1. Startseite
  2. Forum
  3. Auto
  4. Ford
  5. Focus & C-Max
  6. Mk1
  7. Hinterachse Lager wechseln

Hinterachse Lager wechseln

Ford Focus Mk1

Hallo Forum,

inzwischen ist fast alles geschafft, was beim "Pickerl" von meinem MK1 Turnier bemängelt wurde, nur eine Baustelle hab ich leider noch.

Die beiden Lagerelemente mit denen der Radträger/Längslenker (bin mir nicht sicher wie das Teil richtig heißt) der Hinterachse vorne an der Karosserie befestigt ist müssen noch erneuert werden.

Beim Wechseln der Stoßdämpfer hab ich das Teil mal abgeschraubt, und konnte diese "Lasche" auch soweit runterdrücken, dass das Lager theoretisch rausgegangen wäre, aber natürlich hat es sich keinen Millimeter bewegt. Und auch kein Platz um mit irgendeinem vernünftigen Werkzeug oder gar Presse ranzukommen.

Habt Ihr vielleicht einen Tipp, wie dem beizukommen ist?
Schlimmstefalls muss das dann halt wirklich die Werkstatt machen, aber da hab ich irgendwie Angst, dass die einfach die Achse auseinanderbauen bis sie mit dem Teil auf die Presse können, und dabei soviel Anderes Kaputt geht, dass das wieder (kostenmäßig) ausufert.

Ich würd mich über Hinweise freuen!

LG, Elwood

10 Antworten

Ist das so ein Lager wo Laschen auf beiden Seiten rausgucken?
Dann ist es schei......
Bekommst du durch das Lager nen 10er oder 12er Bolzen durch, wo der Gummi unterbrochen ist?

Gelöscht, geht nicht 🙁.

Ja genau, das Lager mit den zwei Laschen ist es.
Ich hab schon überlegt, ob ich den Träger mit der Lötlampe anheizen soll, um das Loch wo das Lager drin klemmt zu vergrößern, ich weiss aber nicht, wie der Träger wärmebehandelt ist, nicht dass ich da irgendwie reinpfusche. Die Festigkeit von dem Teil ist ja dann doch ein wenig wichtiger als irgend ein Karosserieblech.
Vielleicht weiss da wer näheres?

Ein Werkzeug dafür gibt es wohl nicht.
Wenn du Bolzen durchkriegst, kannste dir selbst was basteln aus dicken Stahlronden, Rohrstücken und Gewindespindeln. Mit Druck-Kugellagern und Langmuttern, hast du noch mehr Druck.
Wenn nix durch passt musst du für aussen vorbei was ausdenken.
Ich hab mir eine Stahlscheibe machen lassen, bei einem Betrieb, der mit Wasserstrahl Stahl schneidet.
Stahlrohrstück hab ich von nem Sanitärbetrieb für lau bekommen.
Beim Mondeo kann mann mit einer 12 Gewindestange mitten durchs Lager, heute getauscht.
Mit ner M24 Spindel hab ich schon vorne ein Radlager getauscht.

Also mitten durchs Lager kann ich mit garnichts, das ist rundum zu.
aber das mit dem Bolzen und einer Langmutter zum drücken ist ev. eine Idee, das muss ich mir nochmal genauer anschauen.

Ja, dann eben aussen vorbei.
Schöne dicke Scheibe, besser zwei.
Ein grösseres Rohr zum Auffangen, ein dünneres Rohr zum Rausdrücken.
Du kriegst das ev. hin 🙂.
Denke an die Länge der Laschen und Einpresstiefe für die richtigen Rohrlängen 😁.
Kannst ja vielleicht drei Zugstangen verwenden M12.
Damit drückst du schon einige Tonnen.

Im eingebautem Zustand den Gummi durchstossen, mit Säge die Aussenhülle durchsägen (elektrische Säbelsäge), dann ist die Spannung weg.
Altes Lager raus, neues Lager exakt ansetzen, und dann einziehen.
Dazu muss nur der Längslenker genügend weit runter, notfalls Bremsleitung und Seil aushängen, bzw lösen.
Immer noch besser, als die halbe Achse zu zerlegen ....

