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Heckantrieb oder Frontantrieb
Hallo!
Hab noch nie ein Auto mit Heckantrieb gefahren. Wohne im hügeligen Alpenvorland. Hab auf meinem Arbeitsweg eine Steigung mit 6 % . Muss auch in Zeiten fahren, wo noch kein Winterdienst unterwegs war,
Ist der Heckantrieb in Sachen Traktion im Winter dem Frontantrieb deutlich unterlegen? Oder könnte ich mir auch einen Hecktriebler kaufen?
Beste Antwort im Thema
Ich würde sagen die eigentliche Frage sollte lauten: "Hinterradantrieb oder Allradantrieb?" Vorderradantrieb ist eigentlich nur eine bauartbedingt günstige Notlösung.
Grüße, Philipp
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62 Antworten
Ich würde sagen die eigentliche Frage sollte lauten: "Hinterradantrieb oder Allradantrieb?" Vorderradantrieb ist eigentlich nur eine bauartbedingt günstige Notlösung.
Grüße, Philipp
Zitat:
Original geschrieben von bovett
Hab auf meinem Arbeitsweg eine Steigung mit 6 % . Muss auch in Zeiten fahren, wo noch kein Winterdienst unterwegs war
Vor einer 6%igen Steigung muss man nun wirklich keine Angst haben, mit ordentlichen Winterreifen (und notfalls Schneeketten) sollte das Antriebskonzept eigentlich egal sein.
Und wenn der Schnee so hoch liegt, dass Du mit dem Unterboden drüberschleifst, hilft Dir im Zweifelsfall nicht mal unbedingt ein Allradantrieb weiter.
Zitat:
Original geschrieben von pk79
Vorderradantrieb ist eigentlich nur eine bauartbedingt günstige Notlösung.
Jedes Antriebskonzept stellt immer nur einen Kompromiss dar. Dass für ausnahmslos
alleFälle und Situationen beste Antriebskonzept gibt es nicht.
Zitat:
Original geschrieben von pk79
" Vorderradantrieb ist eigentlich nur eine bauartbedingt günstige Notlösung.
Grüße, Philipp
Sorry, aber das ist ziemlicher Bloedsinn.
Es kommt immer darauf an, wie der restliche Wagen konstruiert ist. Ein BMW E30, mit sehr wenig Gewicht auf der Hinterachse ist im Winter ziemlich unfahrbar. Erst der massive konstruktive Einsatz um Gewicht auf die Hinterachse zu bringen, hat den Hinterradantrieb einigermassen fahrbar gemacht, plus die ziemlich restriktive Programmierung der Antriebsschlupfregelung.
Richtig ist: ein schlecht gemachter Vorderradantrieb ist noch immer deutlich besser fahrbar als ein mittelmaessiger Hinterradantreib. Es geht naemlich um die Fahrbarkeit des gesamten Fahrzeugs.
Sag uns mal, welches Auto dir vorschwebt. Denn pauschale Aussagen kann man eigentlich schon lange nicht mehr machen.
Doch, eine gilt: nimm einen AWD, dann bist Du alle Sorgen los. Ich selber bin alle Antriebsvarianten gefahren, aktuell sind 2 AWD im Haus.
Gab es dieses Frontantrieb vs. Heckantrieb Thema nicht schon oft genug?
Zitat:
Original geschrieben von Adribau
Gab es dieses Frontantrieb vs. Heckantrieb Thema nicht schon oft genug?![]()
Gab es sicher. Und auch die Antwort, daß keines insgesamt besser ist und jedes seine individuellen Vor- und Nachteile hat, gab es schon immer - auch wenn einige Leute meinen, einige Varianten seien nur eine Notlösung und damit ihren eigenen Geschmack zur allgemeingültigen Aussage machen.
Ich persönlich liebe Frontantrieb und neutrale bis leicht übersteuernde Fahrwerksauslegung, andere haben andere Vorlieben*.
