Hält GM Opel extra "klein"???Was meint Ihr
Hallo Leute,
nach den verschiedenen Diskusionen hier über die Zuverlässigkeit, Was Händler und Zulieferer von Opel halten und wofür Opel nun steht hab ich mir mal Gedanken über die Rolle von Opel im GM-Konzern gemacht.
Meint Ihr nicht GM macht das zu großen Teil extra bzw. das ist alles von GM so gewollt???
Ich erzähle euch einfach mal wie das bei uns in der Firma läuft. Ich nenne hier keine Firmennamen! Das möchte ich nicht und ist auch eigentlich net wichtig!!!
Also: Ich arbeite in einen "mittelständigen" Unternehmen mit rund 1500 Mitarbeitern. Wir sind eine AG! Dir Aktien werden aber nicht gehandelt!
Unser Hauptaktionär mit mittlerweile rund 80% ist ein Weltweit bekanntes Unternehmen.
Und bei allem was wir tun, entwickeln usw. schaut der Hauptaktionär zu!!! Bis mitte letzten Jahres war auch alles supi. Wir schaffen, die schauen und sind zufrieden...! Die sagten halt ja oder nein zu unserer Arbeit!
Bisher war alles gut und die waren immer einverstanden!
Da wir in den letzten Jahren richtig gut gearbeitet haben und richtig groß geworden sind, sind wir unserem Hauptaktionär wohl nun ein Dorn im Auge. Weil wenn wir noch 2 oder 3 Jahre so weiter machen könnten wir ein riesen Konkurenz für die werden...!
Also wurde Kurzerhand einer unser Vorstände ausgewechselt, das Marketing total auf den Kof gestellt und sonst auch noch hier und da verschiedene Führungskräfte ausgewechselt! Natürlich wurden das alles mit Mitarbeitern unsers Hauptaktionärs neu besetzt.
Jetzt haben wir halt alte Produkte, welche super angekommen sind, abgeschaft und durch neue welche viel teurer sind ersetzt, durch die Produktänderung ein haufen Geld verloren und zu allem Üblen haben uns rund 25% der Kunden den Rücken zugedreht...!
Soviel dazu....! So läufts halt grade in meiner Firma...!
Deshalb hab ich mir jetzt echt mal Gedanken darüber gemacht welche Rolle denn Opel im GM-Konzern spielen könnte!
Wie schon in vielen Beiträgen hier geschrieben ist ja Opel von den Produkten und den Innovationen ein echt toller und unterschätzter Hersteller!!!
Alleine durch mehr Werbung und bessere Marketing könnte man Opel schon ein wenig nach vorne bringen.
Ich frage mich halt warum das nicht gemacht wird!
Warum werden nicht wie bei anderen Herstellern neue und modernere Autohäuser und Werkstätten gebaut?
Hat GM evtl. was dagegen? Darf Opel im Konzern nicht zu stark werden?
Was meint Ihr???
Beste Antwort im Thema
4.) Wachstum hat GM in den letzten dreißig Jahren mit Masse nur durch Zukäufe / Joint Ventures erzielt, anstelle organisch zu wachsen. ich erinnere mal nur an ein paar Marken (ja, viele davon sind länger als dreißig Jahre dabei): in Asien Isuzu und Daewoo, in Australien / Ozanien Holden, in Europa Opel, Saab und Vauxhall.
Gab es jemals ein schlüssigen Konzept zur Integration dieser Marken in den Konzern? Mag ja sein, dass ich blind bin - ich habe keins gefunden. Es gab und gibt m.E. auch keine gemeinsame Firmenkultur (Hab' ich was übersehen?).
Wo es keine gemeinsame Firmenkultur gibt, divergieren die Interessen der Beteiligten aus meiner Sicht stärker. Sowohl die der Angestellten, als auch die des Managements - hier Schwerpunkt.
Die Antwort des GM-Managements auf jede Form der Veränderung (bei GM wohl: Krise) scheint immer die selbe zu sein: Kosten senken. Hurra - wir sparen uns reich oder zumindest gesund. Ob wir nun "Synergieffekte im Konzern nutzen wollen" oder uns schlicht in Nordamerika eine Rabattschlacht liefern wollen und die Zulieferer an die Wand drücken. Auch das Engagement eines Herrn Lopez bei Opel in den 1990ern geht m.E. in diese Richtung. (Jeder, der mal was vom "magischen Dreieick" oder "Teufelsquadrat" gehört hat weiß, dass sich Kostensenkungen irgendwo anders niederschlagen - in der Qualität, in der Innovationskraft, oder in Terminen.)
