Hat Motorradfahren noch eine Zukunft?
Hallo Leute,
diese Frage stelle ich mir immer häufiger angesichts
- immer mehr Tempo 30, 70,80 er "Zonen"
- der immer Häufiger werdenden Kontrollen, bei uns Blitzt´s und Laser´s hinter -gefühlt- jedem Busch,
Baum..
- immer höheren Gesamtkosten
- immer komplexere Fzg. mit immer weniger Klang etc...
Ich fahre jetzt seit Jahr +-2000 Motorrad und ich persönlich finde in den 14 Jahren hat die Begeisterung fürs Hobby deutlich nachgelassen.
Wie seht ihr das?
Würdet ihr heute nochmal anfangen, wie seht ihr das Motorrad fahren in Zukunft?
Danke
Beste Antwort im Thema
Der Klang hat mich an einem Fahrzeug noch nie interessiert. ... es sei denn, es klappert was.
Im Übrigen geht mir die ständige Sinnfrage auf den Keks. Hier, wie im Fred nebenan.
124 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von Lewellyn
Wenn das Motorradfahren mit mir ausstirbt, ist mir das auch egal.Ich hätte auch kein Problem damit, E-Bikes zu fahren. Ein Motorrad ist für mich ein Werkzeug, welches mir Fahrspass ermöglicht. Außerdem sollte es bequem und zweckmäßig sein und meinem Fahrprofil entsprechen. Ich hänge weder an Antriebskonzepten noch an optischen Besonderheiten oder gar akustischer Untermalung. Es muss in der Kurve funktionieren.
WORD!
Vielen Dank für eure Antworten.
Ist immer interessant andere Meinungen und Ansichten zu hören.
E-Bikes sind bestimmt auch mal interessant, wobei ich sowas eher im Kurzstreckenbereich sehe.
Für mich spielt Klang und Mechanik schon eine gewisse Rolle weshalb ich auch die Magna behalte.
Ich bin mir sicher, dass das mit den Kurzstrecken beim E-Bike sich in ein paar Jahren erledigt hat.
Eine Zero kommt aktuell, wen man spassig mit fährt sichere 150km weit. Im Energiesparschleichmodus sogar über 250km. Wenn irgendwo gegen Ende der Reichweite eine Schelladestation steht, hat man innerhalb zweier Kaffee 80% der Ladung wieder drin. Damit wären schon heute 90% aller Tagestouren abgedeckt. Und die meisten Motorräder müssen bei 300km auch einmal tanken.
Zero schließt sich in Europa dem Nissan/Renault Schnell-Ladesystem an. In wenigen Jahren wird das absolut flächig in Europa ausgebaut sein. Zusammen mit den techn. Verbnesserungen der Batterien wird in spätestens 5 Jahren das Laden an sich kein Thema mehr sein.
Im Moment steht dem eher der Preis noch als Hindernis im Raum. Aber auch der wird sinken.
Letzte Woche habe ich meine erste Zero im normalen Stadtverkehr gesehen. Geht los...
Elektro-Krafträder?
Hatte ich privat und beruflich, gebranntes Kind, trotz eng begrenztem Aktionsgebiet.
Meine Tagestouren finden tendenziell eher im Schwarzwald statt als in der Stadt oder auf der Autobahn mit (theoretisch funktionierenden) Schnellladestationen.
Was für einen Spaß man mit Elektro haben kann, hat mittlerweile auch der ADAC ausprobiert - und die sind nur Autobahn mit theoretisch funktionierenden Schnellladestationen gefahren.
Und ich wette dagegen: In 5 Jahren ist weder am Feldberg (Taunus) noch Feldberg (Schwarzwald) noch Nicklis (Johanniskreuz) noch Marbachstausee noch Mummelsee noch Hohensyburg noch ... eine Schnellladestation. Schon gar nicht für ein Dutzend E-Moppeds gleichzeitig.
Und irgendwo zwischen diesen überlaufenen Rummelplätzen erst recht nicht.
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In Glashütten und in Schmitten gibts schon Schnellladestationen.
Um mal beim Feldberg zu bleiben.
Schwarzwald kannst Du ja selber mal suchen. Die Entwicklung ist da so schnell, dass man das nicht bekommt... http://www.nissan.de/.../charging-station-map.html
Zitat:
Original geschrieben von Vulkanistor
Man könnte da schon eher jammern, dass das Moppedfahren langsam zu steril wird. Aber angesichts immer höherer Leistungen sehe ich persönlich nicht, dass das langweilig wird. Man kann sich mehr auf's Fahren konzentrieren und weniger um das technische Beiwerk. Ist aber Ansichtssache.
