H4-LEDs im 124er - Hat das mal einer ausprobiert?
Hi,
da gibts ja seit einiger Zeit tatsächlich mit E-Prüfzeichen zugelassene LEDs von Philips für H4.
LINK
Ich bin sonst kein Freund von Kalt-Weiß (6000K ist kalt, mir wäre 4800-5000K lieber), aber auch Kaltweiß hat den Vorteil, dass Farben und Farbkontraste besser zu sehen sind als im normalen gelben Licht der Halogen-Lampen.
Und da diese LEDs mit ihren 18W ja auch noch viel heller sein sollen als die normalen 55-Watt-Halogene, erscheint mir das verlockend.
Nur ist mir der Preis von rund 140EUR zu hoch, um das einfach mal auszuprobieren.
Hat einer die schon mal ausprobiert und kann etwas darüber sagen?
Bin neugierig 😁
Gruß
k-hm
504 Antworten
Hat mal jemand mit 100/130W Rallyebirnen verglichen? Dann muss ich nicht auf Verdacht kaufen.
Klingt von den Beschreibungen her ja sehr ähnlich, Schilder blenden mit Fernlicht auch extrem.
Zitat:
@Typ_ohne_Namen schrieb am 13. Juli 2024 um 22:01:02 Uhr:
Hat mal jemand mit 100/130W Rallyebirnen verglichen? Dann muss ich nicht auf Verdacht kaufen.
Klingt von den Beschreibungen her ja sehr ähnlich, Schilder blenden mit Fernlicht auch extrem.
Der Vergleich erübrigt sich, denn eine 100W-oder-mehr-Birne wird im Scheinwerfer des 124ers sowieso kaum 70% ihrer elektischen Aufnahmeleistung erreichen.
Was bedeutet, dass die Lichtleistung nur einen Bruchteil des Möglichen erreichen kann, denn erst bei voller Glühwendel-Temperatur entsteht ausreichend Licht. Da kommt die aber garnicht hin.
Der Grund ist einfach:
lange dünne Strippen und diverse Schalter und Kontakte dazwischen.
Die Leitungen sind nur maximal 1,5qmm dick. Und außerdem alt. Und die Kontakte und Crimp-Klemmen sind niemals korrosionsfrei.
Bei 100W, die in der Lampe umgesetzt werden, fließt bei 12V ein Strom vom 8,33A.
Bei soviel Strom kommt über die alten Strippen und den Lichtsschalter kaum noch 9-10V an 100W-Birnen an.
Mit der Konsequenz, dass sie nicht mehr Licht abgeben als eine 55W-Birne (die ja bei höherer Spannung läuft)... eher weniger..
Wer also die Power-Birnen betreiben will, muss
1. Die Entlastunge-Relais-Lösung einbauen, die den Lampenstrom direkt aus der Hauptversorgung im Sicherungskasten zieht.
2. Überall im dann noch aktiven Strompfad die dünnen Strippen durch ordentliche 2,5qmm-Kabel ersetzen. Einschließlich Massekabel. Und größere Sicherungen einsetzen und deren Kontakte sauber halten.
3. Sorgfältig Übergangswiderstände vermeiden, z.B. beim Crimpen von Kabelösen usw.
Wer ohne zu wissen, was er da tut, einfach fette Birnen reinmacht, riskiert bei unseren alten Schätzchen eher einen Fahrzeugbrand, als dass er gescheites Licht bekommt.
Die LEDs sind das genaue Gegenteil:
Mehr Licht bei weniger Strom. Besser gehts nicht.
Natürlich nur, wenn sie auch funktionieren und kein Fake sind. 😁
Gruß
k-hm
Hast du schön hinargumentiert, die Realität sieht aber anders aus: Die Rallyebirnen sind extrem hell.
Die Kabel habe ich so gelassen, Relaisschaltung und größere Sicherungen hatte ich schon vorher drin.