Wenn Opel aber für GM nur eine fungible Ressource unter vielen ist, wird übersehen, dass jeder Markt "seine" Strategie und seine Antworten erfordert. Wenn dies gilt, muss man auch unterschiedliche Firmenkulturen in einem Konzern akzeptieren - ich bezweifele als Außenstehender, das GM dies tut. Wenn man dies nicht tun kann, muss man die Konsequenzen daraus ziehen ("DaimlerChrysler"😉.
Das GM flexibel ist, wie ein Amboss im freien Fall, hat sie aus meiner Sicht schon öfters gezeigt. Ich erinnere insb. an das schlichte Verschlafen des Diesel-Trends in Europa, der gegen 1995 einsetzte - krative Gegenmaßnahme war die Shopping-Tour bei BMW und letztlich die Adaption von LKW-Dieseln (Isuzu) - oder das Festhalten an der Modellpalette in den USA in diesem Jahrzehnt - wen wundert, das Toyota fast alleine vom Hybrid-Hype profitieren konnte?
M.E. wird Opel im Ergebnis damit nicht bewusst klein gehalten, sondern man lässt Rüsselsheim im Rahmen des Konzern keinen ausreichenden und gesicherten Aktionsrahmen. Würde Opel an längerer Leine laufen, könnte die Marke vielleicht mittelfristig zu alter Stärke zurückfinden. Betrachtet man aber Opel nur als eine austauschbare unter vielen Divisionen, die man einfach aufgrund der offensichtlichen Abwesenheit schlüssiger Markenkonzepte auf unterschiedlichen Märkten willenlos plaziert (VW hat vorgemacht, wie so etwas zu lösen ist), ist die derzeitige Situation nur folgerichtig. Leider.
19 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von Verbrecher75
Hat GM evtl. was dagegen? Darf Opel im Konzern nicht zu stark werden?
Opel ist seit fast 80 Jahren eine GM-Tochter. Opel ist zudem im EU-Markt Alleinherrscher, ohne andere GM-Marktgegner. Alle weiteren GM-Marken decken nur Nebenmärkte ab (Sportwagen, Luxusklasse, Billigklasse). Den Massenmarkt sollte eigentlich Opel bedienen. GM hat kein Interesse daran, "Opel", die in weiten Teilen "nur" noch Vertriebsstruktur und Marktadaption betreiben (die Kernentwicklung findet mittlerweile bei allen Modellen weltweit statt) klein zu halten, da Opel vor allem ein Name ist - der Rest ist GM!
Vorweg gesagt ist Deine Theorie ja nicht vollends abwegig.
Aber damit implizierst Du gleichzeitig, dass die letzten schlechten Jahre gewollt waren oder anders ausgedrückt, dass man es willentlich herbeigeführt hat, dass der Absatz der Marke Opel in den letzten 9 Jahren so gesunken ist.
Und das ist beim besten Willen nicht richtig 😉 Denn, wenn man jetzt nicht wollen würde, dass Opel weiter wächst, dann hätte man vor 10 Jahren gewollt, dass Opel schrumpft.
Selbstverständlich gibt es innerhalb des Konzerns natürlich Konkurrenz. Nennen wir mal hauptsächlich GM Nordamerika - GM Daewoo - Holden Australia und GM Europe. GM Südamerika läuft mal außer Konkurrenz.
Die Australier haben Anteile an Daewoo, wollen also lieber deren Autos verkaufen, als die von GM Europe.
Die Amis haben "Angst" vor GM Europe bzw. Opel, denn sie wissen genau, dass ein Astra 1000x besser ist als ein Cobalt oder, dass ein 9-3 so manchem Cadillac den Rang ablaufen könnte.
Die Europäer wiederum haben Angst von Daewoo, da man die Synergien hier in einem schlechten ("koreanischen"😉 Licht sieht.
Gut was jetzt kommt ist Konkurrenzdenken. Um dem aus dem Weg zu gehen geht man her und vergibt Kompetenzen. Man sagt also ok, Koreaner, ihr entwickelt die Kleinwagenplattform. Dann Australier, ihr macht die großen Heckantriebsplattform. Europa, ihr macht Kompakt-Frontantriebsplattformen und Mittelklasse-Allradplattformen. Amerika, ihr macht den Rest was so anfällt also komischen Gelände/Crossover/Sportcoupé/SUV-Kram.
