Hilfe beim Businessplan / Existenzgründung für KFZ-Werkstatt schwerpunkt Tuning
Hi zusammen, möchte mich des längeren im Bereich des KFZ Handwerks selbstständig machen. Habe viel in Werkstätten gearbeitet und eine Automobilkaufmannsausbildung gemacht. Da ich jetzt nun mehr 2 Jahre Arbeitslos bin (ohne Bezüge) habe ich mich vor ca einem Jahr entschlossen mich Selbstständig zu machen. War bei der HWk , Beratungsgespräche usw. KFW Bank Beratungen und und und. Da ich solange Arbeitslos bin und ich keine Bezüge erhalte und ich somit von Rücklagen lebte habe ich auch kein EK, was für viele Banken ein Problem war. Jetzt sagte mir die KFW aber das es für sie kein Problem darstellt und eine Ortsansässige Bank würde mich ggf. auch unterstützen, wenn der Businessplan welchen ich ausgearbeitet habe mit Hilfe eines Steuerberaters detailierter wäre. Den Schriftlichen Teil, bekomme ich eigentlich noch ganz gut hin 😁 aber beim Finanzplan dem wichtigen Teil brauch ich dringend Hilfe. Ich habe schon mit einigen Firmen gesprochen, welche mich bei Betriebsbeginn unterstützen würden (Lackierer etc.) jedoch muss ich ja beim BP abschätzen welche Leistungen etc. ich verkaufen würde pro Monat etc. diese Pläne sind totl verwirrend und deshalb wollte ich fragen, ob hier schon jdm so etwas geschrieben hat und mir weite helfen kann oder wo man welche kostengünstig erstellen lassen kann mit meinen Unterlagen. Beratungskosten etc. der größeren Internetseiten verlangen für einen Businessplan 1600€ und aufwärts und das kann ich mir leider nicht leisten momentan. Über jede Hilfe wäre ich dankbar. PS: bitte keine Kommentare wie lass es ertmal sein mit der Selbststäigkeit usw. (alles schon versucht und viele Gedanken gemacht, der Entschluss steht fest).
Vielen Dank
Gruß
Jan
Beste Antwort im Thema
Zitat:
Original geschrieben von smokyice
Ich rede jetzt von Fahrzeugen die was Wert sind, nicht eure Opel Corsas oder so?!
Diese Einstellung werden die (potentiellen) Kunden lieben 😁
Bleibt also unterm Strich:
Titel des Stücks:
Kfz-Werkstatt im Ruhrgebiet mit Schwerpunkt Tuning für wertvolle Mercedes, BMW, Jaguar etc..
Hauptdarsteller:
- Jungdynamischer KFZ-Kaufmann mit "Kontakten" in der halben Branche.
- Altmeister, der gar nicht so recht weiß, dass er sich da auf die "ganz große Bühne" verirrt hat.
- Banker - kein Freund des mutigen offenen Wortes - der zunächst hofft, mit der Hausaufgabe "bringe Businessplan" die Sache auf Nimmerwiedersehen abgeschoben zu haben. Hat dann gegen Ende des ersten Aktes doch noch einen kurzen Auftritt "tut mir Leid, der Vorstand hat beschlossen wegen der unklaren Marktentwicklung im Moment im KFZ-Bereich nichts zu finanzieren".
Nebendarsteller:
- 'n halbes Dutzend Lackierer-, Aufbereiter-, Teileorganisierer- und andere -Kumpels, die mal einen Freundschaftspreis versprochen haben
You made my day! 😎
316 Antworten
Huch, einiges zu lesen hier.
Aber erstmal an den TS:
Lass dich nicht aus deinem Konzept bringen, wenn du die kritischen Fragen hier für dich entsprechend beantworten kannst und vor allem die Problematiken erkennst, die hier im Konsens schon entstanden sind, kann das mit der Selbstständigkeit schon klappen.
Aber auch hier von meiner Seite eine Anmerkung, wenn du wirklich dein Hauptaugenmerk auf das 'Tuning' richten möchtest:
Wenn du andere Tuningbetriebe fragst, wie deren Geschäft läuft, sagen die dir zu 99% 'Das läuft 1A'. Genau das wird dir aber auch die Firma sagen, die am Monatsende Probleme hat, die Mitarbeiter zu bezahlen. Eingeständnisse zu solchen Fragen machen wenige.