Das Licht lässt absolut nichts vermissen und ist großartig. Einziges Argument für die Dinger wäre bei mir, dass sie ewig halten und ich nicht alle 30tkm wechseln muss.
Zitat:
@Typ_ohne_Namen schrieb am 14. Juli 2024 um 13:46:08 Uhr:
Hast du schön hinargumentiert, die Realität sieht aber anders aus: Die Rallyebirnen sind extrem hell.
Die Kabel habe ich so gelassen, Relaisschaltung und größere Sicherungen hatte ich schon vorher drin.
Das Licht lässt absolut nichts vermissen und ist großartig. Einziges Argument für die Dinger wäre bei mir, dass sie ewig halten und ich nicht alle 30tkm wechseln muss.
Ich meinte das vor allem für Fahrzeuge, die die Lampenstrom-Verstärkung nicht haben.
Das macht mich neugierig.
Ich habe nämlich schon vor langer Zeit bei meinem Cabrio die Relais-Verstärkung eingebaut und daher keine Probleme mit großen Lampenströmen.
Sogar die (Osram Night Breaker) 55W-Lampen sind damit minimal heller geworden, vor allem (durch die höhere Glühfaden-Temperatur) strahlen sie nicht mehr so fies gelb.
Die Spannung an den Lampen ist durch die Maßnahme um 1,2 - 1,4V höher als vorher, das macht schon was aus.
Wieviel Power haben diese Rally-Birnen bei Dir?
Ich habe ein wenig Angst vor soviel Wärmeleistung, weil der Scheinwerfer dafür nicht vorgesehen ist und ich meine völlig intakten Reflektoren nicht "hinrichten" will (z.B. durch abblätternde Beschichtung).
Ich fahre ja nicht im Winter, wo die Wärme für schneefreie Lampen nützlich ist. 😁
Gruß und danke
k-hm
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Die Nightbreaker waren mit Relaisschaltung und neuen Hella-Streuscheiben + aufpolierten Bosch Reflektoren in Ordnung, aber auch nicht toll. Vor allem waren die immer richtig schnell durch, die haben unter ein Jahr gehalten.
Momentan fahre ich Narva mit 130/100W. Die originalen Scheinwerfer können das ab, nur mit Depos gibts angeblich Probleme. Hitze ging klar, ich war damit auch schon in Marokko. Ob Hella-Reflektoren wegen Glas statt Blech anders reagieren, weiß ich nicht.
Zugegeben, ich fahre ungern mit Tagfahrlicht und viel Landstraße. Kühlung ist also immer vorhanden.
Sehr interessante Diskussion hier... da mein Cabrio 2017 aus USA reimportiert wurde, hat man es damals mit offensichtlich neuen Hella SW auf DE umgerüstet. Die SW haben genau die Nummern wie bei Philips angegeben. Ich habe mir also einen Satz der 6000 Boost bestellt und werde die mal reinstecken... dann sehe ich weiter... (und mehr, hoffe ich doch...)
LKG vorerst mal außen vor...
So,
habe das Bastel-Lampenkontrollgerät (LKG) A1265420332 jetzt bekommen.
Es ist eines von SWF.
Die gibts ja nicht mehr, die wurden 1999 von Valeo geschluckt.
Ich habs mal aufgemacht.
Da sind (natürlich) ohne Ende von den üblichen Shunt-Blechen drinnen.
Doch kaum elektronische Bauteile.
Ein paar Dioden, einige wenige Widerstände und ein einziges großes DIP40-IC, in welchem offenbar alles untergebracht ist.
Auf dem IC sind nur wenige Infos aufgedruckt. Sieht aus wie ein Baustein, der speziell für SWF gefertigt wurde, er trägt nur die Aufschrift "mietec COLA-A" und darunter ein "8921".
Dann das SWF-Logo und die Nummer 916.845.
Das wars.