Insofern bewegt sich Opel von der F+E in einem wirklich festgelegten "kleingehaltenen" Rahmen.
Ansonsten denke ich versucht niemand Opel "klein" zu halten. Nur jeder weiß, der Standort Europa bietet aktuell durch seine Kostenintensivität nur wenig Potenzial was die Ausweitung des Vertriebs in andere Länder angeht. Und wie gesagt, jede Länderorganisation vertritt auch noch ihre eigenen Interessen usw.
Soviel zum globalen Teil.
Was jetzt Europa angeht könnte man den Eindruck gewinnen "Opel kann doch nicht so blöd sein". Letzten Endes ist aber eben nicht mehr viel Geld im Laden und insofern ist es auch verständlich, dass nicht alles mit derartigem Nachdruck betrieben werden kann, wie wir (und ich) es uns wünschen.
Du sprichst auf die Autohäuser an. Ein ganz klarer Schwachpunkt von Opel. Ich denke das Problem liegt auch darin, dass Opel keine Werksniederlassungen mehr hat sondern alles eigenständige Opel-Partner sind, die nicht immer mit dem Hersteller an einem Strang ziehen. Sprich GM Europe sagt, hier wir schicken Dir jemanden, der möbelt alles ein bisschen auf, aber Du bezahlst. Der sagt, wie soll ich das bezahlen? GM sagt, ja wir könnens auch nicht. Und dann bleibt es halt erstmal so.
Ich denke niemand bei GM will Opel auf dem europäischen Markt klein halten und schädigt der Firma oder der Marke vorsätzlich. Allerdings sind die Budgets in ALLEN Bereichen deutlich deutlich geringer als bei der Konkurrenz, die praktisch UNBEGRENZTE Geldmittel zur Verfügung hat und dementsprechend fällt dann eben auch der Auftritt der Marke - egal ob in der Werbung, in der Innovativität, in den Autohäusern oder im Motorsport - aus.
M.E. hält GM Opel nicht beabsichtigt an der kurzen Leine. GM ist in meinen Augen einfach nur ein Konglomerat zu vieler Einzelmarken mit sich z.T. widersprechenden Markenphilosophien. Langfristig scheint es mir kaum möglich, all diese unterschiedlichen Interessen wirtschaftlich unter einen Hut zu bringen.
1.) Es ist kaum möglich, ein Fahrzeug zu produzieren, dass sich in der ganzen Welt gut verkauft. Diesen Versuch des "Weltautos" hat Ford in den 90ern erklärter Weise mit dem Mondeo unternommen, und ist kläglich gescheitert. Daran wird sich auch in absehbarer Zeit aus meiner Sicht nichts ändern.
Selbst wenn man annimmt, dass der Trend im Fahrzeugbau aufgrund der steigenden Energiepreise in Zukunft klar auf sparsamen Fahrzeugen liegen wird, sind die Bedürfnisse der Marktteilnehmer in den unterschiedlichen Märkten immer noch zu verschieden, um nur mit der Konzentration auf wenige Fahrzeugkonzepte Erfolg zu haben.
So gesehen ist die Präsenz GMs in mehreren großen Märkten mit mehreren Divisionen durchaus wirtschaftlich zu verstehen und sinnvoll. Dies gilt umso mehr eingedenk der steigenden Transportkosten und Wechselkursrisiken.
2.) Daraus ergibt sich meiner Ansicht nach, dass Opel für GM in Europa essentielle Bedeutung hat. Auch die anderen europäischen Divisionen können allein aufgrund der geringeren Stückzahl der verkauften Einheiten Opel nicht ersetzen. Mit den Produkten der amerikanischen Divisionen wird GM in Europa keinen nennenswerten Erfolg einfahren können, selbst nicht auf mittlere Sicht, und Chevrolet /Daewoo deckt ein völlig anderes Marktsegment ab, als die Rüsselsheimer.
Ein Niedergang von Opel bedeutet daher m.E., dass GM einen großen Markt kampflos preisgeben würde. Schon deshalb kann ich mir kaum vorstellen, das GM Opel bewusst an der kurzen Leine hält. Daran ändert auch nichts, dass Rüsselsheimer Gewinne nach Detroit fließen.