Wenn du dann genauer fragst, wo deren eigentliches Geschäftsfeld liegt, wird das mit großer Sicherheit der traditionelle KFZ Betrieb sein und nicht das Tuning an sich. Und genau da befürchte ich, wird auch dein Problem liegen. Es gibt schließlich kaum Firmen, außer den etablierten, die sich rein dem Tuning widmen. Denn: Wer betreibt Tuning? Da gibt es mehrere Gruppen:
Die 'jugendlichen' deren Hauptaugenmerk allerdings weniger im Motorenbereich liegt (Wie schon gesagt, Pfennigfuchser, die aber vor allem selbst Hand an legen oder im Freundeskreis 'Leute kennen', die das für Grillgut und Getränke, ohne jeglichen finanziellen Hintergrund machen. Und selbst wenn sich solch einer mal zu dir verirrt. Ein Fahrwerk einzubauen ist keine Rocket Science mit der du deinen Meister langweilen willst. Dafür ist er einfach überbezahlt.
Dann sind da noch Leute, die die finanziellen Mittel haben, sich einen Motorenumbau wirklich leisten können. Diese kann allein dein KFZ-Meister aber nicht befriedigen. KFZ-Technik und Motorenentwicklung sind verschiedene Paar Schuhe. Da reicht es nicht, die Kennfelder um + X% zu verschieben. Vor allem musst du dich dabei einer enormen Diversität an Steuergeräten entgegenstellen, die mit deiner angeschafften Hardware und Software erstmal nicht sprechen mag. Nicht umsonst bedienen die etablierten Tuningfirmen nur einzelne Marken.
Meiner Meinung nach kannst du diese beiden Kategorien nicht bedienen. Die einen werfen nichts ab, die anderen wollen für ihr Geld eine Dienstleistung, die du ihnen nicht bieten kannst. Bleibt also das Mittelfeld der 'Familienväter', die mal eine Tönungsfolie oder neue Felgen wollen und unter Tuning etwas anderes als du oder wir verstehen.
Wenn du wirklich mit Fahrzeugen Geld verdienen willst, setze auf einen Bereich, der sicher ist und geregelt Geld abwirft. Nebenher, wenn du Geld übrig hast, kannst du ja immer noch ein zweites Standbein aufbauen. Aber im ersten Moment solltest du schauen, dass du einer Erwerbstätigkeit nach gehst, die dich auch langfristig ernährt.
Was Geld einbringt:
Bremsen
Reifen
Fahrwerk
Öl
Inspektionen
Klima (Regional unterschiedlich)
Also so das normale Gelumpe...
Zitat:
Original geschrieben von Mark-86
Was Geld einbringt:
Bremsen
Reifen
Fahrwerk
Öl
Inspektionen
Klima (Regional unterschiedlich)Also so das normale Gelumpe...
Denke ich auch, aber da muss man sich dann schon selbst die Finger dreckig machen wollen und können.😰😛
Könnte mir vorstellen das zur Abrundung Lizenzen von VCDS, OP-COM, etc. auch nicht schlecht wären.
Nicht jeder kauft sich sowas ... und so ne schön gefüllte Kaffee-Kasse hat ja auch ihren Reiz ...!😁
Zitat:
Original geschrieben von Mark-86
Du musst weder Ahnung haben von dem was du verkaufst, noch besonders intelligent sein. Mein einer Autoteilerverkäufer hat genau so wenig Ahnung von dem was er verkauft wie mein einer Werkzeuglieferant von Werkzeug, du musst keine Ahnung haben, es reicht erfolgreich zu sein. Schlüsselquallifikation ist dafür einzig und alleine erst einmal die richtige Idee...
Wie ein örtlicher Unternehmer mal meinte. Er muss nicht Alles wissen, aber Er muss wissen wo Er die Person findet die Es weiß. In diesem Punkt hat Er ein gutes Händchen, von Firmeninsidern kam schon öfters der Kommentar das der Chef Morgens mit einer dämlichen Idee aufwacht und dann auch noch Jemanden findet der Sie erfolgreich umsetzt.
Auf diese Art hat Er aus dem abgebrannten und seit Jahrzehnten ums Überleben kämpfende Sägewerk ein rentables Unternehmen mir rund 300 Mitarbeitern gemacht welches trotz hohen Investitionen immer noch Gewinn macht.
