünftiger Fahrweise nicht weit auseinander liegen. Schließlich ist es mir auch mit dem Benziner und Tempomaten letztlich gelungen, einen Durchschnitt von 8 Liter auf der Landstraße zu erreichen.

Bei der Endgeschwindigkeit scheiden sich leider die Geister! 😉
Sippis Diesel (mit RPF) riegelt leider bei 240 km/h ab (ohne RPF fahren einige wohl schneller), während mein Benziner bis 260 km/h durchläuft, um bei 5200 U/min sanft in den Drehzahlbegrenzer zu fallen.

Ein Wort noch zum vierten Gang des Benziners: Meiner Meinung ist der absolut richtig übersetzt, denn du kannst bei maximaler Ausnutzung der Drehzahl bis über 235-240 km/h spürbar beschleunigen, um dann im Fünften etwas spritsparender unter 5000 U/min wieder zu landen. Da wir beide Airmatic haben, können wir uns über die Straßenlage bei diesen Geschwindigkeiten beide nicht beklagen.🙂

Abschließend sei noch erwähnt: Einen E500 wird man mit keinem der zwei 320-er in echte Verlegenheit bringen können (höchstens bei der V-max).
Das sind dann aber auch Äpfel mit Birnen verglichen, denn schließlich muss sich der Mehrpreis des 500-er ja irgendwo zeigen. 😉

Viele Grüße
Repeter42

PS.: Wenn ich "sportliches Fahren" schreibe, dann meine ich sportliches Fahren mit der individuellen Leistung eines 320-ers! 😉

Danke für die ausführliche Antwort!

Dino

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Zitat:

Original geschrieben von V8-Psycho


Leistung setzt sich aus Drehmoment und Drehzahl zusammen, also Drehzahl mal Drehmoment mal kein Ahnung was (nur noch ein Faktor, keine neue Einheit).
Wenn ein Motor also mehr Dremoment hat, braucht er nich mehr so hohe Drehzahlen als ein anderer, der höher dreht und weniger Drehmoment hat.

Korrekt.

Der Faktor ist 2*Pi in SI-Einheiten, also Leistung in Watt, Drehzahl in 1/s, Drehmoment in Nm.

Um die übliche Drehzahlangabe in 1/min auf 1/s umzurechnen, muß man sie durch 60 teilen. Aus 2*Pi wird dann Pi/30.

Um von Watt auf kW zu kommen, das Ergebnis durch 1000 teilen.

Um von kW auf PS zu kommen, mit 1,36 multiplizieren.

Alles zusammengebacken ergibt sich dann:

Leistung in PS = Drehmoment in Nm mal Drehzahl in 1/min mal 0,000142418867
oder einfacher mit dem Kehrwert:

Leistung in PS = Drehmoment in Nm mal Drehzahl in 1/min geteilt durch 7022.

Ist interessant, mal die Leistungsdiagramme von div. Tunern nachzurechnen und festzustellen, daß die offenbar frei erfunden sind.
Denn an dem o.g. physikalischen Zusammenhang gibt´s nix mehr zu verlabern. Da spielen keine weiteren Faktoren rein. (außer Pi wäre drehzahlabhängig 😉 )

Wichtig ist, beim Vergleich zweier Motoren zu beachten, bei welcher Drehzahl ein bestimmtes Drehmoment erzeugt wird.
Es hilft mir nichts, nur die Drehmomente zu vergleichen.

Dazu mal ein Bespiel mit überschaubaren Zahlenwerten:
Ein Diesel mit 600Nm bei 2500/min zieht zwar schön durch, aber ein Benziner mit 400NM bei 5000/min zieht ganz klar wesentlich besser ab.
(vorausgesetzt beide Fahrzeuge sind gleich schwer)

Wenn ich die Beschleunigung zweier Fahrzeuge vergleichen will, muß ich bei gleicher Geschwindigkiet vergleichen. (Diesel bei 80 zieht besser als Benziner bei 160 macht keinen Sinn !)

Für die Beschleunigung ist nur die Kraft am Radumfang der angetriebenen Räder verantwortlich.
Alles was zwischen Kurbelwelle und angetriebenem Radumfang liegt, nennt man Übersetzung, zusammengesetzt aus Getriebeübersetzung, Hinterachsübersetzung und Raddurchmesser.

Da der Diesel in diesem Beispiel seine maximale Leistung bei niedrigerer Drehzahl erbringt als der Benziner, muß er eine längere Übersetzung haben, um bei gleicher Geschwindigkeit überhaupt seine maximale Leistung bringen zu können. Hier um Faktor 2 länger. (Besipiel !)
Bei gleichem Drehmoment wie der Benziner würde er also nur die halbe Kraft, d.h. halbe Beschleunigung aufbringen.
Da er aber ein 1,5mal höheres Drehmoment hatte, bringt er die halbe Kraft mal 1,5 auf, also insgesamt doch nur die 0,75-fache Beschleunigung des Benziners bei gleicher Geschwindigkeit.