Vieles von der ganz neuen Klickibuntitechnik braucht aber lange, bis es sich am Markt durchsetzt. Meine GS ist Baujahr 1998, und sie war für die damalige Zeit hochmodern (Einspritzung, ABS, Kat). Mit 16 Jahren ist sie heute nur geringfügig älter als das Durchschnittsalter aller in .de zugelassenen Motorräder, das laut "Motorrad"-Erhebung bei 14,2 Jahren liegt. Mit anderen Worten: Selbst Benzineinspritzung und ABS sind im Bestand noch längst nicht selbstverständlich, von anderen Geschichten wie Traktionskontrolle, adaptivem Fahrwerk etc. ganz zu schweigen.
Und ich finde es erstaunlich, dass es heute, 18 Monate vor der Einführung einer allgemeinen ABS-Pflicht in Europa, immer noch Motorradhersteller gibt, die neue Motorräder ohne ABS vorstellen. Aktuellstes Beispiel ist die neue Indian.
Grundsätzlich bin ich um die Zunkunft des Motorradfahrens nicht so bange. Es gibt rund vier Millionen Motorräder in Deutschland, das ist 'ne Menge Holz, da müssen die Elektrotaliban, die immer den Durchbruch der Ellektromobilität in ganz naher Zukunft vorhersagen, noch lang nach gucken. Dazu kommt, dass "Vintage" ein Trend der urbanen Jugendkultur ist. Es ist doch so sicher wie das Amen in der Kirche: Wenn die ganze Welt in selbstfahrenden Google-Autos durch die Gegend eiert oder auf Fixies schwitzt, wird es eine Gruppe von Menschen geben, die sich davon abheben wollen. und da bieten sich Motorräder an.
Rein gesellschaftlich befinden wir uns zumindest in Deutschland schon seit geraumer Zeit auf dem Sicherheits-Trip. Dinge, die sicher erscheinen, werden von vielen Leuten mit Begeisterung gemacht - und dabei wird nicht hinterfragt, ob die gefühlte Sicherheit nur gefühlt ist oder real. Beispiele gefällig: Kaum ein kleines Kind tretrollert noch unbehelmt herum, im Auto sitzen die angeschnallt wie in einer Sojus-Kapsel. SUVs werden vor allem von Frauen geschätzt, weil sie "sicher" sind. Immer mehr Fahrradfahrer setzen nicht nur Helme auf, sondern ziehen sich auch Wahnwesten an. Interessanterweise geben sie dennoch beim Abbiegen keine Handzeichen, denn dazu müsste man ja eine Hand vom Lenker nehmen. Die Verbraucherschutzrechte werden immer ausgefeilter, Männer dürfen nicht mehr alleine im Flieger neben fremden Kindern sitzen, denn es könnte ja was passieren...
Die einzige Partei, die zumindest in ihrem Parteiprogramm die Ausweitung der persönlichen Freiheit stehen hat, wurde mit Schimpf und Schande aus dem Parlament gewählt. Persönliche Freiheit hat also gerade keine Konjunktur. Dennoch gibt es immer mehr Leute, die den Thrill suchen. Risiko-Sportarten wie Downhill-Fahren, Snowboarden oder Kitesurfing finden immer mehr Zulauf. Und wer heute skaten geht, hat keinen Helm auf und auch keine Knieschützer dran. Ich glaube, davon wird irgendwann auch mal wieder das Motorrad profitieren. Ich persönlich möchte gar keine 20 Millionen Motorräder auf Deutschlands Straßen...
Solange ich noch ein Motorrad kaufen kann, was mir gefällt, solange mache ich mir keinen Kopf.
Meine VN geht weitestgehend als Cruiser auch in diese Retro-Ecke. Sieht aus wie eine ungebaute Harley mit Starrahmen. Hinterrad ist dennoch gefedert und hat eine Einspritzanlage, allerdings kein ABS. Fährt super damit und mir macht's Spass. "Puristen" tun das als Geschmacksverirrung oder gar Bruch mit den Werten ab (Was immer das sein soll). Sollen sie machen, mir egal. Ich fahre lieber.
Zitat:
Original geschrieben von Puttgegangen
Ich bin <25 und fahre nur Motorräder die wie Insekten ausschauen und nicht älter sind als mein Handy.
Du telefonierst noch mit einem Motorola M3888? 😕
So ein Teil habe ich auch noch, das war mir dann aber ZU primitiv.
Mein Handy dürfte aber in der Tat älter sein als mein Möp. 🙂
Zitat:
Original geschrieben von Kleinkubikgemesch
Motorradfahren nach StVZO- Vorschriften, ist etwa genauso schwierig, wie die Aufstellung eines Starenkastens beim Formel 1 Rennen.
Da kann ich nicht zustimmen.
Im Harz (
nurim
kleinenHarz) beispielsweise verunglückt jedes Jahr - zumindest bei gutem Wetter - eine zweistellige Anzahl an Motorradfahrern, weil sie sich selber überschätzen oder weil sie bei der überhöhten Geschwindigkeit eine Gefahr nicht kompensieren konnten.