3.) GMs Achillesverse ist aus meiner Sicht der amerikansiche Markt. Dort steht GM mit dem Rücken zur Wand, und angesichts der Modellpalette der amerikanischen Divisionen kann Detroit froh sein, dass es nicht noch schlimmer aussieht. Die Unfähigkeit, sich selbst neu zu erfinden, beweisen die großen amerikanischen Automobilkonzerne nunmehr seit fast zwei Dekaden, bigger is better zieht bei den Spritpreisen einfach nicht mehr. Das beweisen sowohl die japanischen als auch die meisten deutschen Autohersteller im Heimatmarkt von GM.
Opel zu fördern, indem man Rüsselsheim auf breiter Front den amerikansichen Markt aufmacht, wird kaum passieren. Das mag punktuelle Sinn machen, aber GM kann der UAW schon jetzt kaum noch die Stellenstreichungen / Freisetzungen / Pensionskürzungen etc. schmackhaft machen. Warum sollte man Opel erlauben, im eigenen Revier zu wildern?
Edit: Steiche Zif. 4.
4.) Wachstum hat GM in den letzten dreißig Jahren mit Masse nur durch Zukäufe / Joint Ventures erzielt, anstelle organisch zu wachsen. ich erinnere mal nur an ein paar Marken (ja, viele davon sind länger als dreißig Jahre dabei): in Asien Isuzu und Daewoo, in Australien / Ozanien Holden, in Europa Opel, Saab und Vauxhall.
Gab es jemals ein schlüssigen Konzept zur Integration dieser Marken in den Konzern? Mag ja sein, dass ich blind bin - ich habe keins gefunden. Es gab und gibt m.E. auch keine gemeinsame Firmenkultur (Hab' ich was übersehen?).
Wo es keine gemeinsame Firmenkultur gibt, divergieren die Interessen der Beteiligten aus meiner Sicht stärker. Sowohl die der Angestellten, als auch die des Managements - hier Schwerpunkt.
Die Antwort des GM-Managements auf jede Form der Veränderung (bei GM wohl: Krise) scheint immer die selbe zu sein: Kosten senken. Hurra - wir sparen uns reich oder zumindest gesund. Ob wir nun "Synergieffekte im Konzern nutzen wollen" oder uns schlicht in Nordamerika eine Rabattschlacht liefern wollen und die Zulieferer an die Wand drücken. Auch das Engagement eines Herrn Lopez bei Opel in den 1990ern geht m.E. in diese Richtung. (Jeder, der mal was vom "magischen Dreieick" oder "Teufelsquadrat" gehört hat weiß, dass sich Kostensenkungen irgendwo anders niederschlagen - in der Qualität, in der Innovationskraft, oder in Terminen.)
Wenn Opel aber für GM nur eine fungible Ressource unter vielen ist, wird übersehen, dass jeder Markt "seine" Strategie und seine Antworten erfordert. Wenn dies gilt, muss man auch unterschiedliche Firmenkulturen in einem Konzern akzeptieren - ich bezweifele als Außenstehender, das GM dies tut. Wenn man dies nicht tun kann, muss man die Konsequenzen daraus ziehen ("DaimlerChrysler"😉.
Das GM flexibel ist, wie ein Amboss im freien Fall, hat sie aus meiner Sicht schon öfters gezeigt. Ich erinnere insb. an das schlichte Verschlafen des Diesel-Trends in Europa, der gegen 1995 einsetzte - krative Gegenmaßnahme war die Shopping-Tour bei BMW und letztlich die Adaption von LKW-Dieseln (Isuzu) - oder das Festhalten an der Modellpalette in den USA in diesem Jahrzehnt - wen wundert, das Toyota fast alleine vom Hybrid-Hype profitieren konnte?
M.E. wird Opel im Ergebnis damit nicht bewusst klein gehalten, sondern man lässt Rüsselsheim im Rahmen des Konzern keinen ausreichenden und gesicherten Aktionsrahmen. Würde Opel an längerer Leine laufen, könnte die Marke vielleicht mittelfristig zu alter Stärke zurückfinden. Betrachtet man aber Opel nur als eine austauschbare unter vielen Divisionen, die man einfach aufgrund der offensichtlichen Abwesenheit schlüssiger Markenkonzepte auf unterschiedlichen Märkten willenlos plaziert (VW hat vorgemacht, wie so etwas zu lösen ist), ist die derzeitige Situation nur folgerichtig. Leider.
