Heckklappe schließt selbsttätig direkt nach dem Öffnen, Kind eingeklemmt
Die elektronisch angetriebene Heckklappe unseres Mercedes GLC hat sich direkt nach dem Öffnungsvorgang selbsttätig ohne äusseres Zutun geschlossen. Unsere Tochter war gerade dabei etwas in den Kofferraum zu legen und wurde von dem Vorgang vollkommen überrascht! Die Heckklappe schloss sich in einem sehr schnellem Tempo, so dass sie nicht reagieren konnte und eingeklemmt wurde. Die Kraft war enorm - es gab keinen Nothalt, wie bei einem Fenster. Nur durch kräftiges Ziehen an der Heckklappe konnte ich sie befreien. Unser Tochter erlitt einen Schock und leichte Quetschungen an den Beinen. Wir haben den Wagen direkt zu einer Mercedes Vertragswerkstatt gebracht. Der Befund "Antrieb Hecktüre defekt" Doch statt einer zu erwartenden schnellen Kulanzregelung, wurde uns eröffnet, dass sich Mercedes nur zu einem geringenTeil an den Kosten beteiligen möchte (Fhz ist 3 Jahre alt!). Wir sind sprachlos über dieses Verhalten! Auf die Frage, ob dieser Fehler schon einmal aufgetreten sei, gab es kein Kommentar!? Hat jemand in diesem Forum schon ähnliches erlebt/ gehört? Besten Dank für jeden Hinweis, es kann und darf nicht sein, dass eine solche Fehlfunktion auftritt und wir möchten den Vorgang aufklären, ggf durch einen externen Sachverständigen. Unserer Tochter geht es ein Segen wieder gut.
Beste Antwort im Thema
Wow! Zwei Geschädigte von wie vielen gebauten GLCs mit diesem Feature seit Markteinführung?
Ich will das jetzt gar nicht runterspielen oder klein Reden. Wenn wirklich jemand zu Schaden gekommen ist, eine tragische Geschichte.
Aber geht das jetzt nicht ein bisschen zu weit?
Wenn ich Ihren ersten Beitrag richtig verstanden habe, wird ein Gutachter und ein Rechtsanwalt eingeschaltet. Sollte man nicht erst mal abwarten was hier bei rum kommt und erst dann gegebenenfalls Stimmung gegen den Hersteller machen?
Da Mercedes gerne näheres erfahren möchte, sollen ärztliche Unterlagen eingereicht werden. Vermutlich ist man auch hier um Einigung bemüht. 50% vom neuen Antrieb trägt Mercedes. Bleiben für Sie an Kosten in Höhe von etwa 100,-€ oder 200,-€!?
Um was geht es jetzt Ihnen ganz persönlich? Sie hauen hier gleich auf die Pauke, ohne dem Hersteller die Chance einer Prüfung des Sachverhalts zu geben. Ich persönlich würde auch erst die ärztlichen Untersuchungsergebnisse abwarten, ob auch wirklich jemand zu Schaden gekommen ist. Ansonsten kann ja jeder kommen und Forderungen stellen.
Wenn das alles wirklich so furchtbar für Sie ist, dann würde ich den Wagen verkaufen. Auch weil Sie hier einen Konstruktionsfehler vermuten. Meine Tochter würde ich in Zukunft da nicht mehr an den Wagen lassen.
Insgesamt würde ich Ihnen raten, den Ball flacher zu halten und Unterstellungen zu unterlassen. Damit erreicht man meist nur das Gegenteil. Lassen Sie einfach Ihren Anwalt und Gutachter in der Sache ermitteln. Aber das hier, geht ein bisschen zu weit.
98 Antworten
Mensch Leute, verwechselt doch bitte nicht die Garantie mit der Kulanz. Die Garantie ist gesetzlich verankert und muss nach den Vorgaben des Herstellers durchgeführt werden, auch bei einer freien Werkstatt ist das möglich damit die Garantie nicht erlischt. Das ist gerichtlich bestätigt worden. Die Kulanz ist eine freiwillige, nicht gesetzlich verankerte Leistung des Herstellers. Und da diese Leistung freiwillig ist legt hier allein der Hersteller seine Regeln selbst fest.
Ich bin kein Jurist aber hoffe es einigermaßen verständlich erklärt zu haben...
Zitat:
@Saunahaus schrieb am 19. November 2019 um 21:55:47 Uhr:
Mensch Leute, verwechselt doch bitte nicht die Garantie mit der Kulanz. Die Garantie ist gesetzlich verankert und muss nach den Vorgaben des Herstellers durchgeführt werden, auch bei einer freien Werkstatt ist das möglich damit die Garantie nicht erlischt. Das ist gerichtlich bestätigt worden. Die Kulanz ist eine freiwillige, nicht gesetzlich verankerte Leistung des Herstellers. Und da diese Leistung freiwillig ist legt hier allein der Hersteller seine Regeln selbst fest.
Ich bin kein Jurist aber hoffe es einigermaßen verständlich erklärt zu haben...