Der Diesel ist zwar sehr angenehm zu fahren, weil er seine Leistung schon bei recht niedriger Drehzahl bringt und dadurch sehr spontan reagiert, aber er muß auch wesentlich früher hochschalten, während der Benziner sein Drehmoment ohne hochschalten viel länger halten kann.

Die Kenngröße, die berücksichtigt, bei welcher Drehzahl das Drehmoment erbracht wird, ist eben genau die Leistung.
Nur die Drehmomentangaben zu vergleichen macht nur Sinn bei gleicher Übersetzung.
Das wird oft und gerne übersehen. (hier nicht, bitte niemand korrigiert fühlen)

Letztlich zählt nur die Leistung für Beschleunigung und Endgeschwindigkeit.
Die Charakteristik des Motors ist und bleibt einfach individuelle Geschmackssache.

Konstruktiv entscheidend ist in der Praxis dann noch die Abstufung der Gänge, die zu der Charakteristik des Motors passen muß, so daß ich ihn bei jeder Geschwindigkeit mit einer passenden Übersetzung für gute Beschleunigung und einer passenden Übersetzung für konstante Geschwindigkeit betreiben kann.
Wird das vernachlässigt, so kann ein Motor ziemlich alt aussehen, obwohl er eigentlich mehr könnte.

MfG ZBb5e8

@ZBb5e8

Vielen Dank für den sehr fundierten Beitrag.

Wenn ich das richtig verstanden habe wäre es also grundsätzlich egal einen PKW mit 600 Nm bei 4.000 U/min oder einen mit 400 Nn bei 6.000 U/min zu fahren. Die Leistung an den Reifen müsste damit bei gleicher Geschwindigkeit identisch sein.

Liegt dann der unterschiedliche Character der beiden Varianten nicht eher im Verlauf der Leistung über das Drehzahlband? Diesel haben oft im nutzbaren Drehzahlband ein nahezu konstantes Dehmoment, während Benziner eher eine steigende und wieder fallende Kurve im Drehmoment haben. Das bedeutet doch, dass die Leistung beim Diesel proportional zur Drehzahl steigt, wähernd sie beim Benziner langsamer ansteigt und wieder abflacht. Dadurch entsteht doch der Effekt, dass ein Diesel in seinem relativ schmalen Drehzahlband richtig abgeht, der Benziner dagegen zwar ein breiteres Drehzalband nutzen kann, die hohe Leistung aber erst bei relativ hoher Drehzahl erreicht wird. Das ist doch der Grund dafür, dass die Beschleunigungswerte von Dieseln im Vergleich zu einem benziner mit gleicher Höchstleistung deutlich besser sind.

Hallo erstmal,
Bei abnehmenden Füllungsgrad fällt der Mitteldruck und das Drehmoment. Wird die Drehzahl des höchsten Arbeitsdrucks und auch höchsten Drehmoments überschritten, fällt dadurch das Drehmoment aber die Leistung steigt wegen der steigenden Drehzahl natürlich weiter! Irgendwann wird der Gaswechsel aber so schlecht, das Drehmoment fällt sehr tief, so dass das nicht mehr durch die Drehzahl kompensiert werden kann: die Leistung sinkt bei weiter steigender Drehzahl.
Noch wichtiger ist aber der Verlauf der Leistungskurven. Vergleicht man zwei gleichstarke Motoren, so ist der Motor besser, der eine konkavere Leistungskurve aufweist. Ideal wäre eines, welches von der Leerlaufdrehzahl bis zur Maximaldrehzahl genau die Nennleistung* bringt. Wenn ein Motor bei halber Nenndrehzahl bereits eine höhere Leistung hat als ein vergleichbarer Motor, erreicht dieser die Nenndrehzahl schneller als der, welcher seine Leistung erst langsam aufbauen muss. Turbomotoren, egal ob Diesel oder Benzin, haben bereits im "Drehzahlkeller" wegen des besseren Füllungsgrades ein hohes Drehmoment. Das macht die Leistungskurve konvex.

Eine konvexe Leistungskurve habe ich für einen Motor noch nie gesehen.

Bitte sehr

Als konvex (lat.: convex gewölbt, gerundet) bezeichnet man in der Mathematik und der Optik die Form eines Körpers, dessen Oberfläche nach außen gewölbt ist. Eine nach innen gewölbte Fläche wird als konkav bezeichnet. Den Begriff konvex findet man in der Geometrie.

Grüße Rudolf

Zitat:

Original geschrieben von DaimlerDriver


@ZBb5e8
...Wenn ich das richtig verstanden habe wäre es also grundsätzlich egal einen PKW mit 600 Nm bei 4.000 U/min oder einen mit 400 Nn bei 6.000 U/min zu fahren. Die Leistung an den Reifen müsste damit bei gleicher Geschwindigkeit identisch sein.
...

Nein, eben nicht!!!

Warum muss ein so einfach beschriebener Sachverhalt so kompliziert dargestellt werden?