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Danke Krait,
das war ein sehr schlüssiger Beitrag.
Danke, freut mich. Sagen wir mal, das ist meine private Meinung, zu der ich im letzten Jahrzehnt leider kommen musste.
Zitat:
Original geschrieben von krait
M.E. wird Opel im Ergebnis damit nicht bewusst klein gehalten, sondern man lässt Rüsselsheim im Rahmen des Konzern keinen ausreichenden und gesicherten Aktionsrahmen. Würde Opel an längerer Leine laufen, könnte die Marke vielleicht mittelfristig zu alter Stärke zurückfinden. Betrachtet man aber Opel nur als eine austauschbare unter vielen Divisionen, die man einfach aufgrund der offensichtlichen Abwesenheit schlüssiger Markenkonzepte auf unterschiedlichen Märkten willenlos plaziert (VW hat vorgemacht, wie so etwas zu lösen ist), ist die derzeitige Situation nur folgerichtig. Leider.
Erstmal Danke für eure wirklich sehr ausführlichen Beiträge.
Tja, und der letzte Absatz dieses Beitrag spiegelt ja im großen und ganzen genau das wieder was ich gemeint habe.
Opel fehlt halt von ganz oben die "Handhabe"!
Wie sonst ist es zu erklären das ein Großteil der aktuellen Modelle nicht so gut ankommen...!?!?! Ich denke diese Modelle stehen in Qualität, Verarbeitung und Technik den andern in nichts nach! Im Gegenteil. Von den Inovationen steht Opel teils sogar vor den sogenannten Premiumherstellern. Aber warum schafft es Opel nicht das den Kunden zu vermitteln?!?!?! Ein so schlechtes Marketing kann es bei Opel doch net wirklich geben! Oder? Wenn ich mir nur mal die Werbefilme im TV ansehe...! Vergleichen wir mal VW Werbungen mit denen von Opel....!
und eigentlich müßte hier fast jeder von euch meiner Meinung sein...! Ok, auch wenn das Geschmacksache ist, aber... VW uhi, Opel Pfui!!! So sehe ich das zumindest im Bezug auf die Werbung und das Marketing.
Wieso wird nicht mehr mit den wirklich guten Innovationen von Opel geworben??? Warum schafft es Poel nicht mal einen Witzigen Film zu machen? Ich d´sagen nur der Caddy-Film mit den Biebern..., oder der Kerl der seinen Bora im SChnee freischauft und dann kommt der Schneeflug...., Oder der Touareg mit den Büffeln...!
Bei Opel fahren Tigras unter der Straße durch Wasser...! Total Toll...... Oder ein Antara fährt auf irgendwelchen Hochhausdächern rum...! Noch viel toller...! Naja, vielleicht geht es nur mir so, aber die Opel Werbungen sind fürn A...!
Ich ich denke eben das Opel halt von GM sowas gesagt bekommt wie z.B. "Ball flach halten..."
Zitat:
Original geschrieben von krait
Würde Opel an längerer Leine laufen, könnte die Marke vielleicht mittelfristig zu alter Stärke zurückfinden.
Deine Argumentation bricht genau in dem Punkt wegen Unschlüssigkeit zusammen. Wie bereits zuvor ausgeführt befindet sich die Adam Opel GmbH, früher als Aktiengesellschaft, seit 1929 im Besitz GM. Mithin sind auch frühere Stärken dem Konzept der Konzernmutter zuzurechnen und nicht nur heutige Schwächen.
Zitat:
Betrachtet man aber Opel nur als eine austauschbare unter vielen Divisionen, die man einfach aufgrund der offensichtlichen Abwesenheit schlüssiger Markenkonzepte auf unterschiedlichen Märkten willenlos plaziert (VW hat vorgemacht, wie so etwas zu lösen ist), ist die derzeitige Situation nur folgerichtig. Leider.
Diese Situation ist doch nun aber auch nicht neu! Selbst der seelige Kadett E wurde noch in den USA verkauft (Pontiac), Astra F und G weltweit - das Konzept, die weltweite Aufstellung, das Aufteilen von Produktion und Entwicklung auf alle Standorte ist mitnichten neu! Ihr tut ja gerade so, als ob sich da Trends zum Negativen hin ergeben hätten. Euch fällt aufgrund besserer Medienabdeckung, genauer die Werbeangebote und Kommunikation im Internet doch erst auf, wie vernetzt das alles ist. Wer von uns hätte denn vor 15 Jahren gewusst, dass z.B. Omega B Weltweit, sei es Nord- und Südamerika, Australien und Europa angeboten wurde?