1 A erklärt. Dem ist nichts hinzuzufügen.
Zitat:
@holgor2000 schrieb am 19. November 2019 um 21:40:26 Uhr:
Wobei diese Klauseln, dass die Garantie erlöscht, wenn man die Wartungen in einer freien Werkstatt durchführen lässt, unwirksam sind, solange die Wartung korrekt durchgeführt wurde.
Nur liess der TE die Wartung auch noch viel zu spät durchführen 😉
Nun denn...Einzelperson gegen MB...ich bin gespannt 😁
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Stellt sich auch die Frage, ob das 3j alte Fahrzeug überhaupt noch Garantie hat. Ansonsten wäre das bestenfalls Kulanz.
Moment mal! Nur weil ein Produkt aus der Garantie und Gewährleistung heraus ist, dürfen sicherheitsrelevante Bauteile nicht versagen. Wo kommen wir denn sonst hin!?
Das ist in Deutschland im https://dejure.org/gesetze/ProdHaftG/1.html geregelt.
Zitat: "Wird durch den Fehler eines Produkts jemand getötet, sein Körper oder seine Gesundheit verletzt oder eine Sache beschädigt, so ist der Hersteller des Produkts verpflichtet, dem Geschädigten den daraus entstehenden Schaden zu ersetzen."
Zitat:
@holgor2000 schrieb am 20. November 2019 um 09:50:31 Uhr:
Moment mal! Nur weil ein Produkt aus der Garantie und Gewährleistung heraus ist, dürfen sicherheitsrelevante Bauteile nicht versagen. Wo kommen wir denn sonst hin!?
Das ist in Deutschland im https://dejure.org/gesetze/ProdHaftG/1.html geregelt.Zitat: "Wird durch den Fehler eines Produkts jemand getötet, sein Körper oder seine Gesundheit verletzt oder eine Sache beschädigt, so ist der Hersteller des Produkts verpflichtet, dem Geschädigten den daraus entstehenden Schaden zu ersetzen."
Genau deshalb will MB ja auch die Arztberichte.
Guten Morgen Holgor, besten Dank für die wertvollen Informationen, dies hat uns tatsächlich auch unser Anwalt bereits bestätigt. Sie arbeiten gerade an einer Stellungnahme. Mich wundert es, dass der MB Kundenservice, hier Mercedes-Benz Customer Assistance Center Maastricht N.V wissentlich falsche und nicht rechtskonforme Aussagen trifft und so seine Kunden verunsichert bzw. versucht abzuwimmeln- ist dies noch compliant zu eigenen Unternehmensregeln, kodex? Falschaussagen der Sachbearbeiterin und vordergründiges Mitgefühl in der Antwortmail des CAC (s.o.), obwohl sie doch einen ganz Stab an Anwälten beschäftigen müssten!? So behandelt/wertschätzt man nicht ernsthaft Kunden! weder früher- noch heute- noch zukünftig!
Interessant ist auch, dass wohl erst ein Mensch in seiner Gesundheit verletzt werden muss, bevor MB aktiv wird und die Produktsicherheit seiner Produkte prüft. Wir haben von dem Mercedes-Benz Customer Assistance Center seit letzter Woche nichts mehr gehört, schade auch! Es wäre gut und wichtig, Kunden ernst zu nehmen und nicht alleine zu lassen.
Und noch an alle in diesem Forum, die die Postion von MB einnehmen und den Case in Frage stellen: was würdet ihr an unserer Stelle tun? (bis auf den Hinweis den Wagen zu verkaufen!)
Ich fände es nur richtig und wichtig, dass MB eine offizielle Stellungnahme zu diesem Fehlerbild gibt und nicht versucht abzuwiegeln. Bei dem anderen Geschädigten war es eine Vito-Heckklappe. Für ihn war es auch nicht möglich, die Heckklappe außer mit eigener Kraft zu stoppen, er beschrieb zudem, dass er körperlich eingeschränkt ist....auch hier wollte es niemand glauben ....
https://www.motor-talk.de/.../...sch-hindernisserkennung-t6657889.html
******************
O-Ton:
Es ging hier in erster Linie um ein versehentliches schließen, wir standen unter der Klappe und ein paar Augenblicke später mit Gepäck auf dem Rücken/Schulter etc. eingeklemmt. Das war nicht witzig insbesondere wenn man eine Schwerbehinderung hat
auch nicht so leicht mit Gepäck aus dem Bereich rauszukommen.
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....auch schon komisch, dass ein deutscher OEM sein Kundenservice ins benachbarte Ausland verlagert! Das ist echte Kundennähe....
Zitat:
@thedriver400 schrieb am 15. November 2019 um 10:31:05 Uhr:
Zitat:
@holgor2000 schrieb am 15. November 2019 um 10:16:26 Uhr:
Ich fahre den Hybrid, muss also oft rückwärts an Ladesäulen ran. Manche sind in Parkhäusern so niedrig, dass die Heckklappe dagegen stoßen würde.
Da die Kamera des GLC leider nicht anzeigt, wann die Heckklappe noch zu öffnen wäre und wann nicht (eine einfache Linie wäre die Lösung), muss ich oftmals nach Gefühl zurück fahren, aussteigen und dann darauf achten, ob die Klappe noch öffnet oder gegen die Säule stoßen würde.