6% Steigung ist so viel nicht und mit guten Winterreifen, mit genug Gewicht auf der Antriebsachse und ohne zu restriktiv eingreifende Schlupfregelung sollte man mit jedem Antriebskonzept hochkommen.
OK, mit Allrad vielleicht etwas besser, aber mMn nicht so viel besser als daß sich die Mehrkosten bezahlt machen*.
Und irgendwann kommt man sowieso nur noch mit einem Kettenfahrzeug hoch

* bedeutet: Dieser Satz ist persönliche Meinung ohne jeden Allgemeingültigkeitsanspruch.
Zitat:
Original geschrieben von JürgenS60D5
Ein BMW E30, mit sehr wenig Gewicht auf der Hinterachse ist im Winter ziemlich unfahrbar.
Das ist Quatsch hoch drei zum Quadrat!
Eine Stammtisch-Pauschalaussage wie man sie leider nur allzu oft antrifft, leider nicht ausrottbar.
Selbstverständlich kann man auch einen auf der Hinterachse leicht gebauten Hecktriebler auch im Winter noch fahren, man muss halt nur die Umstände berücksichtigen und entsprechend fahren, das heißt: Niemals brutal Vollgas geben, im Gegenteil so fahren, als hätte man ein rohes Ei unter dem Gasfuß, in Kurven nur seeehr verhalten einfahren, nicht mehr während der Kurve beschleunigen, seeeehr vorsichtig bremsen, insgesamt sehr verhalten fahren, dann klappt das auch mit einem Hecktriebler, im Gegenteil, auf Schnee mit einem Hecktriebler zu fahren, macht sogar viel mehr Spass als wie mit einem Fronttriebler, weil man durch etwas mehr Gas das Heck "leichtfüssig" machen kann, das lenkt dann sozusagen mit. Dazu muss man allerdings fahren können, was die meisten der hier postenden wohl nicht können.
Mit einem Fronttriebler geht das nicht, der schiebt einfach nur geradeaus weiter, wenn dort die Antriebsräder die Haftung verlieren, in Richtung Gegenverkehr oder Straßengraben! Sicherer ist daher ein Fronttriebler auf keinen Fall, der vermittelt allenfalls eine trügerische Sicherheit.
Ein Allradler besitzt zwar ganz ohne Zweifel die beste Traktion von allen Antriebsarten, aber nicht die besten und sichersten Fahreigenschaften, weil bei diesem Antriebskonzept je nachdem mal die Vorderachse, mal die Hinterachse zuerst die Haftung verlieren, nur sehr selten tritt der Idealfall ein, dass der über alle vier Räder gleichzeitig die Haftung verliert, aber auch dann geht der Allradler eben unhaltbar von der Piste, sollte dieser Fall mal eintreten, zwar schön gleichmäßig, aber unhaltbar, weil eben KEINE Achse mehr Haftung hat. Aber meistens verliert mal jene, mal die andere Achse die Haftung, man fährt also ein im Grunde völlig unberechenbares Auto, was jeden Fahrer überfordert.
Die Ralley-Allradler wurden daher ja je nach Wunsch des Fahrers meistens so ausgelegt, dass die so zu fahren waren, wie ein Hecktriebler, dass also die Hinterachse zuerst die Haftung verlor, damit konnten sie dann schön um die Ecken driften. Als Krönung war das Verhältnis auch noch während der Fahrt einstellbar, wieviel Schlupf man an welcher Achse haben wollte.
Ein Nachteil hat jedoch der Hecktriebler: Wenig Belastung auf der Antriebsachse und damit wenig Traktion bei Bergaufpassagen. Das kann man jedoch kompensieren, indem man bei drohendem Winterbeginn den Kofferraum belastet, 40 bis 50 Kilogramm sollten da schon reichen, mehr bitte nicht, dann wirkt sich das negativ auf die Fahreigenschaften aus. Dass man natürlich gute Winterreifen haben sollte, versteht sich von selbst, die brauchen aber auch alle anderen Fahrzeuge, ob Fronttriebler oder Allradler. Und natürlich sollte man, wenn man mit Bergaufpassagen auf ungeräumten Strassen rechnen muss, Schneeketten dabei haben, das gilt dann aber auch wieder für alle Antriebsarten.