Es ist vollbracht 🙂
Hier noch ein kurzer Bericht wie ichs dann geschafft habe, vielleicht hilfts ja dem Einen oder Anderen der noch in die Situation kommt 😉

Eines Vorweg: über der Montagegrube möchte (könnte) ich das nicht machen, da hätt ich das Auto dann in die Werkstatt gebracht. Ich konnte gottseidank in der Schlosserei von einem Bekannten die Hebebühne benutzen.
Der Unterschied ob man mit Montagegrube oder mit Hebebühne arbeitet ist einfach riesengroß 🙂 man kann von allen Seiten wunderbar ran, hat überall Licht ohne mit irgendwelchen Lampen rumhampeln zu müssen und kann aufrecht stehen 🙂
Und richtig professionelles Werkzeug und die eine oder andere "Kleinigkeit" die man in so einer Werkstatt findet und die man sich Zuhause wieder erst irgendwo besorgen müsste ist auch recht hilfreich 😉

Also als erstes die Räder ab und das Auto hochgefahren 😉
Dann habe ich die Kabel die am Längslenker langgehen bei den Steckern getrennt und so gut es ging aus dem Weg geräumt. Das Handbremsseil hab ich dort gelassen.
Die beiden Schrauben von dem Lager ließen sich erstaunlich leicht lösen. Sie sahen auch noch einwandfrei aus, da bei den Lagern aber neue dabei waren, hab ich dann die verwendet.
Die untere Schraube vom Stoßdämpfer hab ich auch rausgenommen um mehr "Bewegungsfreiheit" zu haben, da ich die grade gewechselt hatte ging sie ganz leicht raus.
Jetzt ließ sich der Längslenker so weit runterziehen, dass ich ihn unter den "Längsträger" der Karosserie klemmen konnte. Ich hab ihn mit einem Montiereisen noch etwas weiter runtergedrückt, so dass ich einen Holzklotz dazwischenklemmen konnte. Jetzt kam ich ausreichend gut an das Lager ran.

Um das alte Lager rauszubekommen habe ich einmal mit einem Schraubenzieher die "Lasche" herumgedreht so dass sich der Gummi von ihr gelöst hat. Dann habe ich mit dem Schraubenzieher den alten Gummi samt Lasche rausgehebelt, das war aufgrund des Zustandes des Lagers nicht so schwer.
Jetzt war nur noch der äussere Ring des Lagers im Längslenker. Der ging mit Hammer und Meissel raus, indem ich den Ring an zwei Stellen ein wenig "nach innen gestülpt" habe so dass die Spannung rausging und er nicht mehr so fest klemmte.
Nächste Herausforderung: Das neue Lager einbauen.
Ich habe mir schließlich dazu eine Art Vorrichtung gebaut. Zwei Flacheisen, mit je drei Löchern, in der Mitte eines, groß genug dass es über die Lasche des Lagers passt, aussen jeweils eines so dass eine M10 Gewindestange durchpasst. Die Flacheisen muss man von der Form her ein wenig anpassen so dass man rankommt, soviel Platz ist dann auch wieder nicht...
Mit diesen Flacheisen und zwei Gewindestangen hab ich dann das Lager in das Loch "ziehen" können (den Lagersitz vorher gut fetten). Da man mit den zwei Gewindestangen in einer Linie keine vernünftige Kraft "flächig" aufbringen kann, hat sich das Lager am Anfang etwas verkantet, aber das konnte ich mit einer zusätzlichen Schraubzwinge und einigen (vorsichtigeren) Hammerschlägen ausgleichen. Als es dann "gebissen" hatte, ließ es sich recht einfach reinziehen.
Da das Lager auf der anderen Seite des Längslenkers noch ein wenig rausschauen muss um mittig zu sitzen, habe ich am Ende nochmal ein kurzes Stück Rohr (etwas größer als der Lagersitz) zwischengelegt und das Lager noch ein paar Millimeter weitergezogen.

Alles in allem ist es garkeine so große Hexerei. Bei der zweiten Seite, wo ich wusste wie es geht und ich alles was ich brauchte zur Hand hatte, habe ich eine gute halbe Stunde für den Wechsel gebraucht. Bei der ersten Seite, wo noch viel Versuch und Irrtum dabei war, erheblich länger 😉

Würde mich freuen, wenn dieser Bericht dem einen oder Anderen der vor dem gleichen Problem steht weiterhilft.

LG, Elwood

Super Sache, Glückwunsch 🙂.

Deine Antwort
Ähnliche Themen