Dabei musste ich auch schon 2-3x mit der Hand die Heckklappe beim öffnen (!) stoppen, da sie sonst gegen die Säule gestoßen wäre. Dabei ist mir auch aufgefallen, dass man relativ viel Kraft benötigt um die sich öffnende Heckklappe zu stoppen. Der Motor wehrt sich dabei hörbar.
Es ist auf jeden Fall viel mehr Kraft, als ich dachte und deutlich mehr Kraft als der Einklemmschutz beim Fenster.Zum Stoppen nicht versuchen die Heckklappe durch Gegendruck mit der Hand stoppen, sondern einfach nur auf den Schließen-Knopf drücken.
Oder, so mache ich das, ruckartig gegenhalten.
Ist bei mir bei Dachbeladung (Faltboote) öfter mal nötig.
Toifilou
@Toifilou
du könntest die Heckklappe stufenlos individuell begrenzen.
Heckklappe in dem gewünschten Öffnungswinkel manuell stoppen und den Knopf so lange dauerhaft betätigen, bis ein Quittierton ertönt.
Nun öffnet die Klappe nur noch bis zu diesem Punkt.
Zitat:
@sieboral schrieb am 20. November 2019 um 10:29:15 Uhr:
...auch schon komisch, dass ein deutscher OEM sein Kundenservice ins benachbarte Ausland verlagert! Das ist echte Kundennähe....
Na das ist heute nun wirklich nichts Aussergewöhnliches. Kannst von Glück sprechen, musst du Dich nicht mit einem Inder oder Polen in Englisch unterhalten. Wie z.B. in unserer Firma. Nicht ganz so gross, wie MB, aber doch auch weltweit fast 20'000 tausend Mitarbeitende.
Zitat:
@Green-Hell schrieb am 21. November 2019 um 06:19:52 Uhr:
@Toifilou
du könntest die Heckklappe stufenlos individuell begrenzen.Heckklappe in dem gewünschten Öffnungswinkel manuell stoppen und den Knopf so lange dauerhaft betätigen, bis ein Quittierton ertönt.
Nun öffnet die Klappe nur noch bis zu diesem Punkt.
Korrekt, nutze ich aber nur bei längeren Fahrten mit häufigem Öffnen der Heckklappe. Normalerweise passiert das bei Dachlast nur 1, max. 2x auf einer fahrt - und dann erst wieder nach 2...3 Wochen auf der Rückfahrt...
Was bleibt ist das sehr negative Erlebnis für den Themenstarter, da bin ich mir immer noch im Unklaren ob der miesen Reaktion vom Hersteller bzw. eigentlich der Werkstatt. Bei mir hier sind alle Werkstätten aus Daimlerhand in chinesisches Eigentum übergegangen (Sternauto), was aber weder am Engagement noch an der Qualität Einbußen nach sich zog. Super Reaktionen inklusive... Da kann ich mir derartiges irgendwie nicht vorstellen!
Zitat:
@sieboral schrieb am 20. November 2019 um 10:29:15 Uhr:
Und noch an alle in diesem Forum, die die Postion von MB einnehmen und den Case in Frage stellen: was würdet ihr an unserer Stelle tun? (bis auf den Hinweis den Wagen zu verkaufen!)
Ich fände es nur richtig und wichtig, dass MB eine offizielle Stellungnahme zu diesem Fehlerbild gibt und nicht versucht abzuwiegeln. Bei dem anderen Geschädigten war es eine Vito-Heckklappe. Für ihn war es auch nicht möglich, die Heckklappe außer mit eigener Kraft zu stoppen, er beschrieb zudem, dass er körperlich eingeschränkt ist....auch hier wollte es niemand glauben ....
Was ich machen würde? Mhmm, nun ja, da ich in vielen Fällen mit Zulieferern der OEMs bzw. denen selber zu tun habe...:
- Zuerst mal den Versuch einer Wiederholung unternehmen. Dabei recht genau das Handbuch prüfen (im verlinkten Beitrag vom Vito steht ja was über "auf den letzten 8 mm wird alles ignoriert"... oder so ähnlich).
- Diesen dokumentieren. Und an Daimler gehen - Vertragspartner ist aber imho nicht Daimler, sondern der Händler, bei dem Du gekauft hast. Forderung stellen, dieses Verhalten abzustellen, Frist setzen. Schadenersatzforderung stellen - dies würde ich aber nur mit Rechtsanwalt machen, spart Dir Nerven und der wird ernster genommen als Du alleine. Leider.
- Bei erneuter negativer Reaktion: Direkt an Daimler, gleiche Forderungen, Hiwneis auf die Bemühungen mit dem Händler (und dessen Adresse dazu).
- Bei erneuter Reaktion gibt es den ADAC, diverse Zeitschriften (AutoBILD), Formate bei den dritten Programmen, den Verbraucherschutz, da darf man dann auch etwas Wirbel machen!
Eigentlich bleibt am Ende nur, eine ausreichende Öffentlichkeit herzustellen.
Viel Erfolg!
Toifilou