Hilfe!!! 98'er Volvo V70, Zylinder 3 läuft nicht :(

Volvo V70 1 (L)

Hi Leute,
ich fass' mich mal kurz, wird so schon lang genug 🙂

Das Auto:
Volvo V70, 1998, 2.4, 144 PS, Schalter, Km: 340.000

Die (kurze) Geschichte:

Wir fahren dieses treue Schätzchen seit ca. 5 Jahren und seit 240.000 km. Ich habe vor ein paar Wochen begonnen, ihm ein paar Goodies zu spendieren:

  • Kurbelwellengehäuseentlüftung (Scheiß-Wort, PCV gefällt mir besser)
  • Zahnriemen (Timing korrekt)
  • Keilrippenriemen

Das Problem:
Dann ging's los: Zylinder Nr. 3 läuft nicht!

Was bisher geschah

:

  • Neue Zündkabel + Kerzen rein - läuft nicht
  • Kerze (Zyl. 2>3) vertauscht - Fehler ist nicht mitgewandert, aber 3 läuft nicht
  • Einspritzdüsen (Zyl. 2>3) vertauscht, Fehler ist nicht mitgewandert, aber 3 läuft nicht
  • Kompression gemessen, alle recht nah beieinander
  • Ansaugbrücke heute nochmal komplett runter (wg. evtl. Undichtheit), neue Dichtung rein, Problem bleibt

Status:
Der Motor läuft. Allerdings recht unruhig. Wenn mann die Zündkerzenkabel oder die Injektorenstecker der einzelnen Zylinder abzieht, tut er, was er soll und geht in die Knie. Nur beim mittleren Zylinder passiert gar nix.
Achso, Funke ist da und die rausgezogene Einspritzdüse düst auch wie verrückt 🙂

So, ich bin am Ende mit meinem Latein. Vielleicht hat hier ja jemand 'ne Idee...
Nochwas,... wo kriegt die Einspritzdüse eigentlich ihr Signal her? Kann es sein, dass das zum falschen Zeitpunkt kommt?

Gruß aus Karlsruhe
Ulli

PS: Und falls jemand einen 4-Zylinder-Volvo V70 braucht, kann er sich auch melden 😁

Beste Antwort im Thema

Hi Leute, ich versuch mal alles zu beantworten...

@karlnapf2000: Nach Benzin stinkt's nicht sonderlich hinten raus. Jedenfalls nicht bedeutend anders als vorher. Das war mein Erstes, als der Fehler auftrat.
Die Idee mit den zu träge öffnenden Einspritzdüsen find' ich super gut. Aber da ich die mittlerweile zweimal getauscht habe (3>2 + 5>2; ohne Symptomänderung), schließe ich das mal forsch aus. (Sicher sind die alle nicht mehr neu, klaro.)

@sulphur: Jopp, Kabel zur Einspritzdüse "3" hat keinen Wackler.

@Peak_t: Wegen der Falschluft-Idee, hatte ich die Ansaugbrücke ja nochmal abgebaut (jetzt kann ich's dann 🙂), richtig durchgeduscht, Schläuche überprüft, die Drosselklappe und die Dichtungsflächen gereinigt und mit einer frischen Dichtung versehen. Wie heißt's so schön: Nicht zur Strafe, nur zur Übung 😉

@karlnapf2000: Achja, der Kabelbaum... es gibt ja immer so'n Punkt, wo man so'n Clouseau-mäßiges Zucken kriegt und meint, gleich irre zu werden. Da bin ich längst drüber 🙂

Ich hab nach dem ganzen Trallala die letzten Wochen(!) beschlossen, den Sack jetzt zuzumachen. Irgendwann muss ja auch mal gut sein. Und der Zeitpunkt ist längst überfällig...