Nein, da macht Ihr es Euch zu einfach.
Das Beispiel VW verstehe ich übrigens nicht ganz. Oder war es gar ironisch gemeint? War nicht die Volkswagengruppe die, die in China Milliarden (!) versenkt hat bei dem Versuch den Polo zu plazieren?
Eine Anmerkung noch zu den verschlafenen Trends. Richtig ist: GM hält nicht viel von Dieselmotoren. Das ist in meinen Augen auch nicht unbedingt der falsche Weg, da Diesel, bei gleicher Sauberkeit wie Benziner, kaum mehr Wirkungsgradvorteile haben werden, der technische Aufwand jedoch ungleich größer ist (sowie die Nachteile nicht von der Hand zu weisen sind: Wartung, Gewicht usw.). Gerade auf den exorbitant wachsenden asiatischen Märkten sehen daher viele keine Zukunft für den Diesel (der im PKW-Verkehr ohnehin nur in Mitteleuropa verbreitet ist). Es gibt durchaus riesige Märkte, die verbieten sogar Diesel-PKW, wie z.B. China im Taxi- und Bus-Bereich.
Es ist also fraglich, ob nicht Konzerne wie VAG langfristig ein Problem bekommen werden, wenn sie nicht schnellstmöglich auf leistungsfähige Benzinmotoren setzen. Der Verkaufsanteil der Benziner im Passat ist so erschreckend - bei der Qualität der Motoren aber nicht verwunderlich. Allerdings hat VW in letzter Zeit beeindruckende Triebwerke vorgelegt (TSI / T-FSI), so dass ich hier deutlich steigende Tendenzen sehe.
Kurzum: Opel mag mit den fehlenden Dieseltriebwerken vielleicht 5-10 Jahre einen Knick in der Bilanz haben, langfristig war es in meinen Augen jedoch keine strategische Fehlentscheidung, zumal die Dieselmotorenentwicklung im PKW-Bereich global gesehen nen Scheiß ist.
Ich glaube, ich hab´s schonmal in einem Thread geschrieben, was ber GM im Allgemeinen und Opel für uns im Besonderen fehlt, sind zwei grundstrategische Dinge:
1. Alleinstellungsmerkmale (aber damit tun sich viele schwer):
Es ist schlecht, wenn der günstige Preis das alleinige (oder zumindest das einzig greifbar vermarktete) positive Alleinstellungsmerkmal ist. Speziell der Vectra C ist IMHO ein Auto, das sich vor seine direkten Konkurrenz genauso wenig verstecken muß, wie z.T. vor Angeboten diverser so genannter Premiummarken. Andererseits sticht er aber auch nicht (positiv) aus der Masse hervor - und das, obwohl es ihn deutlich seltener gibt, als einen 3´er BMW, A4 oder Passat. Er weckt bzw. weckte einfach zu wenig Interesse.
2. Image:
Ich weiß, diese Thema ist inzwischen sowas von abgedroschen und ausgelutscht, aber dies ist mit eine der größten Ursachen von Punkt 1: Während der potentielle Kunde den Premiumherstellern (inkl. VW) praktisch uneingeschränkt 'vertraut', wird Opel noch immer mit einem negativen Beigeschmack betrachtet oder kommt zumindest nur selten in die engere Auswahl. Und genau diesen Sachverhalt gilt es IMHO als erstes zu bekämpfen. Ich weiß nicht, wie notwendig die Abkehr vom Omega aus betriebswirtschaftlicher Sicht war, aber, das war aus meiner Sicht ein großer Fehler. Zwar gelingt es dem Vectra C teilweise auch Kunden im Oberklasserevier zu bekommen, aber das bringt praktisch nichts in Richtung Image. Ein altes Sprichwort sagt: "Ziele hoch bis zum Mond. - Selbst wenn Du ihn verfehlst, so wirst Du doch unter Sternen landen". Und das wäre eine sehr gute Aufgabe für einen neuen Omega gewesen, der sich in allen Belangen mit A6, 5´er und E-Klasse gut hätte messen können - und nicht nur im Kofferaumvolumen, der Innenraumlänge etc. wie der Vectra. Dieser spielt jedoch die Rolle des Kompromisses aus Brot und Butter - Auto und zaghaften "Premiumansprüchen" in der Praxis IMHO relativ gut - nur kam das nie wirklich bei den Kunden an. Beide Aufgaben zu erfüllen, einerseits Brot und Butter - Auto zu sein und andererseits insbesondere dem 3´er und dem A4 Konkurrenz zu machen, das war auch zu viel - sind es doch Ziele, die sich gegenseitig z.T. ausschließen. Image bekommt man m.E. nach in erster Linie damit, daß man der etablierten Konkurrenz auf deren eigenen Spielfeldern das Fürchten lehrt oder zumindest gefährlich Nahe kommt. Und das läßt sich besser erreichen, wenn man verschiedene Ziele auch über verschiedene jeweils dazu passende Produkte - sprich Autos verfolgt. Und dies kann ggf. - und da sind wir wieder bei der GM-Strategie - auch über Markengrenzen hinweg geschehen....