Es ist ja schön, wenn hier mit Formeln geglänzt wird, aber was hilft das dem individuellen Verständnis des Einzelnen? 😉

Dem schönen Drehmoment des Diesels (600 NM) steht seine Übersetzung und sein schmales Drehzahlband mit hohem Drehmoment im Wege, die ihm bei steigender Drehzahl die Luft abschnürt, bzw. die seinen Vorwärtsdrang stetig mindert. Diesen Effekt kennt der Benziner (400 NM) überhaupt nicht. Die leichtere Übersetzung und sein Drehmoment über ein wesentlich breiteres Drehzahlband, erlauben ihm eine bessere Beschleunigung gerade im mittleren und erst recht im oberen Geschwindigkeitsbereich.

Ich empfehle aber dringend, dies bei einer jeweiligen Probefahrt einmal selbst "zu erfahren"!
Learning bei doing ist die richtige Devise, um seine individuellen Vorlieben einmal in Erfahrung zu bringen. 🙂

Ich weiß, eine Mischung aus Diesel und Benziner wäre ideal!!! 😁
Vielleicht kommt ja so ein Motor noch, es wäre geradezu traumhaft. 🙂

Viele Grüße
Repeter42

Also die erklärungen vom repeter42 und ZBb5e8 haben mir echt gut gefallen...

Aber macht mal nen praktischen test...

Beim benziner hochdrehen bis 5000 und dann gas fatzen lassen und wieder drauf knallen...Kein Diesel der selben Leistungsklasse übt dann solch einen druck aus wie der Benziner...

Fühlt sich halt beim diesel immer starl an is aber wenig im vergleich zum benziner...

Vorsicht, Mißverständnisgefahr:

Wenn ein Motor bei einer bestimmten Geschwindigkeit 600Nm bei 4000/min erzeugt und ein anderer Motor bei einer bestimmten Geschwindigkeit 400Nm bei 6000/min erzeugt, dann bringen beide Fahrzeuge gerade exakt die gleiche Leistung auf die Straße. Aber zunächst nur in diesen jeweiligen Betriebspunkten.

Sie können sich bei anderen Drehzahlen aber völlig anders verhalten, so daß es nicht das Selbe ist, ob ich den einen oder den anderen "fahre".
Wobei "Fahren" bedeutet, daß man mit unterschiedlichen Drehzahlen unterwegs ist und man die Fahrzeuge eben nicht nur in dem einen Betriebspunkt 4000 bzw. 6000/min hält.

Grundsätzlich:
Dem individuellen Verständnis des Einzelnen bringt das Hantieren mit Formeln ein objektives Urteilsvermögen, ohne auf die Meinungen anderer angewiesen zu sein 😉

MfG ZBb5e8

Zitat:

Original geschrieben von ZBb5e8


Vorsicht, Mißverständnisgefahr:

...
Grundsätzlich:
Dem individuellen Verständnis des Einzelnen bringt das Hantieren mit Formeln ein objektives Urteilsvermögen, ohne auf die Meinungen anderer angewiesen zu sein 😉

MfG ZBb5e8

Du meinst es gut und ich verstehe dich auch, aber wenn ich vom "individuellen Verständnis des Einzelnen" spreche, dann meine ich den Empfängerhorizont und der kann aus den unterschiedlichsten Gründen gewaltig differieren.

Mir ist da eine Situationsbeschreibung lieber, weil verständlicher! 😉 Aber auch die findet wohl ihre Grenzen.... 🙁

Viele Grüße
Repeter42

@Rudolf.D

Ich mag als Klugschei.. erscheinen, doch per Definition ist eine Funktion konvex, wenn folgende Bedingung erfüllt ist:

f( (1-t) x+ t y) =< (1-t) f(x)+ t f(y) , t in [0,1]

D.h. nimmt man zwei beliebige Punkte des Funktionsgraph und verbindet diese durch eine Linie, so liegen alle Punkte der Linie OBERHALB des Graphen. Beispielsweise ist eine Parabel konvex f(x) = x*x

... und somit sind so ziemlich alle Leistungskurven konkav 😉

...und um noch einen Klughaufen draufzusch...:

... "wenn folgende Bedingung für alle t in [0;1] erfüllt ist " ...

Huch, ich spüre gerade den Drang, abzuschweifen:
Ein Ingenieur, ein Physiker und ein Mathematiker fahren im Zug durch England.
Am Fenster ziehen Weiden und Schafherden vorbei. In einer Schafherde ist ein schwarzes Schaf zu sehen.
Da sagt der Ingenieur: "Es gibt also auch schwarze Schafe in England."
Daraufhin korrigiert ihn der Physiker: "Es gibt zumindest ein schwarzes Schaf in England !"
Da mischt sich der Mathematiker ein: "Es gibt mindestens ein Schaf in England, das auf mindestens einer Seite schwarz ist."

😁 ZBb5e8

PS: Theorie ohne Praxis ist leer, Praxis ohne Theorie ist blind.

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