Habe ihm heute neue Kühlflüssigkeit gegönnt, frisch getankt (mit Liqui Moli "Ventil sauber", falls das Problem irgendwelche Ablagerungen an den Auslassventilen sein sollten), die Kontakte des Steuergerätes mit Kontaktspray "geflutet", das Autochen gewaschen, poliert und gewachst... und so bleibt das jetzt.
So wie er jetzt ist (keine Lämpchen an, unruhiger Leerlauf, alles andere tut wunderbar) wird er wohl erst mal bleiben. 'Könnte ja auch eine rollende Bar aufmachen und wenn einer einen doppelten Jitterbug gemixt haben will, einfach das Glas auf den Motor stellen 😁

Wenn ich meinen anderen roten V70 verkauft habe, wird dieser hier wieder angemeldet und so gefahren und dann wird sich zeigen, ob er uns über'n Winter bringt oder nicht. Denn ein anderes Projekt (nämlich einen 31 Jahre alten Nissan Sunny SLX für meine Tochter fertig zu machen, die demnächst ihren Führerschein anfängt) ist eigentlich das, womit ich sinnvoll meine Zeit vertrödeln will... 🙂

Männer!
Gefährten!
Ich danke Euch allen - und jedem einzelnen - für seine Ausdauer und seine Leidenschaft, sein Wissen und seine Ideen, seine Hartnäckigkeit, seine Kompetenzen und seine ganz persönlichen Erfahrungen. Das kann einem doch keine Werkstatt bieten! Es ist wirklich toll, hier mit Euch in dieser Gemeinschaft zu sein.

In diesem Sinne: Hoch die Tassen! (Kaffe ist fertig...)

Dank Euch
Ulli

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Genau das...und das Werkzeug gibts für kleines Geld...es lohnt sich.

Ich habe offensichtlich eine Wissenslücke...

Man erkläre mir bitte wie die Kompressionswerte i.O. sein können, wenn ein Ventil nicht schliesst.

Es würde mich wahnsinnig für den TE freuen, wenn er damit endlich den Fehler gefunden hat, jedoch passt das in meinem kleinen Schrauberuniversum nicht zusammen.

Werkzeug für Ventilschaftabdichtungswechsel (was'n Wort!) und Niederdrückwerkzeug für den Ventildeckel gibt's günstig im Zubehör. Hab schon einige "Köfferchen" dort gakuft und die haben auch inzwischen ein paar Volvos repariert und halten immer noch.

Markus

... das mit der Kompression ist mir auch ein wenig ein Rätsel, obwohl ich gleich den Fehler an den Ventilen vermutet habe!
Ich hatte schon mehrere Motoren bei denen es ähnliches gab... Kompression war bei Messing mit langsam drehendem Motor gut, jedoch im normalen Betrieb nicht!
Bei denen hats allerdings an den Ventilführungen gelegen, die hatten zu viel Spiel, wodurch die Ventile bei etwas mehr Drehzahl nicht mehr richtig in ihren Sitz passten und nicht geschlossen haben!
Wie das hier jetzt mit den Hydrostößeln zusammenhängt müsste man sich am Objekt genauer Ansehen!
Fest steht... trotz guter Kompression bei der Messung muss sie im Betrieb nicht unbedingt OK sein...!

Hmmmm, du möchtest also allen Ernstes die Zuverlässigkeit einer korrekt durcheführten Kompressionsprüfung in Frage stellen?

Sorry, da kan nich leider nicht zustimmen.

Zwei Gründe dafür:

1. in über 25 Jahren Schraubererfahrung habe ich das von dir geschilderte Prozedere noch nie erlebt und ich kenne auch niemanden, der das schonmal erlebt hätte. Ich kenne sicherlich nicht jeden Volvo-Schrauber auf desem Planeten, aber schon ein paar mehr...