Fazit: Kauf dir das Fahrzeug, das du kaufen möchtest, egal welches Antriebskonzept, mit allen Fahrzeugen kann man auch im Winter ungeräumte Bergaufpassagen bewältigen, sofern man Winterreifen und Schneeketten hat und der Schnee nicht allzu hoch liegt. Einziger Unterschied beim Hecktriebler: Etwas Ballast auf die Hinterachse.
Grüße
Udo
Wie die vorigen Redner schon geschrieben haben, egal ob Front- oder Heckantrieb, die Konzepte haben sich seit mindestens 10 Jahren schon so angenähert, dass die Unterschiede nur noch marginal sind.
Und was man nicht vernachlässigen darf, nimm gute Winterreifen, keine NoName billig China K..ke.
Die Fahrweise spielt natürlich auch eine sehr große Rolle, wenn Du kein Gefühl für das Auto hast, hast Du auf Eis und Schnee mehr Probleme als jemand mit Gefühl fürs Auto.
Das beste Antriebskonzept nützt dir nichts, wenn die Reifen einfach keinen Grip haben!
Allerdings muss ich udogigahertz in puncto Allrad widersprechen.
Auch beim Allradantrieb gibt es unterschiedliche Konzepte, permanenter Allradantrieb, bei Bedarf zuschaltende Vorder- bzw. Hinterachse, Torque on Demand, manuell zuschaltbar und dazu kommen noch diverse Sperrmöglichkeiten von Differenzialen usw. usf. und davon hängt es denn eben ab, wie das Auto reagiert.
Ich habe viele Freunde bzw. Bekannte im Schwarzwald und Tirol, fast alle haben zumindest für den Winter ein Auto mit Allradantrieb, weil man damit definitiv im Winter am weitesten kommt.
Ich hatte von 2000-2003 den Hyundai Santafe mit damals noch permanentem Allradantrieb und Hankook W400 Winterreifen in 235/65 16 gefahren und bin nie in die Verlegenheit gekommen nicht mehr voran zu kommen. Das extremste war überfrierender Eisregen in den Bergen, alle Front- bzw. Hecktriebler ohne Spikes sind irgendwann am Berg nicht mehr weiter gekommen, ich habe mit meinem Santafe dabei dann noch meinen Kumpel mit seinem MB w210 Kombi (vollbeladen wegen Urlaub) den Berg hoch zum Parkplatz gezogen.
VlG
Olaf
am weitesten dürfte man im (noch) pkw-bereich mit einem defender kommen
im profil steht bei dem TE ein audi b5, der ist recht wintertauglich.
was soll es denn als nächstes werden?
Udogigahertz,
bist Du den E30 gefahren? Ich schon: von 1986-1990. Und glaub mir: heutigen Ansprüchen an die Fahrstabilität kann so ein Auto nicht mal mehr im Ansatz genüge tun. Klar, wer es liebt, driftend um die Ecke zu fahren, (oder aber: extrem vorsichtig) dem mag es Freude bereiten. Mir selber hat es ja auch -damals- gefallen.
Der immer wieder stupid genannte "Trick" irgend was schweres in den Kofferaum zu packen hat leider 2 Probleme:
- zwar verbesserst Du die Traktion auf den ersten Metern, aber Du verschlechtert das Kurvenverhalten. Gewicht auf der Hinterachse macht die Vorderachse -in Relation gesehen- gesehen leichter
- irgendwann ist der Kofferraum voll und der Ballast muss gesichert werden.
