Haldex Quattro: Wohin mit den besseren Reifen
Hallo Zusammen,
mich würde einmal interessieren, auf welche Achse beim Haldex die besseren Reifen aus rein technischer Sicht kommen. Bitte keine Diskussion, welche Achse aus Fahrsicherheitsgründen die besseren Reifen bekommt, mich interessiert nur, ob die Haldex mit bestimmten Konstellationen besser oder schlechter zurecht kommt.
Gruß Christoph
22 Antworten
Dann wäre streng genommen aber auch der Luftdruck auf beiden Achsen identisch. Mein S3 hat vorne aber mehr Luftdruck als hinten. Das führt streng genommen vorne zu einem höheren Abrollumfang.
Zitat:
@JohnConnor schrieb am 7. Oktober 2024 um 20:44:17 Uhr:
Dann wäre streng genommen aber auch der Luftdruck auf beiden Achsen identisch. Mein S3 hat vorne aber mehr Luftdruck als hinten. Das führt streng genommen vorne zu einem höheren Abrollumfang.
Durch das höhere Gewicht, welches auf der VA auf den Reifen drückt, ist der statischer Halbmesser bei höhrem Luftdruck dann fast gleich. Der Abrollumfang verändert sich eh nur in sehr geringem Maße, solange man in den vorgegebenen Luftdrücken bleibt. Wichtig für Allradansteuerung und ESP ist auch nicht der statische Abrollumfang, sondern der dynamische. Deshalb fährst du auf deinem S3 vorne auch mehr Luftdruck als hinten.
In Summe gesehen ist es sogar wichtiger, ringsum die gleichen Reifenmarken und Typen zu fahren, als einen oder zwei Militmeter unterschiedliche Profiltiefen zu haben, denn die Fertigungsoleranzbereiche der Reifenhersteller und das unterschiedliche Einfederverhalten der Reifen können einen viel größeren Unterschied darstellen.
Zur aktuellen Diskussion kann ich nur bedingt etwas beitragen.
Aber: Im Sommer 2023 hab ich einen Seat Leon CUPRA 300 4Drive bei einem Vertragshändler gebraucht gekauft. Bei Auslieferung wurden auf meine Reklamation zwei Sommerreifen an der HA neu montiert, da diese ihre guten Tage wohl gesehen haben. Bei der ersten längeren Fahrt mit schnellen Autobahnkurven lag das Auto sehr unruhig auf der Straße. Zurück zum Händler und reklamiert. Der Serviceberater meinte, das ist so nicht zulässig. Die Abweichung der Profiltiefe darf laut Vorgabe im Konzern zwischen den Achsen Max. 3mm betragen. In meinem Fall waren es an der VA knapp 4mm und hinten 8mm. Nach dem Ersetzen der Reifen an der VA fuhr das Auto wie auf Schienen. Nach Erklärung des Beraters versucht die Elektronik andauernd zu regeln und das führt letztlich zu dem unruhigen Fahrverhalten.
Es gibt auch einen älteren Thread hierzu. Ich verlinke den hier mal. Dort ist eine pdf von fwcruiser verlinkt.
https://www.motor-talk.de/.../...e-profiltiefe-va-und-ha-t7364783.html
Zitat:
@Quattronics schrieb am 7. Oktober 2024 um 19:56:01 Uhr:
Die Bedienungsanleitung des Herstellers gibt hier ohne Ausnahme ganz klare Vorgaben an den Besitzer:Ringsum 4 gleiche Refen erforderlich, das gilt für Reifenmarke, TYp und Profil(tiefe). In Deutsch online kaum noch zu finden, da die Bedienungsanleitungen inzwischen im Bordcomputer abrufbar sind oder eingeloggt auf der Homepage, daher hier mal eine englische Version:
"all four wheels must be equipped with tires that are the same brand and have the same construction and tread pattern so that the drive system is not damaged by different wheel speeds. For this reason, in case of emergency, only use a spare tire* that is the same circumference as the regular tires."
https://www.bedienungsanleitu.ng/audi/a3-2018/anleitung?p=340
Beim RS3 gab es in Vergangenheit schon Garantieablehhungen bezüglich Haldexproblemen, wenn das missachtet wurde. Teilweise sogar bei Neureifen ringsum in Serien-Mischbereifung-Dimensionen, allerdings mit Reifen/Marken ohne Audi Kennung. Die Reiffen waren dann aus dem Toleranzfenster der Software gewesen, ergo Auto unfahrbar. Zum Test wurde dann ein anderer Radsatz aufgezogen und die Probleme waren verschwunden, ist ein uralter Hut.