2. und selbst WENN die Führung so ausgeschlagen wäre, dass das Ventil Spiel hätte - dadurch dass der Sitz konisch ist und das Ventil eine entpr. Fase hat fällt es automatisch beim Schliessvorgang in die perfekte Position. Kontruktionstechnik 1. Semster ;-)

Wie gross soll denn das Ventilspiel gewesen sein, dass ein Ventil nicht mehr korrekt schliesst?? Vor der Volvo-Zeit habe ich an VW Motoren gebastelt (die gute alte 827-Baureihe - alles, was GTi und 16V in Golf II und Co. war, danach auch VR6) - selbst dort gab es trotz 200.000 KM Laufleistung (Volvomotoren sind wesentlich haltbarer!) keine solchen Erscheinungen. Selbst bei 2/10mm Ventilspiel lief der Motor noch sauber. Erst beim Zerlegen und Vermessen hat der Motorinstandsetzer dann gesagt, dass es wenig Sinn macht den Motor "aufzubohren" und die alten Ventilführungen drin zu lassen. Aber nicht weil die Kiste nicht vernünftig lief...
Die Volvo-Motoren, die ich bisher geöffnet habe hatten teilweise schon über 400.000 KM drauf - von Ventilspiel kein Spur...

Und beim TE soll es ja ein Stössel sein, der nicht mehr dämpft - demnach müsste ja das Ventil NIE richtig schliessen. Ob nund der Motor über Anlasser bei der Kompressionsprüfung gedreht wird oder im Betrieb - Kompression dürfe trotzdem ungleichmässig sein. Selbst bei 5000 Touren entweicht diese durch ein nicht geschlossenes Ventil. Viellecht nicht in vollem Umfang, aber 2-4 bar fehlen dann auf dem entspr. Pott. Und je langsamer der Motor dreht, desto mehr Kompression entweicht durch ein Leck . Liege ich da so falsch, dann möge man mich korrigieren.

Wie gesagt, ich wünsche dem TE, dass er den Fehler gefunden hat und beheben kann, ich würde nur gerne die techn. Zusammenhänge verstehen.

Markus

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Richtig
und wenn ein Motor nen Millimeter Ventilspiel hat , schließt es korrekt , im Gegensatz dazu wenn das Spiel zu klein ist .
3/10 mm Ventilspiel war z.B. bei den CIH-Motoren von Opel normal .
Einzig der Füllgrad des ZYl. leidet unter extrem zu großem Ventilspiel .

MfG

... sei es wie es sei... habs ja mit eigenen Augen gesehen... an zwei Audi Motoren.
War mir ja auch ein Rätsel... fest steht die Ventilführungen hatten zu viel Spiel, Messung ergab aber gute Kompression... Ventile und Führungen erneuert und Ventile neu eingeschliffen... und die Motoren liefen wieder vernünftig.
Denke das hängt auch mit der Zeit zusammen... bei langsamen durchdrehen mit dem Anlasser hat son Ventil ja viel mehr Zeit seinen korrekten Sitz zu finden... je mehr Spiel in der Führung und um so höher die Drehzahl desto weniger Zeit besteht für ein Ventil richtig abzudichten!
How ever... so war es... und das ist meine Erfahrung!

PS: Und wir reden hier nicht vom axialen Ventilspiel welches einstellbar wäre, sondern vom radialen Spiel in den Führungen!

Wenn die Führungen so ausgenudelt wären , würde der Motor Öl fressen und das reichlich , das dichtet keine VSD mehr ab .

... das stimmt... haben sie bei mir auch... zunächst damals mit neuen Schaftdichtungen... Ölverbrauch ist danach kurzzeitig gesunken, Motorlauf wurde aber immer schlechter... also Kopf runter und nachgesehen... Ergebnis wie oben beschrieben...!