Da beide "Enden" z.B. des Shunts, der für Abblendlicht links zuständig ist (Block 2 Pin 1 am LKG) auf das IC führen, handelt es sich wohl um Komparatoren.
Das reicht eigentlich schon, um Manipulationen vornehmen zu können. Ich muss halt ein wenig rumprobieren, um eine paassende Beschaltung auszubrüten.
Das Problem ist, dass ich nirgendwo inm Web Informationen über dieses LKG finde.
Das von Hella ist sehr häufig und davon gibts auch viele Fotos, aber an dem von SWF hat wohl noch niemand rumgebastelt.
Es scheint also nicht sehr häufig in freier Wildbahn vorzukommen.
Oder aber es geht nicht kaputt... das kann natürlich sein, es macht einen sehr soliden Eindruck und alle Lötstellen sind lackiert. Korrosion Fehlanzeige.
Ich stecks in den nächsten Tagen mal ins Auto und gucke, ob es funktioniert.
Wenn ich dafür jetzt ein HowTo mache, wie man das an LEDs anpasst, nützt das also niemandem.
Blod, sowas...
Gruß
k-hm
Spannend, dann unterscheidet es sich grundlegend von dem welches ich geöffnet habe (habe nicht auf den Hersteller geachtet, war defekt aus einem Schlachter). In dem waren einige (ich glaube 4) von den oben genannten ICs. Bei den ICs gab es allerdings ebenfalls keine externe Beschallung, die sind auf eine definierte Spannung eingestellt, daher bleibt in dem Fall nur der Weg über die shunt manipulation. Wenn ich wieder in Deutschland bin kann ich dazu noch weiter testen.
Zitat:
@felix230e schrieb am 16. Juli 2024 um 21:40:38 Uhr:
Spannend, dann unterscheidet es sich grundlegend von dem welches ich geöffnet habe (habe nicht auf den Hersteller geachtet, war defekt aus einem Schlachter). In dem waren einige (ich glaube 4) von den oben genannten ICs. Bei den ICs gab es allerdings ebenfalls keine externe Beschallung, die sind auf eine definierte Spannung eingestellt, daher bleibt in dem Fall nur der Weg über die shunt manipulation. Wenn ich wieder in Deutschland bin kann ich dazu noch weiter testen.
An die Shunts gehe ich auf keinen Fall ran, das wäre auch zu feuer-gefährlich, falls man zu Halogen zurück wechselt.
Auch auf feste Differenz eingestellte Komparatoren kann man leicht manipulieren.
Wenn ich an den nicht rankomme, manipuliere ich eben die Werte, mit denen er gefüttert wird 😁
Je höher der Strom durch den Shunt, desto größer die Spannungsdifferenz über dem Shunt.
Der Komparator vergleicht die beiden Spannungen miteinander. Wird eine bestimmte Differenz unterschritten (Lampenstrom zu klein), schaltet er.
Das LKG hält auch Lampen mit 100W stand, hat also Toleranz nach oben.
Also muss ich dafür sorgen, dass die Differenz-Spannung an den Komparator-Eingängen etwas größer wird.
Das könnte ich z.B. künstlich machen, indem ich einen Komparator-Eingang "spannungsmäßig etwas höher ziehe".
Ich trenne also die Verbindung am jeweiligen Eingang des Komparators auf und "hebe" ihn mit einem Spannungsteiler gegen Plus ganz leicht an, aber so, dass er bei ein paar 100 mA Lampenstrom immernoch schaltet.
Da ich allerdings nicht weiß, wie groß der Innenwiderstand des Komparators ist, muss ich mit verschiedenen Spindelpotis herumprobieren.
Und wenn diese Uralt-Komparatoren noch in alter Standard-Silizium-Technik (niedrige Eingangswiderstände, stromgesteuert) ausgelegt sind, muss ich beide Eingänge mit ähnlichen (niederohmigen) Widerständen versehen.