@fatal-sin
Volle Zustimmung!
omileg
Zitat:
Original geschrieben von fatal-sin
Es ist schlecht, wenn der günstige Preis das alleinige (oder zumindest das einzig greifbar vermarktete) positive Alleinstellungsmerkmal ist.
Das wird umso problematischer, wenn bei sorgfältiger Würdigung der Unterhaltskosten sich der vermeindlich günstige Preis durch hohen Wertverlust relativiert. Anders ausgedrückt: Gerade für Firmenkunden mit hoher jährlichen Laufleistung und regelmäßig wechselndem Fuhrpark sind diese Kosten besonders im Vordergrund, nicht selten als Leasingrate. Gerade in diesem Punkt ist der Wettbewerbsvorteil nicht zu sehen.
Mehr noch: Auch im direkten Vergleich haben die Preise bei Opel in den letzten 3 Jahren derart spürbar angezogen, dass frühere deutliche Vorteile zu Wettbewerbern spürbar geschrumpft sind.
Zitat:
Speziell der Vectra C ist IMHO ein Auto, das sich vor seine direkten Konkurrenz genauso wenig verstecken muß, wie z.T. vor Angeboten diverser so genannter Premiummarken.
Dem kann man nur widersprechen. Ein A4 oder eine C-Klasse fahren in meinen Augen in einer anderen Liga. Man mag argumentieren: Auch preislich - allerdings dürfte der absolute Wertverlust soviel größer nun nicht sein...
Zitat:
Während der potentielle Kunde den Premiumherstellern (inkl. VW) praktisch uneingeschränkt 'vertraut', wird Opel noch immer mit einem negativen Beigeschmack betrachtet
Hier liegt auch in meinen Augen das Problem. Ursächlich hierfür sind mit Sicherheit verschlafene Märkte (Diesel) aber auch die unsägliche Rostoffensive und natürlich die mehr als fragwürde Qualität Mitte der 90iger. Ist der Ruf erst ruiniert... Nur das es aus dieser Situation evident einen Ausweg gibt, sieht man doch am Beispiel Audi. Durch geschicktes Marketing sowie eine spürbare Qualitätssteigerung (auch bei Audi gab es mal ein Rostproblem, z.B.) ist der Rufe heute besser als das Produkt.
Zitat:
Ich weiß nicht, wie notwendig die Abkehr vom Omega aus betriebswirtschaftlicher Sicht war, aber, das war aus meiner Sicht ein großer Fehler.
Aus damaliger Sicht waren die Absatzzahlen schlichtweg zu gering (wobei man sich folgendes auf der Zunge zergehen lassen muss: Opel hat selbst zuletzt soviele Omegas abgesetzt, wie heute Vectras!). Eine Neuentwicklung hätte noch bis 2007 warten müssen. Schaut in die Holden Palette, und Ihr wüsstet, was Euch erwartet hätte. Übrigens, eine Adaption dieser Baureihe auf Linksverkehr ist bei GM bereits erfolgt (Pontiac G8). Ob er nach Deutschland kommt ist demnach kaum noch eine Entscheidung der Entwicklung sondern einzig der Vermarktung.
Auch wäre mit dem 2.9 CDTI ein wettbewerbsfähiger Motor im Programm. Extrem fraglich ist nur, welcher Kunde 60-80.000€ für einen Opel ausgeben würde. Und genau in dem Bereich würden wir uns doch in den Endkonsequenz bewegen, würden wir einen solchen Wagen auf der Straße sehen. Die 50t€-Marke wird doch bereits mit dem Vectra gesprengt - kommen nette Features wie Abstandstempomat, Aktivlenkung usw. hinzu - und ohne dieses wäre ein Omega nicht Marktfähig - wir hätten die genannten Summen.