Hallo zusammen,
mein Gedanke war nicht, dass ein Ventil offen steht (Kompression hat er ja), sondern dass es nicht oder nicht weit genug weit genug öffnet (bei einem UNTEN fest hängenden Hydro). Im Ergebnis käme doch zu wenig oder kein zündfähiges Gemisch mehr in den Zylinder. Ergebnis: der betreffende Zylinder zündet nicht.
Falsch gedacht?
Macht mir keine Angst Leute! Die neuen Hydros sind nämlich heute eingetroffen und, so ich Zeit finde, werde ich sie heute oder morgen einbauen und den ganzen Kram wieder zusammenschrauben. Und hoffentlich ist das, neben vieler unbezahlbarer Erfahrungen, wenigstens zielführend...

Zitat:

@ploecki schrieb am 14. August 2019 um 14:14:47 Uhr:


Hallo zusammen,
mein Gedanke war nicht, dass ein Ventil offen steht (Kompression hat er ja), sondern dass es nicht oder nicht weit genug weit genug öffnet (bei einem UNTEN fest hängenden Hydro). Im Ergebnis käme doch zu wenig oder kein zündfähiges Gemisch mehr in den Zylinder. Ergebnis: der betreffende Zylinder zündet nicht.
Falsch gedacht?
Macht mir keine Angst Leute! Die neuen Hydros sind nämlich heute eingetroffen und, so ich Zeit finde, werde ich sie heute oder morgen einbauen und den ganzen Kram wieder zusammenschrauben. Und hoffentlich ist das, neben vieler unbezahlbarer Erfahrungen, wenigstens zielführend...

Moin,
selbst wenn der Hydro ganz zusammengedrückt ist ist das wat an Öffnung im Gegensatz zum funktionierendem Hydro an Öffnungszeit fehlt minimal .
Vergleich mal den Hub des Ventils mit dem Ausgleich. Spielraum des Hydro s .
hab genug Motoren gesehen , die mit ner stark eingelaufenen NW noch rund liefen 😠
MfG

... irgendwie ALLES Speculation... aber was ist denn wenn son Hydro sich nicht mehr ordnungsgemäß mit Öl füllt oder entleert... dann reicht unter Umständen die Zeit nicht mehr bei Drehzahlen um das richtige Level zu erreichen und so ist kann das Ventil nicht richtig schließen oder öffnen!?

Zitat:

@Peak_t schrieb am 14. August 2019 um 21:11:57 Uhr:


... irgendwie ALLES Speculation... aber was ist denn wenn son Hydro sich nicht mehr ordnungsgemäß mit Öl füllt oder entleert... dann reicht unter Umständen die Zeit nicht mehr bei Drehzahlen um das richtige Level zu erreichen und so ist kann das Ventil nicht richtig schließen oder öffnen!?

Nö eigene Erfahrung , Hab reichlich Motoren gesehen die mit ner stark eingelaufenen Nocken , die teilweise das Ventil kaum noch geöffnet haben im Stand noch rund liefen .

Nw

... ja klar... aber hier weiß keiner so genau was los ist...!

Da ja die Stössel nun eingetroffen sind würde ich diese auf jeden Fall auch erneuern.

Zum Einen ist das eine Erfahrung, die man mal machen muss im Leben (Baum pflanzen, Haus bauen, Hydrostössel wechseln ;-)) und zum Anderen muss dafür das ganze ZR-Gedöns wieder runter.
Somit schlägt man also 2 Fliegen mit einer Klappe, denn wenn es (aus welchen Gründen auch immer...) doch am ZR gelegen hat - es sollte dann weg sein.

Man sollte jetzt nur nicht den Fehler machen und den ZR mit den Rädern zu markieren und dann nach Markierung(en) wieder auflegen. Tatsächlich ohne Markierungen abnehmen und dann nach dem im VADIS/VIDA beschriebenen Prozedere wieder auflegen. Also alle Räder in Werksmarkierung stellen und dann Riemen drauf.

Wir sind gesapnnt!

Markus

Ich denke viel Lehrgeld bezahlt.Wenn ein Stößel unten hängenbleiben würde hört man es auch lautstark klappern.Und wenn das Stößel sich aufpumpen würde und das Spiel nicht ausgleicht, hast du Null Kompression oder?

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