Nach dem E30 hatte ich einen E36, dann einen E34 und dann 2 E39. Und nebenbei immer Fronttriebler. Aktuell 2 Allradler. Und glaub mir, der extremste Untersteurer war der E39. Dank vorhandener Schlupfregelung war der auch zu keinem Übersteuern mehr zu bewegen.
Du redest viel über Theorie. Ich über selber erlebte Praxis. Es mag sein, dass für einen jungen Menschen, voll mit Testosteron ein Fahrzeug mit leichtem Heck eine fahrerische Herausforderung darstellt, die man bezwingen möchte. Gut, wie Du schreibst bist Du ja ein erfahrener Rallye-Pilot. Ich selber fahre pro Jahr nur etwas um die 60-70.000km, vergleichsweise unbedeutend. (und dass ich nicht fahren kann wird durch SF 30 dokumentiert). Aber für mich gilt: irgendwann ist mangelnde Traktion nur noch lästig. Selbst meine Frau, die den E39 gerne gefahren ist hat an dem Auto immer mehr den Spass verloren, seit dem wir einen Allradler haben. Klar, nicht jeder möchte/kann einen AWD fahren. und auch richtig: nicht immer "braucht" man den AWD. Man kann grosse Teile des Jahres problemlos ohne AWD gut vorankommen. Aber dann ist auch die Diskussion RWD oder FWD sinnfrei. Es geht mit allen Antriebsvarianten.
Ach ja: einen "von der Piste rutschenden Allradler", ist eine extrem seltene Geschichte. Ein haltlos nach traktion schreiender Hecktriebler (oder auch Frontriebler) ist dagegen permanent zu erlebender Alltag.
6% steigung....
https://www.youtube.com/watch?v=kyfkdWKAbAs
Es macht keinen Spass wenn man sich im Großstadtverkehr mit einem BMW320i (damals noch 6 Zylinder) im Winter schon bei nichtmal Tempo 30 um 180 Grad dreht und mit den Rädern gegen den Bordstein knallt.
Ich kann jetzt noch das Heulen meines Kumpels hören; zum Glück ist er mit seinem BMW gefahren und nicht ich als es passierte.
Das mag jetzt mit ESP anders sein, aber bevor ich mir einen Hecktriebler kaufe würde ich wahrscheinlich lieber einen Opel holen....brrrr..
Das einzige Mal wo ich mit einem Fronttriebler Probleme hatte war als er beim linksabbiegen geradeaus auf einen Ampelmast zufuhr.
Aber lieber den Motorraum als Puffer und die Airbags vor dem Hindernis haben als drehend mit ungewissem Einschlagswinkel gegen das Hindernis zu fahren.
Zitat:
Original geschrieben von picard95
Es macht keinen Spass wenn man sich im Großstadtverkehr mit einem BMW320i (damals noch 6 Zylinder) im Winter schon bei nichtmal Tempo 30 um 180 Grad dreht und mit den Rädern gegen den Bordstein knallt.
Ja, wenn man damit nicht umgehen kann, sollte man es wirklich lassen. Ich komme bei jeder Wetterlage damit zu Recht, aber man muss eben auch entsprechend fahren.
nur ein vollkommen lebensmüder schafft es noch sich mit einen esp-hecktriebler um einen baum zu wickeln.
Ohne das Thema jetzt zu sehr überstrapazieren zu wollen, möchte ich hier nur soviel zu Protokoll geben, ich habe selbst einen E30 gefahren und hatte damit auch in der verschneiten Eifel keine Probleme und dort gibt es ja auch hin und wieder mal ein paar Steigungen. Mein einziges Hilfsmittel waren gute Winterreifen, von Zusatzgewichten im Kofferraum sehe ich grundsätzlich ab.
Auch mit meinem 92´er MX-5 stieß ich nie an die Grenzen und kam überall, wo ich hin musste, auch problemlos an.
Schwierigkeiten hatte ich witzigerweise mal mit meinem damaligen E36 Compact an einer kurzen Steigung, aber da lag´s möglicherweise an nicht mehr ganz so guten Winterreifen.