Noch schlimmer aber finde ich die Kollateralschäden, wenn Raser Unschuldige mit ins Unglück reißen.
Es gab mal in Deutschland außerhalb geschlossener Ortschaften keine Geschwindigkeitsbeschränkung.
Die meisten jungen Menschen wissen das nicht einmal.
Als die Fahrzeuge immer leistungsfähiger und schneller wurden und als immer mehr Fahrzeuge auf den Straßen fuhren, schnellten die Unfallzahlen dramatisch in die Höhe, so daß man mit Tempo 100 einen Kopromiß durchsetzte.
Wer deutlich schneller fährt, der fährt quasi mit altem Risiko und bürdet das auch anderen auf.
Vor allem finde ich auch sehr bezeichnend, wie schnell manche gegen die StVO "liberal" eingestellten Leute außer sich geraten, wenn ihnen andere Verkehrsteilnehmer ihrerseits durch Fehlverhalten Einschränkungen bereiten oder sie gar gefährden.
Die StVO gibt es, damit sich alle mit nicht allzu großem Risiko im Straßenverkehr bewegen können.
Zitat:
Original geschrieben von sampleman
Und ich finde es erstaunlich, dass es heute, 18 Monate vor der Einführung einer allgemeinen ABS-Pflicht in Europa, immer noch Motorradhersteller gibt, die neue Motorräder ohne ABS vorstellen. Aktuellstes Beispiel ist die neue Indian.
Also erstmal, möchte ich dem Sampleman für die Verfechtung der individuellen Freiheiten
in seinen letzten Posts danken und mich solidarisch erklären. Wer viel Freiheit hat, hat auch viel Verantwortung; ich persönlich möchte meine Mitmenschen lieber frei und verantwortungsbewusst,
als gegängelt und mit geminderter Eigenverantwortung wissen.
Zum Zitat:
Da brauchst Du gar nicht nach Cruisern oder Exoten gucken:
Die neue CBR 1000 RR hat ABS nicht mal als Option, die ZX-10 R gegen Aufpreis,
und die GSXR und R1 auch nicht...(Quelle: Moto Journal)
Die RSV, Panigale und S1000RR aber schon...das sind ja europäische Möpps.
Und so erstaunlich finde ich das nicht: Man kommt auch sehr gut ohne aus.
Nanu?
Ich dachte, ABS-ZWANG bei Neuzulassungen wäre beschlossene Sache?
Für die Zukunft des Motorrades und seiner neuerdings spät zusteigenden Piloten sicher unabdingbar und angesichts stetig steigenden Verkehrsaufkommens auch logisch.
Zitat:
Original geschrieben von TDIBIKER
ich persönlich möchte meine Mitmenschen lieber frei und verantwortungsbewusst, als gegängelt und mit geminderter Eigenverantwortung wissen.
Hehre Worte!
Nur ist es die weit verbreitete Verantwortungslosigkeit, welche den Leuten mit Macht die Rechtfertigung gibt,
dann gleich allenihre Freiheit zu nehmen!
Ab 2016 müssen alle neuen Typzulassungen ABS haben. Also nicht alle Neuzulassungen, sondern alle neu auf den Markt kommenden Motorräder.
Wenn die neue Indian 10 Jahre unverändert gebaut wird, darf sie auch noch 2024 ohne ABS verkauft werden.
Zitat:
Original geschrieben von Lewellyn
Ab 2016 müssen alle neuen Typzulassungen ABS haben. Also nicht alle Neuzulassungen, sondern alle neu auf den Markt kommenden Motorräder.Wenn die neue Indian 10 Jahre unverändert gebaut wird, darf sie auch noch 2024 ohne ABS verkauft werden.
Nope. Für alle Motorräder, die noch neu angeboten werden, ist spätestens 2017 Schluss. Sicherlich werden - vergleichbar mit der Euro3-Einführung - noch lange nach dem Stichtag irgendwelche Restbestände verkauft, die man mit einer Tagestzulassung zum Gebrauchtmotorrad gemacht hat. Aber grundsätzlich gibt es nur ein Jahr Übergangsfrist für Neu-Moppeds ohne neue Typzulassung.
Zitat:
Original geschrieben von Lewellyn
Eine Zero kommt aktuell, wen man spassig mit fährt sichere 150km weit. Im Energiesparschleichmodus sogar über 250km.
Da kenne ich aber andere Zahlen. 150 spaßige Kilometer sind noch Wunschdenken.
Ich bin mit gefahren. 30 spassige Kilometer. Danach waren noch 80% im Akku. Rein rechnerisch sind das 150km. Und die hatte nicht den Zusatzakku, den man bei der SR noch reinpacken kann.