Auf diese Art ist Er zu einem Alleinstellungsmerkmal für seine Firma gekommen. Er hat ein Produkt von dem Keiner glaubte das man es im großen Stil auf diese Weise produzieren kann. Er fand Partner die es schafften. Vor allem aber überlegt Er sich immer wie es weitergehen kann statt sich auszuruhen, immer auf der Suche nach neuen Geschäftsfeldern mit Bezug auf das Kerngeschäft Holz.
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Zitat:
Original geschrieben von Sir Donald
Wie ein örtlicher Unternehmer mal meinte. (...)
Ah, da ist ja wieder einer - ich dachte schon... 🙄
Fixkosten werden sich zwischen 10.000-12.000 Euro bewegen.
Um solche Fixkosten decken zu können braucht man minimum 2 Inspektionen und andere "normale" Arbeiten am Tag. Mit Felgen und Rädern sowie Sportauspuffanlagen, lässt sich immernoch am meisten Geld machen zu Anfang, je stabilder das Unternehmen wirddesto mehr soll angeboten werden, irgendwann auch anbindung von Importfahrzeugen und ggf. Reparatur und umbauten von Motorrädern.
und das soll klappen? bekommt dein Meister kein anständiges Gehalt + Sozialabgaben
ich glaube Du verarschst uns hier nur , bist H4 und hast Langweile😁😁😁😁😁
Magst du mal deine Fixkosten offen legen? zwei oder drei Mitarbeiter inkl. dir, der Mieten, Rückzahlungen etc. klingt mir mit 10-11k etwas sehr optimistisch oder nach argem Hungergehalt.
Zitat:
Original geschrieben von smokyice
Fixkosten werden sich zwischen 10.000-12.000 Euro bewegen.
Um solche Fixkosten decken zu können braucht man minimum 2 Inspektionen und andere "normale" Arbeiten am Tag. …
10–12 k€ Fixkosten für 3x Gehalt, Werkstattmiete, Versicherungen, Beiträge, Strom, Heizung und so weiter und so fort? Die 12 k€ sind schon mit 3x Lohn und Lohnnebenkosten weg, womit soll der Rest bezahlt werden?
2 Inspektionen sind ca. 200 € am Tag, macht nach Adam Riese 4 k€ im Monat.
Mir schwant, dass du gerade Brutto- mit Nettoumsatz und Umsatz mit Gewinn gleichsetzt. So wie du rechnest, wird das nichts werden.
Also ne Inspektion für 100€ ???
Wo lebst du?
Inspektion = Wartung ist natürlich einmal die eigentliche Inspektion, da sind 100€ schon recht günstig, aber dann kommen noch die Wartungsarbeiten dazu, sprich, Ölwechsel, Kerzen, Bremsbeläge, hier n Spurstangenkopf, da 2 Glühlampen, n Scheibenwischerblatt, etc.
Mit 2 guten Inspektionen am Tag wäre er weit vorne, nur, wo sollen die herkommen?
Wenn ich jeden Tag 2 Bremsen hätte, dann würde ich ne Bremsenwerkstatt aufmachen, da bleiben mit Teileverkauf im Schnitt immer 250€ dran hängen, das wären 500 am Tag, an 10 Tagen 5.000€ und an 20 Tagen 10.000€ und du bräuchtest eigentlich nur ne Doppelgarage mit n bisschen Strom, Wasser und nem Klo, da biste mit 1000€ im Monat durch, hättest 9.000 Netto... Dann setz ich da n verkappten KFZler rein, der kriegt 2.500€ Brutto und hätte 6.500€ Nettoeinnahme und bräuchte blos noch 1x die Woche kassieren gehen. Dann mach ich davon 100 Stück in Deutschland auf und stelle für 50.000€ Brutto einen ein der sich um den Kram kümmert und würde 600.000€ Nettogewinn pro Monat erwirtschaften und nach 10 Monaten würde ich das Unternehmen verkaufen und wäre durch 🙂
Ist alles kein Problem, nur die Kunden die 2x ordentlich ne Bremse machen lassen jeden Tag zu kriegen, dass ist das Problem...
Auch du verwechselst gerade Brutto- mit Nettoumsatz und Umsatz mit Gewinn.
Hmmmm.... Meistergehalt? 3500,- brutto? Geselle? 2000,- brutto?
Schau mal auf den Gehaltsrechner für Arbeitgeber um den Arbeitgeberanteil auszurechnen:
http://www.brutto-netto-rechner.info/.../...ltsrechner-arbeitgeber.php
Für die oben genannten Löhne:
3500 Gehalt für den Meister ergibt etw 4200,-€ incl. Arbeitgeberanteil
2000 pro Geselle ergibt 2400, bei zwei Gesellen: 4800,-€
3500 als Eigengehalt == 4200,-€
Macht 13200,-€ rein an Lohnkosten.