Wobei ... wenn's noch alte Silizium-Transistor-Technik ist, könnte man das ausnutzen und setzt am Plus-Eingang des Komparators einfach einen (niederohmigen) Widerstand ein (Plus-Eingangs-Strom niedriger), stellt also eine gezielte Asymmetrie der Eingänge her.
Das funktioniert nur bei alter Silizium-Technik, könnte aber den gewünschten Effekt haben und man würde sich den Spannungsteiler sparen.
Es geht ja nur darum, dass der Plus-Eingang nicht so empfindlich reagiert (also verkleinere ich seinen Eingangsstrom).
Muss man halt ausprobieren.
Wenn's CMOS (Feldeffekt) ist, funktioniert das nicht, da muss ich die Spannungsteiler-Lösung nehmen.
Naja, schaun 'mer mal.
Gruß
k-hm
PS:
Und genau das dürfte je nach Hersteller und verwendeter Technik unterschiedlich sein.
Die einzige Lösung, die überall funktioniert, ist vermutlich die Anhebung mittels Spannungsteiler.
Aber auch die muss man dimensionieren, je nachdem, welche Halbleiter-Technik verwendet wird.
So ein HowTo wäre dann eher ein (simpler) Lehrgang in Komparator-Elektronik... 😁
Grrr......
Ich habe auch nicht das Hella LKG, sondern dieses (immer noch das 1. Wie mir scheint). Ob das auch nochmal Unterschiede hat? Bis jetzt ist es noch immer ruhig.
Gruß,
Lasse
Ich habe heute die Ultinon Pro 6000 Boost LEDs eingebaut.
Der Einbau lief völlig problemlos und das LKG leuchtet tatsächlich nicht, auch nicht beim Betätigen der Lichthupe.
A124 E200 aus 96.
Gruß
Holger
Kann ich so bestätigen, E320 Cab 94 US-Reimport. Keinerlei Probleme mit LKG... ich habe für nachher eine kurze Nachtfahrt geplant mit paar Bildern...
Zitat:
@Holger21a schrieb am 18. Juli 2024 um 16:37:51 Uhr:
Ich habe heute die Ultinon Pro 6000 Boost LEDs eingebaut.
Der Einbau lief völlig problemlos und das LKG leuchtet tatsächlich nicht, auch nicht beim Betätigen der Lichthupe.
A124 E200 aus 96.Gruß
Holger
Klingt gut.
Meiner ist auch ein A124 aus 1996 (10/1996).
Ich habe das SWF-LKG verbaut, genau das gleiche mit dem einzelnen DIP-40-IC wie das, welches ich mir neulich als Ersatzteil gekauft habe.
Ich werde dieses Wochenende mal die Ultinon Boost verbauen, bin gespannt, ob mein LKG auch so gut damit umgehen kann.
Gruß
k-hm
Habe mir jetzt mal meine Scheinwerfer genauer angesehen.
Es sind Originale von Bosch.
Bei meinen Scheinwerfern sind jeweils drei E1-Nummern in der Streuscheibe vorhanden (und natürlich der Bosch-Schriftzug in der inneren unteren Ecke).
Doch keine der Nummern auf den (beiden völlig intaklten) Streuscheiben sieht denjenigen in der Zulassung der Philips Ultinon Boost ähnlich.
Bei Philips finde ich auch nichts darüber, wie man das überprüft.
Der Beilagezettel der LEDs enthält auch nichts dazu.
Frage also:
Wie überprüft ihr die Zulassungsnummer Eurer Scheinwerfer, um zu erfahren, ob die LEDs damit betrieben werden dürfen?
Gruß
k-hm
Die Typgenehmigungsnummer ist immer 5stellig: Beispiel Bosch linker Scheinwerfer:
E1 34512 R 19
E1: Deutschland
34512: Typgenehmigung
R: Fernlicht
19: max. Lichtstärke
Edit: ob die immer fünfstellig ist, weiß ich nicht 100%.