Jetzt schreit nicht "hier" - der Schnitt der Opelfahrer bei Motortalk fährt doch in Wirklichkeit Fahrzeuge im Bereich 2-10.000€. Wir sind demnach nicht das repräsentative Zielpublikum für einen neuen Omega.
Zitat:
GM hat kein Interesse daran, "Opel", die in weiten Teilen "nur" noch Vertriebsstruktur und Marktadaption betreiben (die Kernentwicklung findet mittlerweile bei allen Modellen weltweit statt) klein zu halten, da Opel vor allem ein Name ist - der Rest ist GM!
Also das ist so nicht richtig. Opel hat die Entwicklungshoheit für die Kompaktklasse und für die Mittelklasse weltweit. Von "Opel" werden (demnächst) Modelle für andere Märkte und Marken entwickelt und/oder produziert (Saab, Vauxhall, Holden, Saturn...Südamerika).
Man kann sich natürlich streiten ob man das jetzt Opel oder GME nennt, aber von klein halten kann überhaupt keine Rede sein. Im Gegenteil, der Einfluß von Opel auf GM wird immer größer!
Zitat:
Original geschrieben von J.M.G.
Jetzt schreit nicht "hier" - der Schnitt der Opelfahrer bei Motortalk fährt doch in Wirklichkeit Fahrzeuge im Bereich 2-10.000€. Wir sind demnach nicht das repräsentative Zielpublikum für einen neuen Omega.
Darin seh ich auch das große Problem eines großen Opel, er würde am fehlenden Image scheitern! Das Beispiel Phaeton zeigt doch eine Klasse höher wie grausam der Markt mit Fahrzeugen in der Luxusklasse ohne Luxusklasse-Image umgeht! Für mich ist die Strategie eines sehr guten Insignia momentan die einzig richtige, den Insiginia hat man bei Opel entwickelt und man sollte ihm alle "Schmankerl" des GM-Konzern, z.b. DSG zukommen lassen um alle Kundenwünsche zu befriedigen! Danach sollten viel mehr Auswahlmöglichkeiten in der Konfiguration geschaffen werden , um zb mit dem Passat in Sachen Angebot gleichzuziehen. Als letzter Schritt muss dann durch ein ansprechendes, emotionales Design (Nutzwert, so schön wie er ist, verkauft sich anscheinend net so gut :/ ) so im Markt platziert werden das man sagen kann: Schaut her wir haben ein Produkt mit guter Qualität, Auswahl und Design und können dafür auch entsprechendes Geld verlangen... Ob das die Kundschaft im Endeffekt natürlich akzeptieren wird weis ich net.. aber nen Durchschnittsfahrzeug mit wenig Auswahl und langweiligem Design kann keine neuen Kunden herbeizaubern und könnte den Untergang Opels in der MIttelklasse bedeuten..
Summa summarum seh ich Opel in der Mittelklasse auf dem richtigen Weg!
Zum Thema GM: Dieses Badge Engineering ist für den deutschen Markt einfach Gift! Wenn ich heute in der SZ lesen muss das der nächste Corsa in Korea entwickelt wird (was ich von der Kostenseite verstehe) und ich gleichzeitig an den Antara denke, dann wird mir Angst und Bange :/
Mal ein Frage hierzu:
Entwickeln denn die Koreaner das Auto oder die Technik-Baukasten? So wie man in dem AMS Bericht über den Insignia lesen konnte, werde in Rüsselsheim der Baukasten für Mittel- und Kompakt-Klasse entwickelt nicht aber die ganzen Autos. So war es auch schon mit dem Vectra und die ganzen anderen Fahrzeuge des Konzern, nur mit dem Problem, dass dann doch jeder Hersteller noch mehr sachen eigens für sich entwickelte anstatt auf den Baukasten zuzugreifen. Jetzt soll das aber nur noch mit der Freigabe von oben (im Falle Mittel/Kompaktklasse eben von Opel; im Falle der Kleinwagen von GM Korea) möglich sein eigenentwicklungen einfließen zu lassen. Also die eigentlichen Autos würden dann schon noch bei den dazugehörigen Herstellen entwickelt (sofern kein Badge-Fahrzeug) ... Liege ich da richtig?