Der RS3 8V hatte auch Haldex als Allradsystem.
Mit dem Gedanken des freilaufenden Diff .................., es geht um die Ansteuerung (Software) des gesamten Systems. Und links/rechts Ausgleich heißt auch noch lange nicht vorne/hinten.
Aber nur, weil es sich Audi leicht gemacht hat. Rechtlich wäre das nicht durchsetzbar gewesen. Die Audi-Kennung ist nur eine Empfehlung, kein MUSS. Und wir wissen heute, dass diese Empfehlung weniger wegen der Haldex, sondern wegen des Flottenverbrauchs existiert, da die Reifen mit Kennung auch auf Frontantrieb-Audis montiert werden. Wenn Audi jeden RS3-Fahrer zwingen würde nur RO2 und RO1 zu fahren, hätte man genau 2 Reifentypen/Marken zur Auswahl. Wenn es den Reifen mal nicht mehr gibt, was dann? Es kommt ja nichts Neues mit Kennung nach.
Ich habe mir die techn. Daten z.B. von Conti geben und bestätigen lassen, dass der Abrollumfang von einem SC7 sogar in Mischbereifung absolut ident zu einem P ZERO PZ4 ist. Und dieser ist, oh welch Wunder, sogar ident zum alten SC 5P, den es mit Audi Kennung gibt. Genauso beim WinterContact TS870P und 850S. Gleich zum Sottozero 3.
Nach Rücksprache und Vorlage der Daten bei Audi hat man dann auch hier bestätigt dass die Kennung (heute) kein MUSS ist.
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Zitat:
Aber nur, weil es sich Audi leicht gemacht hat. Rechtlich wäre das nicht durchsetzbar gewesen.
Stimmt so nicht, nämlich dann nicht, wenn die Reifen außerhalb der Toleranz sind und es eben genau deshalb Probleme gibt. Dann ist Audi nicht der Ansprechpartner sondern der Reifenhersteller, viel Spaß beim Klagen.
Zitat:
Die Audi-Kennung ist nur eine Empfehlung, kein MUSS.
Stimmt, habe ich auch nie andes behauptet.
Zitat:
Und wir wissen heute, dass diese Empfehlung weniger wegen der Haldex, sondern wegen des Flottenverbrauchs existiert
Stimmt heute für wohl ca. 90% der Fälle, nebem dem Fahrkomfort. Das gilt aber nicht für Mischbereifung bei Allrad, da kommt es zusätzlich auch auf die technischen Maße an, eben wegen der Haldex.
Zitat:
da die Reifen mit Kennung auch auf Frontantrieb-Audis montiert werden.
Ja und? Das sagt doch nix aus.
Zitat:
Wenn Audi jeden RS3-Fahrer zwingen würde nur RO2 und RO1 zu fahren, hätte man genau 2 Reifentypen/Marken zur Auswahl.
Macht Audi doch gar nicht. Solange du keine technischen Probleme hast, ist auch alles gut mit anderen Reifen. Aber wenn doch, dann Pech gehabt.
Zitat:
Ich habe mir die techn. Daten z.B. von Conti geben und bestätigen lassen, dass der Abrollumfang von einem SC7 sogar in Mischbereifung absolut ident zu einem P ZERO PZ4 ist.
Habe nie behauptet dass das nicht so wäre. Gilt das denn auch für alle anderen ca. 100 Reifenhersteller? Und wie viele Millimeter sind das denn genau?
Zitat:
Und dieser ist, oh welch Wunder, sogar ident zum alten SC 5P, den es mit Audi Kennung gibt. Genauso beim WinterContact TS870P und 850S. Gleich zum Sottozero 3.
Ist kein Wunder, sondern so von Coni gemacht/gewollt. DAS gilt aber nicht für jeden Reifenhersteller. Es ist in Fachkreisen auch bekannt, dass der Conti auch ohne Kennung auf dem RS3 mit Mischbereifung funktioniert. Und nochmals: das gilt nicht für jeden Reifenhersteller bzw. Profil. Die Fälle gabe es bereits hier im Forum, da blieb nur nochmals 4 neue Reifen vom anderen Hersteller zu kaufen.
Und wenn du dir den technsichen Reifenratgeber von Conti zu Gemüte führst und mal genau hinschaust, wirst du auch sehen, dass die Abrollumfänge vom "üblichen Standardrechner" abweichen und die Differenz des Abrollumfanges von VA zu HA Reifen kleiner als "normal" ist. Und genau darum geht es (beim RS3).