Dazu kommen Miete 3000,-€ (?), Heizung, Strom, Wasser usw...
Ruckzuck bist Du bei 20.000,-- € ohne ein einziges Stück an Material oder Werkzeug zu besitzen...
Das Ruhrgebiet ist vom Lohnspiegel leider nicht so der Brüller.
Das durchschnittliche Gehalt von einem KFZ-Meister liegt dort irgendwo bei 2.500,- € +/-.
Wenn einer frisch von der Meisterschule kommt, jung ledig und genügsam, kann man den unter Umständen preiswert haben.
Bei angenommenen 2.600,- € brutto kostet der Meister die Firma rund 3.100,- € pro Monat.
Wenn der TE sich selbst auch noch so ein Gehalt spendiert sind´s dann ca. 6.200,-€.
Ein weiterer Angestellter muss ja am Anfang nicht unbedingt sein.
Was die benötigten Versicherungen für das KFZ-Gewerbe kosten - keine Ahnung.
In Bonn z.B. wird gerade eine geeignete Halle in zentraler Lage und mit guter Anbindung und mit Hebebühnen usw. für rund 3.690,- €/Monat (plus Gas, Strom, etc.) angeboten. Wären als Beispiel gerundet 10.000,- €.
Was sowas im Ruhrgebiet kostet weiß ich nicht und die Lage ist m.M.n. für eine Werkstatt mit entscheidend.
Kein Mensch fährt z.B. von Bottrop nach Geldern für einen Ölwechsel.
Ohne jetzt Detailwissen zu spezifischen Kosten zu haben denke ich mal, dass 10 - 12.000,- € etwas knapp kalkuliert sind. Mit 13 - 15.000,- € liegt man wahrscheinlich am Anfang deutlich mehr im realistischen Bereich. Zudem sollte man am Anfang der Selbstständigkeit (aber auch danach) nie den Fehler machen, Umsatz mit Ertrag/Gewinn zu verwechseln. Die richtige Wahl der Unternehmensform - Einzelfirma, KG, OHG, GmbH, usw. ist auch nicht völlig uninteressant. Die Besteuerung aber auch die Haftung ist, je nachdem, stark unterschiedlich. Der Bank ist das wurscht, die wird sich bei einer Vollfinanzierung (aber auch sonst nach Möglichkeit) immer den Kreditnehmer als Privatperson bzw. Vollhafter mit in den Vertrag nehmen.
Wobei ich als TE sowieso überlegen würde, ob ich einen jungen KFZ-Meister kenne der gleichberechtigt mit der Firma drin ist und das dann als GBR laufen lassen. Beide haften voll, man spart einige Euro an Sozialabgaben und wenn´s läuft ernten auch beide die Früchte der Arbeit.
Wenn ich, wie bereits geschrieben ohne wirklich Ahnung von den Kosten der Branche zu haben und um mal bei der Inspektion zu bleiben und vorsichtig zu kalkulieren, 100,- € pro Insp. als Mittelwert rechne, dort dann 40-50,- € an Arbeitslohn und 10-20,- € an Gewinn vom Material rausziehe, bleiben rechnerisch 60,- € Umsatz übrig. Das sind dann doch mehr als 2 Insp. pro Tag.
@birscherl: Ich verwechsel garantiert nix, wenn ich so viel Geld wie in meinem Businessplan verdiene, ist das egal 😛
Hier liegen die Werkstattmieten bei 1.000-2.000€ für normale freie KFZ Werkstätten (Raum Ruhrgebiet Nord).
Mechatroniker verdienen so um die 1500-1800€ Brutto Meisterlöhne auf dem freien Markt fangen ab etwa 1900€ an, Brutto zzgl. Arbeitgeberanteile...
Eine Arbeitsstunde kostet netto um die 65€...
Die durchschnittliche Produktivitätsrate liegt in der Branche bei ca 60%.
Was die "benötigten" Versicherungen angeht, ist die Frage nach den Kosten mit einer 0 zu beantworten. Es gibt keine besonderen Versicherungen die für das KFZ-Gewerbe vorgeschrieben sind.
... wobei eine Betriebshaftpflicht ja schon Sinn machen würde, oder ...