Audi garantiert die einwandfreie Funktion mit Reifein inkl. Kennung, heißt aber nicht zwingend, dass andere Reifen nicht auch funktionieren können, so wie im Fall Conti. Können heißt aber nicht müssen!
Es ist alles gesagt von meiner Seite aus, der Eingangsthread wurde beantwortet. 🙂
Bei rundum gleicher Reifendimension, gleicher Marke und gleichem Profiltyp würde ich den Reifen mit etwas mehr Profil auf die VA setzen. Der Profilunterschied sollte aber nicht zu groß sein, eigentlich nur 1mm, technisch machbar ist in der Regel aber auch bis 3mm, danach gibts Probleme mit der Haldex, weil der Gaul dann permanent reguliert.
Ich klinke mich hier nun auch aus. Macht was ihr wollt, ist euer Auto, nicht meines. 😁
Zitat:
@Quattronics schrieb am 8. Oktober 2024 um 20:51:21 Uhr:
Zitat:
Aber nur, weil es sich Audi leicht gemacht hat. Rechtlich wäre das nicht durchsetzbar gewesen.
Stimmt so nicht, nämlich dann nicht, wenn die Reifen außerhalb der Toleranz sind und es eben genau deshalb Probleme gibt. Dann ist Audi nicht der Ansprechpartner sondern der Reifenhersteller, viel Spaß beim Klagen.
Zitat:
@Quattronics schrieb am 8. Oktober 2024 um 20:51:21 Uhr:
Zitat:
Die Audi-Kennung ist nur eine Empfehlung, kein MUSS.
Stimmt, habe ich auch nie andes behauptet.
Zitat:
@Quattronics schrieb am 8. Oktober 2024 um 20:51:21 Uhr:
Zitat:
Und wir wissen heute, dass diese Empfehlung weniger wegen der Haldex, sondern wegen des Flottenverbrauchs existiert
Stimmt heute für wohl ca. 90% der Fälle, nebem dem Fahrkomfort. Das gilt aber nicht für Mischbereifung bei Allrad, da kommt es zusätzlich auch auf die technischen Maße an, eben wegen der Haldex.
Zitat:
@Quattronics schrieb am 8. Oktober 2024 um 20:51:21 Uhr:
Zitat:
da die Reifen mit Kennung auch auf Frontantrieb-Audis montiert werden.
Ja und? Das sagt doch nix aus.
Zitat:
@Quattronics schrieb am 8. Oktober 2024 um 20:51:21 Uhr:
Zitat:
Wenn Audi jeden RS3-Fahrer zwingen würde nur RO2 und RO1 zu fahren, hätte man genau 2 Reifentypen/Marken zur Auswahl.
Macht Audi doch gar nicht. Solange du keine technischen Probleme hast, ist auch alles gut mit anderen Reifen. Aber wenn doch, dann Pech gehabt.
Zitat:
@Quattronics schrieb am 8. Oktober 2024 um 20:51:21 Uhr:
Zitat:
Ich habe mir die techn. Daten z.B. von Conti geben und bestätigen lassen, dass der Abrollumfang von einem SC7 sogar in Mischbereifung absolut ident zu einem P ZERO PZ4 ist.
Habe nie behauptet dass das nicht so wäre. Gilt das denn auch für alle anderen ca. 100 Reifenhersteller? Und wie viele Millimeter sind das denn genau?
Zitat:
@Quattronics schrieb am 8. Oktober 2024 um 20:51:21 Uhr:
Zitat:
Und dieser ist, oh welch Wunder, sogar ident zum alten SC 5P, den es mit Audi Kennung gibt. Genauso beim WinterContact TS870P und 850S. Gleich zum Sottozero 3.
Ist kein Wunder, sondern so von Coni gemacht/gewollt. DAS gilt aber nicht für jeden Reifenhersteller. Es ist in Fachkreisen auch bekannt, dass der Conti auch ohne Kennung auf dem RS3 mit Mischbereifung funktioniert. Und nochmals: das gilt nicht für jeden Reifenhersteller bzw. Profil. Die Fälle gabe es bereits hier im Forum, da blieb nur nochmals 4 neue Reifen vom anderen Hersteller zu kaufen.Und wenn du dir den technsichen Reifenratgeber von Conti zu Gemüte führst und mal genau hinschaust, wirst du auch sehen, dass die Abrollumfänge vom "üblichen Standardrechner" abweichen und die Differenz des Abrollumfanges von VA zu HA Reifen kleiner als "normal" ist. Und genau darum geht es (beim RS3).
Audi garantiert die einwandfreie Funktion mit Reifein inkl. Kennung, heißt aber nicht zwingend, dass andere Reifen nicht auch funktionieren können, so wie im Fall Conti. Können heißt aber nicht müssen!
Es ist alles gesagt von meiner Seite aus, der Eingangsthread wurde beantwortet. 🙂
Bei rundum gleicher Reifendimension, gleicher Marke und gleichem Profiltyp würde ich den Reifen mit etwas mehr Profil auf die VA setzen. Der Profilunterschied sollte aber nicht zu groß sein, eigentlich nur 1mm, technisch machbar ist in der Regel aber auch bis 3mm, danach gibts Probleme mit der Haldex, weil der Gaul dann permanent reguliert.
Ich klinke mich hier nun auch aus. Macht was ihr wollt, ist euer Auto, nicht meines. 😁
Nicht ganz, denn du schreibst sogar, dass rungsum 4 gleiche erforderlich sind. Das ist so auch nicht richtig. Der RS3 ist da sicherlich eine Ausnahme, da er schon wegen der Mischbereifung (breitere vorne) ungewöhnlich ist. Manche Reifenhändler wundern sich heute noch, wenn sie einen rein bekommen zum Räderwechsel.
Nein, da hast du sicher kein Pech: wenn der Reifen exakt die Spezifikation erfüllt, hast du kein Pech, die Klage geht da ganz schnell durch. Audi sagt heute selbst, Kennung ist kein MUSS.
Und doch, das sagt schon was aus, wenn die Frontantriebs-Audis auch eine Kennung haben. Die haben sie eben nicht wegen des Allrades. Es geht nur um den optimierten Verbrauch. Deshalb sind auch die Werkspirellis am 8V so grottig.
Mich interessieren auch keine anderen 100 Hersteller. Für so ein Auto kommen nur 4 in Frage. Für mich persönlich, ist nur meine Meinung (!), kommt nur Conti in Frage. Warum soll ich mich mit irgendwelchen China-Schrott auseinander setzen, ob die das einhalten?
Eines ist fakt und da widersprechen wir uns ja auch gar nicht: es kommt auf die Differenz des Abrollumfanges v+h an. Aber den hast du auch bei identer Bereifung rundum, wenn der Reifen alt wird und/oder die Luftdrücke nicht exakt passen. Der vordere schrubbt sich auch heute noch am Audi mehr runter als der hintere. Bis zu einem gewissen Maß gleicht das die Elektronik aus. Und am RS3 ist das nochmal anders/besser abgestimmt, wegen der möglichen Mischbereifung. Zu Beginn hatten sie freilich auch damit zu kämpfen, deshalb kam ja mal ein ESP-Update am RS3, genau wegen dem Thema, sogar mit der Werksbereifung.
Zur Eingangsfrage. Uralte Weisheit: bessere Reifen an die Antriebsachse, damit dort eben mehr Grip ist. Haldex fährt bei normaler Fahrweise frontantriebslastig. Aber: der RS3 ist da auch anders abgestimmt.
Neue Weisheit: nur zwecks FAHRSICHERHEIT, bessere Reifen an die Hinterachse, egal welches Konzept. Damit will man ein mögliches kritisches ÜBERsteuern vehindern.
Muß somit jeder selbst entschieden, was er lieber hat 🙂
Das ist keine neue Weisheit. OK, vielleicht für Dich. Und btw: die schlechteren Reifen auf der Antriebsachse zeigen Dir auch schneller die Grenzen der Fahrphysik auf. Besonders gut für die, die nicht genug Erfahrung haben die Straßenverhältnisse auch so zu "lesen".
Zitat:
@MichaelN schrieb am 9. Oktober 2024 um 08:44:43 Uhr:
Das ist keine neue Weisheit. OK, vielleicht für Dich. Und btw: die schlechteren Reifen auf der Antriebsachse zeigen Dir auch schneller die Grenzen der Fahrphysik auf. Besonders gut für die, die nicht genug Erfahrung haben die Straßenverhältnisse auch so zu "lesen".
Es ist einfach nur die neuere Erkenntnis bzw. Empfehlung, das hat mit mir gar nix zu tun. Um mich brauchst dir diesbezüglich keine Sorgen machen.
Man geht davon aus, dass UNTERsteuern weniger gefährlich ist, als ÜBERsteuern. Darf jeder selbst bewerten.